Die Zunft zur Meisen gehört zur Crème de la Crème am Sechseläuten von Zürich. Gespickt ist sie mit Vertretern der Credit Suisse, darunter deren Präsident Urs Rohner.
Als Meisen-Zünfter ist man jemand in der Zwinglistadt. Am Umzug im Frühling ist den Mitgliedern dieser Zunft der Stolz ins Gesicht geschrieben.
Wichtige Kräfte aus Politik und Wirtschaft werden von den Meisen-Zünftern eingeladen. Urs Rohner nahm am Festakt 2016 seinen damals noch frischen CEO Tidjane Thiam mit.
Rohner, das Meisen-Aushängeschild. Doch eigentlich hatte der heutige Kapitän der Nummer 2 auf dem Finanzplatz eine andere Zunft im Auge.
Jene von Oberstrass. Es handelt sich im Unterschied zur „Handwerkergilde“ Meisen um eine sogenannte Quartierzunft. Davon gibt es 14, die im 19. Jahrhundert zu den 12 „alten“ Berufszünften hinzukamen.
Macht total 26 (inklusive der Constaffel, die als „Gesellschaft“ einen Sonderstatus geniesst). Plus neuerdings gibts noch eine Frauenzunft, auch sie läuft unter „Gesellschaft“.
Urs Rohner hatte den Plan, bei der Oberstrass Mitglied zu werden. Wie bei jeder Zunft gibt es dafür ein klares Aufnahmeregime.
Man wird von bestehenden Mitgliedern der Zunft als „Anwärter“ eingeladen und macht ein paar Mal mit. Danach entscheiden alle Zünfter der jeweiligen Zunft über eine definitive Aufnahme.
Bei Urs Rohner gabs eine zünftige Überraschung. Die Zünfter von Oberstrass stimmten nämlich mehrheitlich gegen den Juristen.
Rohner habe das nötige „Quorum“ damals nicht erreicht, sagt ein Insider. Der Grund sei gewesen, dass Rohner sich für den Geschmack der Oberstrass-Zünfter nicht genug ins Zeug gelegt habe.
„‚Mangelhafte Beteiligung am zöiftigen, geselligen und kameradschaftlichen Leben unter dem Jahr“, so habe damals der Befund unter den Obersträsslern gelautet, sagt der Gesprächspartner.
Die Episode liegt rund 20 Jahre zurück. Rohner war damals noch nicht bei der CS, sondern ein Anwalt der bekannten Zürcher Wirtschaftskanzlei Lenz & Staehelin.
Anfang der 2000er Jahre wurde der Jurist CEO der deutschen TV-Kette Pro Sieben Sat1. 2004 holte ihn der Präsident der CS, Walter Kielholz, zurück nach Zürich zur Bank.
Dort wurde Rohner oberster Jurist respektive General Counsel. Es war das Sprungbrett für höhere Weihen.
Als Kielholz im Frühling 2009 von der Kapitänsbrücke stieg, kürte er Rohner zu seinem designierten Nachfolger an der Spitze des VRs der CS.
Kielholz, der Ziehvater von Urs Rohner. Laut einem anderen Zunft-Insider war es vermutlich auch Kielholz, der Rohner später zur Meisen-Zunft brachte. Dort gehört Rohner seit Jahren dazu.
Das wäre allerdings gemäss Zürcher Zunftwesen gar nicht möglich. „Eine ungeschriebene Regel sagt, dass jemand, der von einer Zunft abgewiesen worden ist, bei keiner anderen Zunft aufgenommen werden darf“, sagt ein langjähriger Zünfter.
Filippo Leutenegger, Stadtrat von Zürich und zuvor bekanntes Aushängeschild des Schweizer Fernsehens, habe dies zu spüren bekommen. Als ihn die Zunft zur Schneidern abgewiesen habe, sei für Leutenegger der Zug Richtung Zunft abgefahren gewesen.
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Die beliebtesten Kommentare
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Eine Aufnahme in die Zunft Oberstrass war für Rohner von Anfang an illusorisch: gemäss Statuten müssen Anwärter über einen unbescholtenen Ruf verfügen!
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Gruusig das Ganze. Die beiden Chasperlis müssen abtreten, nicht mehr tragbar. Kielholz ist keine Alternative. Verfilzt. Da muss ein neuer Geist rein und den Saftladen säubern. Hochdruckreiniger wie beim Toy Toy klo.
