Wenn Sie Ihr Aktien-Depot anschauen, dann steht dort nicht die Wahrheit, denn die Wahrheit kann Ihnen der Depotauszug gar nicht liefern. Man erkennt das sehr schön am Beispiel der Aktie Meyer Burger, die wir im Herbst 2015 gekauft haben.
Auf meinem aktuellen Depotauszug steht, dass Meyer Burger ein Loch von minus 85% in mein Portfolio gerissen hat. Wer aber die Bewegungen im Konto genauer anschaut, der sieht, dass der Verkauf der Meyer Burger Bezugsrechte mehr eingespielt hat, als die Aktien heute Wert sind. Also nicht so schlecht wie dargestellt.
Ein Extremfall? Nein, der Normalfall. Solche Transaktionen werden im Depotauszug nicht ausgewiesen. Auch Dividenden werden nicht aufgeführt. Das bedeutet, dass bei Ihrem Depotauszugs ganz zentrale Renditequellen fehlen.
Nach ein paar Jahren machen diese Beträge manchmal sogar ein Mehrfaches des Aktienpreises selbst aus; trotzdem erscheinen sie nicht auf dem Depotauszug.
Das ist nicht der Fehler Ihrer Bank. Es ist nämlich gar nicht möglich, dass im Depotauszug die zusätzlichen Renditequellen wie Dividenden und Kapitaltransaktionen erfasst werden, denn man weiss ja nicht, was Sie mit dem Geld gemacht haben.
Sehr wahrscheinlich haben Sie das Geld, wie ich bei meiner Meyer Burger Aktie, ganz anders verwendet. Dadurch wird der Rendite-Ausweis bei der Aktie selbst unmöglich. Zudem liegen diese Werte ja in bar vor und nicht in Form von Aktien, und deshalb darf man sie der Aktie auch nicht zurechnen.
Darum ist es für Aktiensparer von entscheidender Bedeutung, nur auf die Gesamtsumme des Depots zu schauen und nicht auf die Performance der einzelnen Aktien. Denn die Aktienrendite ist in den meisten Fällen falsch ausgewiesen.
Ich habe bald 300’000 Franken in Aktien investiert, die ich auf unseren Top 10 Listen gefunden habe und in diesem Blog seit rund zwei Jahren dokumentiere. Neu zeigen wir meine Portfolio-Werte und die dazugehörenden Bankauszüge auf unserer Webseite und stellen diese den Einlagen gegenüber.
So können Sie jederzeit überprüfen, was das Selberanlegen bringt. Viel Erfolg.
Die erst vor knapp einem Monat erworbene Gemalto Aktie hat seither bereit 1/4 des investierten Betrages verloren:
https://insideparadeplatz.ch/2017/06/16/milos-kauf-gemalto-security-ich-auch/
http://www.finanzen.net/aktien/Gemalto-Aktie
http://www.trueb.ch/de/home
Geldanlage ist gar nicht so kompliziert.
Man muss sich mit der Buchhaltung auskennen, der unternehmerischen Sprache.
Man sollte „Intelligent Investieren“ lesen.
Man braucht die richtige Einstellung und das richtige Temperament.
Man sollte sich für den Prozess interessieren und sich innerhalb seines Kompetenzradius bewegen.
Lesen Sie Ben Graham und Phil Fisher, lesen Sie Jahresberichte und Handelsberichte, aber berechnen Sie keine Gleichungen, in denen griechische Buchstaben vorkommen.
Warren Buffett
* 30. August 1930
„Die Flut hebt alle Boote, auch die mit Löchern im Rumpf.“
Ersetzen Sie – händisch oder gedanklich – den heutigen Wert der Einzelpositionen Ihres Portfolios mit denen des Jahres 2010 oder 2011.
Damit wissen Sie ungefähr, was Ihnen während einer zukünftigen Krise verbleibt.
Am Ende des aktuellen Konjunkturzyklus ist dies eine freundliche Einladung, heute zumindest einen Teil der Gewinne mitzunehmen, um dieses Kapital in einer zukünftigen Krise und entsprechenden Unterbewertung von Unternehmensbeteikigungen konzentriert in solche zu investieren.
Durch Einbeziehung der heutigen Zukunftsmärkte in China, Indien, Arabien und später ggf. Afrika vergrößern Sie zudem Ihre Möglichkeiten, Unternehmensbeteiligungen zu einem Zeitpunkt der Unterbewertung zu erwerben, da die Kursentwicklung an diesen Märkten nicht mit denen der westlichen Welt identisch ist.
Diese Möglichkeit gab es vor 20 Jahren noch nicht mangels entwickelten und für jedermann zugänglichem Börsenwesen dort. Außerdem ist es in diesen Ländern noch so, daß Börsengänge zur Gewinnung von Eigenkapital erfolgen. Im Erfolgsfall hat man so die Chance, ein glückliches Unternehmen während der Phase stürmischen Wachstums als Aktionär mit zu begleiten, während die Börsenkapitalisierungen des Westens in den letzten Jahren vielfach nur auf „financial engineering“ seitens des Unternehmens und den Markt- und Preisverzerrungen der großen Notenbanken durch Null- und Niedrigzinsen beruhen.