Sergio Capuzzi wurde zum Gejagten. Bei den 150 Generalagenten der Zurich Schweiz herrschte Aufruhr nach dem kürzlichen Entscheid des Vertriebschefs, diese auf 50 zusammenzustauchen.
Nun ist Capuzzi weg. Einfach so. Von einem Tag auf den anderen.
Ein Mail an die Belegschaft – und tschüss. Nach über 30 Jahren, einem steilen Aufstieg vom Berater auf einer Aargauer Agentur der Zurich bis in die Geschäftsleitung der wichtigsten Tochter des weltweiten Assekuranzunternehmens.
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Capuzzi habe selbst gekündigt, sagte gestern Abend ein Zurich-Sprecher. Sein Abgang habe „absolut nichts“ mit der neuen Vertriebsstrategie zu tun.
Diese will dank den 50 grösseren Einheiten statt den 150 „Schnellbooten“ Ressourcen bündeln und so mehr und bessere Services aus einer Hand anbieten.
Vor allem: Das soll die Kosten helfen zu senken.
Denn bei der Zurich herrscht von der Ländergesellschaft Schweiz über jene in Deutschland bis hin in die entferntesten Länder in Asien und Lateinamerika ein Credo.
Sparen.
Oberchef Mario Greco, ein Ex-McKinseyaner, hat den Befehl von der Brücke aus erteilt. Nix Strategie, nix Vision, nix Analyse, wie sich die Zurich gegen Axa, Allianz & Co. verteidigen soll.
Sondern einfach: weniger ausgeben.
Wie? So wie immer. Durch weniger Leute. Die Zurich Schweiz reduziert ihren Bestand dieses Jahr um gegen 150 Mitarbeiter. Auf Total 5’000 ist das noch nicht alle Welt.
Doch es ist auch erst der Anfang. Die Generalagenten-Zerschlagung war der zweite Streich. Der Mann, der sie umsetzen sollte, der erwähnte Capuzzi, ist nun schon weg.
Sein Nachfolger fehlt noch, interimistisch nimmt die Aufgabe ein Interner wahr.
Speziell ist, was ein Insider sagt. Es gebe Lohnkürzungen für gestande Zurich-Mitarbeiter. Und zwar nicht einfach in Einzelfällen, wo vielleicht die Leistung nicht gut gewesen war.
Sondern „auf breiter Front“, behauptet die Quelle.
Damit würden vor allem die älteren, langjährigen und somit auch erfahrenen Mitarbeiter des komplexen Versicherungsgeschäfts brüskiert, ja erniedrigt.
Es gibt auch die Sichtweise, dass statt 50+ Leute rauszustellen, diesen Lohnkürzungen und Teilzeit offeriert werden sollten. Im Gegenzug blieben sie an Bord und könnten ihr Wissen weitergeben.
So die Theorie. Unter Greco und Zurich-Schweiz-Chef Joachim Masur ist von solch kreativen Ideen bisher nichts zu spüren.
Sie haben das kalte Kostenmesser angesetzt – und schneiden nun ab, was sie als Fett und Gefahr betrachten.
Wie sehr der für alle am Dienstag intern bekannt gewordene Abgang von Spitzenmann Capuzzi damit zusammenhängt, ist nicht klar.
Stand Capuzzi selbst nicht zu seinem Vertriebskonzept, das bei den Verlierern, also jenen vor allem älteren Generalagenten, die zu Beratern zurückgestuft werden, für böses Blut sorgt?
Musste Capuzzi tun, was ihm Masur oder gar Greco aufs Auge drückte?
Sicher ist: Die Zurich Schweiz hält an ihrem neuen Vertriebskonzept fest. Sie zerschlägt die 150 Generalagenten, zwangsfusioniert sie zu noch 50, degradiert gestandene Chefs zu simplen Workern.
Ein Generalagent, das war was. Eine Art Unternehmer, auf dem Papier selbstverantwortlich, mit eigenem Budget, eigenen Angestellten, eigenen Kunden.
Auch wenn die Abhängigkeit zur Zurich Mutter selbstverständlich schon immer sehr gross gewesen war. Der Konzern finanziert den Aufbau der Agentur und hat dank Verträgen auch fast alle Rechte auf seiner Seite.
Trotzdem: Generalagent, das ist etwas anderes als Versicherungsberater. Deshalb ist die Aktion mit dem neuen, per 2018 geltenden Vertriebsnetz ein grosser Aufreger.
