Rund 300 Millionen hat die Credit Suisse in ihrer Vorzeige-Division Wealth Management mit einem zentralen IT-Vorhaben in den Sand gesetzt.
Die Verantwortung liegt bei Philipp Wehle, der vor 3 Jahren das Steuer des abspringenden Iqbal Khan als Chef des globalen Private Bankings übernommen hatte.
Unter Wehle wurde die vermeintliche Perle zum Sorgenkind der CS. Im Dezember kam es zum Führungswechsel. Es übernahm Francesco De Ferrari.
Normalerweise tritt dann der Abgelöste ab und verschwindet von der Brücke. Nicht so bei Wehle. Der Deutsche machte einen Schritt zurück. Als Finanzchef des Wealth Managements gab ihm der neue Kommandant De Ferrari die einstige Rolle.
Dass Wehle weit oben in der Hierarchie im globalen Private Banking der CS weitermachen darf, wirkt heute noch erstaunlicher, als es vor ein paar Monaten bei der Ankündigung bereits der Fall war.
Denn Wehle hat mit seinem wohl wichtigesten Projekt unter dem Namen „IWM 3.0“ Schiffbruch erlitten. Ausser riesigen Kosten fast nichts gewesen.
Sein Chef De Ferrari, der neue starke Mann in der Vermögensverwaltung und grosse Hoffnungsträger der gebeutelten Gruppe, machte kurzen Prozess. Er zog IWM 3.0 nach einer wochenlangen Analyse durch die KPMG kürzlich den Stecker.
Aber nicht Wehle muss den Kopf für das Fiasko hinhalten, sondern sein Chief Operating Officer. Der heisst Marcel Schuler, ein CS-Manager mit 28 Jahren auf dem Buckel bei der Bank.
Schuler stieg auf der CS-Karriereleiter Stufe um Stufe höher. Bis er zuletzt als COO des ganzen International Wealth Managements Khans Mann für alles Operationelle und das Backoffice wurde.
Schuler trat 2016 in grosse Schuhe. Sein Vorgänger war kein Geringerer als Romeo Lacher, der heute die Julius Bär präsidiert und dafür gesorgt hat, dass sie Zürcher Privatbank in ruhige Gewässer zurückfand.
Schuler hätte wohl den Job nicht gekriegt, wenn ihn der respektierte und zuverlässige Lacher nicht empfohlen hätte. Nun aber wird ihm die Schuld am gigantischen Debakel mit einer neuen Informatik im Private Banking zugeschoben.
Laut einem Insider bleiben vom gigantischen Projekt IWM 3.0 nur noch Einzelteile übrig, die nun von neuen Beratern (offenbar jene von Accenture) für einen Neustart zusammengebaut würden.
Für Wealth-Management-Chef De Ferrari macht das dreistellige Millionen-Grab die Aufgabe noch schwieriger. Sein Bereich hat laut einer Auskunftsperson im ersten Quartal des laufenden Jahres einen grossen Taucher erlitten.
Der ganze Höhenflug mit viel Kredit für die Börsenwetten der reichsten Privatkunden sei abrupt zu einem Ende gekommen, so die Quelle. Hinzu käme nun ein Debakel der Kingsize-Klasse mit der vermögenden Russen-Klientel.
Deren Jachten und Privatjets hat die Credit Suisse kürzlich in Form von Verbriefungen institutionellen Anlegern übertragen. Diese zeichneten die Anteile an den Konstrukten aber nur gegen horrend hohe Zinsen – laut der Financial Times mehr als 11 Prozent.
Die CS reagierte gestern nicht auf Fragen zu IWM 3.0 und dem kolportierten Abgang des Chief Operating Officers des Bereichs. Nach Publikation des Artikels reichte die Bank Folgendes nach:
„Das genannte IT-Projekt bleibt bestehen, mit leicht verändertem Scope. Es sind keine Abschreiber zu erwarten, und schon gar nicht in der kolportierten Dimension.“
„Es gibt keinen Zusammenhang zwischen dem Ausscheiden von Marcel Schuler und dem Projekt IWM 3.0. Die Entscheidung von Marcel Schuler, die Credit Suisse nach 28 Jahren zu verlassen, war persönlich motiviert.“
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Viele werden Marcel Schuler nicht hinterher trauern. Jemand gewiss nicht.
-
Die CS Nieten hier wiedermal voll am durchdrehen…
-
Wer hat auxh mehr als 3 Rechtschreibfehler entdeckt?
