D.M. ist Anfang Woche am Flughafen in Sao Paulo verhaftet worden. Der Schweizer Vermögensberater war in Brasilien unterwegs.
Damit weitet sich der riesige Korruptionsfall um die brasilianische Ölgesellschaft Petrobras für den Schweizer Finanzplatz aus.
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Unzählige Schweizer Gross- und Privatbanken sind betroffen. Sie mussten Konten von Verdächtigen offenlegen. Die Bundesanwaltschaft und die Finma sind seit Jahren am Fall dran.
D.M. taucht gemäss dem internationalem Journalisten-Netzwerk, das die verschiedenen Offshore-Leaks ans Tageslicht gebracht hatte, in einem Spinnennetz von Strukturen auf, die mit Petrobras zu tun haben könnten.
In Brasilien ist Petrobras die grösste Aufräum-Aktion seit Jahrzehnten. Die Petrobras-Schmiergelder liefen unter dem Codenamen Lava Jato oder Englisch Car Wash.
In der Schweiz war der Lateinamerika-Amerika Banker D.M. bis 2009 für die UBS tätig. Bei der Grossbank zählte er zum Kader.
2010 wechselte der Berater zur Tessiner BSI. Die Privatbank musste im US-Steuerfall über 200 Millionen Dollar Strafe bezahlen und wurde von der Finma dichtgemacht.
Der Grund: Die BSI war tief in den malaysischen Korruptionsfall namens 1MDB involviert. Als Auffangbecken für die BSI agierte die Zürcher Privatbank EFG.
Diese erwarbt die BSI im letzten Jahr. Laut einer EFG-Sprecherin habe Private-Banker D.M. nicht von der BSI zur EFG gewechselt.
„Er hat nie für uns gearbeitet und die BSI vor Abschluss der Akquisition durch uns verlassen“, meinte sie gestern auf Anfrage.
Laut einer Quelle könnte die Verhaftung von D.M in Sao Paulo durch die brasilianische Polizei eine nächste Schockwelle für den Schweizer Finanzplatz auslösen.
Unzählige Banken sollen Konten von Involvierten rund um den Brasilien-Skandal geführt haben oder immer noch führen.
Laut Zeitungsberichten würden neben der kleinen Cramer Bank mit dem bekannten AHV-Chef Marco Netzer an der Spitze auch die grossen UBS, CS, Julius Bär und die Deutsche Bank in den Akten auftauchen.
Auch der Genfer Finanzplatz ist in den Petrobras-Strudel geraten. Die bekannten Lombard Odier und Pictet, wo diese Woche der Zuzug von Bär-Chef Boris Collardi zu reden gab, werden genannt.
Die Bundesanwaltschaft hat bereits erste Strafen verhängt. Sie rechnet mit über 200 Millionen Franken Einnahmen aus einem Urteil gegen den Brasilien-Baukonzern Odebrecht.
Dieser steht im Zentrum rund um den Petrobras-Skandal.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Irgendwas an der Story stinkt… die Verhaftung in hochauflösenden Bildern (aber kein Video und nur von einem Fotograf), schwerbewaffnete Spezialeinheit, aber D.M. hat nicht mal Handschellen an (siehe http://www.epa.eu/crime-law-and-justice-photos/crime-photos/spanish-banker-david-muino-suarez-preventively-arrested-in-brazil-photos-53924429).
Dieser taucht schon 2016 in Dokumenten auf, geht aber trotzdem noch mehrmals nach Brasilien…
Wird er evtl. als Kronzeuge verwendet? Indirekter Angriff auf den Schweizer Bankenplatz (es wimmelt von reichen bras. Familien)?
Keine Hintergrundstory irgendwo…?-
Ich stimme mit Ihnen überein… wobei er eine Firma gegründet hat und darin steht immer noch, dass er spezielle Kenntnisse in Brasilien hat. http://www.apodorwealth.ch – „We offer access to all global markets. We have experience in the old fashioned markets but as well in the growing markets like Brazil.“ mittlerweile ist der Name von beiden ex BSI Angestellten gelöscht. Die Schweiz würde ihn so schnell nicht ausliefern und Brasilien ist jetzt nicht die USA mit x-Möglichkeiten, ihn zu fangen – so wie bei Raoul Weil. Wenn er 7 Jahre bei BSI war und die Kunden der ehemals UBS mitgenommen hat, dann sollte er genug Geld haben, um mindestens über die Runden zu kommen. Also warum überhaupt nach Brasilien? Ich vermute er war einfach nur dumm… Realitätsfremd… wir werden sehen!!!
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Gedanke des Tages: Lieber im nass-kalten Spätherbst in der Schweiz auf freiem Fuss als im sommerlich-heissen Brasilien im Knast.
