Nichts ging mehr bei Swissquote. Totale Mattscheibe. Und dies mitten im Nachmittags-Trading, wenn viele Online-Kunden der Digital-Bank ihre Positionen glattstellen wollen.
Ein Crash bei einer Bank, die voll und ganz vom Funktionieren ihrer Systeme abhängig ist: Das ist besonders einschneidend. Der Betrieb kommt von einer Sekunde auf die andere zum Erliegen.
Swissquote-CEO Marc Bürki bestätigte gestern kurz vor sechs Uhr am Abend per SMS das Problem. „Wir hatten ein grösseres Systemproblem“, schrieb er via Handy.
Es gehe um ein „Hardware-Problem“, dieses sei „unterdessen behoben“. Es brauche aber „Zeit, das ganze System wieder aufzuschalten . Wir arbeiten mit Hochdruck daran.“
Dann wagte Bürki eine Prognose. „So bis in 30 Minuten sollten wir live sein.“
Das war mutig – und vorschnell. Ein Swissquote-Nutzer meldete sich gestern später in der Nacht um Viertel vor zehn.
Der Ausfall dauere „immer noch an“. Dies, obwohl es in den sozialen Medien heissen würde, dass das System „wieder funktionieren“ würde.
Ein zweiter Kunde hatte das Gleiche schon zuvor berichtet. Um 20 Uhr 40 schrieb er: „Swissquote Website mit allen Applikationen seit heute ca. 1645 ausser Betrieb.“
Der Absturz per se wird von einem dritten Kunden nicht kritisiert. Hingegen habe Swissquote bei der Kommunikation mit den Kunden komplett versagt.
„Ich verstehe, dass man mal ein Systemproblem haben kann – was ich überhaupt nicht verstehe ist, dass man dann nicht umgehend eine Mail an sämtliche Kunden schickt (wozu hat man eigentlich eine Corporate Communication Abteilung?) und sie darüber informiert, was das Problem ist, was man unternimmt um es zu lösen und wie lange es vermutlich dauern wird.“
Die Swissquote und ihr CEO Bürki ritten zuletzt auf einer Erfolgswelle. Kürzlich meldete Bürki Sonderschichten wegen Neukunden, die Bitcoin bei Swissquote handeln möchten.
Ebenfalls ein Durchbruch war der Wechsel der grossen Postfinance mit ihrem ganzen Trading von der Waadtländer Kantonalbank zur Swissquote. Die Verschiebung verlief problemlos.
Umgekehrt hatten Bürki und seine Swissquote vor 3 Jahren ihre dunkelste Stunde erlebt. Als die Nationalbank am 15. Januar 2015 out of the blue ihre Euro-Untergrenze aufgab, verloren viele Swissquote-Kunden ein Vermögen.
Weil sie mit hohen Schulden der Online-Bank spekuliert hatten, gerieten sie tief ins Minus. Die Swissquote forderte ihre Kunden gleich wie andere Banken auch ultimativ dazu auf, die Schulden sofort zurückzuzahlen.
Es folgten Klagen und Prozesse. Die Swissquote stand dabei nicht im Fokus, dafür umso mehr die andere Schweizer Online-Bank mit riesigen Minus-Saldi vom Frankenschock, die Saxo Bank.
Die Swissquote hatte die Kurve gerade nochmals gekriegt. Laut Insidern hing ihr Überleben damals an einem seidenen Faden. Bürki musste in jenen Januartagen vor 3 Jahren eine Gewinnwarnung verbreiten.
Nun steht Bürki wieder auf dem Gipfel – Krypto-Hype sei Dank. Seine jüngste Gewinnwarnung war eine positive. Der Jahresgewinn für 2017 würde höher als prognostiziert ausfallen, teilte er mit.
Kaum waren die Good news in allen Medien gelandet, schon stürzt Bürki wieder ab. Der gestrige Tag zeigt, dass auch die Swissquote vor einschneidenden Systemabstürzen nicht verschont bleibt.
Die aufgebrachten Kunden schaden dem Image, welches die Swissquote und ihr Chef Bürki dank guter Arbeit nach dem Frankenschock wieder aufgebaut hatten.