-
Und täglich grüsst das Murmeltier…die Geschichte wiederholt sich…bereits 2002 wurde das Unterfangen Italien mit Temenos wieder eingestampft…
-
Der Schuler ist wirklich kein Verlust. Bei seiner Aroganz dem arbeitenden Volk gegenüber und bei seinem können ( seine Schei…e müssten ja immer andere ausbaden) wird ihn niemand vermissen. Ob er der Schuldige ist ….. Aber das war bei seinen fehlern auch immer andere obwohl er die Entscheidung traf.
-
-
( Die Entscheidung von Marcel Schuler, die Credit Suisse nach 28 Jahren zu verlassen, war persönlich motiviert.“ )
Das ist doch eine Stinkfaule Ausrede.
Mit solchen Schwäzern kann ja nicht’s schlaues rauskommen.-
Galliker das kann als Ausrede für andere Taugenichtse gelten aber ganz sicher nicht für Marcel Schuler der schon seit Jahren seine schwerstbehinderte Frau fürsorglich pflegt und auch im Geschäft immer gradlinig blieb! Wenn ich einem den Rausschmiss im positiven Sinne gönne dann ihm!
-
Ja das ist so, er hat ein Schicksal. Wieso fehlte ihm dann im Geschäft nach wie vor Empathie? War es so schwierig ein bisschen Empathie ins Geschäft mitzunehmen und mit den Leuten etwas dezenter umzugehen?
-
-
„IWM 3.0“: nur die Bezeichnung strotz ja nur schon von Kreativität…
-
What I find fascinating at CS is how quickly people go from being viewed as Superstars and Masters of the Universe to being labeled incompetent and disastrous failures. Lara, Homa, Marcel….the list goes on. And while they have their top positions, everyone speaks of them with admiration – Lara likes this, Marcel wants that – because they are simply the best and no one can question their judgement. Until the sh*t hits the fan!
As for the salvation of CS, anyone who thinks it can be achieved by just removing a few people at the top, they are simply mistaken. The problem lies in the rotten culture and chaotic way of operation which people at all levels get conditioned to (consciously or unconsciously) from the moment they join the bank, as a way to survive and succeed. And that’ impossible to change. In my view, the only way out would be a takeover that would effectively force a different way of thinking and operating throughout.
-
I couldn’t agree more.
-
Das esch genau s Problem, dass d Schwiizer ‚Kreditanstalt‘ so unnötig hochnäsig internationalisiert worde esch, anstatt ofem Bode z bliiebe. Verstande? Wahrschiinli niid ond genau das esch s Problem.
Anderi Banke chönds au, warum d CS nümme…das scho vor 20 Jahr nümme😉
-
-
Schlimmer finde ich, dass Francesco viele ehemalige der CS in Asien anruft – niemand will retour, CS Asien findet keine guten Leute mehr.
-
CS findet nirgends mehr gute Leute, aber die suchen ja nur Pfeifen.
-
-
Debakel darf man nicht sagen, nur kleinste Meinungsunterschiede.
-
Austausch der Pfeifen ist üblich bei der CS. Einzige Anforderung: Golf spielen und sehr viel Gehalt und Bo Nuss verlangen.
-
Neue Berater (offenbar jene von Accenture)?
Wenn Acc(id)enture übernimmt, dann wird sicher alles gut!Googlen Sie mal „accidenture mp3“ …
„Does your company have a few problems?
And way too much disposable income?
If you can’t flush your money down the toilet fast enough:
Call accidenture!
…
Remember: Our name is no accident!“ -
Dumm ist, wer für einen dummen Arbeitgeber arbeitet #CreditSuisse
-
@Loomit
Ihre Kommentare sind sackschwach, mal für mal. Hören Sie doch einfach auf.
PS: Ich arbeite weder bei noch für Credit Suisse.
-
Loomit, Sehrfrühpensionär, Pattaya, Thailand
Ich muss schon Schreiben Ihr Niveau ist auf einem sehr tiefen Grad.
Was Sie schreiben ist schlicht und einfach Scwachsinn.
Auch Ihr Wortschatz ist unterentwickelt.
Sie sind ein wiederholungstäter.
Ich hoffe dass dieses Schreiben nicht zu hoch ist für Sie und verstehen was ich meine resp. Schreibe. -
Freunde lässt Euch nicht veräppeln von diesem Loomit. Bin sicher dies ist nur sein Pseudonym und der Typ ist mitten unter uns 🙂
-
Timool.. ich finde loomit’s kommentare affengeil!!
