Ein Geburtstag zum Vergessen. 150 Jahre wollte die Zürcher Kantonalbank vor zwei Jahren feiern. Doch ziemlich alle Tischbomben zischten daneben.
Zuerst wurde das grosse Fest verschoben, ein lustloser Erlebnisgarten aufgestellt, und vor einer Woche dann der Genickschlag: Die Züri-Bahn scheiterte vor dem Verwaltungsgericht.
Verständlich, dass die Jubiläums-Website (https://2020.zkb.ch/) nicht mehr existiert. Sie führt nun auf die Hauptseite zkb.ch, die zwischenzeitlich mit einem gross aufgemachten Rechtschreibefehler auf sich aufmerksam gemacht hatte: „Tipps für Ihre Steuererklärun“.
Für das Jubiläum von 150 Jahren spendierte die ZKB ausserdem 150 Millionen Franken. 100 an den Kanton, 50 an die 162 Zürcher Gemeinden. Eine „Sonderdividende“.
Das Geld, so wünschte sich das die Bank, soll den Gemeinden bei der „Bewältigung der Coronakrise“ helfen.
Ein frommer Wunsch. Die Zürcher Gemeinden planen mit dem Geld nämlich anderes oder gar nichts, wie eine Recherche zeigt.
300’000 Franken flossen zum Beispiel nach Hinwil. Wurde damit ein Projekt angestossen? Keine Zeit, die Gemeinde sei „seit Ausbruch der Corona-Pandemie anderweitig stark gefordert gewesen“, hiess es an der Gemeindeversammlung.
Auch in Trüllikon wird die Jubiläumsdividende nicht gegen die Folgen der Corona-Pandemie eingesetzt, der Gemeinderat steckte das Geld vielmehr in einen Fonds.
Und die Gemeinden Rüti, Unterengstringen, Thalwil und Neftenbach kamen alle auf die gleiche Idee. Sie investieren das Geld in Pumptracks.
War das der Sinn? „Es freut uns“, schreibt die ZKB zurück, „wenn die Gemeinden in der schwierigen Zeit von Corona den Beitrag sinnvoll einsetzen konnten.“
So schwierig sind die Zeiten allerdings nicht. Fast jede Gemeinde schrieb in den Corona-Jahren schwarze Zahlen. Was also tun mit dem Geldsegen, wenn der Sender keine Vorgaben macht?
Was macht beispielsweise Geroldswil, eine Gemeinde, die schon einen Skatepark hat? Vielleicht einen zweiten? Nein, die Gemeinde schenkt ihren 26 Kultur- und Sportvereinen je 500 Franken.
Denn: Was soll man sonst tun? Der 5’000-Seelen-Ort machte 2020 einen Überschuss von 1,27 Millionen. Krise sieht anders aus.
Die Schweiz ersäuft im Geld. 50 Millionen sind da eher lästig. Wenn man sieht, was die Stadt Zürich mit den 13,6 Millionen Franken alles anrichten will, kommt einem der Spruch von Guido Westerwelle in den Sinn („spätrömische Dekadenz“).
So will die Stadt unter anderem wichtige Einfallstrassen an einem Sonntag sperren, für 3’000 Franken „ganz seltene Blumen“ züchten und für 10’000 Franken eine Bike-Waschanlage am Fusse des Üetlibergs errichten. Grund: „Gerade bei Regen kommen wir ziemlich verschlammt unten an (…)“.
Teure Blumen, Wasserdusche für Biker und Strassensperren – herzlichen Dank, Zürcher Kantonalbank.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Grüezi Herr Lukas. Sie kritisieren hier die Gemeinde Trüllikon im schönen Zürcher Weinland, weil sie das Geld „in einen Fonds steckt.“ Frage dazu: was ist das für ein Fonds ? Gällezi, Herr Hässig, das haben Sie nicht abgeklärt. Wüssezi, viele Gemeinden haben in ihren Vermögensbeständen öffentliche Fonds, die für einen gemeinnützigen Zweck reserviert sind. Es ist kein Spielgeld. Ihre Schreibe ist unterste Schublade.
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Die ZKB als Kantonsbank erfüllt einen service public. Da der Kanton zudem die Staatsgarantie für Einlagen stellt. Damit sind auch Steuergelder der Steuersubjekte im Kanton involviert.
Es wäre daher überfällig, dass die ZKB ihre Berechnung für die Abgeltung der Staatsgarantie offen legt und diese analog der BKB auch für die Allgemeinheit ins Netz stellt. Die BKB tut dies.
Wo findet sich dieses Berechnung bei der ZKB und wer/wo hat Einsicht?
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Der Skatepark in Geroldswil wurde schon bevor Beni auf der Welt war erbaut, gut rechechiert Beni! Du Held! Sachen aus dem Kontext nehmen, top IP!
