In Brüssel macht nicht die Bankiervereinigung mit sämtlichen Geldinstituten Werbung für den Finanzplatz Schweiz. Sondern eine Organisation namens Swiss Finance Council, kurz SFC.
Dieser SFC wird mit jährlich 2 bis 3 Millionen von UBS und CS finanziert, deren Kapitäne Axel Weber und Urs Rohner sitzen im Board.
Genützt hat die Top-Belegung durch die beiden Präsidenten zunächst wenig. Die Chefin des SFC ging mit Lärm, es folgte eine Juristenschlacht.
Duo Rohner-Weber fand einen Nachfolger. Matthias Heer heisst er, er begann vor wenigen Monaten. Nun ist auch Herr Heer bereits wieder Geschichte.
Was ist da los im EU-Lobbyclub der zwei Grossbanken zu Brüssel?
„Mir wurde das Pendeln zuviel“, meinte Heer gestern am Handy. „Deshalb habe ich gekündigt.“ Zu internen Konflikten und kolportierten Machtrankünen wollte er sich nicht äussern.
Solche soll es zuhauf geben, sagt eine Quelle. „Der SFC ist ein nutzloses Eitelkeitsprojekt für Axel Weber und Urs Rohner“, meint diese. Die zwei obersten Köpfe der Lobby könnten so „ein Mal im Jahr an der SFC-Konferenz in Brüssel teilnehmen.
Nur Show und Wichtigtun? Ja, ist die Auskunftsperson überzeugt. „Dem SFC ist es in keinem einzigen Fall gelungen, Änderungen zugunsten der Schweiz oder des Schweizer Finanzsektors gegenüber der EU zu beeinflussen.“
Der Insider meint gar, bei der im 2013 gross angekündigten Lobby-Initiative von Helvetiens Finanzmultis handle es sich inzwischen um eine Persona non grata in der Brüsseler EU-Szene.
Der SFC habe die „Schweizer Regierung verärgert, indem er Informationen über sensible EU-Schweiz-Verhandlungspositionen an EU-Beamte“ weitergegeben habe.
„Es handelte sich um Informationen, die in vertraulichen Gesprächen mit Mitarbeitern der Schweizer Regierungsvertretung in Brüssel oder Bern behandelt wurden“, so die Auskunftsperson.
Dass etwas nicht rundläuft, zeigt sich in diesen Tagen.
Gestern hätte die grosse SFC-Konferenz in Brüssel mit viel internationalen Prominenz stattfinden sollen. Auch die Chefin des Staatssekretariats für Internationale Finanzfragen (SIF), Daniela Stoffel, war geladen.
Kurz vor dem Termin wurde der Anlass abgeblasen. Statt reden und sich austauschen gabs gestern Abend in Brüssel nur ein Dinner für ein paar wenige Bankvertreter – Altherren-Essen statt Konferenz von internationaler Strahlkraft.
„Es war keine Teilnahme von der SIF-Seite an der Konferenz geplant“, sagte gestern eine Sprecherin in Bern.
„Eine vorgesehene Teilnahme der Staatssekretärin am Dinner musste wegen einer zwischenzeitlich anderweitigen Verpflichtung im Rahmen der Frühjahrssession abgesagt werden.“
Bei der UBS hiess es, der Termin für die Konferenz sei „bereits im 2. Quartal 2019 fixiert“ worden. „Aufgrund von Terminkollisionen wichtiger Redner wurde die Konferenz im Februar abgesagt.“
Alles im Butter, kann mal passieren.
Wirklich? Die Quelle berichtet von Spannungen zwischen dem SFC, also der Lobby der beiden Schweizer Finanzmultis, und der Bankiervereinigung.
Die sitzt in Basel und muss die Interessen des gesamten Finanzplatzes vertreten.
Die beiden Organisationen würden sich in den Haaren liegen, führt die Quelle aus.
Das zeige sich, weil „andere Banken und Versicherungen (…) gar nicht daran interessiert“ seien, „dem SFC beizutreten und enorme SFC-Beiträge zu zahlen, um wieder von den beiden Grossbanken dominiert zu werden“.
