Eine Bombe der Extraklasse, gezündet von der SonntagsZeitung: Die Zürcher Wirtschafts-Staatsanwaltschaft habe ihre Ermittlungen gegen Pierin Vincenz und Co. erweitert, so das Blatt gestern. (Am Tag danach meldete die NZZ Entwarnung.)
Nun gehe es um einen Ausbau der Raiffeisen-Beteiligung an der kotierten Struki-Firma Leonteq vom Sommer 2014, also vor bald einem Jahrzehnt.
Damals habe der Noch-CEO der Raiffeisen für seine Bank einen schlechten Deal abgeschlossen, indem der bezahlte Preis für rund 4 zusätzliche Prozent an der Leonteq gigantisch hoch gewesen sei.
Kaum geboten, war nämlich der Kurs der Leonteq-Aktie massiv eingebrochen. Doch da war schon alles festgezurrt.
Gut für die Leonteq-Gründer Lukas Ruflin und Jan Schoch. Zusammen mit den zwei weiteren Gründungspartnern hätten sie durch den Verkauf eigener Leonteq-Anteile rund 20 Millionen eingestrichen, schreibt die SonntagsZeitung.
Die Zürcher Straffahnder würden nun den Verdacht hegen, dass ein Teil dieser 20 Millionen von den Leonteq-Chefs an Pierin Vincenz und dessen Partner Beat Stocker geflossen seien.
Alle Beteiligten verwerfen im Medium die Hände. Man wisse nichts von einer Strafuntersuchung, es sei nie zu „versteckten Zahlungen“ gekommen, so die Stellungnahmen.
Es gilt die Unschuldsvermutung.
Bei der Raiffeisen sorgte extensives Dealen mit Leonteq-Titeln durch höchste Manager schon einmal für heikle Fragen. Externe Anwälte stellten der Genossenschaftsbank ein schlechtes Zeugnis aus, was ihre internen Kontrollprozesse anging.
Für die Leonteq kommt die Story zum ungünstigsten Zeitpunkt. Seit Monaten versucht sie, den Vertrag mit der Raiffeisen ins Trockene zu bringen.
Dieser sieht eine Kooperation bis 2030 vor. Doch noch ist der Deal nicht in trockenen Tüchern – es hapert bei der nötigen IT.
Man würde „die Arbeiten zur Anbindung der Technologie- und Dienstleistungsplattform von Leonteq an eine neue Raiffeisen-Plattform für strukturierte Produkte über Mai 2023 hinaus“ fortsetzen, meldete die Leonteq Ende Mai ad-hoc.
Zwei Monate früher, Ende März, hatte die Leonteq erstmals über Schwierigkeiten rund um den wichtigen Vertrag berichtet.
Das heisst: Die Leonteq könnte die Raiffeisen als einstige Gründungs-Partnerin und immer noch zentrale Kundin in 3 Jahren verlieren.
Die Zürcher Boutique steht seit dem Vorwurf der Financial Times letzten Oktober unter massivem Druck. Sie könnte ein System zur Umgehung von Steuervorgaben betrieben haben, ging aus der Story mit Bezug auf Whistleblower hervor.
Die Leonteq dementierte wiederholt.
Nun steht ihr CEO, Mitgründer und Grossaktionär Lukas Ruflin, im Fokus.
Was genau hat er vor 9 Jahren mit den beiden erstinstanzlich Verurteilten Pierin Vincenz und Beat Stocker sowie dem einstigen Aushängeschild Jan Schoch genau geschustert?
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Die beliebtesten Kommentare
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Hört mir mit dieser unsäglichen Bauernbank auf.
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Wann tritt Vincenz endlich seine Strafe an ??
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Schreibt ihr hier vom gleichen Jan Schoch, der händeringend auf der ganzen letzten Seite der NZZ verzweifelte Steueroptimierer sucht, die Zuflucht in Schoch’s Immobilienobjekt finden wollen?
Wenn man meint, tiefer sinken kann man nicht mehr: Jan Schoch findet immer einen Weg.
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bin Raiffeisen-Mitglied. Seit Jahrzehnten. Kann ich mit Strukkis mein Feld düngen? Frage für Biobauer/Innen
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Also langsam sollte es Jedem gedämmert haben, dass PV gerne Deals abschloss bei denen er persönlich Chancen sah. Der Helvetia Kauf von Moneypark von … wäre spannend. Die Phantasievaluation alleine ist offenbar nicht Beweis genug trotz dutzenden Abschreibern seit Kauf.
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Keine CHANCEN, sondern seine eigenen Taschen füllen!
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leonteq oder lionsclub: Kindergarten
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Ich habe den starken Eindruck, dass Leonteq froh wäre, wenn diese Partnerschaft zu Ende gehen würde. Zu kompliziert mit negativem bottom line Resultat für Leonteq.
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Vincenz kriegt nach vielen Jahren einen Freispruch und Entschädigung vom Staat.
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Genau und ich werde bald der nächste Papst sein.
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Über Ihren Kommentar lacht vermutlich der ganze Blog.
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Wenn die Bestimmenden nicht spätestens jetzt die Partnerschaft mit Leonteq beenden, dann muss man die ganze Führungsspitze von Raiffeisen hinterfragen!
Lukas Ruflin und Jan Schoch sind längst nicht mehr tragbar, was, bei der Raiffeisen (noch) nicht ganz angekommen zu sein scheint- eventuell mit dem einmal mehr glorreichen Bericht von unserem Sheriff Lukas Hässig schon!
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Important Correction must be made
Everything is already out : how can you say that the distribution took place in the British Virgin Islands in Leonteq systems, while a third party – the Financial Times – has proven that the suspicious transactions were initiated by Eurocap Finance and I-Kapital in France.
The real question is : why I-Kapital has not traded the transactions through the French Branch ?-
Additionnal comment
Much happens with the whole knowledge of the Executive Committee and Board of Directors members (as well as Legal, Compliance, Settlement, Structuring teams) that cannot ignore the way those trades were designed, structured, traded, booked and settled.
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Ick nix ferstehn franz-ösisch..
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Laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaangweilig
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Danke Lukas R
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Das kann IP täglich besser, langweilig den Blick vom Vortag abschreiben.
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Selbst in er Causa Raiffeisen kann IP nur noch von anderen Medien abschreiben. Der Niedergang ist erschreckend.
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Schonen Sie Ihr Herz und bleiben Sie IP fern.
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Sorry – nicht jeder liest die Sonntags-Zeitung
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@ Gartmann: Gehen Sie doch arbeiten, wenn es Ihnen langweilig ist.
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@ Gartmann: Sonnenstich oder Medikamente wieder vergessen?
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Interessant.
Wie lange dauert es wohl noch, bis der „Fall Moneypark“ untersucht wird? Der stinkt aus meiner Sicht zum Himmel-
kannst du mal ein paar Hilfestellungen geben? was lief da und wo kann man lesen wer wie was wann wo?
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Je schneller die Raiffeisen da einen Schlussstrich macht desto besser. Haben schon genug gewartet mit dieser Bereinigung.
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Leonteq cannot survive without Raiffeisen at this stage.. that would be dramatic for Leonteq investors and product buyers
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Selbst in er Causa Raiffeisen kann IP nur noch von anderen Medien abschreiben. Der Niedergang ist erschreckend.
Also langsam sollte es Jedem gedämmert haben, dass PV gerne Deals abschloss bei denen er persönlich Chancen sah. Der Helvetia…
Interessant. Wie lange dauert es wohl noch, bis der „Fall Moneypark“ untersucht wird? Der stinkt aus meiner Sicht zum Himmel