E. betrog. Und betrog. Und betrog. Am Ende seiner Laufbahn schnipselte der Zürcher Vermögensverwalter Dokumente in seiner Davoser Wohnung zusammen.
Damit seine Kunden nichts von ihrem Unglück erahnten. Bis schliesslich doch die Handschellen klickten.
E. landete in Untersuchungshaft, von dort gings dann Ende März dieses Jahres in den ordentlichen Haftvollzug hinüber.
Kurz darauf, am 13. April, stand der türkischstämmige Finanzmann vor Richter Sebastian Aeppli, dem zuständigen Unparteiischen für schwere Finanzdelikte am Bezirksgericht Zürich.
Aeppli fackelte nicht lange. Wegen „gewerbsmässigem Betrug, qualifizierter Veruntreuung“, „Urkundenfälschung“, „Geldwäscherei“ befand der Richter E. für schuldig.
In Nebenpunkten gabs ein paar Freisprüche.
Am Kern-Verdikt im grossen Wirtschafts-Krimi – der Schaden soll 50 Millionen oder mehr betragen – änderte das wenig. E. muss für 4 Jahre und 10 Monate ins Gefängnis, „wovon 1134 Tage durch Haft erstanden sind“.
Bleibt ein gutes Jahr. Bei guter Führung könnte E. also bald freikommen.
Trotzdem will er das Urteil nicht auf sich sitzen lassen. E. geht dagegen in Berufung, es kommt somit zu einer zweiten Runde vor Obergericht.
Zwei Fragen bleiben offen.
Erstens: Warum nahmen die Zürcher Wirtschafts-Straffahnder die Zuständigen bei der Genfer Bank UBP nicht härter ins Gericht?
Über die UBP hatte E. zahlreiche Kunden-Deals betreut, dort lagen viele der Konten der Geschädigten. Die müssen ihren Millionen hinterherrennen, Heerscharen von Anwälten sind im Fall involviert.
Zweitens: Wo liegt das Geld?
Sollte E., wie von einem der beteiligten Anwälte vermutet, noch über Millionen verfügen, so würden diese wohl am ehesten irgendwo in Middle East liegen.
Um den Schatz zu finden, bräuchte es grossen Effort der Fahnder – inklusive Rechtshilfe und Kooperation des Auslands.
Oft ein hoffnungsloses Unterfangen.
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Die beliebtesten Kommentare
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Unglaublich wie überall betrogen und abgezockt wird. Man spricht ja schon von einer Betrugsindustrie. Ob falsche Polizisten, Enkeltrick, Betrug übers Internet, One Coin, FTX und so weiter und so fort.
Und all die Start Ups die abgesoffen sind, es nimmt kein Ende. Was ist das Resultat. Irgendwelche Investoren verlieren haufenweise Geld, naiv wie sie sind, aber immer in der Hoffnung schnell Kohle zu machen. Der Untergang der Credit Suisse gehört auch in dieses Kapitel.
Leute die diesen Finanz Haifisch Teich nicht durchschauen, sollten ihr Geld besser auf dem Konto bei einer seriösen Bank lassen. Dann ist es noch da wenn man von den Ferien zurückkommt. -
Ich bin mit dem Fall vertraut, da ich in der Kanzlei einer Geschädigten arbeite und kenne sen Beschuldigten. Die vorliegende Berichterstattung enthält irreführende Informationen und ist Fake news. Der Gesamtschaden beläuft sich auf etwa 30 Millionen US-Dollar, welche nachweislich in Finanzmärkten verspekuliert wurden und auch wodurch andere Kunden profitierten. Zwei Privatkläger wurden wegen falscher Anschuldigungen rechtskräftig verurteilt. Der Gerichtsbeschluss bestätigt, dass kein Vermögen verschwunden oder verborgen ist. Der Berichterstatter sollte das Urteil veröffentlichen, falls er seriös ist. Eine enttäuschende und unseriöse Darstellung der Fakten.
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Jö, wie härzig. Nach den Resttagen Haft wird sich der Beschuldigte und Verurteilte dann mir nichts dir nichts in sein früheres Heimatland absetzen und ein Leben in Saus und Braus verbringen mit den von den Behörden nicht „gefundenen“ Geldern, die er während der Betrugsfälle auf die Seite geschafft hat. Ja, ja, wir haben ja alles „unvoreingenommene“ Richter, die ganz sicher das „Recht“ verteidigen und alles tun, um den Menschen klar zu machen, dass so etwas Folgen hätte. Nur, wie bei Vinzenz und in diesem Fall mindestens hat es versagt aus meiner Sicht. Häfeli-Deckeli-Prinzip, gell!