-
-
Es ist wie leider wie bei allen grösseren Playern auf dem Markt. Die wirkliche Ursache dieser Debakel wird nicht angegangen. Das Kernproblem ist, dass die Verantwortlichen nur noch aufgrund Ihres Genders in die Positionen kommen und von der Thematik überhaupt nichts mehr verstehen. So führt Laura Warner bei CS von einem Debakel ins andere. Aber sie scheint unantastbar zu sein obwohl sie von IT aber null und nix versteht, Berater alla-gogo einstellt um Ihre Schwächen zu kompensieren. Gleiches haben wir bei der SwissRe gesehen wo auch eine komplett inkompetente Person das Zepter in der IT übernommen hat aufgrund des Genders. Bei der UBS konnte die Katastrophe noch abgewendet werden da die gute Frau Buse zu schnell in eine noch höhere Position promoted wurde (Gott sei Dank). Wir leben in einer digitalen Welt und es wäre schön, wenn die wichtigsten Funktionen diesbezüglich mit Leaders besetzt werden, welche die nötigen Fähigkeiten besitzen und nicht einer Gender Quota erfüllen. Ein erster Ansatz wäre mal die Blogs und social Posts dieser Kandidaten/innen zu checken. Wenn dort nur Post über „Women in IT, Female Leaders, DEI, …“ zu finden sind und nichts über die eigentliche Materie wäre ich bereits sehr vorsichtig.
-
nun, diesen Artikel ernst zu nehmen fällt schon etwas schwer. Wenn ich die Updates zu CS einigermassen korrekt verstand ist Laura Warner mittlerweile doch schon eine ganz Weile nicht mehr dort … und wohl war dieses IT Projekt auch nicht so ganz ihre Baustelle. Aber einfach mal etwas name-dropping und man kriegt clicks 🙂
-
Quizfrage: wie lange dauerts noch bis Männer Kinder gebähren? Diese Quoten-/Gender Frauen würden dies bestimmt begrüssen 🙂
-
-
Das große Problem bei der CS ist die mangelhafte Fachkompetenz in der verfilzten „Risk Takers“ Etage. Ein Verantwortlicher braucht eine externe Consulting Firma um Ihm zu sagen was Sache ist. Man dürfte sich schon die Frage gefallen lassen womit diese Person sein Geld verdient. Selbstverständlich, keine eigene Meinung, keine Verantwortung. Mittelfristig und langfristig kann das Spiel nicht aufgehen. Das Rad muss nicht neu erfunden werden, es würde reichen, die Augen zu öffnen und schauen was die Welt zu bieten hat. Ich ahne nichts Gutes für den Schweizer Finanzplatz
-
Nicht der erste Versuch (es gab schon das ebenfalls gescheiterte EUROM) und – wie man die CS kennt – trotzdem noch nicht der letzte. Auch wenn jeder, der IT und banking regulations versteht das Versagen solcher Globalintetrationsübungen schon immer vorausgesagt hat.
Wie immer eine Kopfgeburt auf CEO-level, angestachelt von Beratern ohne wirkliche Praxiserfahrung. Wenn dann z.B. der Luxemburger Regulator verlangt, dass die dortigen 50 Mann CS IT alle sie betreffenden Änderungen an Zentralsystemen vorgängig abzunicken haben – dann merkt man, dass es mit der Integration vielleicht ein bisschen zu weit gegangen ist. Und dieses nun mal 18 oder 19… das wäre ihr Preis gewesen. Viel Spass damit.
Aber die IT dieser Jahre war nun mal unter dem COO angesiedelt, auch wenn der „Marcel“ (und nicht „John“ oder „Deeprak“) heisst und ein „Schlachtross“ ist… also bitte keinen Extraschutz für Schweizer Silver-Ager.
Übrigens könnte das Projekt wohl schon in der Planung gewesen sein als Iggy Ziggy Khan noch wirbelte, das wäre dann eine weitere Startrampe die der „Überflieger“ in Ascheform zurück gelassen hat.
-
Liest hier der Bodensatz der arbeitenden Bevölkerung aka Credit Suisse Angestellte auch mit?