Die Zurich Schweiz unter Chef Masur hält eisern daran fest. Auch ohne ihren Mann fürs Grobe, Sergio Capuzzi. Der macht sich auf zu neuen Ufern.
Weil der Kahn leckt?
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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….
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Schon eine bittere Pille die die GA da schlucken müssen. Vor ca. 4 Jahren ist das Gardenleave Programm im Zurich Konzern angelaufen was aber Millionen gekostet hat. Ebenfalls der Umbau die von Thomas Buberl vor 8 Jahren welches Millionen kostete, anscheinend kann sich die Zurich eine höchst unfähige Geschäftsführung leisten! Jetzt aber müssen die GA die Suppe ausbaden auf Kosten der Inkompetenz des GL .
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Also wirklich. Von oben bis unten nur Versagerbotschaften zu lesen. Man muss das nicht persönlich nehmenn was bei der Zurich passiert, vielleicht jedoch als Ansporn. Wer nicht leistet, der fliegt. Sehr einfaches Prinzip und weltweit verbreitet. Die wo gehen, wollen doch garnicht den persönlichen Einsatz erbringen um Zurich an die Spitze zu bringen. Es liegt auch keine „Wer ist billiger im Konzern“ oder „Nationen Frage“ im Konzern vor.
Das einzige was sich tatsächlich geändert hat, ist die Tatsache das man für Gehälter arbeiten muss. Das sind offensichtlich nicht alle gewohnt und erleiden jetzt ihre persönliche Bruchlandung.
Zurich wird in den nächsten Jahren erfolgreich sein, jedoch nur mit denen die es können und wollen.Auch mit Versagerbotschaft Nr. 1 „Die Deutschen, die Ausländer, die Flüchtlinge“ Gerede, kann man aufhören. So grosse Versagerängste in einer globalisierten Welt, muss weder die Schweiz noch andere europäische Länder haben.
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Selten so einen dämlichen und unwahreren Schwachsinn gelesen. Bist du so extrem unwissend (und naiv), im Auftrag der Zurich Insurance unterwegs oder einfach nur der übliche McKinsey?
„Wer nichts leistet der fliegt. Sehr einfaches Prinzip und weltweit verbreitet. Die wo gehen …“ Alles deine Worte. Meine Frage; auf welcher Welt lebst du? Schämst du dich gar nicht (wenn du nicht naiv bist)?
Wer den Kunden (und damit seriöse Arbeit – intern und extern) mehr in den Vordergrund stellt als die variablen Lonhbestandteile (…) des Managements ist weg vom Fenster. Das ist heute die Tatsache bei allen grossen Banken und Versicherungen.
Schon mal die Kommentare im Intrant der Zurich Insurance gelesen zur Botschaft von Mario Greco „2016 – Ein gutes Jahr für Zürich“ In diesem Monat ins Intranet gestellt. Besonders der letzte Kommentar, da hat jemand extrem Tacheles geredet über die Zurich Insurance und sein Management. Ich kann nur sagen; an alle 4 Schreiber, 4x meinen grössten Respekt. Über so viel Rückgrat, dass hat bei uns ausnahmslos die ganze Abteilung schwer beeindruckt. Ich gehe von 4x gekündigt aus.
@Dieter Widmer, ich denke es ist nichts auf Vermutungen, sondern alles auf Tatsachen basierend. Und es bleibt noch viel mehr übrig
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Na ja, wirklich beurteilen kann ich die ganze Schose als Kunde ja nicht. Aber meine GA, mit welcher ich sehr zufrieden war, gibt’s nimmer. Anlass nach 30 Jahren Zurich (Gott, bin ich schon so alt….) alle meine Versicherungen neu abzuschliessen. Die Genossen der Mobiliar haben mich überzeugt. Irgendwie bodenständig, schweizerisch, sympathisch.
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Die Genossen der Vaudoise sind ein bessere Alternative
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Und ewig grüsst das Murmeltier mit dem gleichen Grundtenor der Kommentatoren: an Allem sind entweder die Ausländer – speziell diese Deutschen -, die Studierten – was? noch hat kein Kommentator die HSG erwähnt -, die Berater – am schlimmsten die von McK, die können ja gar nichts-, und die Manager sowieso, Schuld.