Im Hintergrund ziehe eine umstrittene Figur die Fäden. Es handle sich um einen UBS-Direktor namens Thomas Pohl. Dieser sei der „Taschenträger“ von Axel Weber.
Weber ist UBS-Präsident, als Ex-Chef der deutschen Zentralbank ist der Professor mit Brüssels EU-Elite bestens vernetzt.
Weber gilt als eigentlicher Begründer des SFC, mit dem die UBS und die CS sich mehr Gehör in der EU-Hauptstadt verschaffen wollten.
Zumindest im Frankreich-Prozess ging das Kalkül nicht auf. Die UBS wurde vor Jahresfrist zu einer Strafe mit Schadenersatz über rund 5 Milliarden Franken verurteilt.
Der Revisionsprozess beginnt im Juni, dann versucht die Bank mit neuen Anwälten, die Pariser Oberrichter milde zu stimmen.
Webers Mann würde im SFC intrigieren und die Agenda nach eigenem Gusto manipulieren, sagt die Quelle.
Beim SFC gab man sich gestern in einer Stellungnahme zugeknöpft. Thomas Pohl sei „Sekretär des SFC Boards“, meinte ein Sprecher.
Zum Vorwurf, die Lobby von UBS und CS habe wenig zustande gebracht, hielt der SFC-Sprecher fest:
„Das Gegenteil trifft zu. Das SFC-Board und die Mitarbeiter des Repräsentationsbüros in Brüssel haben einen regelmässigen und beidseits geschätzten Dialog mit einer Vielzahl von EU-Funktionsträgern aller Senioritätsstufen, zuletzt in dieser Woche in Verbindung mit dem SFC Board Meeting in Brüssel.“
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Die beliebtesten Kommentare
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raus mit deutschen und franzosen is spitzenpositionen. pohl hat (bewusst) viel schaden angerichtet
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Herr Hässig…..
Statur wäre es, wenn man den Abgang von Frau Villalon bei IP kommunizieren würde.
Ihr ständiges Nachzensieren kann berechtigt sein, ist aber unangenehm, jedoch auch das könnte man erklären, wenn es dazu denn Gründe gibt.Wir möchten ihnen nicht ständige Anzeigen zumuten, aber wir wollen auch nicht auch bei ihnen noch Puckeln.
Meinungsfreiheit ist das was gesucht wäre….. machen sie ihren Rücken gerade und lassen sie diese auf IP zu. -
Wo sind die Artikel von Frau Vilallon hingekommen ?
Haben sich die in Luft aufgelöst?
Wurden die zensiert, gelöscht, waren sie unbequem…?
Oder sind da die Heinzelmännchen am Werk ?
Einen IP Blog der solches tut. braucht man den ?
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UBS UND CREDIT SUISSE
..zwei Schweizer EU-Turbos….
Heute lesen wir folgendes :
In Argentinischer Lagerhalle sei eine Liste mit 12’000 Nazi-Namen gefunden worden. Das Gebaeude soll in den 40-er Jahren als Hauptquartier der Gruppe der vereinten Offiziere gedient haben, welcher auch ex.-Diktator Juan Peron
(1895-1974) angehoerte.
Die auf der Liste aufgefuehrten 12’000 Nazis hatten anscheinend Bankkonten bei der Credit Suisse in der Schweiz, mit angeblich Geld von Holocaust-Opfern.Einerseits betrieben die Banker Kriegsfinanzierung, und andererseits nahmen sie auch die Gelder der Nazis zur Verwahrung auf.
Daran kann man wieder mal erkennen, welche schmutzigen Geschaefte von den Falschgelderzeugern gemacht wurden. Die Holocaust-Toetungsmaschinerien, sowie die Ruestungs.- und Kriegsfinanzierungen auf dieser Erde wurden und werden von wem finanziert??
Natuerlich von Notenbanken und Banken !
Wer Kriege, Mord und Totschlag, sowie Zerstoerung finanziert ist gleichzeitig auch Kriegsverbrecher und gehoert auf die Anklagebank!!
Und wer Diktatoren und Revolutionen auf dieser Erdkugel finanziert, betreibt sehr schmutzige, hinterlistige Dinge, an denen die Erdbevoelkerung staendig leiden muss.