-
Was macht die FINMA? Schaut die weiterhin auf dieses Wirrwarr bei der CS zu mit phlegmatischer Ruhe? Oder kommt sie erst dann in Aktion, wenn sich der der Cash-Flow der CS schlussendlich in ein Cash-Loss verwandelt? Oder sind die kritischen Kommentare der Presse mit den entsprechenden Nachrichten nur vorweggenommene Alpträume, die sich nie verwirklichen, selbst wenn sie in der Financial Times erscheinen, die nun wirklich als glaubwürdige Quelle in der Finanzwelt gilt.
Alle die ihr Brot verdienen im Schweizer Finanzplatz, direkt oder auch indirekt, sollten sie bewusst sein, dass dieses aufkommende Debakel der CS über Monate ihnen allen schadet und damit auch der Schweizer Volkswirtschaft. Besser jetzt als später sollte sich die SNB an der CS als Sanierer beteiligen und den Laden wieder vertrauenswürdig und effizient reformieren. Dies würde alle Bedenken gegenüber dem Schweizer
Finanzplatz ausräumen und die Anzahl der Beschäftigten mindestens einigermassen stabilisieren.-
@ R Z Und Sie wollen wirklich, dass der Staat diesen Laden aufräumt? Der gleiche Staat, der es mit 600 hochqualifizierten BAG MA nebst Bundesrat nicht einmal fertig brachte, zu lesen und richtig zu interpretieren was auf den Gesichtsmaskenverpackungen stand? Wäre es nicht besser, wenn die Aktionäre endlich die Angelegenheit in die Hand nehmen und da ausmisten würden.
-
Immerhin hat Alt-Bundesrat Haab ohne Gehalt in den 30er Jahren die Schweizerische Volksbank mit Geldern des Bundes vor dem Konkurs gerettet. Auch hat damals die Zusammenarbeit der Schweizer Politik auf Seiten Bundesrat und SNB geholfen, dass die Schweizer Grossbanken in folgender absteigender Reihenfolge mit ihren Krediten nach Deutschland aus ihrem Desaster herauszulösen: Schweizerische Volksbank, Basler Handelsbank, Eidgenössische Bank, Bank Leu, Schweizerische Bankgesellschaft, Schweizerische Kreditanstalt und am solidesten war der Schweizerische Bankverein. Die Schweizerische Volksbank musste durch den Bund direkt gerettet werden, die Basler Handelsbank und die Eidgenössische Bank überlebten den Untergang von Hitler Deutschland 1945 nicht. Die Eine übernahm der Bankverein, die andere die Bankgesellschaft. Die Bank Leu erhielt neues Geld als Beteiligung durch den Bankverein. Die Bankgesellschaft reduzierte die Hälfte ihres Aktienkapitals. Gegen aussen wurden nur die Kreditanstalt und der Bankverein nicht tangiert. Beide Banken waren sogar fähig immer eine Dividende zu bezahlen. Gläubiger kamen nicht Schaden, nur Aktionäre, ausser bei der Schweizer Diskontbank, das trübste Kapitel damals, die verschwand schon 1934.
-
-
IWM 3.0 tot, Matterhorn auf der Intensivstation. Projektmanagement können sie.
-
machs besser
-
-
Dafür gibt es doch einfache Lösungen:
-Mehr Consultants
-Mehr Offshoring
-Mehr Verantwortlichkeit über Lösungen, Design etc. im Business, wo halt die Kernkompetenz über IT-Lösungen sitzt…
-
Bei CS verwundert einem gar nichts mehr. CS tritt gezielt von einem Fettnapf in den nächsten Fettnapf. CS lässt keinen Fettnapf aus.
-
IWM 3.0 kommt von Herrn Kahn.
Herr Schuler ist kein Verlust. Der HCL Debakel geht auf seine Kappe.
Kosten min 500mio? -
Come on….wacht endlich auf. Bei der CS bewegt sich auch künftig nichts. Veränderung ist mühsam und alle wollen ihren gemütlichen Job behalten. Schweizer Mentalität eben.
-
CS – Leidensgeschichten: Und (fast) täglich grüsst das Murmeltier!
-
Eine Lachnummer mehr der CS. Dort sollte man mit dem großen Besen ausmisten.
Es ist wie leider wie bei allen grösseren Playern auf dem Markt. Die wirkliche Ursache dieser Debakel wird nicht angegangen.…
Das große Problem bei der CS ist die mangelhafte Fachkompetenz in der verfilzten "Risk Takers" Etage. Ein Verantwortlicher braucht eine…
Dumm ist, wer für einen dummen Arbeitgeber arbeitet #CreditSuisse