Guy Lachappelle und Heinz Huber, der neue Präsident der Raiffeisen Schweiz und dessen CEO, stammen beide aus der Welt der Kantonalbanken.
Damit soll der Bedarf nach externen Spitzenleuten für die Zentrale der 250 Raiffeisen-Banken fürs Erste gedeckt sein.
Die nächsten Top-Manager für die Raiffeisen Schweiz Genossenschaft sollen jedenfalls intern rekrutiert werden: entweder aus den Reihen der Zentrale in St.Gallen oder dann mit Nachwuchs aus den Regionen.
Dies sagt ein Insider. Eine Sprecherin der Raiffeisen Schweiz bestätigt das Vorhaben zumindest indirekt, indem sie auf die Personalie von Michael Auer verweist, dem Interims-CEO der Bank. „Der Verwaltungsrat von Raiffeisen Schweiz hat entschieden, die Besetzung dieser Position intern vorzunehmen“, sagte sie auf Anfrage.
Auer, 54, ist abgesehen vom Interimsjob als derzeit oberster operativer Verantwortlicher vor allem Chef für das Anlagegeschäft und für die Privatkunden.
Es handelt sich dabei um eine zentrale Aufgabe für die Zukunft der dritten Kraft im Land. Diese muss nach ihrem Scheitern mit 100 Firmenzukäufen für über 1 Milliarde Franken statt mit weiteren Akquisitionen nun aus eigener Kraft eine Diversifizierung schaffen.
Im Zentrum steht dabei das Anlagegeschäft. Wenn es gelingt, dieses zu stärken, dann besteht die Chance, dass die Raiffeisen mittelgrosse Privatkunden gewinnt, die nicht einfach nur wegen einer Hausfinanzierung zur Bank kommen, sondern weil sie Beratung für ihr Geld suchen.
Die Position des Anlage- und Privatkunden-Chefs ist somit zentral für den laufenden Turnaround der Raiffeisen-Gruppe. Und dieser Job soll nun also intern besetzt werden.
Das Gleiche soll wenn immer möglich auch für alle anderen Aufgaben in der obersten operativen Führung gelten, der Geschäftsleitung der Raiffeisen Schweiz.
„Alle abtretenden Mitglieder der alten Geschäftsleitung werden wohl weitestgehend mit Kräften aus dem Raiffeisen-Verbund ersetzt“, sagt jedenfalls ein Gesprächspartner.
Die personelle Rundum-Erneuerung an der Spitze der Bankengruppe könnte bereits in wenigen Monaten abgeschlossen sein.
Die beiden neuen führenden Kräfte Lachappelle und Huber dürften dies nämlich rasch an die Hand nehmen, ist zu vermuten. Es handelt sich um die vordringlichste Aufgabe des Raiffeisen-Spitzenduos.
Dass Lachappelle und Huber nicht mehr auf die alten Spitzenleute der Raiffeisen-Zentrale setzen, scheint klar – zu sehr stehen diese fürs Alte.
Als Mann der Ära Gisel und Vincenz gilt jedenfalls nicht nur der ausscheidende Michael Auer, sondern auch viele weitere Manager ganz oben in der Hierarchie der Raiffeisen Schweiz. Sie alle tragen das Stigma der Vincenz-Gisel-Zeit.
Das Reinemachen in der operativen Führung ist lediglich das sichtbarste Zeichen eines personellen Um- und Aufbruchs, der nun losgegangen ist. Auch in der sogenannten Führungsstufe 1, kurz FS1, dürfte in den nächsten Wochen vor allem eines herrschen: Unruhe.
Hinter dem Kürzel steht das oberste Kader unterhalb der Geschäftsleitung mit einem Bestand von rund 100 Personen. Auch sie stammen zu einem grossen Teil aus der Zeit, als Pierin Vincenz und Patrik Gisel das Zepter schwangen und ihnen loyal scheinende Mitstreiter in die hohen Positionen hievten.
Es stellt sich fürs Duo Lachappelle-Huber die Frage, wer von diesen Topmanagern und gut bezahlten Spezialisten für den grossen Neuanfang geeignet ist – und wer rasch ersetzt werden sollte. Sicher ist: Das umfassende Reinemachen zuoberst im Raiffeisen-Konzern steht jetzt vor der Tür.
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Kommentare
Die beliebtesten Kommentare
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Wird’s umgesetzt, dann sehe ich einen Lichtschimmer am Horizont. Hoffentlich nicht nur le(h)(e)re Worte…?
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RCH Leute- warm anziehen! Jetzt geht die Schleimerei los. Huber will nicht die besten Leute sondern welche die besser zu ihm passen! Wie er dieses angeht hat er bei der TKB bereits bewiesen.
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Liebe Raiffeisenmitarbeitende
Wir haben für Dich ein gutes Tschöppli, wenn Du:
– Mitgleid der CVP bist.
– in St. Gallen studiert hast
– ein Flugi fliegen kannst
– Dich gerne in einschlägigen Etablissements rumtreibst
– gerne Kredite für Eigengeschäfte bewilligt
– am Liebsten Deinen eigenen Geldbeutel füllst und
– Banking ein wenig Ahnung hastBei Fragen wird Ihnen gerne geholfen.
