Richter haben in der Schweiz ein gutes Leben. Sie sind anständig bezahlt.
Sie können ihre mehr oder weniger grosse Arbeitslast nach eigener Befindlichkeit und im selbstgewählten Rhythmus abspulen.
Jahrelang vor sich hinsiechende Prozesse, eine verdeckte Form der Rechtsverweigerung, müssen von den Beteiligten klaglos ertragen werden.
Zudem bleiben Richter in ihrem geschützten Biotop auch bei noch so absurden Urteilen in stiller Übereinkunft mit den Medien unter der Käseglocke der Anonymität geschont.
Fehlleistungen geraten nur selten von den Bürostuben ans Tageslicht. Der Zorn der Öffentlichkeit und der Politik richtet sich höchstens gegen die chronisch erfolglose Bundesanwaltschaft.
Selbst offensichtliche Possen wie etwa die ebenso lange wie aussichtslose Suche nach einem deliktischen Verhalten von Präsident Gianni Infantino im Rahmen des monumentalen Justiz-Debakels rund um die Fifa werden mit resigniertem Schulterzucken zu den Akten gelegt.
Jüngstes Beispiel ist das Justizversagen des Bundesstrafgerichts im Fall des gescheiterten deutschen Financiers Florian Jürgen Homm.
Weil das Gericht in Bellinzona nicht fähig war, Homm für den Fall des Nichterscheinens formal korrekt an einem Ersatzdatum aufzubieten, muss das gefällte Urteil annulliert und der mehrere Wochen dauernde Monsterprozess wiederholt werden.
Eine offensichtliche Schlamperei des Gerichts kostet den Steuerzahler Millionen.
Aber nach den Kosten wird in der Schweizer Justiz nie gefragt. Nach den Verantwortlichkeiten auch nicht.
Es fliesst nur das Geld, aber nicht der Schweiss.
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Die beliebtesten Kommentare
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Ein ganz schlauer Fuchs dieser Tognoni.
Auch er beherrscht die Klaviatur der Verwedelung wie so viele in dieser steuerbefreiten Organisation.
Alle schaffen sie auf Zeit und geben dann am Schluss der Justiz schuld. Frei nach dem Motto: Wir haben unsere Schuldigkeit getan, aber das System hat dies nicht erkannt… -
Schweizer Richterinnen und Richtern ist alles (!) scheissegal, weil sie wissen, dass sie unantastbar sind! Bananenstaat Schweiz
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Dass ausgerechnet ein „Ehemaliger“ aus dem Herz des Korruptionssumpfes der Schweiz schlechthin ein Problem mit der Justiz hat, kann ich nachvollziehen. Der vordergründige Seitenwechsel wirkt jedenfalls nicht sonderlich überzeugend. Wer die FIFA oder UEFA in seinem Curriculum führt, sollte sich zu Justiz-Themen idealerweise gar nicht äussern, wenn er noch ernstgenommen werden möchte.
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um bei ip zu bleiben: still ruht der See auch in Sachen Vinzenz und Konsorten. Wenn diese Herrschaften weiterhin ihrem ungesunden Lebensstil frönen, sind sie zu guter Letzt gar nicht mehr gefängnistauglich.
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Der Staat ist in der Schweiz zu einem Krebsgeschwür geworden, das den Wirt (die Nation Schweiz) langsam zerstört und sich ständig selbst ernährt. Mit gekaufter Propaganda (SRF) wird der Bevölkerung ständig eingetrichtert, dass es immer mehr Staat braucht und es mit weniger Staat nicht mehr geht.
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SRG ist etwas vom Besten und ausgewogensten was es gibt. Die SRG ist eines der letzten Medienhäuser, die noch ausgewogen informieren (müssen). Die deutssprachigen Sender ORF/ARD/ZDF/SRG ist etwas vom besten was es weltweit gibt. Die BBC wurde von rechter Geld-Seite schon kastriert. In den USA sieht es ähnlich aus. Nur noch die scheusslichen Fox News was zählt. Blocher wollte das Gleiche hier mit Tele-Blocher machen. Mit erbärmlichen Erfolg. So hat er halt einen Haufen Print-Presse gekauft. Nun muss er halt so auf die SRG „einprügeln“ lassen. Stetes Tropfen höhlt den Stein. Hat schon immer funktioniert. Bis auch die SRG kastriert ist. Kein Kassensturz, Rundschau, etc. mehr. Keine kritischen Berichte mehr, das ist das Ziel.
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Die Judikative ist in der Schweiz schlicht in einem erbärmlichen Zustand.
So ein paar Beispiele:
– Ewig laufende Verfahren: Die Justiz ist unglaublich langsam. Und hier geht es nicht nur um Extremfälle wie Behring (Urteil nach 12 Jahren). Sondern auch in „einfachen“ Fällen ergeht ein erstes Urteil oft erst nach 5-6 Jahren. Was bringt ein solches Urteil dem Opfer? Was bedeutet das für den (oft genug unschuldigen!) Angeklagten?
