A. gehörte zur Spitze von Ernst&Young Schweiz (EY). Er war Partner mit Spezialfunktionen. Nun ist er weg. Die neue Führung kündigte ihm – offenbar fristlos.
Grund: EY wirft dem Mann vor, das Unternehmen geschädigt zu haben; durch Insider-Informationen, die er Aussenstehenden gegeben habe.
Die Empfänger hätten mit den Angaben Stimmung gegen die EY-Führung gemacht mit dem Ziel, diese zu desavouieren. Ziel sei die Machtergreifung gewesen, heisst es.
Die EY wollte auf Anfrage keine Stellung nehmen. Der Partner, der sich gegen seine Kündigung wehrt, reagierte nicht auf eine Kontaktaufnahme via LinkedIn.
Laut mehreren Quellen haben die EY-Spezialisten eine forensische Untersuchung durchgeführt. Mit viel Informatik und kriminalistischer Technik wollten sie herausfinden, ob es ein Leck gebe.
Hintergrund sind Artikel über Belästigung bei EY Schweiz, die letzten Herbst zu reden gaben. Viele erschienen in diesem Medium.
Schliesslich führte ein grosser Artikel im Tages-Anzeiger mit einer gleichentags stattfindenden Plakataktion einer Whistleblowing-Organisation zu einer externen Untersuchung bei EY.
Mehrere EY-Kaderleute gingen darauf in rascher Folge von Bord, darunter der CEO, Marcel Stalder. Dieser hat soeben einen neuen Spitzenjob bei der Chain IQ.
Gemäss den Gesprächspartnern sind die internen EY-Ermittler bei ihrer Suche fündig geworden. Sie hätten bei A. Unterlagen entdeckt, von denen sie eine Linie zogen zu Veröffentlichungen.
Eine fristlose Entlassung eines hohen Partners hat es in der Geschichte von EY Schweiz kaum jemals gegeben. Entsprechend gibt der Fall intern zu reden.
Es geht um, dass A. nur ein „Werkzeug“ in der Hand der wahren Strippenzieher gewesen sei. Die Rede ist von hohen Ex-Partnern der EY, welche die Macht ergreifen wollten.
Darunter sei ein Partner, der im Rennen um den CEO-Stuhl gegen Marcel Stalder im 2016 den Kürzeren gezogen habe, sowie einer, der nach dem CEO-Wechsel zur Konkurrenz gewechselt habe.
Kopf der „Meuterer“, wie die kritischen Ex-Partner von Gesprächspartnern genannt werden, sei ein bekanntes EY-Gesicht gewesen, das die Beratungsfirma auch nach aussen vertreten habe.
Der Partner hat das Unternehmen inzwischen verlassen. Er habe eine Kommandoaktion gegen Stalder orchestriert, heisst es. Dazu habe er die Informationen genutzt, die ihm A. geschickt habe.
Neben Stalder musste auch der Chef für die Versicherungsberatung, der zudem oberster Personalchef war, die EY verlassen. Ein weiterer Partner aus dem Bankenbereich ging zur Konkurrenz.
Die EY verlor mehrere Teams an andere Beratungsunternehmen. Die Firma hat in der Ära von Marcel Stalder gegenüber PwC und Deloitte an Boden verloren. Das Wachstum war enttäuschend.
Die „Aufständischen“, wie die EY-Verantwortlichen sie sehen, operierten laut mehreren Quellen unter dem Namen einer bekannten Geheimaktion des 2. Weltkriegs.
Sie sollen Ausdrücke aus der deutschen Kriegssprache benutzt haben. In EY-Kreisen herrscht offenbar grosse Empörung über das Vorgehen der Ex-Partner.
Das führt soweit, dass die EY-Chefs jenen Ex-Kollegen, den sie als Rädelsführer betrachten, von einem offiziellen Anlass ausschliessen. Dieser reagierte nicht auf Fragen.
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Die beliebtesten Kommentare
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EY Schweiz AG: Eine von Seiten Finanzmarktaufsicht FINMA geschützte „Werkstätte“. Der Schutz von Organen und Mitarbeitern geht sogar soweit, dass Deals ausgehandelt werden die diese Personen vor Strafanzeigen im Ausland schützen während parallel die FINMA Falschmeldungen kommuniziert, Geldwäschereivergehen nicht zur Anzeige bringt, Beweismaterial den Justizbehörden vorenthält. Dass dies auf beidseitigem Interesse und auf dem Buckel von geschädigten Dritten passiert ist der eine Skandal. Dass die FINMA zusätzlich auch noch Verfahren verschleppt, sich an der Konkursmasse „bereichert“, untätig bleibt beim Sachverhalt, dass Liquidatoren das von Seiten FINMA übertragene Mandat nicht ordentlich ausführen und dabei horrende Honorare kassieren ist ein weiterer Hinweis bezüglich des Filzes zwischen FINMA und Wirtschaftsprüfern. Ein Hohn wie Gesetze ausgehebelt und der Korruption Tür und Tor geöffnet sind.