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Die beliebtesten Kommentare
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Da sieht man mal wieder wie behämmert die Kunden sind: wenn bei Swissquote ein kompletter Systemausfall herrscht, hervorgerufen durch die Hardware, dürfte es schwierig sein e-mails an die Kunden zu senden. Kaputt ist kaputt. Offenbar sehen viele die Gefahren des Digitalen Zeitalters nicht. Ist in etwa gleich witzig, wenn mein Auto mit einem Kolbenklemmer stehen bleibt und der Garagist meint, ich soll doch schnell mit dem Auto vorbeikommen. Eben, dasselbe mit den Compis.
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Schon interessant… fand bis jetzt kein anderes Medium wo dieser Vorfall von Swissquote erwähnt wird……
Gute gemacht!!! -
hier sind die basher wieder hoch im kurs. lasst euren frust raus, gut so. swissquote ist immer noch eine der innovativsten schweizer banken. wer sonst? ich trade täglich, zugegeben, auch ich habe mich gestern aufgeregt, ausgerechnet am tag von us-zinsentscheid mit yellen….. swissquote hat versprochen, zukünftig sofort zu kommunizieren. das war der grösste fehler von ihr gestern.
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Und wie soll Swissquote kommentieren? Beim totalen Ausfall des Computers? No Mail, nichts. Bliebe nur noch das Handy. Falls das „Ausfall-Melde-Tool“ welches die SMS an die Kunden erstellen sollte, nicht auch am ausgefallenen Compi hängt……..
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Lachhaft alle diese Pseudo Rennfahrer, welche keinen Autounfall haben wollen …
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Möchte heute Donnerstag, 1. Februar seit nunmehr vier Stunden den Support der Swissquote kontaktieren. Bin in der Warteschlange mit derselben törrichten, nerventreibenden Musik. Es funktioniert rein gar nichts.
Offenbar hat Swissquote sehr viel Erklärungsbedarf?
HAFTUNGSFRAGEN?
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Frage an den Swissquote-CEO Marc Bürki: Welche Lehren ziehen Sie aus diesem gravierenden Vorfall von gestern? Back up Pläne wo?
Support heute völlig überfordert. Kein Durchkommen. Ganz bestimmt gabs heute etliche Haftungsfragen zu diskutieren………….
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Kann bestätigen, dass der Swissquote-Support auch selbst einen Tag nach dem Vorfall nicht funktioniert hat. KEIN DURCHKOMMEN.
Imageschaden für diese Firma enorm, weil ein VERSAGEN auf der ganzen Linie. -
CEO Bürki redet diesen grossen Vorfall klein. Ein richtiger Chef steht auf der Kommandobrücke und hilft tatkräftig mit, den Schaden einzugrenzen, u.a. auch im Finden der richtigen Wortwahl.
Kann bestätigen, dass Support auch einen Tag nach dem Total-Absturz nicht funktionierte. Ueberlastung total.
Bürki’s flappsige Nonchalance ist nicht auszuhalten.
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Der CEO Bürki verharmlost die Probleme kolossal. Er scheint sich über den Total-Absturz vom 31. Januar gar lustig zu machen……..
Am 1. Februar hat das Trading wieder funktioniert.Der Support von Swissquote war aber den ganzen Tag nicht erreichbar. Dies ist der wahre Gradmesser für dieses ungesicherte IT-Fiasko ohne back up.
Ferig von lustig Herr Bürki.
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Bei einem Crash einer Bankenapplikation stirbt Gott sei Dank niemand, darum wird auch niemand vorschreiben, dass gleich viel auszugeben ist wie für lebenswichtige eine Flugzeugsoftware.
Einzig wenn Google einsteigt und das Gegenteil beweist wird es eng für die Masse der Banken.
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Swissquote müsste eigentlich von der FINMA nicht nur gerügt sondern geschlossen werden. Die Bank hat einfach ihre Systeme und ihr Risikomanagement nicht im Griff. Genauso wie am 15.1.2015. Es geht hier schließlich um das Geld der Kunden! Es ist unfassbar, dass die Bank von Kunden Gebühren vereinnahmt und Gegenleistung bringt und den Kunden keine stabile System-Sicherheit gewährleistet. Und dann sogar noch dreisterweise die Kunden Konti bei Systemausfall ins minus Saldo rutschen lässt und dann sogar noch unverschämter Weise Geld zurück fordert . Unfassbar dass die FINMA bis heute beschämt wegschaut.
