Die Abgänge werden zu einer Welle. Zuerst Bigboss Roger Studer, dann mehrere aus dessen Team, kürzlich der bekannte Fredy Flury, gefolgt von Finanzchef Martin Sieg.
Und jetzt geht auch noch Patrick Farinato, der globale Chef des Marketings bei der Zürcher Privatbank Vontobel.
„Patrick Farinato hat sich nach fünf ereignisreichen sowie erfolgreichen Jahren bei Vontobel und mehr als 20 Jahren in der Finanzindustrie entschieden, ein neues Kapitel in seiner Karriere aufzuschlagen und sich ausserhalb von Vontobel neu zu orientieren“, sagt ein Sprecher der Bank.
Einen Ersatz gibts vorerst nicht. „Im Laufe des Sommers werden Georg Schubiger und Axel Schwarzer ad interim die Leitung von Marketing & Analytics übernehmen.“
Vor allem Letzteres überrascht. Die Vontobel ist mit ihrem Marketing gefordert. Ihr neuer Auftritt mit spezieller Affen-Werbung gab zu reden.
Kürzlich setzte Vontobel noch Eins obendrauf. „Richtig vorbereitet auf die zweite ‚Corona-Welle’“, lockte die Bank ihre Kunden in einer „Checkliste für Investoren: Corona-Monitoring mit 10 Faktoren“.
Werbung mit dem Virus ist heikel. Die Basler Kantonalbank hatte den Corona-Namen eines Strukturierten Produktes sofort geändert, kaum war dieser publik geworden.
Die vielen Abgänge im oberen Kader der Vontobel folgen auf den Bigbang vom letzten Dezember. Damals zerschlug CEO Zeno Staub die ganze Organisation.
Er zog der Division Investment Banking von Roger Studer den Stecker und teilte dessen Filetstücke auf seine Spitzenmanager auf.
Selber legte sich Staub auch das eine oder andere operative Geschäft ins Aufgaben-Körbchen. Das führt dazu, dass viele hohe Kaderleute, die stolze Löhne und eindrückliche Boni beziehen, ohne wirkliche Arbeit dastanden.
So ist der Abgang von Fredy Flury zu sehen. Er überraschte nicht, weil sein Boss Studer Geschichte ist.
Schon eher unerwartet kam der Absprung von CFO Sieg, der wird Privatsekretär von Grossaktionär Hans-Dieter Vontobel.
Sieg hatte die Zahlen im Griff. Laut einem Insider war er aber kein „Reisser“.
Umgekehrt dessen Nachfolger, Thomas Heinzl. Der gilt als Könner.
Doch bei der UBS, wo Heinzl nach seiner ersten Zeit bei Vontobel weit oben im Assetmanagement gelandet war, soll der Manager „einen Scherbenhaufen“ hinterlassen haben, so die Quelle.
Heinzl brauchte womöglich einen Job. Zeno Staub gab ihm diesen.
Das Karussell dreht. Dass Vontobel nicht sofort einen Nachfolger für den abspringenden Marketingchef sucht, wirkt befremdlich.
Die Interimslösung mit den beiden Topchefs Schubiger, Chef Private Banking, und Schwarzer, Leiter Assetmanagement, überzeugt nicht.
Was haben die zwei „Stars“ mit Werbung am Hut?
So wird gerätselt über die Absichten von Zeno Staub. Er ist der unantastbare, unangreifbare Herrscher im Hause Vontobel.
Was bezweckt Le Roi de Vontobel mit all diesen personellen Veränderungen weit oben in der Bank?
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Es gibt Anlass zur Hoffnung, dass die brüllenden Affen jetzt Geschichte sind
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Genialer Move von Schwarzer! Jetzt kontrolliert er beinahe die ganze Bank. Asset Management, Investment Funktionen, Marketing… was kommt als nächstes? HR obwohl keine Frau? CEO, VRP?
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Schubiger hat ja super Marketing Erfahrung. Er war doch bei Sampo Bank und Danske Bank für das Marketing & Business Development sehr erfolgreich, Milliarden aus Russland zu „buchen“.
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Schubiger ist doch ein super Aquisitör. War unter anderem bei Sampo und Dankse Bank Chef der Business Development Abteilung und damals Milliarden aus Russland reingebracht (…)
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Ein Marketing Chef verlässt ein Unternehmen – Wen interessiert denn so etwas…
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Zeno Staub , der Krug geht zum Brunnen bis er bricht……….wie lange noch …? 🙄
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Wäre doch nun eine Chance für Leibundgut sich durch die Hintertür von der Swiss Life zu entledigen und seine Peinlichkeit mit seiner Geliebten unter den Teppich zu kehren.
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Lieber Vontobel als Bär und CS dort herrscht das Chaos.
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Privatsekretär? Das sind die älteren Herren, die mit Frack und weissen Handschuhen das Frühstück servieren, oder?
Ist Sieg für eine solche Aufgabe überhaupt qualifiziert?