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DM arbeite ja bekanntlich momentan (noch) für einen sogenannten unabhängigen Vermögensverwalter die ja bekanntlich nicht direkt der FINMA unterstellt sind sondern nur einen SRO angehängt sind. Tja wenn es nicht mal FINMA beaufsichtigte Banken es geschafft haben DM Machenschaften Einhalt zu gebieten wie will das erst der kleine VV schaffen. Ein Grund mehr die aufsichtsbestimmungen zu verschärfen und FINMA Personal aufzubauen und endlich Sie befähigen selbst ihre Kunden zu prüfen. Ach ja fast hätte ich es vergessen was wohl jetzt die Arme Depobank vom VV macht? Schwitzen oder auf die Schnelle eine längst überfällige MROS Meldung aufsetzen um mit dieser dem VV vorzukommen ….
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Der naive D.M. kommt jetzt in ein nettes Gefängnis in Curitiba bei Brot und Wasser – im brasilianischen Hochsommer ! So, und jetzt kommen die Feiertage, da läuft dann mal nichts … . Irgendwann im Januar kümmert sich dann jemand um den Schweizer-Käse; bis dann – schön grillieren. Viel Spass und Durchhaltevermögen, das wird kein Spaziergang !
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Die Gesellschaft der Grosskopferten und von Hybris befallenen Geldgierigen haben nur Respekt, wenn es in Richtung Untersuchungshaft geht. Von daher ist zu wünschen, dass die Listen der „amtlich Anzuhaltenden“ und polizeilich Ausgeschriebenen überall dort vorliegt wo die zweibeinigen Geldsäcke verkehren. Das ist die einzige Sprache welche diese Herrschaften verstehen. Und aus beruflicher Tätigkeit weiss ich, dass die Amis eine weitere Liste von „Persönlichkeiten“ haben die nicht im Ripol verzeichnet aber wohl „ausgeschrieben“ sind. Da kann dann jeweils die Überraschung gross sein, wenn in New York, Chicago, LA aber auch Florida und anderswo in den USA die Handschellen zumachen.
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„usual suspects“ tauchen auf.
Das dürfte Collardis Start bei Pictet weiter erleichtern, zumal Pictet auch erwähnt ist – man hat also nachweislich „die gleiche Wellenlänge“.Die Bundesanwaltschaft wird das kaum erstaunen, wohl aber die Finma.
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Boah, so was würde mir ja NIE passieren. Ich bin ja nicht so blöd und laufe unbeschwert wie Hänsel und Gretel durch ein Land, mit dem ich krumme Geschäfte am Laufen hatte. Typischer Fall von Realitätsverlust. Aber ich will ja nicht in die Kerbe „Geldgierige, kriminelle Banker“ einschlagen, die wird auf IP schon tagtäglich ausgefräst.
Aber vielleicht hat dieser DM noch Glück, wenn sich Kim-Jong dazu entscheidet seine Raketenreichweite auf Brasilien zu erweitern und dann der Zuckerhut platt gemacht wird. Im geleasten Helikopter flüchtet es sich dann doch am besten!
Ich warte ja noch darauf, bis ich einen Helikopter bei Tesla bestellen kann. Der soll angeblich mit Frittieröl fliegen. Ich freue mich schon darauf, die Landbewohner dann mit leckerem Pommesgeschmack zu beglücken! Aber dafür muss der Bitcoin noch die 1e100 – Marke knacken. Bis dann muss ich halt weiterhin das Öl als Eau de toilette benutzen. So ist halt das Leben im Mittelstand – damit dies besser wird: Wählt den Ueli!-
ja nicht einmal, wo Panama liegt, und vom „Paradies“ hat er auch noch nie etwas gelesen!
Siehe dazu Uelis Interview bzw. Ahnungslosigkeit in der Handelszeitung. -
Politische Propaganda ist hier vollkommen fehl am Platz.
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…auch heute raucht er wieder, unser polit-kommentar-absonderer. vermutlich den orientteppich seines grossvaters !
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…etwas verwirrlich das ganze, bitte exkater.
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Ein Indiz mehr wie sich die obersten 10 % bei den Banken bereichern indem sie in solche Fälle verstrickt sind, Devisenskandale, Skandal in Malaysia wo Spurlos Mrd an Staatsgeldern verschwinden und hier im onshore Geschäft werden verwaltete Kundendepot angespitzt mit Produkten in denen Gebühren von 2 % und mehr eingepreisst werden.
Ein Indiz mehr wie sich die obersten 10 % bei den Banken bereichern indem sie in solche Fälle verstrickt sind,…
ja nicht einmal, wo Panama liegt, und vom "Paradies" hat er auch noch nie etwas gelesen! Siehe dazu Uelis Interview…
"usual suspects" tauchen auf. Das dürfte Collardis Start bei Pictet weiter erleichtern, zumal Pictet auch erwähnt ist - man hat…