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Megalacher:
Grabenkämpfe, auf der Teppichetage, sind doch so mehr
oder weniger das Tägliche Brot.Dafür gehen denn schon mal bis zu 50% und mehr der Zeit drauf resp. sinnlos verloren. Das ist nichts neues und wird sooo bleiben
solange der Mensch auf diesem Planten sein unwesen treibt.Logo so Geschacher ist weder für die Firmen
noch für die Volkswirtschaft und damit für uns alle
vorteihaft.Unbestreitbar das ganze hat durchaus auch heilsame Wirkungen nur eben, das sollte nicht überhand nehmen. Die Menge das Mass entscheidet ob das giftig
destruktiev oder heilsam wirkt.
Deutlich interessanter sind die Rückschlüsse die man aus so Grabenkäpfen ziehen kann.
Wenn das überhand nimmt DANN kann man darauf schliessen das es in der Bude ,,stinkt,,.Klartext die Resultate sind schlecht, Verluste und oder bedenkliche Billanzen.Wenn es in zu vielen Buden ,,stinkt,, dann
heisst das im Klartext,es steht mies um die Volkswirtschaft.Das Handänderungs und Übernahme-Karussel, dreht zunehmend schneller, ein weiteres schlechtes Zeichen,auch hier sind Rückschlüsse möglich. Aktuell freuen wir uns wohl fast alle
über tiefe Konsumgüterpreise, kein Tag ohne Sonderangebote, logo das geht auf Kosten der Ertragslage und am Ende sind die Arbeitsplätze dran.
Nach dem Kapitalmark und den Banken, die werden durch die Geldpumpe am Leben gehalten, wird sich die Misere
das ist noch sicherer als das Amen in der Kirche, auch noch durch die Realwirtschaft fressen. -
Disziplin ist die Fähigkeit,
dümmer zu erscheinen als der Chef.Hanns Schwarz
* 11. Februar 1888 † 27. Oktober 1945 -
Operation „Overlord“ ist wahrscheinlich angebrachter.
Bloss nicht die Tür aufmachen…. -
Dummheit ist auch eine natürliche Begabung.
Wilhelm Busch
* 15. April 1832 † 9. Januar 1908 -
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Erfolg haben heisst,
dass man immer öfter Pausen machen kann –
so lange, bis man nur noch Pausen macht.Ephraim Kishon
* 23. August 1924 † 29. Januar 2005 -
EY ist seit Jahren eine suspekte Firma.
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Spannend, die Hexenjagd geht also weiter? Macht ja Sinn, denn der Verwaltungsratspräsident, welcher schon die Whistleblowerinnen „jagte“, ist ja noch immer an Bord. Ebenso der Head of HR, welcher weiterhin hartnäckig versucht, seine eigene, dreckige Beteiligung im Harassment-Case (oder deren zweimaligen stümperhaften „Untersuchung“) zu verbergen. Hat die Forensic Untersuchung auch wieder der Herr ohne Haare aus unserem nördlichen Nachbarland geleitet, welcher Partner in Forensic & Integrity Services ist? Immer alles für die eigene Karriere, das Gewissen jederzeit zu Hause gelassen scheint weiterhin sein Motto zu sein wie man hört….
Lustiges Trüppchen.
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Der größte Volkssport unter Bankern, Beratern und Freiberuflern ist es, Kollegen und Konkurrenten mit einer – angeblichen – Verletzung des Bankkundengeheimnis oder der Verschwiegenheitsverpflichtung zu desavouieren.
Andererseits zeigt sich dergestalt auch die offensichtliche Uninformiertheit der Leistungsträger aus der Immobilienwirtschaft, die hier nicht die Zwangsversteigerungen in den Amtlichen Bekanntmachungen Nr. 32/2004 vom 5. August 2004 zur Kenntnis genommen hatten.
Zwei Wochen später erfolgte übrigens der Google – Börsengang:
https://www.stern.de/wirtschaft/geld/boersengang-furioser-auftakt-der-google-aktie-3075944.html
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Gut verloren – etwas verloren!
Mußt rasch dich besinnen
und neues gewinnen.Ehre verloren – viel verloren!