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Eine krummen Buckel hat Meister Sieg bereits. Ist demnach hervorragend qualifiziert.
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Sehr geehrter Herr Hässig,
Wenn das Wort “Finanzindustrie“ durch Betrugsindustrie ersetzt würde, wäre das wesentlich zutreffender.
Letzlich werden alle Betrüger einer Betrugsindustrie ihren Job verlieren.
Dasselbe dürfte auch für die korrupten, diktatorischen Betrugspolitiker, die sich im Bundeshaus eingeschlichen haben, gelten.
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Und was wäre denn daran zu ändern??? Oder zu verbessern??? Bist du tatsächlich der Meinung, mit deinem Hasskommentar verbessere sich irgend ein Missstand um einen Millimeter. Wenn lh irgendwelche (teilweise auch subjektive) Missstände an den Pranger stellt, hat das seine Berechtigung. Deine hingegen hast du mit diesem Kommentar ziemlich verwirkt; oder hast du nicht bemerkt, dass das System Schweiz noch und vergleichsweise rund funktioniert? NB Wäre ich mit gewissen Unterstellungen eher vorsichtig; unbelegt könnten diese auch mal selbst zu blauen Flecken führen.
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Patrick hatte unzählige Damen um sich geschart, welche die Arbeit machten. Er baute sich ein kleines Königreich auf (mit weiblichem Volke, jünger 30jährig).
Das kannte man schon von Dr. Gutknecht (damaliger HR-Chef), welcher heute die PK verwaltet, und als PK-Manager mit Doktor-Titel, die Lücken-Berechnungen an externe Firmen weitergeben muss.
Kompetenz ist keine Führungsstärke bei VT, aber sich gross verkaufen schon, während im Maschinenraum die Menschen auf over-drive laufen.
Schade, das Xeno so selten irgendwelche (ausgeloste) Mitarbeiter anhört, ohne dass deren Chef etwas davon weiss. Das könnte Synergien ergeben, aber dann müsste er vielleicht noch öfters deren Chef austauschen und von Problemen will man ja nichts wissen.-
Bin mir nicht sicher, ob ich dem „Insiderwissen“ einer Person trauen kann, die nicht weiss, dass Xeno eigentlich Zeno heisst und Herr Gutknecht keinen Doktor-Titel hat. Aber im Diffamieren sind Sie scheinbar ganz OK. Schönes Weekend trotzdem.
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Farinato kann nun in der neuen Konstellation nichtmehr blenden in seiner Funktion…evtl klappt es noch bei den jungen Büsis – sein private Marketing.
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Was bei Vontobel läuft? Eben nicht so viel, obwohl die Vontobel-Spitze nicht müde wird, das Gegenteil zu behaupten. Das Erfolgsmodell Vontobel vermag nicht mehr zu halten, was es einst versprochen hat. Jetzt wird halt mit mirakulösen Personalrochaden versucht darüber hinwegzutäuschen, dass auch bei Vontobel nur mit Wasser gekocht wird. Der Nimbus des Branchenprimus verblasst zusehends.
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Es ist ein bekanntes Prinzip der Machterhaltung, welches hier spielt. Alle potentiellen Gegner/innen und jede/n, der die Machtposition kritisiert, zu eliminieren. Im zweiten Schritt seine eigene Kompensation zu maximieren und drittens, das Unternehmen von der Führungspersönlichkeit abhängig zu machen. Sich am Unternehmen zu beteiligen, ist dann der nächste Schritt, um sicherzustellen, dass die eigene Position geschützt bleibt d.h. im schlimmsten Fall wird man zum lebenslangen Ehrenpräsident des Verwaltungsrates mit einem erklecklichen Verwaltungsratshonorar. Das sehe ich als Strategie!
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Sie haben absolut recht Herr Elmer. Habe in meinem Berufsleben – und dies leider zu meinem grossen Nachteil exakt gleichermassen erfahren – nur nicht in der Bankenwelt und diese unsäglichen Typen bzw. eigentliche bubenhafte Schnäusel, werden wohl auch zukünftig deren „Strategie“ fahren, denn diese Strategen werden sich wohl immer (intern wie extern!) unsägliche zu „verkaufen“ wissen!
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Staub, der unantastbare, unangreifbare Herrscher im Hause Vontobel? In Tat und Wahrheit brodelt es an der Basis. Viele Kolleginnen und Kollegen sind es leid, das unsäglich überhebliche Verhalten des Managements zu ertragen und haben innerlich gekündigt. Nach aussen wird der Eindruck vermittelt, dass alles auf gutem Wege ist. Intern verfestigt sich sich die Erkenntnis, dass sich einige wenige Entscheidungsträger gegenseitig grosszügig belohnen, während im Maschinenraum die Kostenschraube immer weiter angezogen wird. Die einstige Vontobel-Personalkultur ist unter Staubs Ägide errodiert. Gleiches gilt aus nahe liegenden Gründen für das Commitment der Mitarbeitenden.
