Die Mirabaud zählt nach Pictet und Lombard Odier zu den ersten Finanzadressen an der Rhone. Die Familien-Privatbank profitiert vom historischen Namen und dem Fokus auf die Vermögenden.
Doch der Eindruck täuscht. Die Mirabaud, die neben Genf auch in Zürich und Basel präsent ist, hat sich längst zu einer Me-Too-Bank entwickelt: Vollgas statt Diskretion als Strategie zum Abheben.
Der Plan scheint nicht aufzugehen. Vor kurzem musste die Mirabaud einen regelrechten Einbruch beim Gewinn ausweisen. Rund 30 Prozent tiefer lag der Profit der Privatbank im 2019 gegenüber dem Vorjahr.
Die Führung geriet unter Druck. Als Folge begann sie, um sich zu schlagen. Vor Wochenfrist entliess Mirabaud laut einem Insider rund zehn Banker, hauptsächlich in Genf und in Basel.
Zürich sei hingegen ohne grössere Blessuren davongekommen, meint die Auskunftsperson. Ein Sprecher der Mirabaud sagte auf Anfrage, die Bank würde sich nicht zum Thema äussern.
Der Abbau entspricht einer 180-Grad-Wende des Genfer Geldinstituts. Bisher ging es in die andere Richtung: Ausbau um jeden Preis stand auf der To-do-Liste.
Im mittleren Osten eröffneten die Genfer einen zweiten Ableger, obwohl sie in der Golf-Region bereits einen hatten. „Ein Prestigeprojekt der Mirabauds ganz oben in der Bank“, sagt dazu eine zweite Quelle.
Yves Mirabaud, der Senior, und Nicolas Mirabaud, der Junior, sitzen im obersten Entscheidungsgremium der Bank. Daneben gilt eine Frau als starke Figur: Camille Vial.
Neben der teuren Middle East-Präsenz geht vor allem ein Team von Julius Bär ins Geld. Dieses besteht aus Venezuela-Beratern. Bär wurde wegen Venezuela-Kunden von der Aufsicht abgestraft.
Die an Bord geholten Vermögensberater sollten viel Geld und Kunden zur Mirabaud bringen. Nur so wären ihre hohen Löhne und zugesagten Boni zu rentabilisieren.
Die Rechnung scheint bisher nicht aufzugehen. „Die Bär-Banker bringen nicht das Erhoffte“, sagt einer der Gesprächspartner. Nun zahlten andere Mitarbeiter die Zeche. Sie würden entlassen, weil die „Stars“ nicht überzeugten.
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Die beliebtesten Kommentare
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Dies überrascht mich kaum. Mirabaud aber auch Banken wie Bordier hatten und haben ein Geschäftsmodell, bei welchem sich vor allem um Steuerhinterziehung handelte und bei gewissen schwierigen Fällen drückte man auch ein Auge zu. Es ist natürlich klar, dass diese Banken jetzt mit dem AIA eine nach der anderen aufgesucht wird. Auf einmal ist es vorbei, mit französischem Kunden zu trumpfen (etwa 80% der Kunden von Mirabaud und Bordier sind Franzosen oder BENELUX, welche Konten in der CH haben und diese dem Fisc nie gemeldet haben). Durch die etlichen Skandale von UBS, CS und Bär kamen sie bis jetzt nie in den Fokus der Behörden…aber dies kann sich einmal schnell ändern….
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Dies überrascht mich kaum. Mirabaud aber auch Banken wie Bordier hatten und haben ein Geschäftsmodell, bei welchem sich vor allem um Steuerhinterziehung handelte und bei gewissen schwierigen Fällen drückte man auch bei gröberen Fällen ein Auge zu. Es ist natürlich klar, dass diese Banken jetzt mit dem AIA eine nach der anderen aufgesucht wird. Auf einmal ist es vorbei, mit französischem Kunden zu bescheissen (Etwa 80% der Kunden von Mirabaud und Bordier sind Franzosen, welche Konten in der CH haben und diese dem Fisc nie angemeldet haben). Zuerst trifft es die kleinen…Pictet und Co mit dem gleichen Geschäft Modell werden sicherlich folgen…
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Na ja sie haben ja den EAM Squadra aus Panama der sicher viel Neugeld bringt auch aus Latam inklusive Venezuela.
