CEO Urs Rüegsegger hat Jahr für Jahr circa eine Million Franken kassiert. In 10 Jahren kamen so 10 Millionen zusammen. Nun geht Rüegsegger – und lässt eine Six zurück, die zerfällt.
Management zerfällt, Zukunftsgeschäft zerfällt, Stimmung zerfällt, IT zerfällt.
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Twint nicht: Die Mobil-Software war nie ab Boden gekommen, also kann sie gar nicht zerfallen. Was auch nicht hilft.
Rüegseggers Miserabel-Bilanz hat Folgen. 1’000 Six-Mitarbeiter werden das Unternehmen verlassen müssen. Sie landen bei einem ausländischen Konkurrenten.
Dort sind sie wehrlos. Ihre Löhne dürften rasch sinken, ihre Jobs in Gefahr sein.
1’000 Mitarbeiter könnten also bald vor dem Aus stehen. Rüegsegger ist dann längst auf und davon. Er darf weiter in globalen Infrastruktur-Gremien lukrative Frühstücksjobs erfüllen.
Das ist die moderne Ausprägung der verpönten Golden-Fallschirme.
Rüegsegger und seine Börsen- und Infrastruktur-Gruppe wird zum Case Study, was Manager anrichten können.
Mit weit reichenden Folgen, nicht nur für die Betroffenen. Der Schweizer Finanzplatz hat in der Six seine zentrale Infrastruktur.
Nun bricht diese Plattform auseinander. Und die Schweiz verliert ein weiteres Asset. Nach Swissair, dem Bankgeheimnis jetzt auch die Finanz-Infrastruktur.
Gestern ging es los mit der grossen Zerlegung. Unter dem Codenamen „Arizona-Lakeside“ wurden 150 Mitarbeiter einer kürzlich erworbenen Firma informiert, dass 100 von ihnen gehen müssten.
Zwei von drei Leute: weg. Ein Massensterben.
Das Unternehmen, das aufgelöst und abgewrackt wird, heisst Aduno. Es war die Nummer 3 im Markt mit den Zahlkästen im Coop, Migros und den übrigen Läden der Schweiz.
Die Six hatte im Sommer 180 Millionen für die Aduno auf den Tisch geblättert. 180 Millionen für ein Business, das laut einem Insider nicht einmal 50 Millionen Wert hat.
Doch die Six-Strategen rechnen ganz anders. Sie haben dank dem Deal faktisch ein Monopol. Damit schmücken sie die Braut namens Payment. Diese wird für eine Milliarde verkauft.
Ein Viertel oder mehr der Six verschwindet. Ende, aus, vorbei. Den Mitarbeitern bleiben nur Trostbezeugungen, die nicht wirklich überzeugen.
Das Debakel hat sich seit Monaten abgezeichnet. Doch statt den Job zu erfüllen, machten die Six-Chefs Jagd auf interne Kritiker.
Sogenannte Whistleblowers hatten sich in der Payment-Division, also jenem Teil der Six, der nun verkauft wird, über ihre Chefs beschwert. Das führte dann zum Abgang eines Spitzenmanns.
Die internen Kritiker hätten nun geschützt werden müssen. Doch das Gegenteil war der Fall. Die obersten Six-Bosse machten Jagd auf sie.
Schliesslich nahmen sie 4 Six-Angestellte ins Visier. Diese seien sukzessiv gemobbt worden, wie eine Quelle mitteilt. Sie hätten selbst gekündigt oder seien krank geschrieben.
Inzwischen sind alle 4 weg. Der Chef der entsprechenden Division, Jürg Weber, geht nun auch.
Er aber erhält zum Abschied lobende Worte und wohl einen letzten Bonus fürs 2017.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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10 Million über 10 Jahren….
„The guy’s an a..!“
Back to no Future Six Leute!
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Vor Jahren war die SIX noch ein super Arbeitgeber.
Leider hat sich alles zum schlechten entwickelt. Sparmassnahmen wo es nur geht. Manager die keine Ahnung haben und Entscheidungen treffen nach Lust und Laune.
Ahhh dann sind noch die F10 Brüder. Geld ausgeben und herum prallen wie innovativ sie sind. Leider sieht man aber nirgends irgend ein Mehrwert aus dieser Bude.
Na dann wie schon oft… Schiff auf Kurs niemand hat eine Ahnung wohin aber egal… Bonus ist gesichert… weiter so Kapitän!!!! -
Gott sein Fank habe ich vor 4 Jahren die Stelle bei der SIX abgelehnt. Bin stattdessen zu einem iternationalen Schweizer Familienbetrieb im Industriebetrieb. Lohn war 10% tiefer als in der Finanzwirtschaft. Allerdings geht es dem Unternehmen gut und der Patron lässt die Mitarbeiter finanziell grosszügig daran teilhaben. Ein feiner Kerl, der Werte lebt und Verantwortung übernimmt. Sollte es dem Unternehmen einmal schlecht gehen, leiste ich gerne meinen Teil und verzichte auf etwa Lohn bis es wieder besser geht.
