„Creativity within Excellence“, verspricht die Compagnie Bancaire Helvétique (CBH) auf ihrer Webseite.
Viel Kreativität legten die Genfer Privatbanquiers an den Tag, als es darum ging, öffentlich gut dazustehen – via PR-Agentur, worauf eine umstrittene Cyber-Löscherin aktiv wurde.
Der Schuss ging nach hinten los. Und wie: Die CBH hat es in diesen Tagen in die mächtige US-Zeitung The Washington Post von Amazon-Milliardär Jeff Bezos geschafft.
Die legendäre Post hatte einst den Watergate-Skandal enthüllt. Nun räumte sie der CBH rund um „Story Killers“, dem letzte Woche offengelegten Ausmerzen kritischer Artikel, viel Platz ein.
Laut der Post habe die CBH die italienische PR-Agentur ReputationUp mandatiert, unliebsame Stories anzupacken, welche die Bank mit „offshores and money laundering“ verlinke.
Bei der PR-Agentur handle es sich um eine Partnerin der spanischen Eliminalia, die sich einen Namen gemacht hat, negative News von Kunden unschädlich zu machen.
Die „Organized Crime and Corruption Reporting Project“ (OCCRP) schreibt auf ihrer Webseite von „229’000 euros to Eliminalia for the work, making it one of the highest paying clients in the data set“.
CBH hält in einer Stellungnahme über ihren Anwalt fest, sie habe „never paid a single euro to Eliminalia“.
Die Aktivitäten liefen bis in die Neuzeit. 2020 hätten die Spanier manipulierte Copyright-Ansprüche rund um CBH-Stories geltend gemacht.
Bei den Artikeln sei es um „possible money laundering involving a Russian oligarch and Venezuelan oil magnates“ gegangen, wie aus Eliminalia’s Einträgen hervorgehe, hält die Washington Post fest.
Auf Anfrage schickte gestern der Anwalt der CBH Folgendes: „As the Washington Post correctly states, Eliminalia was a ReputationUp’s subcontractor.“
„CBH had no idea whatsoever that part of the legitimate mandate assigned to ReputationUp was actually operated by Eliminalia, which seem to use unacceptable methods that CBH condemns in the strongest terms.“
„You will find attached a letter duly signed by ReputationUp confirming that CBH was totally unaware of Eliminalia’s activity on its behalf.“
Der Tages-Anzeiger, der Teil des globalen „Story Killers“-Medien-Netzwerks ist, brachte die Story schon letzte Woche, aber ohne den Namen der CBH.
Das holte inzwischen das Westschweizer Radio- und Fernsehen RTS nach. Der SRG-Ableger zeigte auf, wie die Privatbank erneut Druck aufzubauen versuchte.
„CBH considère que l’inclusion de son nom dans un article concernant Eliminalia serait une attaque contre sa réputation et que la banque réagira contre cela avec tous les moyens légaux nécessaires.“
Das schrieben die Verantwortlichen dem Medium vor der Publikation. Dieses lässt in seiner Berichterstattung einen Daten-Anwalt zu Wort kommen. Der spart nicht mit Kritik an der CBH.
„La banque a utilisé des méthodes pour occulter des informations vraies, cela me parait très risqué en termes de normes légales et je pense qu’elle va avoir des comptes à rendre à la FINMA.“
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Die beliebtesten Kommentare
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Die Klopfe für die Geschichten was Schweizer Banken und Co betrifft
…worauf eine umstrittene Cyber-Löscherin aktiv wurde…
kommt aus einer anderen Ecke. Da sind die Klicks im Monat, +50 Mill, eine andere Hausnummer und BRD und EU Bürger machen dann Druck auf Regierung die Schweiz dann in die Mangel noch mehr zu nehmen.
…Ist die Schweiz eine „Nutte“?…Wegschauen, wenn nebenan die Hütte brennt?…
https://reitschuster.de/post/ist-die-schweiz-eine-nutte/
Sowas brennt sich dann in Gehirne ein für Maximales negative Branding Schweiz! Dagegen ist IP Kleinformat was Reichweite und Klicks betrifft.
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Dummes, besserwisserisches und niveauloses Geschwätz eines Nachbarn, der nicht in einer Position ist, mit dem Finger auf Andere zu zeigen. Wer solche Artikel ernst nimmt, ist selber schuld.
Typisch FDP, die meint, man könne ein Problem lösen, indem man jedem Druck von aussen nachgibt.
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Ziemlich anmassend, wenn ein deutscher Journalist Sätze schreibt, wie: ,kauften Schweizer Banken während des Zweiten Weltkriegs tonnenweise geraubtes Gold von den Nazis gegen harte Devisen…’
Tja, Herr Kelle: Woher kamen denn die Nazis, die das geraubte Gold verkauft haben? Waren das Aliens, die Ihr Land besetzt haben?
Schreiben Sie doch einfach: ,kauften SCHWEIZER Banken tonnenweise geraubtes Gold von den DEUTSCHEN gegen harte Devisen…’
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Die Zeiten der scheinheiligen Schweizer-Gnome ist definitiv (und schon lange) vorbei.
Mir macht einfach der Spannungsbogen zwischen selbstverständlichem Mittelstand und RAV Angst…was machen diese Leute in der neuen Schweiz?
Wenn’s plötzlich fertig ist mit Haus und Familie, Ferien, Auto, Sachen kaufen, Versicherungen etc. ?
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Wer Froschschenkel, Schnecken und Enten-Stopf-Leber isst, ist mir von vornherein nicht symphatisch (diese Schweizer Franzosen in Genf)!
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Der Streisand Effenkt. Etwas vertuschen wollen, unter dem Teppich kehren, verheimlichen. Und genau darum erfährt es auch der letzte Bauer im Muotathal.
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Tausend mal in verschiedenen Umständen gebrauchte Ausrede. Man beuaftragt einen Contractor, irgendwas dubioses zu tun. Und wenn das auffliegt kann man sagen, man hätte nicht gewusst, dass sie solche Methoden brauchen.
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Was mir nicht passt kommt weg. Die Vorselektion von Meinungen, Kommentaren und Medieninhalten entlastet den gewöhnlichen Leser ungemein.
Wer Froschschenkel, Schnecken und Enten-Stopf-Leber isst, ist mir von vornherein nicht symphatisch (diese Schweizer Franzosen in Genf)!
Der Streisand Effenkt. Etwas vertuschen wollen, unter dem Teppich kehren, verheimlichen. Und genau darum erfährt es auch der letzte Bauer…
Tausend mal in verschiedenen Umständen gebrauchte Ausrede. Man beuaftragt einen Contractor, irgendwas dubioses zu tun. Und wenn das auffliegt kann…