– Die „einfache“ Lösung sind dann Strafbefehle, welche den Fall einfach „erledigen“. Nur: Diese weisen enormes Missbrauchspotenzial auf und sind eines Rechtsstaates nicht würdig. Mir sind 2 Fälle von Unschuldigen bekannt, welche auf Empfehlung des Anwalts einen solchen akzeptiert haben – schlicht weil die Alternative ein jahrelanges Verfahren gewesen wäre, welches für die Beschuldigten beruflich viel schlimmer gewesen wäre als ein Strafbefehl mit 2 Jahren Probezeit. Das wissen natürlich die Staatsanwälte
– Richter und Staatsanwalts-Stellen werden von den politischen Parteien gegen Bares verhökert. Glauben sie nicht? Doch, genau so ist das. Die Richter blechen viel Geld für die Ämter. Das erinnert eher ans Mittelalter. Ist ein Jurist integer, dann lässt er sich auf das System natürlich nicht ein. Somit findet man in der Justiz eine besondere Dichte an korrupten Personen.
Das gesamte System ist durch und durch marode und muss grundlegend neu gebaut werden.
Vorschläge:
– Sofort Schluss mit Parteijustiz. Ämterkauf / Parteiabgabe gehört verfolgt wie jede andere Form von Korruption.
– Jeder Strafbefehl gehört durch einen Richter kontrolliert
– Das Strafrecht gehört deutlich entschlackt und rückgebaut. Heute befasst sich das Strafrecht überwiegend mit Themen, welche eigentlich eher Ordnungsbussen wären (Strassenverkehr) oder schlicht unsinnig sind (zB Drogensüchtige zu verurteilen, welche als Kleindealer tätig waren /sind). -
Vor allem entscheidet bei der Wahl das Parteibuch und nicht die Fähigkeit. Und eine eigentliche Richterausbildung gibt es immer noch nicht.
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Hr.Dr. Florian wird nie in Bellinzona erscheinen.Grund:ein Haftbefehl der US Justiz.
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Ahnungslos wer da an den Zufall glaubt. Homm, aus dem Dunstkreis des Kriegsgewinnlers J. Neckermanns stammend war einst der große Star und steuerte mal einen 3 Mrd Fonds, bis er krachend absackte und untertauchen musste. Man sah ihn denn Havanna rauchend bis eine Leberzirrhose ihn zwang sich in die Hände der Fahnder zu begeben. Gutes Geld und gute Anwälte helfen solchen Leuten gerne, alle sind gleich nur die Wohlhabenden gleicher. Man sieht es gerade wieder bei Trump und Giuliani, auch ein Elon Musk macht was er will und ist unantastbar. Traut dem System und ihr seit verloren.
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Unsere Gerichte sind in der Tat vielerorts in schlechtem Zustand, mit leider vielen unqualifizierten Richtern, die oftmals nach ihrer eigenen politischen Präferenz entscheiden. Die wirklich guten Juristen landen selten bei den Gerichten.
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Solange Richter ihre Posten von den Parteien kaufen müssen, werden an den Gerichten überwiegend korrupte, faule und unfähige Personen landen, welche ihrem Amt in keiner Form gewachsen sind.
Das Problem ist der Ämterkauf, das zersetzt die gesamte Justiz.
Bei den Staatsanwaltschaften (wo das identische Prinzip herrscht) ist die Lage identisch.
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Wahnsinnig spannend der Guido. Inside Justiz könnte Andri Silberschmidt anstellen, der weiss auch zu jedem Thema einen Egobeitrag.
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Man müsste Inside Justizpalast gründen.
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Es fliesst das Geld, aber nicht der Schweiss
„Guido Tognoni arbeitete in verschiedenen Exekutiv-Funktionen bei Fifa und Uefa“
Da hatte ich mir anderen Inhalt vorgestellt. Lächerlich.
Eine Abrechnung? -
In Bundesbern und in Bellinzona muss man schon bald von Totalversagen reden. FDP Ständerat Caroni hat ebenfalls einen Anteil Schuld an der Misere- er lächelt ständig in die Kameras- hat aber als Kommissionspräsident die Zügel nicht in der Hand und schaut dem Treiben oft tatenlos zu. Auch seine heiligen Versprechen vor allen erreichbaren Mikrofonen von pfefferscharfen Ausweisungen von kriminellen Ausländern hat sich als Märchen und heisse Luft herausgestellt. Unser Staatswesen kränkelt und Persönlichkeiten von Format, Wissen und Weitsicht fehlen an allen Ecken und Enden!
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Wie in einer Republik, die hauptsächlich Bananen exportiert, wäre auch hierzulande das Besprühen von Früchten gewisser Institutionen mit Fungiziden nicht zwingend von Nachteil.
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Tatsachlich bin ich zu 100% derselben Meinung. Es geht quer durch und betrifft nicht nur die öffentliche Hand. Wenn jemand wie Werner Ferrari als geheilt entlassenen wird und dann zum Serientäter wird, wird keiner der Verantwortlichen für die Entlassung die Verantwortung (wofür sie bezahlt wurden) dafür übernehmen. Geschweige denn sich vor der Familie er Opfer erklären (wollen).
