Rolf Olmesdahl galt seit den Erschütterungen um Ex-Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz und dessen Nachfolger Patrik Gisel als starker Mann in der obersten operativen Führung der Genossenschafts-Bank.
Nun wird Olmesdahl zur halben Portion. Sein Reich, das aus der ganzen Informatik sowie dem gesamten Backoffice der Gruppe besteht, löst sich faktisch auf.
Olmesdahl bleibt noch die Informatik. Der Rest, sprich die sogenannte Operations, welche wie bei jedem Geldhaus das Räderwerk beinhaltet, landet in einer neuen, separaten Division.
Für diese sucht die Raiffeisen Schweiz als Zentrale der rund 200 regionalen Banken eine frische Kraft.
„Im Zuge der Umsetzung der Gruppenstrategie hat Raiffeisen Schweiz entschieden, auf Anfang 2022 ein neues Departement zu schaffen“, meint ein Sprecher zur Frage, was Olmesdahl in Zukunft noch bleibe.
„Neben der Adaption der 2020 eingeführten Gruppenstrategie auf das operative Geschäft ist das Departement für die kontinuierliche Prozessoptimierung innerhalb der Raiffeisen Gruppe zuständig. Die detaillierte Ausgestaltung wird derzeit erarbeitet.“
Olmesdahl reagierte nicht auf eine Anfrage.
Einst bei der UBS in einem Machtkampf unterlegen, hatte Olmesdahl bei der Zurich Versicherungsgruppe neuen Anlauf geholt. Er galt an beiden Orten als starke Figur.
2015 holte ihn „Freund“ Gisel zur Raiffeisen. Gisel und Olmesdahl kannten sich aus gemeinsamen UBS-Zeiten.
Olmesdahl wiederum brachte seine eigenen Vertrauten aus der UBS zur Raiffeisen. Zusammen musste die frische IT-Spitzentruppe das Avaloq-Bankensystem bei der Raiffeisen einführen.
Nach etlichen Anlaufschwierigkeiten gelang dies. Heute läuft die Informatik ohne grosse Probleme. Einige der Olmesdahl-„Jünger“ haben die Raiffeisen inzwischen wieder verlassen.
Der Erfolg mit „Rainbow“, wie die Avaloq-Einführung intern hiess, verschaffte Olmesdahl den Nimbus des Super-Cracks. Er konnte sich neben Gisel als zweitstärkste Figur in der operativen Spitze etablieren.
Als Gisel vor knapp 3 Jahren aufgrund der Fragezeichen in der Vincenz-Ära sowie einer Beziehung mit einer Ex-Verwaltungsrätin in Ungnade fiel, konnte Olmesdahl seine Macht konsolidieren. Neben der IT befehligte er Operations, sein Titel lautete analog jenem bei Konkurrenten „Chief Operating Officer“, kurz COO.
Mit der Wahl von Heinz Huber zum Nachfolger von Gisel auf dem Stuhl des CEOs änderte sich nichts an der starken Position von Olmesdahl. Im Gegenteil, es schien, dass keiner am Herr über das Raiffeisen-Backoffice vorbeikommen würde.
Umso erstaunlicher ist die jetzige Machtbeschneidung. Diese trägt die Handschrift des gefallenen Guy Lachappelle. Der Basler musste im Zuge einer aus dem Ruder gelaufenen Beziehung das Oberkommando als Präsident der Gruppe abgeben.
Für Lachappelles definitiven Nachfolger oder Nachfolgerin – derzeit zum 2. Mal a.i. Vize Gantenbein, zudem wird Antoinette Hunziker einmal mehr als Kandidatin ins Spiel gebracht – hat die Entmachtung von Olmesdahl Vorteile. Dessen Sonderrolle mit einzigartiger Machtfülle ist Geschichte.
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Die beliebtesten Kommentare
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Meine Raiffeisen ist o.k. Nette Angestellte, toller Service und Kafi. Dass die oberen Etagen den Ruf in den Dreck ziehen zeigt einmal mehr dass die Führung und das Fussvolk nicht wissen was der Andere macht.Wenn ich zur CS oder UBS gehe werde ich als Buezer von oben herab behandelt. Die Raiffeisen ist bisher die einzige Bank für den Buezer wo auch Kleinanleger wahr genommen werden.
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Und wasch ez mit Loacker und Schleich?
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Jajajaja
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Was die IT nicht schafft macht das Back Office. Wäre interessant wie sich die Belastung im Back Office durch Avaloq entwickelt hat.
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Ja klar, aber die suchen schnell das Weite, weil die Führungspersonen alles abgesägte von Grossbanken sind und sich selber beweisen wollen wie toll sie sind und bemerken nicht dass sich das Banking verändert.
„Wer nöd mit de Ziit gaht, muess mit de Ziit gah“
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Nüchtern betrachtet, sollte man Kommentare nur nüchtern schreiben, Hr. AufDerWaffel.
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Uff…Wahrscheinlich gar nicht mal so schlecht für Rolf, dann kann er sich wieder seinen Leidenschaften widmen. Interessant finde ich jedoch folgendes:
-BLKB hat 2018 ihre 5% Beteiligung verkauft
-Verkaufserlös bei CHF 40 pro Aktie
-Aktuell sind die Aktien zu CHF 155 bewertet, also rund 84 Mio.! höherDer Verkauf wurde durch Johnny Boy forciert. Genauso wie das neue Logo, welches nach Intervention des KB-Verbands wieder rückgängig gemacht werden musste und die Gründung von radicant (ein weiterer Rohrkrepierer). In der Summe hat Johnny damit folgende Fauxpas geleistet:
-CHF 84 Mio. weniger Beteiligungsgewinn bzw. Aufwertungen
-CHF 10 Mio. Ausgaben für Logo – also für nix
-CHF 30 Mio. Ausgaben für radicant – also für nix
=CHF -124 Mio.
