Die Zürcher Kantonalbank hat ihr Trading auf Kosten der zwei Grossbanken massiv ausgebaut. Der Bereich ist zur neuen Goldgrube für die einstige Spar- und Hypothekenbank geworden.
Die Kunden sollten entsprechend attraktive Preise erhalten. Davon können diese oft nur träumen. Statt Markt- offeriert die ZKB Monopolpreise.
Zumindest bei den eigenen Warrants. Das sind Optionen mit fixer Laufzeit auf Kauf oder Verkauf eines Basistitels wie Aktien. Im Unterschied zu Call- und Put-Optionen werden Warrants über die Banken direkt gehandelt.
Gestern schoss gegen Börsenende die Lonza-Aktie hoch, gegenüber dem Schlusskurs von Freitag resultierte dank der Nachfrage nach dem Chemietitel ein Sprung um rund 20 Franken oder knapp 4 Prozent.
Auf Lonza-Aktien hat die ZKB den Warrant mit der Bezeichnung LONADZ ausstehend, Verfall ist im Dezember. Letzte Woche zahlte die ZKB für den Warrant 32 Rappen.
Im Zuge des fulminanten Schlussanstiegs der Aktie müsste der Preis gestern Abend deutlich höher liegen, sagt ein ZKB-Kunde, der selber in LONADZ investiert ist.
„Mindestens 40 Rappen“, meint er.
Was aber macht das ZKB-Trading? Es offeriert 30 auf 40 Rappen für den Warrant, sprich wer verkaufen will, erhält 30 Rappen, wer kaufen möchte, muss 40 Rappen auf den Tisch blättern.
Was die ZKB hier aufführe, grenze an „Betrug“, urteilt der Betroffene.
32 Rappen bei einem deutlich tieferen Kurs der Lonza-Aktie, sprich des Basistitels, 30 Rappen, nachdem der Titel durch die Decke ging: Wie ist das möglich?
„Heute verzeichnete der Aktienkurs von Lonza aufgrund von Marktnews kurz vor dem Closing (16:58 Uhr) einen Kurssprung“, meinte ein ZKB-Sprecher gestern Abend auf Anfrage.
„Dieser stieg von CHF 590 (16:58) auf CHF 610 (SIX Closing). Bei grösseren Preisbewegungen reagieren die Quoting-Systeme der Bank mit einem Sicherheitsmechanismus und nehmen betroffenen Kurse vom Markt.“
„Anschliessend werden die Kurse nach erfolgter Verifikation wieder zeitnah an den Markt geschickt. Im vorliegenden Fall erfolgte dies nicht bis zum Warrant Closing um 17:15 Uhr.“
Willkommen im 21. Jahrhundert – ZKB style. Da geht um 5 Uhr abends die Post ab, es bleiben 15 Minuten für den Warrant-Handel: eine Ewigkeit im Zeitalter der Flash Boys.
Doch die Staatsbank schafft es nicht, „richtige“, will heissen „faire“ oder auch „korrekte“ Preise für ihre Kunden zu stellen.
Diese sollen sich bei der Bank der Zürcher ruhig etwas gedulden. „Ab morgen 9:15 Uhr werden wieder reguläre Geld- und Briefkurse an der Börse gestellt“, sagt der Sprecher.
Dass etwas grob schiefgelaufen ist, wird klar aufgrund des Schlussstatements des ZKB-Manns.
„Sollten sich Kunden aufgrund des kurzzeitigen Fehlens von Geld-/Briefkursen benachteiligt fühlen, kommt die Zürcher Kantonalbank ihnen gerne entgegen und unterbreitet nach- oder vorbörslich einen fairen Rückkaufskurs. Kunden können dafür mit dem Derivate-Desk der Bank Kontakt aufnehmen.“
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Die beliebtesten Kommentare
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Typisch ZKB voll daneben wie immer.. was ist mit diesen Zuercher Banken nur los… eine Vollpfosten darstellung nach der anderen.
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Zum Glück sind diese Wald-und Wiesenbanken nicht auf Kunden wie dich angewiesen, welche für ausserirdische Schrotttitel Valoren eröffnen müssen. Ich hätte dir noch 500 Spesen für die Eröffnung des Valors berechnet.
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ZKB verkauft nicht Warrants Kunden für blöd, ZKB Warrants Kunden sind bereits blöd!
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Wer braucht heutzutage noch Banken?
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Jetzt sind die LONADZ -.61
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Meine Damen und Herren
Also ehrlich jetzt, wie naiv sind denn alle die Zocker, welche Warrants kaufen?! Das ist Abzocke ohne Ende. Die Vola (die den Preis treibt) kennt nur der Trader und ist nicht nachvollziehbar. Zudem gibt es kaum echte Liquidität und diesen Warrants und sobald jemand anderes als ein Market-Maker kauft, ist er sozusagen gelack-meiert, da er nur noch teuer aus der Position rauskommt.
Des Weiteren laufen im Mai/Juni jeweils noch ganz andere Spielchen, da dann Dividenden-Saison, da kann man aus Händlersicht u.a. auf SMI-(oder anderen Index-)Warrants gut Geld verdienen. Natürlich auf Kosten der Kunden, die schlicht und ergreifend zu viel bezahlen. -
Es gibt eine Alternative zu Warrants an der Eurex.
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Das ist eben wenn ein Beamtenstadel mit einen 9to5-Chef zocken will, wie die anderen grossen Zocker.
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Darum immer traded options kaufen, statt Warrants.
Kommissionen sind meist auch billiger!-
Okay also kann der MM die implied Vola nicht runter/hochschrauben wenn abnormale Bewegungen oder Volumen stattfinden.