Man stelle sich vor der Greco wäre nicht nur ein italienischer studierter ex-McKinsey Manager, sondern ein deutscher ex-McKinsey Manager mit HSG Abschluss. Das wäre ja wie Weihnachten und Ostern zusammen für alle diese anderweitig hochqualifizierten Kommentatoren,
Ich hoffe ja doch, dass Ihr das Leben sonst ein bisschen differenzierter wahrnimmt und diese Kommentare einfach das Resultat von ein bisschen Frustablassen ist.
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Nennen Sie mir EINE, nur EINE EINZIGE Schweizer Firma, wo McKinsey langfristig erfolgreich war.
Die Beispiele für Misserfolg sind ja bekannt: Swissair (Hunter Strategie), CS (da erübrigt sich jeder Kommentar), Leonteq usw usw
Und jetzt machen die sich auch noch bei der UBS breit. Gerufen von einem in Deutschland jahrelang gescheiterten Manager (von der die CoBa).
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Sergio Capuzzi wurde Mitglied der GL der Zurich, weil er sich über Jahre durch harte, solide und gewissenhafte Arbeit diesen Aufstieg verdient hat. Ein Mann von der Front. Wer ihn gut kennt, weiss, dass er manchem Akademiker um Meilen voraus ist, wenn es darum geht zu verstehen, was Entscheidungen der GL verursachen können. Irgendwann mal kann man gewisse Entscheidungen dann nicht mehr vertreten und schon gar nicht nach unten kommunizieren.
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Traurig dass viele Managers den Unterschied zwischen Kostensenkung und Effizienzsteigerung nicht verstehen.
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Genau, viele Manager kennen nicht mal den Unterschied zwischen Umsatz und Gewinn. Was lernen diese denn in den Management-Seminaren? Offensichtlich nichts was irgendwie konstruktiv im Unternehmen brauchbar ist.
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Wer einmal im Hauptsitz der Zurich durch die Gänge lief der weiss warum 45+ Schweizer ersetzt, degradiert im besten Fall auf Teilzeit reduziert oder im RAV entsorgt werden.
Es sind die unerschöpflichen Massen an EU Nomaden (Fachkräfte) aus Nord- West- Süd- und neuerdings auch Osteuropa, die der GL in die Hände spielen und die Kosten schmelzen lassen. Netto im Geschäftsbericht werden nicht Massenentlassungen sichtbar, denn die Headcount werden laufend ersetzt. Durch willige und 30 bis 50% günstigere junge Arbeitnehmer. Wir haben uns mit der Personenfreizügigkeit das eigene Grab geschaffen. Unsere Lückenpresse negiert es nur sehr geschickt darum wird sich in absehbarer Zeit auch rein gar nichts ändern.
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Ja wo man hinsieht oder hinhört Mann spricht Deutsch
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Nun, wenn die konkurrenz billiger und auch noch schwerer schuftet, dann solltet ihr vielleicht weniger auf die personenfreizügigkeit schimpfen sondern auf urschweizerische tugenden besinnen und den finger aus dem a**** nehmen.
Die wirtschaft endet nun mal nicht an der grenze, das beweisen die massen, die täglich enet der grenze shoppen.
Stellt euch dem Wettbewerb und trauert nicht den bequemen pöstchen nach, die welt dreht sich nun mal. -
Sehr gut, dann werden ja bal einmal die Immobilienkreise im Raum Zürich ins Rutschen und auf vernünftige Levels herunterkommen.
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@ Auch Schweizer
Nana was heisst den das ??? Du meinst wir schlafen nur ??? Hallo ? Geht es noch. Insider ZURN hat vollkommen recht, so sieht es wirklich aus und nicht nur in der Zurich sondern bei den kleineren Privatbanken passiert dasselbe. Wettbewerb ja genau der ist aber unfair denn die Nomaden ziehen nach 1-3 Jahren weiter und zocken die nächste Firma ab. Wir Schweizer bleiben falls noch nicht entsorgt und müssen die Scherben aufräumen… Merci -
genau! und dies obwohl unsere Vorgesetzten regelmässig an Seminaren teilnehmen, wo ihnen erklärt wird, dass der Kunde im Zentrum steht und sie lernen, wie sie uns auf die „gute Bahn“ bringen. Leider nützen diese Seminare vielfach nichts, weil das nötige Fundament nicht vorhanden ist. (Sozialkompetenz) Im Übrigen habe ich in all den Jahren keinem Zürich Kunden oder Mitarbeiter so viel Schaden angerichtet, wie unsere Vorbilder, die im Halbjahrestakt ausgewechselt werden. Viel Erfolg auf dem Weg zur Nummer 1 mit dem Interims-Vertriebsleiter, der ja eigentlich vor 2 Tagen abgeschossen und dann wieder hilflos „reaktiviert“ wurde. Aufschauen kann ich aber trotzdem an unsere viele VG, die wenigstens eine Prämienerhöhung in der Krankenttaggeld Police generieren, weil alle Mitarbeiter reihenweise umfallen.