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Control Alt Delete…..
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Wenn die IT nicht funktioniert hat jede Digitalisierung ein grosses Problem. Gerade in solchen Situationen geht es halt doch nicht ganzu ohne Menschen. Das ist doch auch erfreulich für all die Menschen auf dieser Welt, die noch einen Arbeitsplatz schätzen.
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eine bank, die nicht mal im ansatz ihre versprechen erfuellt. Backup nicht vorhanden. das trading-gebaren seltsam, die systeme, compliance, execution etc. zweifelhaft….
wo bleibt da die FINMA? ANLEGERSCHUTZ!! -
Hat man bei den Banken generell (und der SWISSQUOTE im besonderen) auch schon einmal von ‚fail save‘ gehört?
Wenn nicht, einmal bei der Flugzeugindustrie nachfragen! -
The CTO of Swissquote is very competent and I expect that clients take the limited downturn as an incident inherent to all complex systems.
Kiki-
Gier frisst Verstand. Bitcoin sei Dank!
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Gestern während dem Systemausfall waren die Märkte ja relativ ruhig. Man stelle sich mal vor, ein Systemausfall passiert und es ist gerade sehr volatil an den Märkten…!!! Oh my god…
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Auch wenn hier alle internationale Broker empfehlen. Sind wohl noch günstiger, aber im Ausland kann es je nach Broker ein böses Erwachen geben. Drum mein Tipp: sich an Schweizer Broker halten (eine Liste findet ihr hier https://www.moneyland.ch/de/online-trading-vergleich). Ausser du handelst wie wild. Meine 5 Cents.
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Mir ein Broker wie zB Interactive Brokers wesentlich sympathischer, alleine bedingt durch die Tatsache, dass sie täglich an die 45 Mio Trades abfertigen ohne dass ein Ausfall entsteht und ich fast alle Produkte über Stunden vor und nachbörslich handeln kann. Zeigen sie mir einen CH Kuhstall-Broker, der sowas kann oder anbietet. Swissquote hat sich dem Crypto Wahn verschrieben und jetzt werden sie dafür bluten müssen!
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Peinlich peinlich. Hohe Gebühren und keine System-Redundanz. Wo das gute Geld wohl hinfliesst? Zudem legt man sich heute auch sämtliche Hardware Teile redundant aus, so dass man im absoluten worst case noch funktioniert.
Darum habe ich da eine ganz andere Vermutung. Swissquote bietet Bitcoins an, aber leider nur auf steigende Kurse. Da Bitcoin gestern unter 10k fiel, bekamen wohl die ganzen Schweizer Bitcoin Lemminge kalte Füße und verkauften (oder versuchten dies zumindest). Da aber Swissquote technisch nicht in der Lage ist, einen solchen Ansturm zu bewältigen, kam es schlussendlich zum Supergau. Ich bin in etlichen Trader Chats Mitglied und der Totalausfall an einen so wichtigen Tag hat für einen massiven Reputationsverlust gesorgt!
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Swissquote sollte sich vom Bitcoin-Geschäft verabschieden, sonst passiert das gleiche wie mal bei den Devisen, x-mio Verlust.
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Mein persönlicher Tipp: Hände weg von der Swissquote. Diesmal scheint es zwar ohne Absicht gewesen zu sein aber man weiss ja nie. Am 15. Januar 2015 hat Swissquote die Systeme laut eigener Aussage selbst ausgeschaltet „Zum Schutz der Kunden natürlich“. Die Konten von 420 Swissquote Kunden sind in Minus gerutscht. Seit dem droht Swissquote mit Klage und fordert Geld zurück, welches nie da war. Da ich nicht bereit bin und zudem auch gar nicht die nötigen Mittel habe den Minussaldo zu begleichen, erhalte ich nun seit 3 Jahr alle paar Monate ein Telefonat von der juristischen Abteilung. Anklage wurde jedoch noch nicht erhoben, deshalb warte ich erst mal ab. Es gibt allerdings Gerüchte, dass schon bald erste Gerichtsurteile gesprochen werden. Allen andern 419 Betroffen drücke ich die Daumen und hoffe das diesmal keine Konten ins Minus gerutscht sind.