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Er meinte man müsse kein Geld geben, da Geroldswil bereits ein Skatepark hat.
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Beni da merkt man Menschlichkeit war nie dein Gebiet 😉
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Ganz schwache Recherche!
Die Auswirkungen der Pandemie kommen noch. Die Gemeinden wird dies treffen im Sozialbereich und bei den Steuereinnahmen. Dies passiert halt alles etwas verzögert.
Und zum Glück ist unsere ZKB etwas langweilig. So langweilig, dass sie jedes Jahr eine Gewinnausschüttung auf hohem Niveau an Kanton und Gemeinden zahlen kann. Lieber diese Langweile als die Gewinne laufend den Bach runter zu schicken. -
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Nichts gegen Pumptracks u Skateparks bitte 🙂
Weiter so ZKB 🙂 -
D Idee as solches vo dr ZKB esch lobenswärt, leider verdoblet d’Lüd s Gratis Gäld halt!
Es bleibt zu hoffen, dass zukünftig Geldgeber den Gemeinden mehr auf die Finger schauen, was diese mit Gratis Geld anstellen!
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Bravo ZKB! Von der Heimatstadt muss man ja erwarten, dass sie mit dem Geld ihre linke Wählerschaft kauft. Diese werden nach den Auto-PP auch die Banken weiter bekämpfen. Super Eigengoal 🙁
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Beni lass es einfach sein – Bitte!
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Politiker können nicht mit Geld umgehen, das ist ja wohl nichts Neues, oder?
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Die ZKB soll gute Bankdienstleistungen liefern zu einem vergleichsweise günstigen Preis und wenn möglich nicht alle Schalter im Kanton schliessen. Das genügt.
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Das dümmliche Grinsen dieses Müller-Ganz sagt mehr als tausend Worte.
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was haben sie für ein problem bitte?
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Andere Kantonalbanken (z.B. SZKB) sind auf sinnvollere Verwendungszwecke für ihre überschüssigen Gewinne gekommen, z.B. zur Abfederung der PK Rentenlücken oder der Finanzierung von Frühpensionierungen auf nicht mehr benötigten Funktionen in der Administration.
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Kann das wahr sein? Strassensperren? Das isch rotgrüen Züri, juhee. Und dafür brauchen sie extra Geld? Wie machen sie´s denn sonst?
Vielleicht ist „Strassensperre“ ein anderes Wort für „Sozi-Taschenfüllen“ à la Uto-Kreisschulpräsident Roberto Rodriguez (CHF 650,000 Abgangssteuergelderklau). Richtig, man vergisst nicht!Übrigens, Pumptracks u. dgl. ist etwas vom Sinnvollsten (ohne Ironie).
Bitte nicht alle in einen (Geld-) Topf, Beni Fr. -
Was für ein beschränkter Beitrag. Einfach mal klopfen und keine Alternativen vorschlagen.
Mal im ernst. Die Ausgabe für Pumptracks, Strassensperren oder eine Bikewaschanlage sind allesamt sinnvoller als dieses sonstige Banking Kapitalistengedöns. Hier profitieren für einmal tatsächlich Hinz und Kunz. Nicht nur die wenig erlauchten, welche bereits reich geboren und noch reicher sterben werden dank Ausbeutung von Hinz und Kunz.
Vielleicht wäre dem Autor lieber gewesen dass die Banker den nächsten 7er BMW, Porsche oder sonst was kaufen… Naja wohl eher leasen. Aber item…
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Für das, was Herr Frenkel kritisiert, gibt es ein Wort: Demokratie.
Es sind die Gemeindebehörden, die darüber entscheiden, was sie mit der Sonderdividende anstellen wollen. Wenn es den Einwohnerinnen und Einwohnern der genannten Gemeinden nicht passt, sollen sie politisch aktiv werden. Aber sinnfreie Kommentare aus der warem Stunde abzusondern, wie schlecht doch die Welt ist und alles den Bach runter geht, ist natürlich bequemer. Und entspricht dem Geschäftsmodel von IP: Den Frustrierten „red meat“ zuwerfen, an dem sie sich gütlich tun.
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Sehr schlecht recherchiert. Die Jubiläums-Sonderdividende war nie dazu gedacht, zur Bewältigung der Coronakrise verwendet zu werden. Als die Jubiläums Dividende beschlossen wurde, war von Corona noch gar nicht die Rede. Die Bank wünschte sich, dass die Dividende für Projekte verwendet wird, die sonst keinen Platz im Budget finden würden. Ich denke, dieses Ziel wurde zu einem grossen Teil erfüllt.
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Hat Beni Frenkel schon mal etwas Schlaues geschrieben?