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Hauptsache die „Richtungsweiser“ sind weg. Kurtz, Gisel, Auer… sind weg und werden kaum noch einen entsprechenden Job erhalten – auch ohne Gewährsbrief der FINMA…Pfui-Gruppe, die sich unter dem unfähigen VR die Bälle zugespielt haben.
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Gisel, Auer kenn ich … aber wer ist der Kurtz? Find ihn nicht auf http://www.raiffeisen.ch …
Observer mehr Details bitte!!!Kommentar melden -
Seit wann ist denn Kurtz weg? Welche internen Cracks? Die Nachfolger (Bereichsleiter) der Geschäftsleitung, welche die GL stellvertraten? Sind alle mitgegangen. Die Stv. der Abteilungsleiter ebenfalls. Um den Filz aufzuräumen braucht es externe Leute, die keine Verbandelung intern haben. Das wird auf dem „St. Galler Bankenplatz“ schwierig.
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Rudolf Kurtz – ehemals Chef des RaiLab – dann persönlicher Berater von Gisel…
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Auf was für „crack’s“?
Hypo-crack’s vielleicht?
Eine Bank, die über 85% aus Hypothekarkredite besteht,
hat ein erhebliches Klumpenproblem.
Etwa noch mehr „sportliche“ Hypo-Kredite aufbauschen?
Sowieso egal, da systemrelevant?
Bio vielleicht??Kommentar melden -
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Fritz Z.
Auch Ihr Geldguthaben wird nun mal mit Kreditvergaben geschöpft. Also denken bevor einfach einfältige Meinungen kopieren!
Systemrelevant sind die Banken nur, weil das System nicht im Einklang mit dem Sinn und Zweck der Geldschöpfung von den Sekte Ökonomie, welche damit bestätigt, dass sie das Geldsystem bewusst nicht verstehen darf!
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@Fritz
Qualität vor Quantität sollte wichtiger sein, als der %-Satz Hypo.Anteile.
Reminder
Die damaligen noch traditionellen Raiffeisenbanken mit fast 100% Hypo.anlagen haben die letzte Immobilienkrise Anfang der 90er sehr gut überstanden im Vergleich zu den damaligen Grossbanken.Kommentar melden -
@Georg
Mir passt nicht, dass Sie Menschen mit andere Perspektiven als dumm hinstellen. Zudem argumentieren Sie sehr dogmatisch.
Nationalökonomie ist sehr komplex, und Sie wissen, wie viele Professoren auf diesem Gebiete sich inhaltlich streiten.
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Die Kunst des Reinmachens ist Huber‘s Stärke nicht. Vielleicht hätte Lachappelle die Rolle des Wischers nehmen sollen. Der scheint diesbezüglich weniger Hemmungen zu haben.
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Huber kann vor allem eines: Hubern.
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Es ist natürlich immer ein Deahtseilakt. Einerseits kann nicht auf das ganze Know-how verzichtet werden und andererseits muss sicher gestellt werden, dass die alten Zöpfe angeschnitten werden. Hier muss überprüft werden wie Nähe das alte Kader an den “Machenschaften” beteiligt waren. Hand aufs Herz. Das beschränkt sich sicherlich auf einen kleinen Kreis. Gebt den Rechtschaffenden auch eine neue Chance.
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bis die Anlageseite und eine gute Finanzanalyse steht braucht es 4 Jahre!
den Anforderungen genügt kein „Junger“
da fehlt die Erfahrung für die Märkte auch in Baissen!
Anfragen sind erlaubtKommentar melden -
Die Frage, die sich v.a. stellt: Wer wird in Kürze Lachappelle ersetzen, wenn der von der Vergangenheit eingeholt wird?
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Deshalb ist GL einziges Ziel: Möglichst lange VRP spielen.
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Poerschke!!! – Wo wird dieser (…) wohl wieder ein warmes, gut bezahltes Plätzchen finden? Meine Güte! Kermit („Applaus, Applaus!!!“) hätte eine wahre Freude gehabt, ihn in seinem Ensemble zu haben.
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Macht doch Sinn, schliesslich haben Vincenz und seine Freunde nur gutes für Raiffeisen gemacht, da darf die nächste Führungsstufe jatzt auch profitieren und aufsteigen, mussten ja jahrelang immer den Chef loben und nicken, jetzt gibt es dafür die verdiente Beförderung.
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Die Bereichsleiter da sind doch allesamt schwer belastet. Und die Raiffeisenbanken sind zu klein.
Und wann werden endlich die schwer belasteten Exponenten der Ära Vincenz-Gisel entfernt!
Die ganze Sache ist ein einziger Witz!Kommentar melden-
Wie viele Jahre wird es gehen, bis Raffeleisen wieder einmal sauber wird.
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Die Frage, die sich v.a. stellt: Wer wird in Kürze Lachappelle ersetzen, wenn der von der Vergangenheit eingeholt wird?
Liebe Raiffeisenmitarbeitende Wir haben für Dich ein gutes Tschöppli, wenn Du: - Mitgleid der CVP bist. - in St. Gallen…
Hauptsache die "Richtungsweiser" sind weg. Kurtz, Gisel, Auer... sind weg und werden kaum noch einen entsprechenden Job erhalten - auch…