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Hey Du Clown! Wenn Du schon mit Krediten spekulieren und dann die eventuellen Profite in Deine eigene Tasche stecken willst, dann musst Du auch die Verluste tragen. – In welcher Geschützten Werkstatt ist denn Dein Gehirn sozialisiert worden? Kann mich nur wundern.
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@Marcel HaarGel: Totschlagargumente und Killerphrasen dienen immer der Verhinderung von lösungsorientiertem Denken. Stattdessen soll der aktuelle Zustand aufrechterhalten werden. Dieses Ziel wird aber nicht direkt benannt, sondern hinter der Killerphrase versteckt. Quelle: Wikipedia
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@ Marcel Haargel
Vielleicht hat Peter Gnägi ja auch einen Stop-loss sagen wir mal bei einem EUR/CHF Kurs von 1.1980 gesetzt gehabt und Swissquote hat die Ausführung versaut um dies mal noch gelinde auszudrücken.
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@Trader: …was wenn der Markt beim Stop-Loss-Niveau nicht genügend liquide war?
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@“Trader“ … schon mal was von „Liquidität“ gehört ?
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Technische Frage: Werden die IT-Systeme bei Swissquote nicht regelmässig auf Ausfallsicherheit geprüft, in dem man einige abschaltet, und schaut, ob die Reserve funktioniert?
Oder auch mal hart den Strom abstellt, und wieder hochfahren lässt?
Muss wohl eine Sonntagsarchitektur mit Sonntagsveranwortlichen sein …
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so hat man das vor 10 Jahren getestet.
eine 100%ige Redundanz gibt es nicht.
insbesondere bei de Netzwerkkomponenten.
Server sind schon lange nicht mehr das Problem.
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korrekt….absturz kann schon mal vorkommen…..aber
……die kommunikation war zweitklassig……erst am Abend sah man eine meldung
……die dauer war ´bemerkenswert´
……und das alles am tag einer FED entscheidung….
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Kommunikation? Welche Kommunikation? Stundenlang auf sämtlichen Telefonnummern nicht zu erreichen!!! Ein Skandal!
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Lektor
Absolut korrekt……hotline war a ewig lang nicht zu erreichen und b….als man mal durchkam, blieb man in der leitung haengen….lustig (!) war der binweis der hotline, dass wegen der vielzahl von bitcoin geschaeften, es zu verzoegerungen kommen kann
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Wenn man weiß, dass der Kundendienst von der SIX Payment gemacht wird, ist der lausige Service nicht weiter verwunderlich. Ein Teil in LUX und ein Teil in ZH.
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Das Handling dieses Events war absolut katastrophal – in einer vernetzten Welt null Info, das kurz vor Shluss der europäischen Börsen bis zum Schluss in NY – mitten in der Berichtssaison!
Ich überlege mir ernsthaft, ob ich mein Konto noch bei einer so risikobehafteten Bank lassen soll – aber was wäre eine Alternative?-
Günstig gut und professionell!
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@Indah Ria
das ist einer der vielen Introducing Broker von Interactive Brokers.
Viel Spass mit deinem Konto in UK. -
Vergleiche mal die Tier-1 Ratio von Swissquote mit denen von UBS und CS. Und kläre mal sauber ab, wer von den Dreien noch die meisten Leichen im Keller hat.
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Das Ganze gab es schon vor drei Jahren am 15. Jan 15!!
Bei der Aufhebung der Kursuntergrenze wurden die Systeme runtergefahren. Schade eigentlich.
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…auch nur eine Bank mit vielen unnützen Mitarbeitern, die es schlicht nicht bringen.
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Wer einmal in dem Laden schaffen durfte, weiss das dort nur schwaches Personal sitzt und die Halbwertszeit eines MItarbeiters bei 6 Monaten liegt.
Das Chaos regiert – nach aussen schön geredet, aber unterirdisch. -
Aber dich braucht es irgendwie auch nicht…ganz ehrlich!
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Möchte heute Donnerstag, 1. Februar seit nunmehr vier Stunden den Support der Swissquote kontaktieren. Bin in der Warteschlange mit derselben…
Frage an den Swissquote-CEO Marc Bürki: Welche Lehren ziehen Sie aus diesem gravierenden Vorfall von gestern? Back up Pläne wo?…
Hey Du Clown! Wenn Du schon mit Krediten spekulieren und dann die eventuellen Profite in Deine eigene Tasche stecken willst,…