Er kam, klotzte, jetzt geht er. Für immer. René Hermann, Chef von Mirabaud Zürich, verlässt nicht nur den Ableger der Genfer Privatbank in der Limmatstadt.
Sondern gleich auch die ganze Industrie.
Am Freitag informierte Hermanns Vorgesetzte, die zum engsten Führungszirkel zählt und extra aus Genf angereist war, zusammen mit Hermann die rund 50 Zürcher Mirabaud-Mitarbeiter.
Es sollen Tränen geflossen sein. Hermann sei beliebt gewesen. Nun wird er Headhunter.
Kritiker schildern Anderes. Hermann habe die Ziele seiner Genfer Vorgesetzten in den letzten Monaten nicht mehr erreicht. Seine Kündigung komme seiner Absetzung zuvor.
Hermann selbst will davon nichts wissen. Er gehe, weil sein Spielraum in Zürich enger geworden sei.
Shrinking to Hüttenwart. „Meine Rolle in Zürich hat sich verändert, vom Frontmanager wurde ich mehr und mehr zum Administrator“, sagte Hermann gestern in einem Telefongespräch.
„Das stimmt für die Mirabaud, und mein Rücktritt wird in Genf denn auch ausserordentlich bedauert.“
Selber sieht er seine Zukunft nun ganz woanders. „Selbständig als Headhunter im Banking unterwegs zu sein, das finde ich spannend.“
Weil sich seine Rolle vom Frontmanager zum Administrator gewandelt habe, sei es bei ihm schon in den letzten Monaten immer mehr darum gegangen, gute Leute zu fördern.
Die „Suche nach geeigneten Kandidaten“, das sei seine Hauptaufgabe geworden, da habe er auch etwas an sich entdeckt. Nämlich, dass dies „eine Stärke von mir“ sei.
Die wolle er nun in einer eigenen Headhunting-Firma zusammen mit einem Parnter ausleben und nutzen.
Die Anfrage nach den Gründen für Hermanns Abgang nach 4,5 Jahren bei der Zürcher Mirabaud setzte sofort ein Räderwerk von Stellungnahmen und Support-Leistungen in Bewegung.
Kollegen von Hermann meldeten sich, um zu betonen, dass Hermann beim Mirabaud-Personal besonders beliebt gewesen sei und im Private Banking zu den wenigen vorbildlichen Chefs auf dem Platz Zürich gehöre.
Spätabends schaltete sich auch noch die Zentrale aus Genf ein.
Der Sprecher der ganzen Mirabaud-Gruppe, der dritten Kraft in der Rhône-Stadt hinter Pictet und Lombard Odier, stellte Hermann ein unbeflecktes Zeugnis aus.
„Mr. René Hermann is going to leave Mirabaud in September to set up his own consultant and coaching company with an external partner.
„It is his decision and we look forward to working with his company in the future.“
Hermann habe seinen Job als Zürich-Chef „to our full satisfaction“ erledigt. „Our activities have developed well in Zurich during the last five years“, meinte der Sprecher.
„We have made a number of successful hires. And our asset management division has continued to develop quite successfully.“
Mirabaud Zürich holte von Konkurrenten Teams für die Märkte Lateinamerika und Osteuropa. Es sind diese Zonen, wo sich viele Schweizer Banken mit Korruptionsfällen die Finger verbrannt haben.
Ob bei Mirabaud in Zukunft ebenfalls rote Lampen aufleuchten, muss sich weisen. Hermann wird dann nicht mehr zuständig sein.
Der Banker hatte vor Urzeiten von der Grossbank Credit Suisse zur kleinen Zürcher Familienbank Maerki Baumann gewechselt. Dort stieg Hermann innert kurzer Zeit vom Assistenten zum Geschäftsleitungs-Mitglied auf.
Danach begann eine kleine Odyssee. Hermann wurde einer der Spitzenleute der Valartis Bank, die in schwere Turbulenzen geriet und inzwischen faktisch aufgelöst worden ist.
2013 wechselte er zur Mirabaud und erhielt den Auftrag, die verschlafene Zürcher Filiale auf die Landkarte zu setzen. Der Personalbestand schoss unter Hermann von 15 auf 50 hoch.
Vor 2 Jahren wurde erstmals Kritik an Hermann laut. Sein Führungsstil erinnere an einen Petit Napoleon.
Mit Folgen: Eine der erfolgreichsten Kundenberaterinnen im Russland-Team habe die Bank verlassen müssen. Hermann habe sich als Vorgesetzter zu wenig ernst genommen gefühlt.
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Die beliebtesten Kommentare
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Neues Dream Team am Markt…
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We miss you, Pia.
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Jesses!
Wieder ein „Personalberater“ mehr auf dem Bankenplatz. Mal schauen wer sein im Artikel erwähnter Partner sein wird. Habe schon eine Vermutung… -
Hermann’s Leistungsausweis in Zürich ist schwach. Die MA-Fluktuation in seiner Ägide ein Desaster. Seine Hires zu grössten
Teilen veritable Fehlschläge. Seine Managementfähigkeiten
in allen Schlüsselbereichen (Strategie, Produkte, Personal, Assets, Kosten, Branding, etc.) höchst durchzogen. Sein Umgang mit MA
problematisch – seine Loyalität gehörte Genf – nie aber seinen DU’s
in Zürich. Nun also der Abgang, begleitet mit netten Worten aus Genf, man staunt und ist perplex wenn man die Realitäten kennt. Man wolle auch in Zukunft zusammen arbeiten – auch mit seinem künftigen bestens bekannten Headhunting Partner ….. Da dürfte Hermann ob soviel Glück ja nachgerade Luftsprünge machen -
Bist du ratlos, wirst du Berater … ?