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Man muss leider sagen, dass die SIX und insbesondere deren Upper-Management sich total in der Fintech und Pseudo-Innovations-Wolke verloren haben.
Im F10 Incubator werden Jahr für Jahr Millionen zum Fenster raus geworfen, damit sich ein paar Fintech-Gläubiger austoben und sich selber auf die Schulter klopfen können, dabei jedoch jeglichen Bezug zur Realität vermissen lassen.
Mit Paymit/Twint hat man zwar eine halbwegs nützliche App auf den Markt geworfen, aber sich zu sehr darauf fokussiert. Es gibt keinen praktischen Nutzen für den Enduser. Bezahlung mit einer contactless Kredit-/Debitkarte ist soviel schneller und praktischer.
Die SIX muss nicht innovativ sein, es wäre um einiges sinnvoller gewesen, einfach nur die internen Prozesse zu optimieren und sich voll und ganz auf das Kernbusiness zu konzentrieren – aber das war und ist halt den noblen Herren nicht fancy genug.
Das darunter nun die ganzen Angestellten leiden müssen, ist beschämend, aber typisch für die heutige Gesellschaft.
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Da hätte ich noch eine Stellungnahm:
Dieser Chef von Six kam und nahm ,
jedes Jahr eine volle Million Franken:
Wies dabei die Mitarbeiter in Schranken.Macht jahraus , jahrein einen miesen Job.
Jetzt steht die SIX vor einem Total- Flop.
Wer solch fiese Chefs je am Ruder hat :
weiss, das Unternehmen ist schachmatt.In der Presse steht dann, dürr zu lesen:
Es sind leider die Umstände nur gewesen,
dass der Untergang der SIX ist besiegelt,
Fragen dazu werden juristisch abgewiegelt.Diese Masslosigkeit: reinstes Verderben:
Kein Gericht welches Recht wird sprechen.
In der Schweiz, mit Filz und viel Lobbyisten;
getraut niemand sich, diesen Stall ausmisten!Optima Ratio-Fideli
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Versuchen Sie‘s mal mit Prosa, die schmerzt weniger beim lesen.
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Genial. Weiter so, Optima Ratio-Fideli!
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Ein weiterer Warmduscher, welcher dank seiner (Emporkömmlings) -Position, eine CH-Vorzeige – Firma in den Orkus führte. Um dann von der Bildfläche zu verschwinden, einen Scherbenhaufen hinterlassend.
Dass dabei die Grossbanken UBS und CS noch Pate standen macht das Debakel noch schlimmer.
Diese Zerstörungs-Mentalität der Neuzeit, befruchtet (angereichert) mit McKinsey – Applikation, basiert auf einer katastrophalen Gesinnung der NonValeurs in den Teppichetagen im Schweizer Finanz-Sektor: Nach mir die Sintflut.
Es sind genau diese Hasardeure welche den Finanzplatz Schweiz an die Wand fahren, niemand anders!
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Genau so ist es! Da können die neuzeitlichen Wahrheitsklitterer und Realitätsverweigerer mit Kurzzeitgedächtnis noch lange versuchen, die Tatsachen mit ihren gebetsmühlenartigen Mantras von wegen EWS, linke Politik, böse Ausländer, böse Regulierungen etc. etc…. zuzumüllen.
Allein von diesen narzisstischen und Gier getriebenen Hasardeuren wurden Kunden, Mitarbeiter, Gesellschaft und das ganze Land verraten und verkauft.
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Corporate Life wie es in von durchschnittlichen Managern geführten Unternehmungen die Regel ist.
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Genau, viele Möchtefernschnorrer; irgend was studiert das im wirklichen Arbeitsleben völlig realitätsfremde Auswirkungen hat; keine Ahnung von Führung und der Materie!! Einfach nur schlimm und peinlich.. kassieren und sonst nichts leisten!
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„Sky turns blue, angels come down and Bambi swings on a sweet melody …“.
Kiki -
„Früher war man Banker und hatte eine Aufgabe.“
So steht es einen Artikel darüber.
Was sind heute die Aufgaben all jener von Entlassung bedrohten und wie tragen diese mit ihrer Tätigkeit zum Unternehmensergebnis bei?
Ein weiterer Warmduscher, welcher dank seiner (Emporkömmlings) -Position, eine CH-Vorzeige - Firma in den Orkus führte. Um dann von der…
Genau so ist es! Da können die neuzeitlichen Wahrheitsklitterer und Realitätsverweigerer mit Kurzzeitgedächtnis noch lange versuchen, die Tatsachen mit ihren…
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