Stefan Seiler ist einer der höchsten Schweizer im UBS-Konzern. Nun erleidet der promovierte Psychologe mit ETH-Militär-Nachdiplomstudium eine schwere Schlappe. Seiler und seine Personalmanager vergaloppierten sich.
Wie die Financial Times (FT) übers Wochenende berichtete, hat ein Londoner Gericht nämlich einem möglichen Vergewaltigungsopfer recht gegeben. Dieses habe Anrecht auf Transparenz.
Es geht um den Untersuchungsbericht zu einem Vorfall im Investment Banking von 2017. Die Frau behauptet, sie sei von ihrem Chef vergewaltigt worden. Die UBS liess den Fall von einer externen Anwältin untersuchen und wollte deren Bericht für sich behalten.
Das Urteil der Arbeitsrichterin erfolgte bereits 2019, wurde aber erst jetzt durch den Zeitungsbericht bekannt. Das Gebot der Fairness „would demand that . . . (UBS) did not cherry pick (what) it shared“, steht laut FT im Urteilsspruch.
Für Personalchef Seiler handelt es sich um eine schwere Niederlage. Er musste den Vorwürfen der Mitarbeiterin im Londoner Trading auf den Grund gehen.
Schon 2018 wurde bekannt, dass Seiler und seine Truppe die Ermittlungen auf eigenwillige Art führten. Die Fragen von Seilers Bereich stellten das potenzielle Opfer unter Verdacht, nicht den Täter.
„They were asking (my friends) for messages and screenshots and asking whether I’m the type of girl who’d have a one-night stand“, meinte die Trading-Juniorin vor knapp 3 Jahren gegenüber der Financial Times.
„UBS wouldn’t have asked all his friends, ‚is … a rapist‘? But they were asking mine ‚does … sleep around?‘ It was an investigation into me even though I’m the complainant.“
2019 klagte die Frau gegen die Bank. Diese habe bei ihrer Aufgabe versagt, sie zu beschützen. Spätestens da drohte der Fall für die Schweizer Grossbank, zum Fiasko zu werden. Laut FT kam es später zu einer aussengerichtlichen Einigung.
Dass der Vorfall nun erneut in den Medien auftaucht, hängt mit Seiler und der Untersuchung seines Personalbereichs zusammen. Gegenüber der Frau hiess es nämlich von Seiten der Bank, die Freshfields-Juristin würde lediglich bei der Aufarbeitung helfen – nicht als Anwältin, sondern als unabhängige Beraterin.
„According to covert recordings of senior executives, which were cited in the ruling, the then head of investment banking Andrea Orcel told Ms A that he did not originally know that Stroud worked at Freshfields“, berichtet die FT. „He said he had hired Stroud because she ‚had a good reputation for doing what’s right‘.“
Später stellten sich die UBS-Juristen dann aber auf den Standpunkt, die Freshfields-Beauftragte habe als Anwältin für die Bank gearbeitet. Deshalb falle ihr Bericht unter das Anwaltsgeheimnis, argumentierten sie im Prozess vor dem Arbeitsgericht.
Die Londonder Richterin befand nun aber aufgrund unterschiedlicher Aussagen von UBS-Leuten, dass der Bericht nicht geschützt sei „by privilege“.
Damit steht die UBS nicht nur als Arbeitgeberin am Pranger, bei der im Trading eine mögliche Vergewaltigung passierte. Sondern auch als Bank, die mit juristischen Kniffen den Bericht zum Vorfall unter den Teppich kehren wollte.
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Die beliebtesten Kommentare
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Damit haben SKB und Stefan Seiler jeden Respekt verloren.
Beide sollten abtreten und der Bank nicht noch mehr schaden.Grade SKB hat hier gezeigt Wer Sie wirklich ist. Bei Stefan wusste man ja das er speziell ist.
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Die Swiss-Re hat auch keine kompetente HR Abteilung sonst würde Ermotti nicht angestellt. Weder Kenntnis von der Branche noch vom ehrlichen Verdienen des Gehaltrs.
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Das nächste Problem wird Hamers sein, der muss bald gehen, aber das wusste man ja ausser Weber und Konsorten, nicht ganz dicht, diese Bande.
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Stefan Seiler … kam durch Seilschaften äh Netzwerke zur UBS.
Ich schreibe gerade sein Zeugnis: Er war stets bemüht an der Front. Er wird künftig einer Aufgabe nachgehen, der er gewachsen ist, eine neue Herausforderung. Jede Niederlage ist eine Chance für Neubeginn. Wir bedauern ausserordentlich seinen Abgang. Viel Glück.
