Dieter Enkelmann zieht bei der Julius Bär, der grössten Privatbank des Landes, die Fäden. Seit 15 Jahren. Nun tritt der Finanzchef der Bär ab. Im Sommer übergibt er das Steuer.
Es übernimmt … seine Stellvertreterin. Die heisst Evie Kostakis, ist knapp 20 Jahre jünger als Enkelmann, gilt als schnell und fähig.
Vor allem wird die neue Finanzchefin keinen Staub aufwirbeln. Gut für Enkelmann: Der Bigshot der Bären kennt alle Geheimnisse der Bank – auch seine eigenen.
Zum einen sind da Enkelmanns Boni und Löhne. Für einen Finanzchef eines international betrachtet immer noch kleinen Finanzinstituts waren diese gigantisch.
Als Mitglied der Loteco-Stiftung, die der Julius Bär gehört und sich um „Long Term Incentive Planes“ ihrer Banker kümmert, stand Enkelmann direkt an der Spritze.
Einzig weil die CEOs der Bären – allen voran Boris Collardi – beim Gehalt keine Grenzen kannten, blieben Enkelmanns eigene Bezüge stets unter dem Radar. Nur der Meistverdienende wird bekannt.
Enkelmann war der Zahlenmeister, er gab die Löhne und Boni frei. Für sich selbst schaute er gut. Legendär ist seine Fixierung auf die Börsenkurse.
Was machen meine Aktien heute? Für Enkelmann die zentrale Frage jedes Arbeitstags, so ein Insider.
Zu reden gab der letzte Deal Enkelmanns für seine Bär-Bank. Diese erwarb den Grossteil der KMP, Kurzform für Kuoni Müller Partner, eine bekannte Zürcher Immobilien-Vermittlerin.
Warum Bär einen Villen-Broker kontrollieren muss, leuchtet nicht ein. Doch das war nicht die Überlegung. Sondern wie kommt der Verkäufer zum maximalen Preis.
Die Rede ist von Dominik Weber. Der überschrieb die meisten seiner Aktien den Bären. Man kennt sich, man mag sich.
„Ich kenne Dieter Enkelmann bereits seit vielen Jahren und wir waren immer wieder regelmässig in Kontakt“, so Kuoni Müller-Verkäufer Weber in einem Interview nach der Transaktion.
„Im Rahmen dieser Treffen ist dann langsam die Idee der Zusammenarbeit entstanden, die sich in den letzten Monaten zunehmend konkretisierte.“
Enkelmann flötete seinerseits im Doppel-Gespräch zur Bedeutung von Immo-Deals für die Bär-Kunden: „Mit Kuoni Mueller & Partner haben wir einen vertrauensvollen Partner gefunden, der diese Lücke schliesst.“
Man habe Pläne: „Neben dem Hypothekargeschäft werden wir unseren Kunden künftig auch umfassende Services in den Bereichen Immobilienberatung, Vermittlung, Bewertung, Bauherrenvertretung und Bewirtschaftung bieten können.“
Warum brauchts dazu eine eigene Vermittlerin? Die Frage bleibt im Raum stehen. Es sei denn, die Bär-Chefs hätten Handlungsbedarf aufgrund Mega-Kredite an bereits Hochverschuldete erkannt.
Enkelmann wollte laut Insidern den Deal mit KMP-Verkäufer Weber unbedingt. Mein Coup – so stelle der scheidende CFO den Zukauf laut eine Auskunftsperson intern dar.
Nachfolgerin Kostakis hatte bisher nach aussen keine grossen Allüren. Sie vertritt Bär als Minderheits-Aktionärin im VR der Seba. Weiter wie bisher – einfach mit weniger Brimborium, so der Eindruck.
Und Enkelmann? Der werde sich „in nicht-exekutiven Funktionen ausserhalb von Julius Bär einbringen“, meinte die Bank heute.
Ein Mandat hat Enkelmann schon seit vier Jahren: jenes des Präsidenten bei der „Wergen & Partner Vermögensverwaltungs AG“ in Zürich.
Die Finanzfirma macht nicht viel anderes als die Bär: „Vermögensverwaltung und Beratung in Finanzanlagen sowie die Durchführung aller damit direkt oder indirekt zusammenhängenden Treuhandgeschäfte“, lautet der ihr Zweck.
Interessenkonflikt? Who cares. Auch Enkelmanns Buddy-Immo-Deal und sein Day-Trading lassen Zürich kalt. Hauptsache alles ruhig im Bären-Stall.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Let‘s go Enki !
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Die Seba ist auch so ein Saftladen.
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Lovely Evie die Zahlenfee usw, muss das sein? Würden Sie auch so schreiben, wenn wenn es ein Mann wäre?
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Sexistisch. Kann man machen, muss man aber nicht.
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Der KMP-Deal ist sehr, sehr seltsam.
Da drängt sich eine Untersuchung geradezu auf. -
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So ein Schmarrn!
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Muppet show bei den Bärchen. Ich habe Bedauern mit den Angestellten, die dieses Theater durchmachen müssen.
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Bevor man einen Rückzug plant,
wird nochmals kräftig abgesahnt. -
Hauptsache Ruhe im Stall?
Wohl kaum, sprach der Bock! Mistet diesen Augiasstall aus! Klärt ab, ob Enkelmann der grosse Bruder von Enkeltrick ist. Der dem Bären das Fell über die Ohren zog.
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Hallo Herr H.
Das nennt man eine geordnete Übergabe im Management einer Firma. Dein Versuch D. Enkelmann etwas anzuhängen (ist zwar dein Job…) scheitert kläglich.
Tipp an dich: Nicht einfach schreiben damit etwas geschrieben ist.-
Seit Jahren hat D.E. versucht, die Transaktion über dieses Non-Valeur (welches jahrelang zum Verkauf stand) durch zu boxen.
Alle waren peinlich berührt, wie er zusammen auf Roadshow gegangen ist.
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Lovely Evie die Zahlenfee usw, muss das sein? Würden Sie auch so schreiben, wenn wenn es ein Mann wäre?
Hallo Herr H. Das nennt man eine geordnete Übergabe im Management einer Firma. Dein Versuch D. Enkelmann etwas anzuhängen (ist…
Sexistisch. Kann man machen, muss man aber nicht.