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Aha, der Schreiber oder sein Informant besitzt diese Warrants und wollte suggerieren, dass der Marketmaker zu tiefe Kurse stellt. Nun, nachdem der Warrant heute durch die Decke ging, hat sich dieser Bericht wohl im wahrsten Sinne des Wortes ausgezahlt…
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Die Bank will nur Ihr bestes…….Ihr Geld!
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Ach das ist ja gar nichts neues, alles was Schweizer Anleger kaufen können ist absolut unterirdischer Dreck und braucht kein Mensch ausser die Bank, Knock Outs, Barriers usw usw. Vanilla Futures, das einzige was eigentlich eine legitimierung hätte findet man NIRGENS….
Und das bei diesen Müllprodukten einfach kein Kurse mehr gestellt werden & wenn Sie dann gestellt werden dann mit 300-500% höherem Spread
Ach Leute wacht mal auf, wir werden gebüsst wegen Masken und Joints und die Wirtschaftselite zock die Kunden ohne Gnade ab und Betrüg wo es geht (klar in den AGB ist natürlich alles erlaubt) und unsere Staatsanwälte die durchs Anwaltpatent fallen können auch nur Raser bestrafen….
Was für ein Land
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Mein Tip an alle Anleger:
Macht immer eure eigene DD und informiert euch überdurchschnittlich gut über die Wachstumsindustrien. Wer mehr weiss, gewinnt auch an der Börse. Und traue niemals deinem Bankberater, sonst verliert ihr ganz sicher.
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mit ihrem Notfall Mechanismus zeigt die ZKB eindeutig, dass sie ihrem Pricing Modell und ihren Systemen nicht vertraut.
wenn eine Aktie in einem Zeitraum von 20min 3% steigt, intraday, kann man doch nicht einen Notfallmechanismus aktivieren. Wo kommen wir denn da hin.. Und dann wurde dieser Umstand auch nicht innerhalb der Handelszeiten korrigiert, das zeigt einfach dass die ZKB ihre Systeme nicht im Griff hat und auch dass sie nicht genug Manpower hat, um schnell und manuell einzugreifen. -
Das erstaunt mich nicht, mit den Warrants treiben die Grossbanken auch ein seltsames Spiel. Aber es ist ja bekannt, dass diese Institute nur ein Ziel haben: Millionenboni für die obersten Kreaturen und alles andere ist unwichtig.
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Frage: Arbeitet die ZKB noch mit Feder und Pergament oder hat sie schon das Upgrade auf Papier und Füller durchgeführt?????
Nur so meine zwei Tintenkleckse
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Nicht nur die ZKB ebenfalls die Baer macht aehnliches. Passiert mit dem Titel AMXCJB, trotz ausgezeichneten Resultaten und Plus der Aktie, liegt der Warrant tiefer als die den Tag zuvor. Unterdessen ist der Call nur noch Ramsch. Printscreens vorhanden
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Mit Umsatz hat noch niemand Geld verdient – aber mit Marge schon 🙂
Wie kommt man übrigens dazu, das Market-Making/eigene Buch für einen Warrant offen zu lassen, nachdem der Basiswert schon nicht mehr gehandelt wird? -> Ultra High-risk! Zumindest scheint das Risiko in der Marge eingepreist zu sein -
Das ist aber nichts Neues auf dem Bänksterplatz Zürich – Vontubel hat vor Jahren in gleichen Fällen einfach gar keine Kurse gestellt!
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Ja lernen wir denn gar nichts dazu?
Wie oft wurde hier und in den zahlreichen CH Börsenforen über unfaire Kursstellungen in Warrants & Zerti berichtet?
Also, nicht überrascht sein wenn der Market Maker „unfair“ für den Kunden stellt. Schliesslich will/muss er Geld verdienen um seinen Bonus zu sichern.
Nächstes Mal vielleicht direkt in den Basiswert + mit Aktienoptionen investieren. Da weiss man was man hat.
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Die Staatsbank lässt bei Derivaten
die Kunden aussehn wie Primaten. -
Schade, dass die richtig interessanten Stories zum Bankenplatz jetzt in der NZZ erfolgen, da IP nur noch den wirren Coronaköpfen Platz bietet, statt sich auf seine Kernkompetenz zu konzentrieren.
Dieses Thema ist kein Thema. Alle Banken machen dies wie die ZKB.
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es gibt hier keine Kernkompetenz. Frustrierte Bankmitarbeiter können per Online Formular der Website eine Story schicken oder Gerüchte oder ähnliches. Wenn das nicht passiert, gibts auch keine tolle Story.
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Kantonsangestellte eben, wer sich zuerst bewegt hat verloren.
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Dieses Vorgehen kenne ich eigentlich nur von der Wald-und Wiesenbank Raiffeisen, die müssen zuerst einmal den „Valor“ eröffnen und dies dauert 2-3 Tage..
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Zum Glück sind diese Wald-und Wiesenbanken nicht auf Kunden wie dich angewiesen, welche für ausserirdische Schrotttitel Valoren eröffnen müssen. Ich hätte dir noch 500 Spesen für die Eröffnung des Valors berechnet.
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würde so ein Schrott nie kaufen.
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Wow habe nur ich ein déjà vu? Hör auf mit Sachen zu handeln, die Du nicht verstehst oder verschone uns mit dem Gejammer darüber….
würde so ein Schrott nie kaufen.
Die Bank will nur Ihr bestes.......Ihr Geld!
Ach das ist ja gar nichts neues, alles was Schweizer Anleger kaufen können ist absolut unterirdischer Dreck und braucht kein…