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Stefan hat einen unterirdischen Leistungsausweis und keine Kentnisse seines „Fussvolkes“:
1) Alles was unter seiner „Herrschaft“ bisher ausgerollt wurde, stammt aus der Zeit von SKB
2) Er hat zwei seiner direkt unterstellten Mitarbeiterinnen zum GMD befördert, beide haben die Bank anschliessend verlassen
3) In Townhalls, aber auch externen Interviews wiederholt er mantraartig, dass Entscheidungen facts basierend sein sollen: Seine facts ist sein subjektives Empfinden
Da er nun direkt an den CEO rapportiert wird es spannend zu sehen, wie lange er sich mit seiner Seilschaft noch halten kann…
Der soll sofort weg, kann nichts und nützt nichts…
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UBS hat keine Profis im HR, das sind nur ausführende Gangos.
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Na ja, die wollten ihre institutionelle Macht ausüben und haben nun eine vor den Latz geknallt bekommen. Das ist gut so! Vermutlich ist der Täter noch relativ glimpflich davon gekommen. Für solche Taten gehören Leute in den Knast, Samthandschuhe sind hier fehl am Platz und es ist eigentlich auch scheissegal (die Wortwahl muss sein) auf welcher Stufe er angesiedelt ist oder ob er ein Crack in seiner Funkton ist. Dieser Fall ist auch wieder ein Paradebeispiel wie mit solchen Themen umgegangen wird. In den Code of Conducts werden immer schöne und blumige Worte verwendet. In der Realität siehts dann eben so aus – eine Kombination aus Wischi-Waschi und Verarschung!
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Die Ermittlung ist Sache der Polizei.
Die Mitteilung ans HR ist (leider) Pflicht für die MA, aber die Pflicht des HR ist sicher nicht das Aushorchen von MA auf Gossip Niveau und betriebsinterne bezahlte Gutachten von „Beratern“.
Auch wenn die MA jeden Tag freiwillig mit einem anderen geschlafen haben sollte, dann ist das immer noch ihre Privatsache und eine Vergewaltigung ist in JEDEM Fall* etwas ganz anderes.
Der geschilderte Vorgang bestärkt mich leider in der Überzeugung, dass das HRM nur in extremen Fällen und nach Konsultation eines Rechtsanwaltes beigezogen werden sollte.
Alleine die Investigationen des HRM dürften der Reputation und somit den Karrierechancen der Frau geschadet haben (bei solchen Fällen ist also nicht nur der Ruf des Mannes geschädigt, darum halte ich falsche Anschuldigungen für unklug und darum sehr selten).
* die Betonung ist nur für Begriffsstutzige gedacht.
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Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.
Charles Maurice de Talleyrand -
Wegen eines Burnout habe ich vor Jahren mein sehr gut bezahlten Job bei der UBS gekündigt. Meine Gesundheit war mir wichtiger. Das HR hat sich sehr dilletantisch und herablassend verhalten. Das Abschluss Zeugnis war nach 10-Jahren unterirdisch, obwohl ich 6 Monate zuvor ein hervorragenden Zwischenzeugnis erhielt.
Zum Glück hatte ich ein renommieten Zürcher-Anwalt, auch das Gericht hat die Verletzung der Fürsorgepflicht durch den Arbeitgeber festgestellt, dass Zeugnis hat dann mein damaliger Anwalt verfasst und es wurde Zeile für Zeile von der UBS AG akzeptiert und übernommen. Leider geht heut zu Tage ohne Rechtsbeistand gar nichts mehr. -
Shame on UBS. Wer will noch eine solche Bank in 2021?
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Der Psychologe braucht jetzt selber einen Psychologen der ihn wieder auf den richtigen Weg zurückführt!
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Wie bei der Swiss Life. Verlogene und Unfähige hocken in der Chefetage und im HR!
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Die UBS kann sich ja bei der SRG erkundigen, wie man Sexismus-Affären mittels Gefälligkeits-Gutachten verniedlichen kann und Opfer-Schutz in Täterschutz verkehrt . . .
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Der Seiler hat wohl in seinem Psychstudium nicht gut aufgepasst und da nützt natürlich auch ein ETH-Militärdrill nicht viel. Unter den Tisch kehren ist unterirdisch.