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@Auch Schweizer:
Solltest du tatsächlich Schweizer sein und deine Wertvorstellung mehrheitsfähig, sind wir tatsächlich verloren.
Die kommende Abstimmung über Zuwanderungsfragen (egal in welcher Form) wird die letztmögliche Weichenstellung für den CH Mittelstand und dessen Wohlstand sein. Für die nachrückende Generation CHler siehts sowieso düster aus (verlorene Generation).
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Wenn Sie alle Sätze, die auf reinen Vermutungen basieren, weglassen, bleibt nicht mehr viel übrig.
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Na ja, mein Mitleid mit einem GL-Mitglied hält sich in Grenzen. Verwundern tun mich solche Schweinereien allerdings auch nicht. Denn wo immer Berater-Fritzen an der Macht sind, geht es zu und her wie in Sodo und Comorra!
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Solche Radikalkuren zeigt die Kopflosigkeit der heutigen Manager. Keine Strategie ob diese Kur wirklich etwas bringt um sich wirklich von der Konkurrenz abzuheben. Sie bringt schon was kfr. die Kosten runter und nach einem Jahr merkt man dass man trotzdem nicht vom Fleck kommt. CS ist hierfür das Paradebeispiel. Manager hüpfen wie die Staren von Ast zu Ast und bescheissen die Unteren (Mitarbeiter) immer mit dem gleichen Mist was sie schon bei anderen Unternehmen erzählt oder dort abgekupfert haben. Früher würde man in der Schule fürs abschreiben bestraft heute im Management fürstlich belohnt. Wie sagt man? Operative Hektik ersetzt geistige Windstille!
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Capuzzi hat auf Stufe GL seit seiner Ernennung im 2012 über seine Fähigkeiten und Möglichkeiten gelebt. Dass Masur an ihm festgehalten hat, hat niemand verstanden. Nun ist er hart auf dem Boden der Realität gelandet – good luck bei der Suche nach neuen Ufern auf dieser Stufe. Träumer wer glaubt, dass er freiwillig abgetreten ist: nicht bei seinem Selbstverständnis und nicht bei einer sofortigen Freistellung.
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ich bin mir 100% sicher, dass der Capitano als ausgemustertes Z Mangement Mitglied heute oder spätestens Morgen einen Job bei der Konkurrenz hat. Solche Fachkräfte sind gesucht. Es sei denn, eine Böe des Sturmtiefs Thomas hat ihn erwischt und auf den Rücken geschlagen.
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Ich denke die Stimmung bei Zürich Vers. muss unglaublich toll sein. Sobald ein Ex-Mc Kinsey-Typ am Ruder ist, würde ich diesem Arbeitgeber sofort den Rücken kehren. Das geht definitiv nur noch abwärts. Ausverkauf der Heimat, am Schluss schwingen die Chinesen oder Saudi Arabien das Zepter. Ein Blick auf die Vergangenheit reicht, siehe UBS und CS.
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Chinesen?
Fragen Sie mal am Paradeplatz ein paar nach den UBS main shareholders.
https://www.ubs.com/global/en/about_ubs/investor_relations/share_information/significant.html
Weiss praktisch kein Schwein. Den Zusammenhang mit dem Fall des Bankgeheimnis und den Bussen gen Westen schon gar nicht.
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Welches Unternehmen ist nicht McK durchseucht, da kann man ja gar nirgends mehr arbeiten!
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Selten so einen dämlichen und unwahreren Schwachsinn gelesen. Bist du so extrem unwissend (und naiv), im Auftrag der Zurich Insurance…
Capuzzi hat auf Stufe GL seit seiner Ernennung im 2012 über seine Fähigkeiten und Möglichkeiten gelebt. Dass Masur an ihm…
Die Genossen der Vaudoise sind ein bessere Alternative