Mußt Ruhm gewinnen,
da werden die Leute sich anders besinnen.Mut verloren – alles verloren!
Da wär es besser: nicht geboren.Johann Wolfgang von Goethe
* 28. August 1749 † 22. März 1832
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Hätte, würde, könnte…
Also wenn ich das richtig verstehe, geben alle direkt involvierten Parteien keine Stellungnahme ab, also weder die „Geschädigten“ noch die „Bösen“.
Der ganze Bericht basiert auf hörensagen von internen Stellen. Wenn man bedenkt, wie gross die Missgunst innerhalb solcher Betriebe ist, wage ich den Wahrheitsgehalt solcher Aussagen zu bezweifeln. Ohne die Interna dieser Firma zu kennen, hat das Ganze für mich sehr wenig mit seriösem Journalismus zu tun…-
No Comment heisst übersetzt: „Sachverhalt korrekt“. Sonst würden die schon protestieren. Eine kuriose Geschichte, Stalder scheint bei vielen Leuten geradezu verhasst gewesen zu sein.
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Schon schwach, wenn man mit „Kommandoaktionen“ an die Macht kommen will und es dabei fristlos entlassen wird.
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Und noch dümmer, wenn solche Ausdrücke verwendet wurden – da kann sich A wohl noch auf eine Strafanzeige freuen, weil das ist jenseits und verboten. Dumm gelaufen – da wird es wohl schwierig mit Strafanzeige und fristloser Entlassung wieder einen Top Job zu finden…. selber Schuld und der Kollege bei der Konkurrenz dürfte auch ins Schwitzen kommen, denn deren Code of Conduct wurde ja wohl auch verletzt!
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… leider ist es so, dass wir im Versicherungsbereich den Erfolg der Vergangenheit nicht halten können. Die Dynamik von Stalder und den ehemaligen Versicherungsleitern fehlt EY, gute Leute gehen von Bord und es ist eine Frage der Zeit, dass auch die Kunden wieder weiter ziehen. Die Aktion hat EY auf der Business Seite wahrlich geschadet….
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….die Dynamik fehlte Stalder und SMS, Frauen als gleichberechtigt zu betrachten und vor allem, sich auch dementsprechend zu benehmen? Oder was meinten sie? Quizfrage; In welcher Abteilung wurde eigentlich die „Mini-Rock“-Dame zur Partnerin befördert? Genau, Versicherungen, unter SMS. Lustiger Zufall, nicht? 🙂
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Aha, „Operation Walküre“ oder was? Für die Realwirtschaft bringt diese „Berater“branche überhaupt keinen Mehrwert. Ist doch prima, wenn sich diese Gestalten gegenseitig zerlegen. Ich bringe das Popcorn.
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Diese Firma ist schon der totale Kindergarten.
Auf der Führungsebene machen wohl immer alle alles falsch.-
Ich hoffe nicht, dass Kindergärten an der Weihnachtsfeier lap dance Einlagen haben! Sonst… Interessanter Vergleich ^^
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Es ist nicht die erste fristlose Entlassung bei EY: Im Jahre 2005 wurde der CEO von Ernst & Young wegen Insiderhandel zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.
Ich frage mich, was für eine Art von Persönlichkeit es an die Spitze dieses Unternehmens schafft. Hier steckt wirklich der Wurm drin…. -
Haben die „Meuterer“ etwa auch die zugrundeliegenden Fälle organisiert (Belästigungen, Lap Dance, Vertuschungsaktionen)?
Für mich sind das eher Freiheitskämpfer und Helden😘-
Dass die Empörung bei EY über das Vorgehen dieser angeblichen „Aufständischen“ – man hört, man sagt – grösser ist als über die Belästigungen – man will nichts hören und schon gar nichts tun – sagt ja eigentlich alles über diese Firma.
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Hoch gespielt und verloren! Das kann mal passieren muss aber nicht! Das die Gewinner das Problem aus Sicht und Daily Business haben wollen ist nachvollziehbar! Bitte zur nächsten Suits Story!
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wer interessiert denn schon ey?
gefälligkeitsrevisionen sind sowas von vorbei.
diese truppe ist nur noch mit sich beschäftigt
und beissen sich gegenseitig in den arsch.
ein paradebeispiel, wie man enden kann.
EY ist seit Jahren eine suspekte Firma.
wer interessiert denn schon ey? gefälligkeitsrevisionen sind sowas von vorbei. diese truppe ist nur noch mit sich beschäftigt und beissen…
Es ist nicht die erste fristlose Entlassung bei EY: Im Jahre 2005 wurde der CEO von Ernst & Young wegen…