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Leider wahr!
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Der heutige Artikel gefällt mir, das könnte man sogar auf RTL übertragenen,das gäbe Traumeinschaltquoten.
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Was ist los in der „best Swiss bank ever“, liebe Vontobel-Fans? Wo bleiben Eure Wut-Tiraden in Richtung Lukas Hässig, der es einmal mehr wagt, seine Heiligkeit Prinz Zeno zu hinterfragen? Ich bin schon sehr gespant auf Eure lustigen Kommentare…
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Sind heute wohl flächendeckend damit beschäftigt, ihre Wirecard-Struktis zu „ordnen“. Manchmal passt halt einfach das Timing nicht so ganz.
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Schwarzer soll nun also auch noch Marketing-Aufgaben übernehmen? Das würde mich überraschen, schliesslich gilt der alte Vontobel-Schwerenöter nicht gerade als Sinnbild für persönlichen Einsatzes und Fleiss im Büro im Gegensatz zu seinen ausserehelichen Aktivitäten, die ja hinlänglich bekannt snd.
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Who the heck ist Patrick Farinato?
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Heinzl hat aus der Not eine Tugend gemacht. Bei der UBS unerwünscht und zum Weggang genötigt, hat er jetzt bei Vontobel, Zeno Staub sei Dank, ein Plätzchen gefunden. Und wenn es auch bei Vontobel nicht klappt, bleibt ihm immer noch die Zuger Kryptobranche.
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Zeno war schon immer gut für seltsame Personalentscheide. In der Regel sind diese getrieben von den Partikularinteressen des CEOs, oftmals geht es darum, Buddies einzuschleusen oder kritische Mitstreiter zu entfernen. Aber ich bin sicher, auch heute werden wieder ein paar ewiggestrige Kommentatoren den heutigen IP-Beitrag als Vontobel-Bashing abtun und die Bank über den Klee loben.
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Weder der Weggang von CFO Sieg – und noch viel weniger derjenige des Marketing-Farinato – sind ein echter Verlust für die Bank. Ersterer bleibt der Bank ja sogar noch irgendwie erhalten. Letzterer hinterlässt keinerlei bleibende Spuren. Dennoch muss man sich die Frage stellen, weshalb bei Vontobel derzeit das Personalkarussell dermassen schnell dreht.
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Einfach nur amüsant…Herr Farinato hat „sich“ entschieden zu gehen…gefolgt von „Im Laufe des Sommers werden Georg Schubiger und Axel Schwarzer ad interim die Leitung von Marketing & Analytics übernehmen.“ und „Was haben die zwei „Stars“ mit Werbung am Hut?“
Tja, Nichts ist, wie es scheint sondern wurde seit längerem hinter der Bühne orchestriert. Wenn man schaut, wer nach der „Reise nach Jerusalem“ alles „weiterhin“ einen Stuhl ergattert hat, erkennt man auch die Strippenzieher.
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Schläfrig aussehen, aber gefährlich sein. Zeno.
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Verwalter sein und dazu ein scharfer Verstand genügt nicht, um Bester zu werden, denn es bedarf auch „authentisch sein“. Hierbei versagen viele Manager, da sie nicht glaubwürdig sind, denn sie machen es nur für das Geld.
Würden sie unten arbeiten, wären sie schon längst alle entsorgt, (von sich selber, oder gleichen Charakter-Lumpen).
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Ich stehe nach wie vor zu Vontobel. Bär ist und bleibt im Sumpf.
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Vielleicht hat es ihms nicht mehr gefallen ?
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Und wohin flüchten diese Weltstar-Manager? Ins Cryptovalley oder aufs RAV?
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Schubringer hat von Marketing so viel Ahnung, wie vom diskret bei den HR-Damen in den Ausschchitt zu schauen.
Er kann es halt auch für den grossen Lohn nicht sein lassen.
=Professionell?!? Wohl kaum.
Stattdessen wird er wohl weiter mit Wandertrophäen und Übernahmen wachsen können, statt mit innerem Wachstum, während Herr Gescheidt neben Bill Gates Platz nimmt, um diesem die Bank nicht schmackhaft machen kann.
Ein Amutdzeugnis, ganz oben im Olymp der CH-Bank. -
Wenn die Familie Vontobel niemanden mit starker Hand und entsprechendem Alter hervorbringen kann, wird vielleicht ein Verkauf überlegt.
Wollerau hilft vielleicht beim Aufstellen für eine gute Adresse, da der Name sicherlich nicht verschwinden soll.
Patrick hatte unzählige Damen um sich geschart, welche die Arbeit machten. Er baute sich ein kleines Königreich auf (mit weiblichem…
Staub, der unantastbare, unangreifbare Herrscher im Hause Vontobel? In Tat und Wahrheit brodelt es an der Basis. Viele Kolleginnen und…
Lieber Vontobel als Bär und CS dort herrscht das Chaos.