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Hat lange gedauert bis dieser Blender gehen musste.
Fazit:
Gute Leute hinausgeekelt, vorüberwiegend non performer eingestellt, welche teilweise wieder gehen mussten.
Der Bericht entspricht bei Weitem der Wahrheit nicht, sondern ist lediglich eine Marketingaktivität.
Den Ruf von Mirabaud noch weiter in den Sumpf geritten.
Da waren seit Wochen bankintern Gerüchte, dass er gehen musste und der liebe Herr öffentlich / bankintern dementieren musste.
Die Wahrheit ist, dass er gehen musste. Die Genfer haben ihm Schritt um Schritt die Führung weggenommen. Wieso? Schlicht und Einfach: Fachlich unfähig, keine Sozialkompetenzen und lebte seine Minderwertigkeitskomplexe gegenüber den Mitarbeiter, welche ihm nicht in den A…. gekrochen sind.
Die Belegschaft wird sicherlich nicht ihm nachweinen, sondern eher feiern. Das Resultat war seit seinem ersten Arbeitstag klar ersichtlich und nur eine Frage der Zeit.
Jetzt, Herrmann, ist fertig auf dicken Hose zu machen. Ab jetzt muss geliefert werden, wenn die BMW’s finanziert sein wollen.
Gratuliere zur Beförderung an die frische Luft!!!!-
Huch, da hat aber einer Dampf abgelassen!
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Uiiii…. und was macht jetzt die Susanna?
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…huch, auf der Freien Wildbahn wird es dann wohl nicht mehr so einfach werden, sofern Mirabaud nicht für einen gewissen Grundumsatz sorgen wird. Bye bye warmer Regen pünktlich jeden Monat…
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guten Morgen!
Eigentlich nichts Neues? Die einen werden Wirt, andere Berg- oder Fremdenführer, es gab auch schon einen Bordell-Keeper. Ganz ausnahmsweise gelingt es auch noch zu einem Schriftsteller.
Oder gleich alles zusammen, genau in dieser Reihenfolge 🙂
Nur die Schauspieler, die bleiben weil sie zu nichts anderem taugen würden.
Bravo Herr Hermann…..
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Ganz nüchtern. Wenn die verschiedenen Key Markets neu nach Laenderverantwortlichkeiten gefuehrt werden, erübrigt sich das Chefsein in den Filialen. Einen Antrag fuer einen Bleistiftspitzer in der Zentrale in Genf bewilligt zu erhalten, laesst nicht mehr viel Eigenverantwortungsspielraum zu. Somit eine weise Entscheidung vom Zürich Mirabaud Chef sich seiner neuen Leidenschaft zu widmen. Wuenschen wir ihm ohne viel Neid einfach einmal viel Erfolg in seinem neuen Lebensabschnitt. Von aussen betrachtet lebt die „Bankerzunft“ insofern ja weiter in seiner neuen Taetigkeit. Dies passt jedenfalls bestens zum bevorstehenden Sechselaeuten in Zuerich. Zur Abwechslung einen Banker Boegg verbrennen pro Jahr in der Limmatstadt wuerde den Zuenftern einen wohlverdienten Spiegel ihrer eigenen Zunft vor Augen halten. Per 2018 waere dies wohl ein U-Haft VP Abbild – ein sogenannter Buendner Ur-Knall. Mit Ospel und Konsorten gäbe es noch einige wunderbare Boegg Anwaerter als gut gelagerte Grand Cru Reserven 🙂
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…da ist Vorrat an Hülsen bzw. Grand-Cru-Böggen für Jahre: …Mühlemann, Wellauer, T(N)T, Kielholz etc.
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Absolut falscher Artikel…
Reine PR Aktion was hier geschrieben wird!
Jeder der R.H. kennengelernt hat, weiss dass er bestimmt keine Sozialkompetenzen hat!!!!!
Alles non proformer eingestellt gute Mitarbeiter auf die Strasse gestellt!! Aber Hauptsache hübsche Assistentinnen 🙂 na ja bitte Bewerbung nur mit Foto er hat sich ja jetzt gefunden wie schön 🙂
Das Weinen der MA’s waren Freudentränen aber sich etwas vormachen darin war und ist R.H. hervorragend !!
In diesem Sinne jeder was er verdient und viel spass beim 6ilüüte, aber Achtung nicht verbrennen!
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Hat lange gedauert bis dieser Blender gehen musste. Fazit: Gute Leute hinausgeekelt, vorüberwiegend non performer eingestellt, welche teilweise wieder gehen…
Ganz nüchtern. Wenn die verschiedenen Key Markets neu nach Laenderverantwortlichkeiten gefuehrt werden, erübrigt sich das Chefsein in den Filialen. Einen…
...huch, auf der Freien Wildbahn wird es dann wohl nicht mehr so einfach werden, sofern Mirabaud nicht für einen gewissen…