Wenn ein Notariat „ungenaue“ (…) Auskünfte geben (beispielsweise Grundstücke, Wegerecht) und damit am Anfang von „Krieg zwischen Nachbarn“ steht, der bereits Generation übergreifend ist (wie in einem Kreis in Zürich passiert), steht auch niemand zu dieser Verantwortung.
Was alles in der FIFA passiert ist, weiss Herr Tognoni besser als alle anderen hier. Wie Verbandsfunktionäre nicht nur in der FIFA für relativ wenig Aufwand enorm abkassieren können und goodies erhalten (FIFA – inkl. deren Angehörige) zeigt das Beispiel Luis Rubiales doch grad sehr eindrücklich. Gefühlt die ganz Welt will seinen Rücktritt, es wird ihm zum Schluss gar nichts anderes übrig bleiben. Doch er klebt und klebt fast unfassbar an seinem Stuhl.
Unser System ist erkrankt. Wir sollten diesen Denkanstoss nutzen, um das Thema Korruption in/von Politik und Wirtschaft ganzheitlich anzugehen. Es geht um unsere Demokratie. In Zeiten wo China alles übernimmt was es kann.
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Geht es bei diesem Fall um 600 Bundesordner Ermittlungsakten? Und vorgeworfene Geldwäsche über 40 Banken im In- und Ausland? War ein Treuhänder involviert? Welche Bankiers waren verstrickt? Wir werden es nie erfahren. Unser Rechtsstaat ist eben diskret. Die Reputation der Schweiz ist scheinbar das höchste Gut.
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Wie soll ich wissen was ich denke, bevor ich höre was ich sage…
(Zitat: Grethe Weiser) -
Die Qualität unserer Richter gerade bei Bezirksgericht / Regionalgericht lässt ebenfalls zu wünschen übrig. Das weiterziehen an das Obergericht bzw. Bundesgericht von katastrophalen Richterentscheiden, kann sich auch nicht jeder leisten. Gehören Sie nicht zur Oberschicht, wird es für normale Bürger schwer vor Gericht Recht zu bekommen.
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Früher hat man über Italien gelacht.Nur die Bananen Republik ist die CH.Allen wird eingeredet dass die CH das beste Land ist und dabei nicht merken wie der normale Bürger beschissen wird.
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Ja, so ist es halt in der korruptionsfreien, sauberen und überkorrekten Schweiz. Jeder Parkbussenempfänger wird mit gnadenloser Härte bis zum Letzten verfolgt, während die fetten Fische sich ziemlich unbehelligt im Teich tummeln wie es ihnen beliebt.
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Sachlich, ohne unnötige Tiefe und Spezialistenhilfe, ein guter reminder
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Was ebenfalls stossend ist: Man klagt, die Klage wird angenommen. Dann hört man aber nichts mehr, bei kleinen Fällen jahrelang! Man wird nicht informiert über den Stand des Verfahrens. Auch der Rechtsanwalt nicht der die Klage einreichte. Unglaublich aber offenbar so vorgesehen…
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Guido Tognoni jetzt auch noch IP, es wird täglich mühsamer.
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Das hat System. Aber in vielen Bereichen, die Liste ist lang!
…die Fifa werden mit resigniertem Schulterzucken zu den Akten gelegt…
Wurde Florian nicht schon längst wo anders bestraft?
…Weil das Gericht in Bellinzona nicht fähig war, Homm für den Fall des Nichterscheinens formal korrekt an einem Ersatzdatum aufzubieten,…
Anscheinend schon. Übrigens, der hat echt was auf dem Kasten und ist super NETT. Er hat schon vielen seit dem geholfen!
…Samstag, 24.04.2021 „BVB-Retter“ muss ins Gefängnis: Finanzmanager Florian Homm zu Haftstrafe verurteilt
Schweizer brauchen halt länger oder auch gar nicht bis sie so was auf die Reihe kriegen. War da nicht etwas mit BRD und Leaks gewesen? Da haben sich viele der Börsenwelt einen Ast gelacht was da abging!
Die Nachwirkungen werden da noch eine ganz andere Nummer für Schweiz.
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Die Bananenrepublik Schweiz, in der auch die Justiz dem Beamten-Mikado frönt, war noch nie ein Rechtsstaat – man bedient die oberen Zehntausend wohlwollend, während die Kleinen mit äusserster Härte angefasst werden!
Ja, so ist es halt in der korruptionsfreien, sauberen und überkorrekten Schweiz. Jeder Parkbussenempfänger wird mit gnadenloser Härte bis zum…
Früher hat man über Italien gelacht.Nur die Bananen Republik ist die CH.Allen wird eingeredet dass die CH das beste Land…
Vor allem entscheidet bei der Wahl das Parteibuch und nicht die Fähigkeit. Und eine eigentliche Richterausbildung gibt es immer noch…