(Aktualisierung von 7/2021: Die Zürcher Wirtschafts-Staatsanwaltschaft hat ihre Untersuchung gegen Christian Katz mit Verfügung vom 21. Juni eingestellt und ihm eine Entschädigung ausgerichtet.)
Christian Katz gibt sich am Telefon jovial. Man kenne sich nun auch schon ein paar Jahre, meint er. Eine eigenwillige Interpretation. Doch darum gehts nicht.
Sondern um eine soeben eingereichte Strafanzeige gegen den Ex-Chef der Schweizer Börse und einen Geschäftspartner von ihm.
Der Vorstoss gegen den heutigen Unternehmer und Banken-Verwaltungsrat – unter anderem Vize bei der Saxo – hat es in sich.
Katz, dank seiner Börsenkarriere ein Profi für Aktien und Deals, soll Partnern eine Firma weggeschnappt haben.
Katz will davon nichts wissen. Es sagt: „Mir ist nichts von einer Strafanzeige bekannt.“ Deshalb könne er sich auch nicht zum Thema äussern.
Die Justiz hält sich bedeckt. Ein Sprecher der zuständigen Wirtschaftsermittlung in Zürich meinte gestern lediglich:
„Ich kann Ihnen den Eingang der Anzeige gegen die beiden Personen bei der Zürcher Staatsanwaltschaft bestätigen. Wie üblich gilt die Unschuldsvermutung.“
Es geht um eine Firma namens Blockworks AG in Zürich, der früheren Swiss Future Project AG. Bei dieser ist der 51-Jährige Katz seit einem Jahr Präsident.
Geholt hatten ihn die Gründer der Blockworks. Für sie war Katz mit seiner langen Zeit als Schweizer Börsenchef der richtige Mann für das Projekt.
Dieses will die erste Schweizer Börse für Krypto-Währungen entwickeln und dann auch selber betreiben. Der atemberaubende Aufschwung von Bitcoin&Co. verspricht in den Augen der Blockworks-Initianten viel Potenzial.
Im Herbst 2017 gings los. Drei Unternehmer bestellten einen Geschäftsführer, dem sie den Einkauf ins Unternehmen ermöglichten.
Die vier Geschäftsleute vereinbarten, dass nach aussen nur der Geschäftsführer auftritt. Dies habe administrative Gründe gehabt, heisst es. Entscheide seien so ohne ständige physische Treffen möglich gewesen.
Es sollte also rasch gehen. 2018 wurde Katz in den Verwaltungsrat geholt, der übernahm dann auch gleich das Präsidium.
Ziel der Blockworks-Gründer war es, schnell weitere Investoren an Bord zu holen. Das Vorhaben gelang nicht gänzlich, das Interesse an der Krypto-Börse hielt sich in Grenzen.
Aufgrund der Kapitalerhöhung rund um den Einstieg Dritter wurden Aktien verschoben. Das ist wichtig, weil später den drei Ursprungsgründern die Aktien plötzlich verweigert wurden.
Das geschah, nachdem es zum Streit im Verwaltungsrat gekommen war. Und zwar im letzten November. An der damaligen Sitzung forderten zwei der alten Gründer, die auch Mitglieder des VR waren, die Absetzung von Christian Katz als Präsidenten des Gremiums.
Damit liefen die Gründer auf. Der von ihnen eingesetzte Geschäftsführer, der gleichzeitig als Delegierter im VR sass, und Christian Katz selbst hielten dagegen.
Zwei zu zwei. Patt. Nun kams zum Stichentscheid des Präsidenten. Also von Christian Katz. Der meinte, er würde auf dem Präsidentenstuhl sitzenbleiben.
Interessenkonflikt, da es ja um ihn selbst ging? Nicht doch, befand Katz. Er sähe „no conflict of interest“, befand er im VR-Meeting vom 21. November 2018 in einem Zürcher Geschäftshaus. „Ich bleibe.“
Es folgte die Eskalation. Katz gründete zusammen mit Partnern eine neue Firma. Die Aktien der Blockworks wurden dorthin verschoben.
Die Gründer und Initianten der ersten Krypto-Börse der Schweiz befürchteten nun das Schlimmste. Dass nämlich Katz ihnen ihre Idee und ihre Firma wegschnappen könnte.
Es kam zu Verhandlungen und Druck. Am Ende fruchtete alles nichts. Es blieb die Anzeige bei der Justiz auf ein Verbrechen. „Veruntreuung“ durch Katz und weitere, lautete der Vorwurf.
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Von Crypto keine Ahnung aber hauptsach dabei sein und mitschwimmen. Typisch überbezahlter Goldie – ein Typ der das Gefühl hat dass er durch seinen Namen und Vergangenheit Investoren vorgaukeln kann er sei jetzt innovativ und hätte Ahnung von Crypto. Hätte wenn und aber…
-
Überbezahlter Goldie doch hat harte Arbeit dafür geleistet für alles was er erreicht hat. Klar ist es einfach so Vermutungen zu machen wann man nicht in so einem Platz sitzt und auch keine Ahnung davon hat. Darin merkt man dass du nicht einmal annähernd an so einem Platz sitzt wie er und deswegen auch gar nichts dazu zu sagen hast.
