Am letzten Samstag fand in Gelterkinden, dem Nachbardorf von Rünenberg BL, ein Fest statt. Dort war Martin Wagner das Thema. Er würde mit Nachbarn harte Fights ausfechten, machte die Runde.
Wenige Stunden später lag Wagner tot vor seiner Villa in Rünenberg, erschossen mit 7 Schüssen von einem Nachbarn.
Über die Gründe dürfen die Medien nicht mehr spekulieren. Nach einer richterlichen Intervention musste der „Blick“ im Netz Artikel löschen, die über Frauen-Beziehungen von Wagner spekulierten.
Laut einem Insider sei am Anlass in Gelterkinden umgegangen, dass Wagner sein Haus mit Alarmanlagen gesichert habe. Bis auf eine Tür oder ein Fenster sei alles zu.
Um auch noch die letzte Lücke zu schliessen, sei ein Spezialmonteur nötig, der erst in den kommenden Tagen Zeit habe.
Wagner war als Anwalt bekannt bei den Medien. Er versuchte vor Jahresfrist für Investoren den „Blick“ zu kaufen – für 200 Millionen Franken. Das Basler Portal „Onlinereports“ hat ein lesenswertes Porträt verfasst.
Auch bei Inside Paradeplatz kreuzte Wagner vor 12 Monaten auf. Er kenne den Rechtschef der CS, Romeo Cerutti, und würde zwischen der CS und dem Blog einen Deal hinkriegen, versprach er.
Es geht um eine 500’000 Franken-Klage der Grossbank gegen das Zürcher Finanzmedium. Ein Urteil am Handelsgericht steht aus.
Sogleich legte sich Wagner ins Zeug. Bei praktisch jeder Story intervenierte er mit unzähligen SMS. Über die folgenden Monate kamen so Hunderte von SMS zustande.
Wagner agierte hartnäckig. Er hatte das Ziel, den Blog zu zähmen. Dabei erkannte er in vielen Passagen „schwere Persönlichkeitsverletzungen“ und betonte, dass diese ohne weiteres zu weiteren Klagen seitens der CS führen könnten.
Nach ein paar Wochen wechselte Wagner mit zwei seiner Kollegen die Anwaltskanzlei. Er verliess seine alte Wirkungsstätte, bei der viele Juristen tätig sind, und gründete eine kleinere Firma.
Das Mandat der CS behielt er. Auf Nachfrage sagte er, er würde für die CS die gesamte Medienarbeit in rechtlicher Hinsicht leisten.
Die CS wollte sich vor ein paar Wochen auf eine entsprechende Anfrage nicht dazu äussern.
Wagners Strategie des SMS-„Bombardements“ führte nicht zum Erfolg. Zumindest gab es keine Einigung zwischen der CS und dem Blog.
Wagner sah die Schuld beim Blog. Die Tonalität sei just während den Verhandlungen letzten Frühsommer nicht gemässigter geworden, sondern habe im Gegenteil massiv an Schärfe zugenommen, meinte er in einem Gespräch letzten Herbst.
Es war der erste Kontakt nach einer mehrwöchigen Verhandlungspause. Wagners ständige Interventionen, die auch unzählige eingeschriebene Briefe umfassten, hatten eine solche bewirkt.
Wagner wollte aber weitermachen, er gab nicht auf, schrieb mehr SMS und verfasste mehr Abmahnschreiben. Schliesslich wurden die Gespräche im Herbst wieder aufgenommen, und er zeigte sich zuversichtlich, einen Deal hinzukriegen.
Ab diesem Zeitpunkt verliefen die Unterhaltungen in einem konstruktiveren Tonfall.
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Die beliebtesten Kommentare
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Es ist Zeit zur Besinnung, wenn so eine Tragödie passiert die so viel unnötiges Leid verursacht. Wer sind wir, wofür stehen wir, was sind unsere Werte, wo können wir Gutes tun?
Die persönliche Tragödie ist in beiden Fällen unvergleichlich grösser als der Schaden, den dieses Medium vermeintlich anrichtet. Im Zentrum steht der Mensch und seine Menschenwürde, Geld anzuhäufen mag zwar hilfreich sein (wozu, wenn ich mal einfach fragen darf), ist aber nicht ausreichend. Es steht mehr auf dem Spiel als Bonus und hohes Einkommen.
Ich bitte Euch alle darüber nachzudenken, wie wir besser an dem gemeinsamen Haus bauen können, in dem jeder seinen Platz findet. -
Ehrlich gesagt tut mir der Täter und seine Familie mehr leid.
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Den Täter zum Opfer hochstilisieren, übler gehts jetzt wirklich nicht! 3 Vollwaisen, 3 Halbwaisen und 1 Witwe – da hat einer wirklich verbrannte Erde hinterlassen.
Der verlinkte Blog ist eine Lachnummer. Dort kann jedermann irgendwas hochladen. Macht graphisch auf seriös, die Inhalte werden dadurch nicht glaubwürdiger.
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Interessant.
