„Continuing to shape the world towards the new reality of tomorrow“, schreibt Marcel Stalder auf seinem LinkedIn-Profil.
Im Moment schafft Stalder vor allem Arbeitslosigkeit. Gut 20 Mitarbeiter hat der Chef von Ernst&Young (EY), eine bekannte Beraterin im Finanzwesen, auf die Strasse gestellt.
Dies bestätigte diese Woche eine Sprecherin. „Im Oktober mussten wir uns leider von rund 20 Mitarbeitenden, vorwiegend im Backoffice tätig, trennen“, hielt sie in einer Email-Antwort fest.
[simple-google-ads-ad-tag id=“ip_content_banner“]
Das liesse sich nicht verhindern. „Wie viele andere Unternehmen auch, ist EY von der digitalen Transformation betroffen und muss die eigenen Strukturen und Prozesse laufend überprüfen und anpassen.“
Als Folge würde man andere Leute benötigen. Man versuche aber, die heutige Crew durch „Umschulungen und Weiterbildungen fit zu machen für die neuen Anforderungen“.
Laut einem Insider schmeisse EY-Chef Stalder auch Mitarbeiter über 50 raus. Das dementiert die Sprecherin. Es seien „nicht mehrheitlich 50-Jährige und älter betroffen – im Gegenteil“, betonte sie in ihren Ausführungen.
Und: Man würde umgekehrt neue Kräfte verpflichten. Das Unternehmen habe in der Schweiz „alleine im September rund 200 neue Mitarbeitende eingestellt“.
Letzte Woche musste EY-CEO Stalder einen Einbruch im Kerngeschäft offenlegen. Man habe zwei grosse Prüfmandate verloren, so seien 51 Millionen Revisionshonorare flöten gegangen.
Die Konkurrenten haben umgekehrt zugelegt. Das muss Stalder zu denken geben. Als er im Sommer vor einem Jahr das Steuer bei EY Schweiz übernommen hatte, versprach er nämlich Anderes.
Er wolle seine Beratungsfirma bis 2022 an die Spitze im Land führen, meinte er. Nun verliert Stalder stattdessen Terrain. Seine Beziehungen zu Stars aus Medien und Showbiz haben bislang wenig gefruchtet.
Vielmehr kommt EY unter Stalder ganz offensichtlich nicht zur Ruhe. Neben Abgangswellen gingen kürzlich Gerüchte über eine Macho-Kultur um.
Stalder, der auf Fotos stets lächelt, hatte sich vor Jahresfrist im internen Rennen um den CEO-Job gegen Widersacher durchgesetzt.
Bereits kurz darauf kam es bei EY Schweiz zu einem Hauen und Stechen. Die vermeintlich gestärkten Versicherungsberater hatten dabei das Nachsehen, die Partner aus dem Banking setzten sich im Gerangel um Macht und Stellung durch.
Zahlreiche bekannte EY-Partner gingen von Bord. In der Folge brachen die Umsätze ein.
Stalder reagierte im Hauruckstil. Letzten Herbst, wenige Wochen nach seiner Inthronisierung als Schweizer Länderchef, führte er einen Grossabbau durch.
Der zieht sich in die Länge. Wie sich zeigt, ist Stalder weiterhin daran, Leute zu entlassen.
Sein Aufstieg zur Nummer 1 entwickelt sich zur Tortour.
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Bei seiner Ernennung zum CEO Mitte 2016 hat dieser CEO gross spurig erklärt, er wolle direkt zum Marktführer werden. Was für eine leere Worte einer Macho Kultur. Auch hier einer, der zwangshaft den Superman spielt. Und dass er die Digitalisierung als Ausrede für sein Versagen nimmt, „What a foul excuse“. Da ist er allerdings unter vielen Schweizer CEO s in bester Gesellschaft. Wie ist wohl die Qualität seiner Beratung, bei diesem Führungs- und Selbstverständnis. Aber : very american…passt gut ins heutige Bild etwas fassadenhafter Super Machos. Und dass der Backoffice Leute entlässt. Die Einsparung des CEO s hätte mehr gebracht. Dies ist die Unternehmenskultur von EY. Deplorable.
-
Stalder sollte weniger Zeit mit Medienarbeit, auf Empfängen und als „Big Dealmaker“ verbringen.
Dafür mehr Zeit im Tagesgeschäft. So wie es sein Vorgänger gemacht hat.-
Aber sein Vorgänger war definitiv auch kein Burner. Oder hattest Du ihn in all den Jahren visibel oder auch nur etwas motivierend und visionär gesehen? Oder hatte der jemals mit seinen Mitarbeitern ein Gespräch gesucht? Was war sein Beitrag als CEO zur Firma? Alles aussitzen zusammen mit seinen GL Kollegen und warten bis allenfalls doch noch bessere Zeiten kommen?
-
Sein Vorgänger verstand es vor allem, sich mittels Intrigen zu positionieren. Mehr nicht.
-
-
If you listen to all the clowns around you,
you’re just dead.Go do what you have to do.
James Cagney
* 17. Juli 1899 † 30. März 1986 -
LinkedIn ist Hochglanzporno fuer kleine Karrieristen.
-
sehr viele „Fake News“ darauf…
-
-
STALDER:
Schluss?-Endlich oben angekommen:
Sieht die Chose jetzt schon zerronnen?
Mandante steigern; kann man vergessen,
noch vor dem Kotzen kommt das Fressen!Jetzt muss ganz schnell der Rotstift her :
Die Frage ist, wer bleibt wer liegt quer?
Im Sekretariat wird man schnell fündig,
jetzt schnell drauf los, es wird gekündigt!EYa, Eya, Eya, nur der Stalder der bleibt da 🙂
-
-
EY: heute eine Lachnummer. Man will PWC bis 2022 überholen. Stattdessen wird der Rückstand immer grösser, was auch die NZZ festgestellt hat.
EY: heute eine Lachnummer. Man will PWC bis 2022 überholen. Stattdessen wird der Rückstand immer grösser, was auch die NZZ…
LinkedIn ist Hochglanzporno fuer kleine Karrieristen.
STALDER: Schluss?-Endlich oben angekommen: Sieht die Chose jetzt schon zerronnen? Mandante steigern; kann man vergessen, noch vor dem Kotzen kommt…