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Süss, zu sehen wie sich Sozialaufsteiger aus Wirtschaft und Politik, darum reissen, in angeblich einflussreiche Zünfte, voll von typischen, alten Langweilern, die sich extrem ins Zeug legen, um als geistreich zu wirken, was sie natürlich keineswegs sind, aufgenommen zu werden. Angebliche Macht aus Tradition heraus begründet im intellektuell spröden Zürich, echter Witz und luftige Selbstironie an Basels Fasnacht.
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Sorry, wer interessiert sich für so einen Nonsens. Ist das Qualitätsjournalismus?
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Das ist gepflegter Boulevardjournalismus.
Schön, haben Sie sich auch geäussert. Gibt ein Abzeichen zum Annähen aufs Pischi.
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Mich interessiert es. Es zeigt mir auch, dass die Zunft Oberstrass die Sachlage richtig eingeschätzt hat. Die Meisen müssen sich Fragen stellen lassen.
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Die CS verkörpert Filz in Reinkultur. Sie hat nicht nur eine Angst- und Einschüchterungskultur (die einen Menschen am 24. September 2019 das Leben gekostet hat), sondern ist auch massiv verfilzt. Leistung und Kompetenz zählen nichts. Kadavergehorsam und eine ausdauernde Zunge sind entscheidend. Man muss nur die richtigen Bosse kennen, dann klingelt die Kasse.
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Mit 210 mrd Assets seit Mitte 2018 für die Einheit Schweiz bzw. 1/7 der Assets vom Konzern, den Bussen der letzten 15 Jahre verursacht durch die Einheit Schweiz und den Machenschaften hier in der Hauptzentrale in Zürich, liegt es auf der Hand, dass die CS bzw. Die cs Einheit Schweiz Ende 2020 ganz neu aufgegleist sein wird.
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Crèmen haben es in sich, dass sie schnell ungeniessbar werden. Noch mehr gilt das für die „crème de la crème“. Wer also dort dazu gehört, muss sich vorsehen. Man ist schneller ranzig und ungeniess- und -brauchbar als man ahnt. es gibt aus jüngster Vergangenheit einige Beispiele, gerade im Bankensektor.
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Kein Reputationsschaden für die Zunft Oberstrass also. Dafür schaut jetzt die Meisen Zunft blöd aus der Röhre.
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Und vom Gittarespielen hast Du auch noch ne Ahnung! 😀
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Echt krank sich auf dieser Platform mit dem Namen des
„greatest guitarist of all time“
zu profilieren!
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Schon nur die Idee, TT an eine Zunftfeier mitzunehmen, zeugt von Arroganz und fehlendem Charakter. TT gehört definitiv nicht in die Schweiz. Ohne Leistung Millionen abstauben.
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Kleine Korrektur: der Rohner ist bei den Meisen nicht zöiftig, sondern bezahlender Gönner – im Gegensatz zur CS ist er dort ein Profitcenter!
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Am Sächsilüüte wird ja bekanntlich der Winter vertrieben. Wie wäre es, wenn in diesem Jahr Roher und Thiam vertrieben würden? Die beiden Böögen richten nämlich mehr Schaden an als der strengste Winter.
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…und wieder ist in China ein Sack Reis umgefallen…
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Ohne Quelle ist diese Behauptung haltlos. Wer behauptet das? Wann und wo ist es passiert?
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Ich sehe Gemeinsamkeiten und Unterschiede zur CS: Bei beiden Läden würde der Örs nicht vermisst, nur kann er bei den Meisen nicht so einfach rausfliegen…
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Rausfliegen nicht. Ein Tritt in den Allerwertesten reicht.
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Wozu braucht es die Zünftler eigentlich noch? Benehmen sich, als gehöre die Stadt ihnen. Erwarten am Umzug, dass das gewöhnliche Volk ihnen Beifall klatscht! Bringen diese „Herrschaften“ denn etwas für das gewöhnliche Fussvolk? Diese im Sinne von: Freiwilligenarbeit, Sponsoring, Engagement zum Wohle der Stadt usw. Klärt doch den Bärner einmal auf!
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Ist Folklore des alten Geldadels. Bonzenfasnacht, halt. Braucht’s nicht, aber die Alteingesessenen fühlen sich besser, wenn sie bisschen feiern dürfen und sich einmal im Jahr wie die Könige aufführen dürfen.
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einen berner muss das gar nicht interessieren.
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„Nicht genug ins Zeug gelegt“. Genau das ist noch heute das Problem bei ihm. Warum ist Thiam noch im Amt? Was treibt Rohner eigentlich (ausser der Teilnahme am Film-Festival)?