Ich gehe davon aus, dass der Anwalt ein schriftliches Mandat (Vollmacht) der Bank hatte.
Kann man dies bestätigen?
Eine zweite Möglichkeit wäre ja ein Aufspielen mit Aussicht auf „Deal“ um Honorar vom Journalisten zu nehmen…
Auf alle Fälle stellt sich mir die Frage wer denn die superprovisorische Verfügung angeregt hat?
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Der Typ war wohl kein Unschuldslamm. Wer sich mit Blocher, CS usw. einlässt…
Es wird Zeit, diesen Burgener (FCB-Owner) mal unter die Lupe zu nehmen… Wie ist der wirklich zu seinem sagenhaften Reichtum gekommen ? Durch den Verleih von Videos… ?
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Den Angehörigen gebührt Beileid.
RIP
+++++++++++++++Hellhörig macht: die 500’000 Fr. Einschüchterungs-Klage der totalitären CS gegen IP.
Rohner und Cerutti fühlen sich als Master of the Universe, seit sie vor der New Yorker Justiz Unschuld geheuchelt haben. Sie wissen: Ihnen kann nichts mehr passieren. Wahrscheinlich sind sie sogar unsterblich. Sie können sich alles auf dieser Welt kaufen. Und sie brauchen sich nur noch von GV zu GV zu hangeln. Die Aktionäre winken eh alles durch.Aber einen können sie ums Verrecken nicht mit Geld kaufen: LH. Ist aber auch ein sperriger Siech, das.
Also bedrohen sie ihn. Mit Klagen und Anwälten. Kaum eine Kanzlei in Zürich, die nicht von der CS gekauft ist. Sind alle angefüttert (heisst so im Jargon).
Wes Geld ich fress, des Lied ich sing.Die CS-Schere im Kopf von LH funktioniert leider. Er muss Zensur und Selbstzensur anwenden, weil es um die Existenz geht. Cerutti und Rohner haben Geld à discrétion für die Anwälte (z.B. 400 Mio. Fr. für Neil Barofsky). Die Aktionäre winken eh alles durch.
Und die feinen Zürcher Anwälte machen für alles das Böckli.Falls nötig, sammeln die Credit Suisse Mitarbeiter für LH.
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Es hat den Eindruck der Missbrauch, das Ignorieren von Gesetzen und das aktive Wegschauen bei solchen Vorfällen zahlt sich inzwischen aus. *Ironie off*
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Scheint ein heisses Eisen zu sein, dass LH nicht alle Kommentare veröffentlicht.
Who cares?
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Ob sich der US-Monitor Neil Barofsky durch SMS beeinducken lässt?
Oder das FBI in der Mosambik-Affaire?Die „Weisse Weste“ muss ziemlich verzweifelt sein.
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Auf „www.onlinereports.ch“ gibt es seit gestern ein von Chefredakteur Peter Knechtli kenntnisreich verfasstes Portrait über RA Martin Wagner unter dem ebenso treffenden wie vielsagenden Titel „Martin Wagner: Tragödie auf der Überholspur seines Lebens“ !
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und hier noch der direkte Link:
http://www.onlinereports.ch/News.109+M557f737edc3.0.html
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R.I.P.
Ein Mann stand im Garten;
er konnte kaum noch warten,
bis Nachbars Frau eintrollte!
Am Sonntag, er doch wollte ?Als Meister in der Juristerei;
urplötzlich gab es nun Geschrei.
der geprellte Risiko-Spezialist:
Wer unter dem Haag durchfrisst.Soll endgültig mich kennen lernen;
ein letztes Abenteuer in den Sternen.
Ganz Basel-Land ist nun perplex :
und dies alles nur wegen Sex.R.I.P.
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Freie Meinungsäusserung ist immer noch ein Grundpfeiler unserer Demokratie – dass es sog. „Berufsleute“ gibt, die mit der Bekämpfung dieses Grundrechtes auch noch Geld eintrieben (versuchen), ist die wahre Tragödie!
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Alarmanlage hin oder her… Aber 200 mio für den blick von ominösen investoren, was geschieht da im hintergrund (mal wieder!?)
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vielleicht wurde der anwalt das opfer eines armseligen journalisten?
die behörden sollten in alle richtungen ermitteln, was sie gewiss auch tun1-
Selten einen dümmeren Kommentar gelesen, Irina. Wir sind hier nicht in Moskau.
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Irina, geh nochmals in die Ausbildung. Du bist noch nicht reif für diese Plattform.