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Das ist nicht eine „Sonderdividende“ sondern ein Teil der marktmässig notwendigen Risikoprämie/Versicherungsprämie für die Übernahme der Staatsgarantie durch Kanton/Steuerzahler.
Also bitte nicht alles immer geschönt darstellen was mit der ZKB zu tun hat. Die sind dort auf Rosen gebettet und verfügen wegen der Staatsgarantie über einen künstlichen Wettbewerbsvorteil. Kein Politiker schert sich darum, da alle dort im gleichen Profiteuer-Boot hocken. – Das ist die Realität.
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Sonderdividende war on top zur „marktmässigen“ Ausschüttung……………………………
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Die ZKB meint es ja gut, das Problem sind die Wohlstandsverwahrlosten Gemeinden, vermutlich sehr Linkslastig und Grün! Aber es zeigt , es geht uns gut wenn wir eine Bike-Waschanlage aufstellen können. Zürich könnte ja auch die Grünen und linken Stadträte mal Medizinisch durchchecken lassen und schauen was bei denen so alles schief lief!
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Die Denkschwäche dieser desinformierten und manipulierten Damen und Herren ist auf tiefstem Niveau angekommen.
Ein weiterer Beweis das unwissende Taugenichtse in den Regierungsämtern sitzen, die vor Ahnungslosigkeit strotzen.
Wer solche Versagerfiguren wählt und sich von denen regieren lässt wird zukünftig Probleme haben; – selber schuld. Die Zukunft wird die Beweise noch liefern.
Traurig. -
Ich sehe das Problem nicht?
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Solche Leute wie Du sind das Problem.
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Einfach ein Artikel um wieder mal auf der ZKB rumzuhacken? Was kann die ZKB dafür, wenn die Gemeinden keine besseren Ideen haben?
Und sind wir doch froh, haben die Gemeinden gut abgeschnitten und sind dank der Krise nicht im Elend gelandet und die Bürger müssen mit Sondersteuern diese retten. -
Kleinstbeträge dieser 50Mio werden für Blumen ausgegeben. Die Strassensperre finde ich auch eine tolle Sache und zudem eine gute Alternative zur überdimensionalen Streetparade. Und im Skaterpark in Geroldswil gedeiht eventuell der kommende Olympiasieger. on verra
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Jetzt kommt Beni Frenkel wieder, dieses Thema ist längst vorbei. Mich hat noch kein Beitrag von Ihnen gepackt.
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Die Schweiz erstickt im gedruckten Geld ohne jeden Gegenwert.
Zielloses verjäten von Geld auf der einen Seite und zu wenig Geld durch ungeniertes Abzocken in den Pensionskassen durch Ihre Verwalter. Was läuft hier falsch in der Politik und Gelddruckinstituten. -
Wenn die Gerüchte stimmen, benennt die Stadt Bülach einen Verkehrs- Kreisel mit dem Namen Dr. J. Müller-Ganz Kreisel und ziert ihn in der Mitte eine 2 Meter hohe Statue aus Eisen mit dem Portrait von DJM.
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Ja und im Stadthaus wird gemunkelt, dass die Stadtregierung zu Ehren von Dr. J. Müller-Ganz die Rudolf Brun Brücke zur Dr. J. Müller-Ganz Brücke umbenenne, versehen mit einer lebensgrossen Holzstatue. So kommt er doch noch zu seinem Denkmal.
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Die ZKB ist unter Scholl zu einem sehr trägen und rückständigen Unternehem verkommen. Da helfen keine abgesägten MD(R)s aus Grossbanken oder modernen Firmen; veraltete und doofe Frauenförderung ist noch das i-Tüpfelchen!
Das dumme Grinsen von diesem Müller-Ganz 🙁 in seinem 7er BMW spricht Bände 😵😭🤯.
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Wie wäre ein Geldgeschenk an die Heimatgemeinde Andiast des Pierin Vincenz zur Erstellung einer goldigen *Pierin-Vincenz-Statue* ?
In Andiast hat es ja im Winter mehr Züricher Touristen als Andiaster und somit wäre es technisch auch eine Zürcher Gemeinde.
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Nicht die ZKB verschenkt Geld. Es verschenkt der Geld, dem die ZKB gehört. Und wäreliwämm ghört ZKB??? Weiss es öper???
Die ZKB ist unter Scholl zu einem sehr trägen und rückständigen Unternehem verkommen. Da helfen keine abgesägten MD(R)s aus Grossbanken…
Einfach ein Artikel um wieder mal auf der ZKB rumzuhacken? Was kann die ZKB dafür, wenn die Gemeinden keine besseren…
Was für ein beschränkter Beitrag. Einfach mal klopfen und keine Alternativen vorschlagen. Mal im ernst. Die Ausgabe für Pumptracks, Strassensperren…