Die Post bringt ihre Tochter Swiss Post Solutions an die Börse. Zumindest ist das ihr Plan. Laut einem Insider ist das IPO im zweiten Quartal 2021 geplant.
Hintergrund ist der Grossumbau der Post-Mutter. Sie fokussiert auf ihr Kerngeschäft Briefe und Pakete, also Logistik. Dafür muss sie massiv in die Digitalisierung investieren.
Das nötige Geld erhofft sich die Post durch einen lukrativen Börsengang. Bleibt die Markt-Stimmung gut, kann die Rechnung aufgehen.
Allerdings dürfte die Bewertung an der Börse überschaubar sein. Im 2019 erzielte die Swiss Post Solutions, kurz SPS, einen Gewinn vor Steuer von 32 Millionen, dies bei einem Umsatz von knapp 600 Millionen Franken.
Je nach Multiple hat die Tochter, die im In- und Ausland mit viel Technologie Postservices anbietet, einen Wert von ein paar Hundert Millionen Franken.
Die Post will laut der Quelle vorerst eine Mehrheit an der SPS behalten. Wie es danach weitergeht, ist nicht bekannt.
Beraten wird der Staatskonzern von der PwC, die führende Revisions- und Beratungsfirma des Landes. Das Mandat hat PwC-Partner Frank Minder, zuständig für Transaction Services.
Der CEO von SPS, Jörg Vollmer, soll bleiben. Vollmer war vor 2 Jahren wegen teuren Kader-Reisen nach Vietnam in die Schlagzeilen geraten.
Ein Sprecher der Post wollte auf Anfrage nichts sagen zum geplanten IPO. Er meinte:
„Die Posttochter Swiss Post Solutions (SPS) hat sich zu einer weltweit führenden Outsourcing-Partnerin für Geschäftsprozess-Lösungen und innovative Dienstleistungen im digitalen Dokumentenmanagement entwickelt.“
„Die Post setzt sich dafür ein, dass sich SPS auf dem eingeschlagenen Pfad weiter entwickeln kann.“
Kürzlich entschied der Bundesrat, die Postfinance als Anlage- und Zahlungsverkehrs-Tochter der Post vollständig zu privatisieren.
Auch dort wäre ein Börsengang ein Thema. Ebenso könnte eine grosse Schweizer Bank die Postfinance kaufen. In Frage käme die ZKB.
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Vor einigen Jahren wurden Lösungen für Kundenkarten, sog. Loyalty cards, quasi zum Nulltarif den Kunden angeboten. Schon damals wurden ausländische Firmen überteuert zugekauft. Gegen SPS war der Postauto-Skandal Peanuts. SPS ist ein subventionierter Gemischtwarenladen.
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Willst Du eine Firma zerstören, dann bring sie an die Börse!
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Die SPS macht Geld auf Kosten der Mitarbeitenden im In- und Ausland, die zu einem Hungerlohn und schlechten Arbeitsbedingungen arbeiten müssen. Aufgeblasene Hierarchie und ein Kader, der die eigenen Prozesse und Kunden nicht kennt. Ungeschultes und zu wenig ausgebildetes Personal übernimmt Positionen und Aufgaben, für die es nicht geeignet ist. Ein Blick auf die Fluktuation spricht Bände. Intransparenz, Leerläufe, Redundanz… Und die Datensicherheit, das SPS verspricht steht und fällt mit ungeeignetem Personal. Gewisse Episoden sind vielsagend. Mal schauen, wohin die Reise führt. Ganz nach Vietnam…?
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Was ist das wieder für ein Scharlatan?
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Fragt sich warum privatisert was was Profite bringt anstatt das diese beim Staat und somit der Gesellschaft bleiben. Warum soll der Staat keine Profite machen?
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Sie kennen das uralte Sprichwort und somit die Antwort so gut wie ich: Gewinne privatisieren, Schulden sozialisieren (verstaatlichen).
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Meint man mit dem eingeschlagenen Pfad, dass auch der Rest der SPS nach Vietnam ausgelagert wird?
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Die Politiker checken es einfach nicht. Privatisierungen funktionieren nur vollständig. Niemand will irgendwelche abgehalfterte, inkompetente Politiker im VR.
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rohrkrepierer. warum? weil die post die mehrheit behalten will. kommt und kann nicht gut kommen. wird aber sicher bei (staatsnahen) inst. anlegern problemlos platziert, gegängelt mit in aussicht gestellter (sicheren) dividende. negativzinsen bleibt und sei dank.
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Der Name SPS ist besetzt von einer anständigen Immobilienfirma und dieser allfällige Börsengang hat keine grossen Chancen. Vollmer sollte wieder mal nach Vietnam.
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Ho ho, Ho Chi Minh City. Vietnam einfach, ohne Rücksendung.
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SPS ist das grösste Täuschungsmanöver seit Langem.
Banken, Versicherungen etc bauen die eigenen (vermutlich teureren) internen Poststellen ab und übergeben es der vermeintlich günstigeren SPS. Der Gewinn zeigt, welch überrissene Preise da für einen minderwertigen Service verlangt werden.
Der oberen Führungsetage wird ein Traumgebilde verkauft – kein Papier mehr in der Firma, die Post kommt elektronisch direkt in den Briefkasten des Mitarbeiters. Die Wahrheit sieht anders aus. Sendungen, die verloren gehen, tausende von Briefen, die manuell zugeordnet werden müssen, was vorher in wenigen Minuten erledigt war, nimmt nun Tage oder Wochen in Anspruch. Wehe, wenn mal ein Original aus den Tiefen der SPS Archive geholt werden muss. Die Nadel im Heuhaufen ist leichter zu finden.
Dass Luki ein solches Blendwerk als Erfolgstochter anpreist zeigt einmal mehr, dass er von Nichts eine Ahnung hat – davon hat er aber ganz viel
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Die «Archive» der Nachsendungsaufträge und der Postumleitungen sind ein Papierparadies auf SBB-Paletten.
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SPS ist das grösste Täuschungsmanöver seit Langem. Banken, Versicherungen etc bauen die eigenen (vermutlich teureren) internen Poststellen ab und übergeben…
Meint man mit dem eingeschlagenen Pfad, dass auch der Rest der SPS nach Vietnam ausgelagert wird?
Fragt sich warum privatisert was was Profite bringt anstatt das diese beim Staat und somit der Gesellschaft bleiben. Warum soll…