Vor 3 Monaten katapultierten die Medien eine Zürcher Finanz-Gesellschaft ins Scheinwerfer-Licht, die zuvor kaum einer buchstabieren konnte.
Die Finaport. Es ging um reiche Russenkunden mit Geldtransfers über Zürcher Bankkonten Monate nach Putins Ukraine-Einmarsch.
„Finaport-Leaks“ nannten die Journalisten den Fall, er fand sich in einer Reihe von Panama- über Pandora-Papers bis hin zum jüngsten „Cyprus Confidential“.
So inflationär die Aufdeckungen: Der kleinen Finaport half dies wenig. Sie stand über Nacht vor ihrem Überlebenskampf.
Nun zeigt sich, dass dieser an Intensität zunimmt. Soeben hat der CEO der Finaport den Bettel hingeschmissen.
„Gerne möchte ich Ihnen mitteilen, dass ich ab Januar 2024 Teil einer neuen Partnerschaft mit einer kleineren Gruppe von Finanzexperten sein werde“, meinte Fabian Jenny in einer gestrigen Mail-Stellungnahme.
„Diese Partnerschaft wird einem Geschäftsmodell ähneln, wie es führende Anwaltskanzleien praktizieren.“ Mit Jenny verlassen einige enge Kundenberater die Finaport.
Das Loch an der operativen Spitze füllt jetzt der Präsident der Gruppe, die eine eigene Variante des Aquila-Modells betreibt – mit zentralen Compliance- und Risk-Funktionen für die Partner.
Der Mann heisst Hellmut Schümperli, er ist der Grossaktionär der Finaport-Gruppe. „Anfangs November habe ich die CEO-Funktion ad interim übernommen“, so der VR-Präsident der Finaport.
„Der CEO-Posten wird neu besetzt. Finaport betreibt weiterhin sein angestammtes Geschäft und ist stabil unterwegs.“
Im Sommer musste Schümperlis Unternehmen ihre angeschlossenen Partner über einen Cyber-Angriff informieren.
Russische Hacker waren an geschützte Daten gelangt. Ab da drohte täglich der GAU.
Als dann im September die „Finaport-Leaks“ explodierten, ging die Firma mit Sitz an der eindrücklichen Fraumünsterstrasse, zwischen Paradeplatz und Nationalbank, in Deckung.
Kein Ton nach aussen, null Kommunikation mit den externen Finanz-Dienstleistern als teils langjährige Partner.
Jennys Abgang, immerhin der CEO der Gruppe: Er wurde nicht kommuniziert.
Geheimniskrämerei wie in der goldigen Ära des Bankgeheimnisses – inzwischen allerdings aus der Zeit gefallen.
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Die beliebtesten Kommentare
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Finaport. Der arme Senior Schumperli..Hallo Pascal, hilf doch Deinem Vater das bist Du Ihm schuldig.
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zeigt die top Integrität von ex-CEO Jenny. Wenn man gute Kollegen überzeugen kann mitzuziehen spricht das für die Person.
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Nicht nur bei Finaport läuft es nicht rund. Darum wurde IP bekannt und früher sehr geschätzt. Leider sind ca. 80 % der Beiträge völlig unbrauchbar und haben nichts mehr mit dem IP vor dem 10 Jahr Jubiläum zu tun. Auch die Autoren sind furchtbare Egomanen und disqualifizieren sich selbst.
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Ist das nicht der Typ, der seine Frau ins Golfturnier am Dolder reingeschmuggelt hat?!
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Dolderwiese zur Zeit „rutschig“, besser dort schlitteln.
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Waren es wirklich die Russen oder eine andere Supermacht? Warum hatte die Firma ‚Booking Centers‘ in Singapur, Miami, usw.? Und der Aufbau einer neuen Firma braucht Zeit. Ob die Kunden Geduld haben?
Die Vergangenheit belastet leider schwer. Eine traurige Episode. Viel Glück! -
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Schümperli ist doch der, welcher seine Frau vor kurzem im Golfclub Dolder gegen den Willen anderer untergebracht hat. Hoffentlich war/ist Finaport kein Sponsor im edlen Golfclub…
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Dies scheint eine Firma mit einem „kriminellen Geschäftsmodell“ zu sein (auch wenn dieses einem Geschäftsmodell ähnelt, wie es führende Anwaltskanzleien praktizieren).
Ich wünsche den Hackern weiterhin viel Erfolg bei dieser Firma! Vergesst die führenden Anwaltskanzleien nicht!
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Klassische Verschiebung 😉 mal schauen wie lange es dauert bis in der “neuen“ Vermögensverwaltung mit den genau gleichen Leuten zum Skandal kommt;-) Wieso es nicht kommuniziert wurde wissen Helmut und Fabian genau 🙂 ich würde die Firma FINAPORT 2 taufen.
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Was ist eine „operative Hose“?
Ab wann wird eine Hose als „operativ“ bezeichnet?-
Wenn der Reissverschluss funktioniert 🙂
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Ist das nicht der Typ, der seine Frau ins Golfturnier am Dolder reingeschmuggelt hat?!
Schümperli ist doch der, welcher seine Frau vor kurzem im Golfclub Dolder gegen den Willen anderer untergebracht hat. Hoffentlich war/ist…
Dies scheint eine Firma mit einem "kriminellen Geschäftsmodell" zu sein (auch wenn dieses einem Geschäftsmodell ähnelt, wie es führende Anwaltskanzleien…