Leonteq ist zurück. Das schreibt das Börsenblatt Finanz und Wirtschaft. 2017 ergebe bisher eine schwarze Null.
Dahinter steht ein Mann. Rainer M. Frey. Der Schweizer Superreiche, der in seinem Leben mit wenigen Glücksgriffen zum einflussreichen Investor geworden ist, kauft Leonteq-Aktien. Und schafft damit neues Vertrauen.
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Und wie. Als die Derivate-Bude Anfang Jahr im Abwärtsstrudel steckte und gar eine Ende nicht auszuschliessen war, fasste sich Mr. Clever-Frey ein Herz.
Er investierte einen stolzen Millionenbetrag ins schlingernde Unternehmen. Für Frey Pocket-Money, für die Firma Gold. Sie konnte sich stabilisieren.
Seit Frey offiziell 7,5 Prozent an der Leonteq hält, geht es stetig aufwärts mit dem Aktienkurs. Der Tiefpunkt war im März nahe bei 25 Franken, gestern Abend schloss die Leonteq knapp unter 50.
Mal eben eine Verdoppelung. Frey hat ein glückliches Händchen bewiesen – einmal mehr.
Seinen Hedgefund RMF verkaufte er vor bald 20 Jahren der englischen MAN-Gruppe. Wenig später kollabierte die Finanzwelt, MAN musste die für eine Milliardensumme erworbene RMF teuer sanieren.
Gleiches Spiel bei der Asien-Vermarkterin Diethelm Keller Siber Hegner. Frey steigt früh ein und sackt Millionen ein beim Börsengang.
Ein Mann, eine Milliarde. Der Waren Buffett der Schweiz.
Zumindest eine Schweizer Ausgabe davon. Nun aber fragen sich alle bei Leonteq: Was hat Frey vor mit der Beteiligung an der Firma, die hochflog wie Ikarus auf über 230 Franken pro Aktie und dann fast am Boden zerschmetterte?
Niemand weiss es. Ausser Frey. Und der sagt nichts.
Noch nichts. Er taucht auf am Firmensitz der Leonteq im neuen SBB-Vorzeigearal an der alten Zürcher Lagerstrasse, die mondän in Europaallee umgetauft worden ist. Er spricht mit Leonteq-CEO Jan Schoch und dessen Kollegen in der Geschäftsleitung.
„Frey macht sich ein Bild“, sagt eine Leonteq-Quelle. „Was er aber fordert, wissen wir nicht.“
Die entscheidende Frage lautet: Will Frey mehr? Will er die Macht bei Leonteq? Will er weiter zukaufen, im VR Einfluss nehmen, selber oder durch Vertraute?
Im Markt zirkulierte gestern das Gerücht, dass Frey ein Angebot von der Raiffeisen auf dem Tisch habe.
Dieses laute: Die Raiffeisen, die 30 Prozent der Aktien der Leonteq besitzt, würde Frey einen grossen Teil davon zum Kauf anbieten.
Eine Sprecherin liess sibyllinisch verlauten: „Als grösste Aktionärin steht Raiffeisen mit allen anderen Aktionärsgruppen, die an Leonteq eine substanzielle Beteiligung halten, in einem regelmässigen Austausch.“
Raiffeisen-Chef Patrik Gisel, der im VR der Leonteq sitzt, sagte zuvor deutlich, dass er gerne einen Teil seiner Leonteq-Aktien verkaufen würde.
Allerdings nur an einen „strategischen Investoren“ und auch nur bis zu 10 Prozent seiner 30 Prozent.
Ist Rainer M. Frey „strategisch“ genug für Gisel? Und will Frey nochmals 10 Prozent in Leonteq investieren?
Dann hätte Frey gegen 20 Prozent und wäre somit gleich gross und gleich einflussreich wie die Raiffeisen. Es wären zwei starke Partner, die sich die Macht bei der Leonteq teilen würden.
Ein Szenario, das Insider für gut möglich halten.
Interessant dabei ist, was aus Pierin Vincenz wird, dem Architekten der Raiffeisen-Leonteq-Achse. Die Antwort: Vincenz ist over.
Schon heute zeige sich Vincenz, der immer noch Präsident der Leonteq ist, nicht mehr am Hauptsitz, sagt ein Insider.
Vincenz sei abgetaucht, mache sich rar. Was man sieht: Vincenz kümmert sich um alles andere: seine Engagements bei der Helvetia-Versicherung, beim Bündner Strommoloch Repower, bei seinen eigenen Unternehmens-Babies.
Vincenz könnte bald gehen. Gehen müssen. Frey würde dann übernehmen. Ob persönlich oder via Statthalter, spielt keine Rolle.
Entscheidend werden die Halbsjahres-Zahlen der Leonteq Ende Juli sein. Sind sie gut, erhält Vincenz eine Gnadenfrist. Sind sie schlecht, kommt Frey. So die Einschätzung hinter den Kulissen.
Voraussichtlich wird das Ergebnis in der Mitte liegen: nicht schlecht, nicht gut. Somit bleibt vieles möglich.