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…und auch beim ZFF hat er (indirekt) für seine Nadja vermutlich bereits zünftig mitverdient – auf ursprüngliche Sponsorenrechnung der CS – alles in trockenen Tüchern – Zeit, zu gehen!
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Mein Gott was für ein „Zunftfoto“!
Ein valabler Grund Events ab sofort nicht mehr in der Meise abzuhalten.
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Good point.
Considering the facts it might be advisable to avoid the Guild House in question in the foreseeable future.
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„Mangelhafte Beteiligung am zöiftigen, geselligen und kameradschaftlichen Leben unter dem Jahr“ – da sehe ich schwarz für Tidjane T. Wenn man das so sagen darf.
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Man darf.:)
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Tja Rohner legt sich nie ins Zeug, auch nicht bei der Bank.
Gestern war IP etwa so gut online wie das Direct Net! Fusionieren IP und CS?-
„Gestern war IP den ganzen Tag nicht aufrufbar. Der Grund lag in einem Fehler in der Datenbank. Danke fürs Verständnis.“
Wird die Ursache für den Grund später auch noch bekanntgegeben? z.B.
– Menschliches Versagen
– Ausfall von technischen Komponenten
– Höhere Gewalt etc. -
Ich hätte eine plausible Erklärung dafür. —> sie wurde von der Sicherheitsabteilung der CS gehacked, im Auftrag von T.T 😂
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Diese Geschichte zeigt, dass manche Leute irgendetwas wissen und dieses Wissen nutzen können!
Hat jemand einen dieser Leute besoffen gesehen? Hat einer ein Foto, wie einer in der Nase bohrt? Verdacht auf Affäre? Immer ab damit zu Hässig! -
Wahrscheinlich hat Rohner die Meisen einfach bezirzt!
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Recht hatten die von der Oberstrass! Und die von den Meisen haben eine Meise!
Frage an die Zünfter hier: Wie läuft eigentlich ein Ausschlussverfahren ab? Haben die bereits eins gestartet? -
Der wäre besser bei einer Fasnachtsclique aufgehoben. Mit einer Pinocchio-Larve.Falls er aufgenommen würde.
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Bitte beleidigen sie Fasnachtscliquen nicht. Dort haben bBerechnende Hochnäsige gar keine Chance.
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Ich halte nicht viel von den Zünften, ein Club der sich selber Ueberschätzenden und die Zünfter sind auch nicht immer sauber.
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Wo der Insider Recht hat, hat er Recht! Es zeigt deutlich auf, dass Rohner alles unternimmt, um seine Interessen durchzusetzen. Glaubwürdigkeit und Aufrichtigkeit ist für ihn ein Fremdwort. So wie er privat ist, ist er auch im Geschäft! Jedes Mittel ist ihm recht, um Erfolg zu haben. Doch der Absturz kommt im 2020!
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Zunftsmitgliedschaften werden masslos überschätzt.
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Voraussetzung: Filz, trittfest, trinkfest, nicht ganz dicht!
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Genau. Die wirklich wichtigen Zürcher sind gar nicht dabei…
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Letztes Sechseläuten mal (wieder)
eine halbe Stunde zugeschaut. Da waren uralte Knaben mit vom Feuerwasser gezeichneter Lederhaut und Lockenperücken auf den Glatzen, die versuchten, NICHT vom Pferd zu fallen. Dass Zürich von niemanden um diesen Anlass beneidet wird, zeigt ja schon die Tatsache, dass es immer schwieriger wird, Gastkantone zu finden. Aber Karrieristen wie Möchtegern-Stapi Filippo Leutenegger und Parteikollege Urs Rohner können natürlich nicht genug bekommen von solchen Anlässen, die mental aus der Zeit Karl Mays stammen. -
@M109: Danke und Grüsse an unsere Schutzpatronin Barbara!
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Da wäre ich mir jetzt nicht so sicher. Ihre Zeit in den Konzernzentralen ist sicherlich abgelaufen, aber nicht unterschätzen wieviele Jobs noch von FDP-Seilschaften vergeben werden (Energiebereich, Amtsstubenchefs, Aviatik, ÖV-Rechenzentren, Anwälte, Lobbyorganisationen, Vereine, etc.)
War da nicht mal so ein Regachef mit 400,000 Einkommen?
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Wo der Insider Recht hat, hat er Recht! Es zeigt deutlich auf, dass Rohner alles unternimmt, um seine Interessen durchzusetzen.…
Zunftsmitgliedschaften werden masslos überschätzt.
Ich halte nicht viel von den Zünften, ein Club der sich selber Ueberschätzenden und die Zünfter sind auch nicht immer…