Also wenn ich im Kt. BL meine Steuern zahlen müsste, hätte ich schon ein Problem damit. Wo bleibt der Kanton und der Bankrat? -
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Der Gute hat sich immer seinen Leidenschaften wie Triathlon und Frauen gewidmet…
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Da fallen mir spontan aus dem JB-Handel so ein paar kleinere Dinge ein, die „Miss Greedy“ damals veranstaltet hat, auf die VV-Mandate.
Wenn die Raiffeisen unbedingt nochmals einen Skandal will – fein für mich. -
Het’s de Töngi doch no gschafft! So geil.
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Viele Mitarbeiter werden aufatmen. Leider gibt es neben der durchsetzungsstarken Seite des Rolf Olmesdahl auch weniger positiv wahrgenommene Charakterzüge, die sich unter anderem in fehlender Innovationskraft und Unwirtschaftlichkeit zeigen.
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Das ist leider auch Privat der Fall…..
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Sind wir ehrlich. Es ist kein Knick, sondern das Ende.
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Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei …
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Die Schaffung eines neuen Departements, in welchem Operations den Kern bildet, ist eine alte Kamelle: die entsprechende Medien-Mitteilung stammt vom 1.7.2021. Es ist damit völlig klar, dass dieser Schritt die Handschrift von Lachapelle trägt.
Es ging letzterem wohl darum, dem schwachen CEO Huber durch Beschränkung des Einflussbereichs des kompetenten und starken Olmesdahl den Rücken zu stärken.
Unter dem gleichen Aspekt muss auch der wenig plausible „Rücktritt“ von Urs Gauch zu sehen sein. Auch hier ging es darum, ein Schwergewicht zu beseitigen, damit der farblose und wenig überzeugende CEO ein wenig mehr Entfaltungsmöglichkeit kriegt.
Wie werden ja sehen, ob Huber unter einer neuen VRP, welche(r) die Eigenschaften Kompetenz und Eigenständigkeit anstelle von reiner Befehlsausführung (wie unter dem autokratischen Lachapelle) sucht, überleben wird…
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Antoinette Hunziker hat in ihrem ganzen beruflichen Leben noch keinen einzigen Strick zerrissen. Auch bei der BEKB agiert sie mutlos und blutlos. Also die ideale Besetuung für das VR-Präsidium von Raiffeisen. Zudem die Ausstrahlung eines verbogenen Kaffeelöffels.
HoppGalopp.
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Gibt es auch normale Leute bei der Raiffeisen???
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Leider nein, mir sind keine Normalen bekannt.
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Dich kann man ja auch nicht gerade als normal bezeichnen, mit deinen geistreichen Kommentaren.
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Die Frage ist, was in deiner Welter als „Normal“ gilt!! hahaha
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Innerhalb der Raiffeisen mag normal etwas anderes bedeuten als außerhalb der Anstalt. Ergo hat es selbstverständlich normale Leute bei der Raiffeisen. Normal beudeutet dann halt raiffeisen-normal.
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Viele.
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Solche schleimigen Typen waren gefragt und haben sich gegenseitig raufgestossen. Leider ist es immer noch so und wird sich kaum ändern.
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Komisch, wenn ein Manager nicht den grossen King raushält wird er als Schleimer betitelt!
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@runi ahnungslos
Schleimen tun die meisten Manager ausschliesslich nach oben. Und zwar gewaltig. Nach unten treten sie.
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RAIFFEISEN: Einstellungsktiterium ein Versager sein
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Also auf gut Deutsch muss man von einer Grossbank oder Kantonalbank kommen. Regionalbänker sind dann noch eine Stufe verreckter.
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Antoinette Hunziker, um Gottes Willen! oder gleich Doris Leuthard?
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Rolf Olmesdahl kennt das Bankgeschäft von der Piqué auf. Er ist einer der wenigen in diesem Geschäft, der trotz Erfolg auf dem Boden geblieben ist. Etwas weniger Stress wird ihm nicht schaden. Ich wünsche ihm alles Gute !
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Wusste nicht, dass Olmesdahl aus dem Textilbusiness kommt.
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Es heisst „von der Pike auf“.
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Hello PR-Department! Bit too early, but anyway: Glad you are awake.
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Ohne Rolf Olmesdahl und Hansbeat Loacker würde die Raiffeisen auch heute noch auf Dialba laufen ! Wie oben erwähnt ist Rolf Olmesdahl einer der wenigen IT Manager welcher das Bank Geschäft kennt und nicht nur von neuer Technology schwärmt. Der Fokus eines CIO auf die IT als Geschäftsleitungsmitglied macht in der heutigen Zeit mehr als Sinn.
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Stress????
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Iron Man in der Raiffeisen.
Horror Man im Privaten.
Held in der Raiffeisen Corvid Krise, im Privaten völlig überfordert. -
Er hat definitiv weniger Stress…
Im Geschäft wie auch Privat. -
Oha. Wird Olmi etwa auch gerade die Hälfte des Hauses und dessen Einrichtung los?
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Führt einer Ops und die IT,
ist nicht viel los mit Synergie.-
Devops ein Thema für Dich?
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Rolf Olmesdahl kennt das Bankgeschäft von der Piqué auf. Er ist einer der wenigen in diesem Geschäft, der trotz Erfolg…
Antoinette Hunziker, um Gottes Willen! oder gleich Doris Leuthard?
Gibt es auch normale Leute bei der Raiffeisen???