Die Leonteq profitierte seit Anfang Jahr von grosser Kundennachfrage. Doch sie zahlt wegen tiefer Volatilität im Markt hohe Absicherungspreise.
Das schlägt auf ihr Tradingergebnis durch. Dieses war in der Vergangenheit entscheidend dafür, ob die Leonteq boomte oder abstürzte.
Solange das so bleibt, solange wird die Leonteq nicht durchstarten – Frey hin oder her.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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über kurz oder lang weiss der letzte Anleger, dass Strukies nicht für ihn gemacht sind, sondern für die Bank.
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„Leonteq zahlt wegen tiefer Volatilitäten im Markt hohe Absicherungspreise“???. Da kann ich nur empfehlen: LH, bleib bei deinen Leisten, und schreibe lieber über Scheidungen…
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Lustig, genau über diesen Satz hatte ich mich auch gewundert.
Bei tiefer Volatilität ist die Wahrscheinlichkeit, einen bestimmten Verlust x zu erleiden kleiner. Folglich sollten die Absicherungspreise tiefer sein …
( Nebenbei: Natürlich ist auch die W’keit eines bestimmten Gewinns x kleiner. Nur spielt dies hier keine Rolle … )
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Der Retter der Leonteq wird nicht Frey sein, aber vielleicht er könnte den richtigen auffinden und auch vielleicht motivieren. Geben wir doch eine Chance, oder?
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Wie Lukas Hässig darauf kommt, dass Herr Frey einem Warren Buffet gleichzusetzen ist, bleibt sein Geheimnis. Ich meine, zwischen den Anlagestile dieser beiden liegen Welten, was nicht bedeutet, dass der eine besser als der andere ist.
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Eine „Glanz&Gloria“ Geschichte im Blickschreibstil….schade fehlt die Rubrik „Fux über Sex“
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Zu heiss für Sex, darum auch keine Fux!
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RMF (Rainer-Marc Frey) hatte schon immer ein gutes Händchen. In der Regel studiert er ein Geschäft à fond bevor er investiert. Nun wird er sich von Leonteq genügend Insiderwissen beschafft haben, um sich sein Investment zu vergolden.
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flasche leer!
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wo ist eigentlich dupont?
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Rita, wahrscheinlich ist er immer noch auf dem Damenvelo FA-18 Ausflug, den der Grosskotz announced hatte.
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„ein paar wenige Glücksgriffe“…
wohl kaum Grudgy-Luki; da braucht es schon etwas mehr um so weit zu kommen. -
Wenn der Moderkäfer im Humus der Geplagten nicht fündig wird, so sucht er unerbittlich im Morast der Niederträchtigen weiter.
Der Waldläufer *1967
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Der arme Doktor Roehr
hat’s im Leben schwör
so sucht er verzweifelt im Vakuum
nach einer intakten HirnwindungDer Roehrversteher *2017
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Ich kann das Bashing der erfolgreichen Akteure auf dem Finanz- und Werkplatz Schweiz nicht verstehen. Herr Frey hat bewiesen, dass er ein guter Unternehmer ist. Dies im Gegensatz zur den (mehrheitlich) Unterlassern an der Bahnhofstrasse. Dass die MAN damals die RMF zu einer hohen Bewertung gekauft hatte, ist nicht die Schuld, sondern das Verdienst von Herrn Frey.
Erfolgreiche Unternehmen haben meist gute strategische Investoren, evtl. noch aus der Gründerfamilie. Das Beispiel Leonteq zeigt, dass offenbar die Raiffeisen kein geeigneter strategischer Investor für das Unternehmen ist. Raiffeisen zeigt ja auch an anderen Stellen, dass die Marktführerschaft im Hypo-Geschäft nicht automatisch als „Strategischer Investor“ qualifiziert. In diesem Sinne bin ich davon überzeugt, dass der „neue“ Leonteq-Investor dem Unternehmen „gut“ tut. Das Management hat jedenfalls einen Sparringspartner, welcher etwas von Geschäft versteht und es in der Weiterentwicklung unterstützen kann.-
Sie wissen schon, dass Raiffeisen die grössten Volumina über die Leonteq-Plattform laufen lässt!? Es gibt keinen anderen Partner, der Leonteq besser täte 😉
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Typisches Handeln à la toilette:
An der Kette ziehen, bis der Wasserfall kommt.
Durch Zufluss aus dem Vincenz Gewässer wird der Fall schlussendlich noch grösser. -
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Die Flut hebt alle Boote.
Auch die mit Löchern im Rumpf.
Wenn der Moderkäfer im Humus der Geplagten nicht fündig wird, so sucht er unerbittlich im Morast der Niederträchtigen weiter. Der…
Die Flut hebt alle Boote. Auch die mit Löchern im Rumpf.
"Leonteq zahlt wegen tiefer Volatilitäten im Markt hohe Absicherungspreise"???. Da kann ich nur empfehlen: LH, bleib bei deinen Leisten, und…