-
-
Zum Glück ist Katz „nicht“ Unterschriftsberechtigt, Alles wird kontrolliert, vor absenden. Typ Katz ueberheblich, en chline, muss sich ueberall profilieren, -Lohn-entspricht-nie Leistung.-
-
Er ist definitv einer der typischen Schweizer, die sich auf ihren Lorbeeren ausruhen und zudem – was egtl das Typische darstellt – auf Basis seiner alten Position bei der Börse, nun Geld verdienen möchte.
Er sagte einst….unter 60.000 CHF nehme ich kein Amt an. Da er in der Zwischenzeit einige hat, scheint er recht gut zu verdienen.
Zudem in diesem Fall: die egtl Gründer der SCX haben sich mit allem in den Case geschmissen, ihn geholt, da er als exSix optimal war um traditionelles Börsen Geschäft mit der CryptoScene zu verbinden. Aber geliefert hat er bis anhin 0,0, ausser, dass er Spesen gemacht hat und seine Shares und Fees wollte.
Odt erlebt und nie begeistert von ihm, denn ausser reden kommt nie was rüber, aber bekanntlich genügt dies um bei unseren Schweizer Banken in den VR zu kommen.
Man bleibt ja unter sich……unglaublich, aber wahr. Die Schweiz ist einmalig – schimpfe dich 1x MD oder Vorstand und du bekommst dein Leben lang Geld! Das ist einmalig weltweit…..
-
So nehmen wir Alte euch Junge aus. Direkt durch unser Amt oder indirekt durch die Altersvorsorge (Schneeballsystem).
-
-
Jetzt ist die KATZe aus dem Sack!
-
…
-
-
…
-
Bitconneeeeeect!
-
Der geschilderte Sachverhalts lässt meines Erachtens keinen Entscheid darüber zu, ob ein Straftatbestand erfüllt wurde oder nicht; so fehlen z.B. jegliche Angaben darüber, wie konkret die Aktien angeblich abdisponiert wurden und ob und ggf. den Aktionären eine Entschädigung dafür angeboten wurde oder eben nicht. Selbst wenn allenfalls kaufmännisch fragwürdiges Verhalten vorliegen sollte, so ist solches nicht grundsätzlich strafrechtlich sanktioniert (nulla poena sine lege). Prima vista scheint hier eher ein Versuch vorzuliegen, die Justiz als Druckmittel zur Durchsetzung von wirtschaftlichen Interessen zu instrumentalisieren, als ein tatsächliche Straftat.
-
Diese Krypto-Goldgräber sollten innovativer sein und es mal mit ehrlicher Arbeit versuchen.
-
Der Katz sollte das! Er ruht sich nur auf seinem alten Posten aus….flaniert durch die Stadt und hat seitdem nichts mehr geliefert.
Habe mich schon immer gefragt, was da läuft. Hat nichts mit Crypto zu tun. Das ist alles wieder Geklüngel, denn ansonsten hätte er keinen seiner Jobs.
Nach ca 30 min Unterhaltung erfährt man viel seiner Inkompetenz. Sehr viel…..
-
-
Wieder so eine merkwürdige Geschichte rund um CryptoCurrencies. Wir werden in den nächsten Jahren noch so einige solcher Stories hören. Ich vermute mal, dass mind. 50% der CryptoCurrency / Blockchain Projekte reine Investorenabzocke ist. Es werden virtuelle Token gegen hartes Geld getauscht. Am Ende ist das Geld irgendwo versickert (Management Fees, Consultant Honorare usw.) und einige wenige haben sich die Taschen gefüllt und sind abgetaucht, währen das hochgelobte Projekt als gescheitert erklärt wird und die Investoren auf wertlosen verschlüsselten Textdateien (Token) sitzen bleiben. Besonders der Wirtschaftsraum Zug ist gefährdet, nicht nur dass dort das sogenannte Crypto Valley zu Hause sein soll und deshalb viele der CryptoCurrency-Firmen dort ansässig sind, sondern weil Zug schon seit Jahren Betrüger und Abzocker geradezu magisch anzieht.
-
Nichts ist leichter als Selbstbetrug,
denn was ein Mensch wahr haben möchte,
hält er auch für wahr.Demosthenes
* 384 v. Chr. † 322 v. Chr. -
Diese Investoren investieren mit Kryptowährungen in Kryptostartups.
Das Schneeballsystem nimmt daher erst richtig Fahrt auf..
Haben Sie daher kein Mitleid mit den Investoren.Eine Enttäuschung ist ja schliesslich was positives, denn es bedeutet das Ende der (Selbst)Täuschung.
-
Ein…das hat absolut nichts mit Crypto zu tun, aber auch gar nichts.
Das ist zu einfach, das zu behaupten, ohne, dass man das Problem um Katz kennt. Fragen sie mal seine VR Unternehmen…die müssen zahlen….wenn sie ehrlich sind, wissen sie nicht wofür….nur für das exAmt
-
-
In Partnerschaften muss man sich manchmal streiten,
denn dadurch erfährt man mehr voneinander.Johann Wolfgang von Goethe
* 28. August 1749 † 22. März 1832.
Wieder so eine merkwürdige Geschichte rund um CryptoCurrencies. Wir werden in den nächsten Jahren noch so einige solcher Stories hören.…
Er ist definitv einer der typischen Schweizer, die sich auf ihren Lorbeeren ausruhen und zudem - was egtl das Typische…
Der Katz sollte das! Er ruht sich nur auf seinem alten Posten aus....flaniert durch die Stadt und hat seitdem nichts…