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Mich erstaunt seit Jahren, wie stiefmütterlich jeweils die zweite Frage „Wo liegt das Geld?“ untersucht wird. Vor allem auch von den ganz Obergescheiten der Juristenzunft. Einmal mehr stellt sich auch hier der Offenbarungseid der vollkommen überbordenden Compliance-Administration. Mal ganz ehrlich: Welche internationale Fachkraft geht für gut deponierte 50 Mio. nicht für 39 Mte.* in einen Schweizer Bau und holt das Depot danach wieder ab? (*die Anrechnung des vorzeitigen Strafvollzuges entspricht hier in etwa der vorzeitigen Entlassung – nach 2/3 von 58 Monaten können Normalveranlagte für gewöhnlich vorzeitig springen)
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„Um den Schatz zu finden, … ein hoffnungsloses Unterfangen“
Die Schweiz lebt seit Jahrzehnten das Geschäftsmodell vom Verstecken des schmutzigen Geldes vor und ist erst noch Stolz darauf. Deshalb dürfen wir uns als Letze beklagen, wenn auch im Ausland Gelder unauffindbar bleiben.
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Wohl alles so Anleger die meinen, man müsse für Geld nicht selber arbeiten, das Geld arbeite für einem. Tja, das ist dann der harte Boden der Realität wenn man auf geTürke Sprüche der Vermögensverbrater hereinfällt und sein Geld aus der Hand gibt. Gut, nicht überall läuft es auf Betrug und Totalausfall hin, trotzdem lohnen sich die Risiken nie für die paar Kröten die am ehrlichen Ende noch hängen bleiben. Der Fiskus schlägt ja auch noch zu. Einfach sparen und flüssig bleiben, reicht doch eigentlich, oder?
Was meint der Yousuf aus 1001 Nacht dazu?
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Was für ein unqualifizierter Kommentar von Cash is Kind!
Seriöse Vermögensverwalter habe keine Möglichkeit für Cash Bezüge ohne Vollmacht von dem Endkunden oder von Zahlungen. Dies nur so nebenbei!
Zugleich sind auch bei den seriösen Depotbanken in der Vollmacht für Externe Vermögensverwalter Zahlungen oder Cash-Bezüge ausgeschlossen. -
@Yeakind1
Stehen Sie tatsächlich so auf dem Schlauch? ts ts
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Und hier der Witz des Tages:
Was haben türkischstämmige Finanzmänner und Weihnachtsmänner gemeinsam?
-> beide gibt es nicht -
Der Ruf von Davos ist seit der Gründung des EHC Davos sowieso ruiniert.
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Und ein gewisser P.V. ehemaligen Raiffeisen CEO läuft immer noch frei herum… vor dem Gesetzt sind tatsächlich alle „gleich“..😂
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Das kennt man ja; darum sollten wir eine Petition lancieren, damit die JUSTITIA an allen Gerichten abmontiert wird. Mehr als eine FARCE unsere „JUSTIZ“
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Ein gewisser Chef Pierin Vincenz ist noch immer auf freien Fuss, verurteilt vom selben Richter….
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Wenn die Kunden irgendwo ein Konto haben, dann haben sie auch Unterlagen. Haben Sie die nicht, dann können Sie diese bei der Bank anfordern, wo ist da das Problem? Und wieso muss man den Millionen hinterher rennen, wenn es denn diese Konten gibt? Das gilt doch nur dann, wenn die Gelder verschoben wurden und das ist zumindestens bis zum Begünstigten nachvollziehbar. Das kann jeder Laie.
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Die Taktik mit dem Kopieren, ausschneiden und zusammenkleben, die gab es in Deutschland auch schon mal. Derjenige hat große namhafte Banken um hunderte Millionen Dollar geprellt, die fleißig in seine Hedgefonds eingezahlt wurden, und dann auf den britischen Jungferninseln verschwunden sind.
Wird in diesem Fall wohl nicht wesentlich anders sein. -
So schafft man Anreize. 4 Jahre 10 Monate im Schweizer allinclusive Hotel Gefängnis mit Fernseher, Playstation und 3 guten Mahlzeiten pro Tag. Danach ab nach Dubai, Miami oder wo das Herz begehrt. Bei 50 Millionen lässt es sich überall gut leben. Einfach unglaublich unsere Kuscheljustiz.
Ist übrigens nicht das erste Mal, dass bei UBP bei den Türken so etwas passiert. Vor ca. 10 Jahren gab es dort schon einmal einen Betrugsfall in ähnlicher Höhe beim Turkey Desk. Allerdings nicht von einem EAM sondern von eigenen Angestellten.-
Der Angestellte von vor 10 Jahren hat sich nach seiner Kündigung selbständig gemacht und eine Vermögensverwaltung gegründet…und ist der Gleiche über den hier berichtet wird.
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Bei diesem Richter ist eine Verurteilung grundsätzlich garantiert
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Ja, dass ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Bitte einen Präzedenzfall angeben mit Quelle, falls mal das Gegenteil eingetroffen ist. Danke
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Und ein gewisser P.V. ehemaligen Raiffeisen CEO läuft immer noch frei herum… vor dem Gesetzt sind tatsächlich alle „gleich“..😂
Ein gewisser Chef Pierin Vincenz ist noch immer auf freien Fuss, verurteilt vom selben Richter….
Das kennt man ja; darum sollten wir eine Petition lancieren, damit die JUSTITIA an allen Gerichten abmontiert wird. Mehr als…