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Escudero = low profitability and huge quantities of Argentine bonds, made the deal of his life with Mirabaud, smart guy
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Da viele Frontleute auch schlechte Kundenberater sind und auch nur fokussiert waren Kunden mit durchschnittlichen Drivatanlagen und Fonds anzuspitzen, sind die meisten Kunden auch nicht mehr bereit auf Pfeiffenpfiff zu wechseln, sehr viele news bei IP oder Finews zeigen auch auf, dass die meisten Frontleute zudem sehr schlecht im Aquirieren sind. Ein weiteres Indiz warum der Bankenplatz Schweiz noch lange in einem Konsolidierungsprozess stecken bleibt.
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„Venezuela-Berater“ gehören allesamt entsorgt.
Welcher aufrechte Investor soll diesen Leuten sein Kapital anvertrauen?
„VB“ sind kein Asset für bis anhin seriöse CH Privatbanken!
Gesehen?
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Seit die Mirabaud vor bald drei Jahren das Basler Team rund um die von der CS abgeworbenen „Topshots“ vorgestellt hat, war eigentlich jedem klar, dass die Bank keine Ahnung von Marktbearbeitung im Private Banking Schweiz hat. Entsprechend ist dieser letzte Schritt nur logische Konsequenz!
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Die sind mindestens so gut wie Ospelt seiner Zeit. Nur verkaufen sie den Kunden weniger Sch…..d….. als Herr O… es getan hat.
Ex. Subprimes, Luxalpha Madoff, etc.
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Zu Mirabaud gibt es einen brilliante 60-minütige Doku der spanischen Doku Serie „360 Grados“ in Bezug auf das Vermögen von König Juan Carlos I und die Beziehungen zu Mirabaud und schweizerischen Anwälten. Die Ausstrahlung erfolgte letzten Sonntag und hatte eine unglaubliche Einschaltquote von 13 %. Ich durfte als Experte Stellung zur Sachlage nehmen. Hier der Link https://www.eitb.tv/es/video/360/5937/173886/el-virus-de-la-corona/
Da steht auch Geldwäscherei im Raum und die Schweiz wird gezwungen, Informationen zu liefern. Wird dies das erste europäische Königshaus sein, das kriminellen Handlungen überführt wird?-
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Ja ja Ruedi, danke für dein Kommentar
Gruss auf die Insel
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Da habe ich absolut kein Bedauern mit diesen komischen Banken. Pictet auch nicht dort kommt es noch schlimmer.
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Ist bei Vontobel, J. Bär, und Pictet genau so.
Man kann untereinander die Bänker zu höheren Löhnen ablösen, während der grosse Rest leer ausgeht.
Leider gibt es zu viele, die das dort nicht raffen, aber die Flutuationsrate würde es (unten) aufzeigen. HR und Linemanager würde ich nach Flutuationsrate bezahlen.
Übrigens hat ein externer Berater mir kürzlich mitgeteilt, dass je höher die leeren Flaschen stehen, je weniger verstehen sie die bank-eigenen Systeme zu berichtigen.
Ergo: Fluktuationen sind wohl gut für’s Geschäft. Weiter so, vollgas!!! -
Das einzig bemerkenswerte Aussage in diesem Artikel ist, dass anscheinend Dubai im Gegensatz zu anderen Standorten, inklusive der Schweiz, ausgebaut wird. So wenig mir Entlassungen in der heimischen Bankbranche Freude bereiten – ich werde mich daran gewöhnen müssen…
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Prestige Objekte und Fässer ohne Boden gibt es bei den Banken viele. Meist erhofft man sich eWachstum, wenn dort ein WB-Söhnchen arbeiten (herumsitzen und abkassoeren) kann.
Bank J.B. und VT haben solche in Singapore, HK, und IT.
Ausser Spesen, eigentlich nix gewesen, aber in der heutigen Zeit getraut sich kein Denunziant dies zu melden, da die GL das Vertrauen des VR’s fast endlos besitzen, siehe Thiam und andere Bluff-Chefs. -
Noch nie von dieser Firma gehört. Was verkaufen die?
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Hätte ich so einen Schnautz mit Dauerwelle, würde ich mich selber nicht ernst nehmen. Ich frage mich, wie man dann eine Bankiervereinigung anführen kann, oder gar ein Unternehmen? Jedenfalls sieht man es am Resultat.
Da habe ich absolut kein Bedauern mit diesen komischen Banken. Pictet auch nicht dort kommt es noch schlimmer.
"Venezuela-Berater" gehören allesamt entsorgt. Welcher aufrechte Investor soll diesen Leuten sein Kapital anvertrauen? "VB" sind kein Asset für bis anhin…
Zu Mirabaud gibt es einen brilliante 60-minütige Doku der spanischen Doku Serie "360 Grados" in Bezug auf das Vermögen von…