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Ich würde sagen Ihr seit alle nicht reif oder gebildet genug. Ich komme aus dem Dorf und bin einfach nur geschockt und traurig. Was fällt Euch ein über irgend jemanden ein Urteil zu fällen, wenn Ihr die Personen alle nicht gekannt habt. Und wer auf die Presse hört ist sowieso doof. Ihr solltet alle wissen, dass das meiste nur Spekulationen sind und nichts anderes. Schämt Euch alle miteinander. Es gibt jetzt 3 Vollwaisen und 3 Halbwaisen. Und das Leben danach wird für alle 6 Kinder sehr schwierig. Überlegt Euch das mal !!!! Denkt nach bevor Ihr Eurer Meinung kund tut ohne fundiertes Wissen. Ich wünsche Euch Allen ein schönes Leben
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Jammeri
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Es gilt weltweit das ungeschriebene Gesetz „Lass die Finger von der Frau des Nachbarn“ Ein getriebener, der seine persönliche Sicht auf die Welt durchsetzen wollte. Ein Mensch, der nur seine Meinung als richtig empfand. Er hat dabei vergessen, dass es Menschen / Konkurrenten gibt, die exakt gleich handeln und dabei unter allen Umständen ebenfalls letzte Wort haben wollen. Ergebnis: ein sinnloser Tod eines sinnlosen, infantilen Streits.
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Andere sind so geschickt, daß sie alles behalten dürfen:
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Wow jetzt sinkt der Herr Hässig aber sehr tief. Haben Sie so Probleme mit Klickzahlen dass Sie jetzt über Tote herziehen müssen. SORRY DAS IST PEINLICH!
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Nein, ich finde nicht. Der Fall ist so brisant, dass sogar ich, ich kannte die Person nicht, zwei nächte verbracht habe, um zu nachdenken, wieso ein so junge Mann mit guten Job und Status bei eine seriöse Firma an solche Schlussfolgerung kommen kann…mit alle die wenige Informationen, die ich habe, unverständlich und ungelöst. Es ist auch nicht ohne Pietät, aber der Fall sollte uns alle belehren, was wir offensichtlich „alle“ falsch und leicht machen können….
Ich habe schon mehrmals hingewiesen, dass SMS und Chatsysteme eine “ Massen vernichtungs Anlage“ sein könnten. Zu schnell, zu „intim“ und man kann schnell „Personlickeits Verlezung“ betreiben, ohne zu merken. So auch die Kommentare in solche Blog (unanständig…). Wir müssen mehr aufpassen und im zweifelfall sogar verzichten… das erklärt noch nicht, aber es kann „Nervenverzehrend sein“ für alle und in eine solche „labile“ Gesellschaft wie heute… mussen wir aufpassen und sehr vorsichtig sein… anders für Journalisten, die sollte schon ein bisschen über den „Bord“ hinschauen können…
La messa è finita, andate in pace. Amen. -
Nein, praxisbezogen.
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Boulevardismus en levrette.
Schiessen Sie doch lieber auf die Untoten. -
Das Mitleid mit dem ex-Staranwalt scheint sich immer mehr in Grenzen zu halten. Mir gehts gleich. Mit Anwälten habe ich überhaupt kein Mitleid. Sie geben sich meist eiskalt, damit sie zu ihren Honoraren kommen, sie lieben die Macht. Soll die CS den nächsten Rechtsverdreher in den Kampf gegen den ach so bösen Hässig schicken. Offenbar ist die CS schwerst verzweifelt ob diesem Blog und gleichzeitig behaupten die meisten Banker – nein, nein, IP , diesen Dreck lese ich nicht. Genau das Gegenteil ist der Fall.
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Was für ein dämlicher Kommentar. Es geht nicht darum, dass er jetzt mal beruflich einen drauf bekommen hat und man kein Mitleid haben muss.
Es sind in dem Fall drei Vollwaisen und ein Halbwaiser entstanden. Schämen Sie sich in den Boden und noch viel tiefer für so plumpe Aussagen.
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https://youtu.be/F_xucKvedcQ?t=666
das sagt doch alles über Anwälte aus
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Ich streiche immer alle Juristen von allen Wählerlisten.
Aus eigener jahrelanger Erfahrung sind Juristen potentielle Geschäftsverhinderer, da sie von Beruf aus risikoavers wie Staatsangestellte sind!
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Andere Anwälte verkaufen ihr Kanzleigebäude…
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Völlig ohne Belang, dieser Beitrag, und auch ohne Pietät
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@Leser „de mortuis nihil nisi bene“? Wenn einer – im Dienste und Auftrag der Finanzindustrie, wohlbezahlt, eine missliebige Stimme ausschalten resp. ruinieren will, dann hat man Verständnis für Lukas Hässig. Wer Wind sät..
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…der arme Wagner musste ja irgendwie seine Stündchen aufschreiben und zu horrenden Preisen abrechnen können, da macht noch mancher Anwalt aus Basel viel Umtrieb und Unsinn, nur um einen Kunden richtig lange und nachhaltig melken zu können. Advokatur Böckli lässt schön grüssen.
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Well done!
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http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40607196.html
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Das Mitleid mit dem ex-Staranwalt scheint sich immer mehr in Grenzen zu halten. Mir gehts gleich. Mit Anwälten habe ich…
...der arme Wagner musste ja irgendwie seine Stündchen aufschreiben und zu horrenden Preisen abrechnen können, da macht noch mancher Anwalt…
Selten einen dümmeren Kommentar gelesen, Irina. Wir sind hier nicht in Moskau.