All diese schmutzigen „Drecksgeschaefte “ sind nur moeglich wenn die Bankster mit ihren Falschgeldwaehrungen, Dollar, Euro, Yen, Schweizer Franken…etc.- Schuldengeld aus dem „Nichts“ erzeugen koennen.
Es ist hoechste Zeit, dass sich die Menschheit echtes, nachhaltiges Geld (Edelmetalle) zulegt, und auf die Falschgeldwaehrungen der Banker und Notenbanker in Zukunft verzichtet.
Dann ist mit Sicherheit das Drecksgeschaeft der Banker beendet. -
Damit sich die Bankkönige im Rampenlicht sonnen können, sind hi und da mal ein paar Mio. Peanuts, lief schon immer so.
Die Kleinen sind denen Wust, da beliebig ersetzbar und scheinbar alle ohne knowhow.
Oha, hab insider WHO gehört, ab Montag steigt die Infektionsrate Covid-19 um 50%… Vorwiegend betroffene sind von Grossraubüros, mit kleinerem Rang als Direktor-Status 😜!
Ist ja nix schlimm, Rohners Sternchen-Flamme wurde ja auch jährlich mit Mio. gesponsert. Er bediente sich ja auf allen Seiten.
Grüsse vom black swan, ähm nein erst Montag, vom 🦍 -
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„Mir wurde das Pendeln zuviel“, meinte Heer. Wenn Normalos eine neue Stelle antreten prüfen sie auch den Arbeitsweg. Für einen Mann aus der Finanzbranche ist das natürlich bereits Überforderung!
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Da waren ja 2 schwache Brüder, Abzocker zusammen. Priorität nicht auf Leistung, auf sich bereichern, koste es was es wolle.
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Na ja, fairerweise muss man wohl sagen, dass die Gründung des SFC zurückging auf den kompletten Ausfall der Schweizer Bankiersvereinigung beim Lobbying zur EU MiFID Richtlinie (der ersten), da man sich -wie üblich- in Zürich und Bern nicht einigen konnte, ob die EU als Absatzmarkt nun wichtig ist (so für alle Großbanken, nicht nur CS und UBS) oder keine Rolle spielt (so die Sicht fast aller Kantonalbanken). Das Ergebnis war die Gründung des SFC. Dessen Geburtsfehler ist natürlich die Beschränkung auf die zwei größten Häuser. Der Ansatz ist genauso effizient wie ein gemeinsames Lobbybüro von PSA und General Motors wäre – keiner traut dem anderen über dem Weg, da mal in fast allen EU-Märkten direkter Konkurrent ist. Die Folge ist ein tagtägliches Navigieren zwischen Scylla und Charybdis.
Was bei der ganzen Diskussion immer wieder vergessen wird, ist, dass die Stimme des gesamten Finanzplatzes Schweiz in Brüssel insgesamt fehlt – denn bei allem Genörgel der Kollegen aus dem Sektor über sich selbst, ist die Schweizer Bankenlandschaft von ihrer Innovationskraft, international erfolgreichen Aufstellung und Krisenresilienz fast allen anderen EU-Märkten Meilen WEIT voraus und hätte eigentlich vieles zu den Brüssler Regulierungsphantasien beizutragen – wenn man es denn täte. Gebt Euch mal einen Ruck. -
Unserere Finanz-Lobby in Brüssel brachte es nicht einmal zustande, dass wir das gleiche FATCA-Abkommen wie die EU mit der USA haben. Unser FATCA-Abkommen mit den Amerikanern ist um einiges schlechter als dasjenige der USA mit der EU. Wohl bekommt es uns!
Da waren ja 2 schwache Brüder, Abzocker zusammen. Priorität nicht auf Leistung, auf sich bereichern, koste es was es wolle.
„Mir wurde das Pendeln zuviel“, meinte Heer. Wenn Normalos eine neue Stelle antreten prüfen sie auch den Arbeitsweg. Für einen…
Unserere Finanz-Lobby in Brüssel brachte es nicht einmal zustande, dass wir das gleiche FATCA-Abkommen wie die EU mit der USA…