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@Isaac:
Senf Produzent? Warst dabei? Kennst den Fall? Zwei Sätze genügen?
God save Nebelleuchte Isaac.
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@ Nebelleuchte: Wo haben sie den Dich zu früh rausgelassen?
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HR und Personalabteilungen sind alles beeinflusste MA, auch sind die obersten HR Verantwortlichen der Banken der verlängerte Arm der CEO usw. – sehr viele fragwürdige Machenschaften laufen über das HR – für mich ist dieser Fall keine Ueberraschung und ein weiteres Indiz wie umstritten Firmen auch bei uns in der Schweiz sind.
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Nun hat LH endlich wieder mal was gegen UBS. Übrigens, wie viele Frauen arbeiten bei IP?
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Sie scheinen einen Stefan Seiler Jünger zu sein…
Der Bericht hat es aber in sich, zumal die FT darüber berichtet.
Und Anzahl Frauen im Unternehmen spielen absolut keine Rolle: Es sollen die Besten ausgewählt werden, egal ob m/w/d. Das haben Sie bei UBS auch noch nicht kapiert… -
@ runi: Habet Ihr wieder Internet-Zugang!
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@ runi: Geniesse weiterhin Dein süsses nichts tun in der sozialen Hängematte, aber verschon uns mit Deinen „Weisheiten“.
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Schlimmer ist vermutlich ein nichtsnutziger PEKO-Vertreter, welcher bei der Abservierung von Mitarbeitern zuschaut und dabei am eigenen Sessel fest klammert. Voll für die Katze, solche eine PEKOM.
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5% freie Mitarbeit durch eine Energie-Ingenieurin zu allen Themen, über die auch Russia Today berichtet.
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Gerne mehr Berichte zum Niedergang der CS. Die UBS interessiert keinen.
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Stefan ist zu dem Job auch nur durch Buckeln bei SKB gekommen. Wieder nur ein Fall mehr, wo HR der administrative Handlanger ist. Man sollte diese schwurbelnden HR Bereiche rigoros zusammenstreichen!
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Genau so ist es. Offizier, Walliser, Buckler und Plauderi – die idealen Ingredienzen für eine Karriere bei UBS.
SKB ist übrigens Sabine Keller-Busse
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Tricksen, Geld waschen, unverdiente Boni kassieren und jetzt noch Mitarbeiter*innen diskriminieren sowie mögliche strafrechtliche Fälle unter den Teppich kehren: Wo ist eigentlich die UBS *nicht* dabei?
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Katastrophal und genau so die trading Positionen vernebelnd, wie die CS!
Es zeigt aber einmal mehr den menschenverachtenden angelsächsischen Kulturverfall im London und im defizitären Amerika.
Die schwächeren Junior-Mitarbeiter sollte man beschützen, nicht umgekehrt!!!-
Na ja, deren Kultur hat in erster Linie auf dem Papier stattgefunden. In der Realität war man schon immer weit davon entfernt. Die Schweinereien sind einfach in den letzten Jahren erst ausgekommen. Ich frage mich sowieso, warum man solchen Idioten in den letzten Dekaden so nachgehächelt hat und es auch weiter tut. Vermutlich wegen des Geldes!? Wenn man aber mal einen ganz lapidaren Kassensturz macht oder Bilanz zieht, sieht diese in allen Belangen auch nicht so wunderbar aus. Mehr Ärger als positive Effekte. Da ist mir doch das stinklangweilige Bünzlitum der Schweiz lieber.
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Sauhäfelit Saudeckeli…
Auch eine grosse Beraterin ist mit solchen Fällen bestens vertraut und schützt ihre Partner immer wieder bestens wie sich 2016 – 2019 zeigte.
Die Mitarbeiterinnen sind nicht das Opfer, sie sind die Täter in dem sie den Herren der Schöpfung gar keine andere Wahl lassen als ihren Trieben freien Lauf zu lassen. Keiner der Herren würde von sich aus auf eine silche Idee, geschweige denn Tat kommen,
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was muss man rauchen um so einen Quatsch von sich zu geben?
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Stefan ist zu dem Job auch nur durch Buckeln bei SKB gekommen. Wieder nur ein Fall mehr, wo HR der…
HR und Personalabteilungen sind alles beeinflusste MA, auch sind die obersten HR Verantwortlichen der Banken der verlängerte Arm der CEO…
Sie scheinen einen Stefan Seiler Jünger zu sein... Der Bericht hat es aber in sich, zumal die FT darüber berichtet.…