Wie viele Stellen baut UBS-CS ab? Die Frage beschäftigt die Auguren, seit CEO Sergio Ermotti vor 4 Monaten von nur 3’000 Jobs sprach.
Eine Null mehr trifft’s eher. Das wird nun auch durch eine Passage in der jüngsten Offenlegung der Bank in Übersee klar.
Da schreibt die UBS von einem Extra-Abschreiber in der Höhe von 700 Millionen Dollar auf abgemachte Leistungen von Subcontractors.
Diese wollen Ermotti und seine Kollegen in der Konzernleitung kürzen oder gar nicht mehr beziehen.
„Onerous contracts“ lautet der Fachbegriff, „veraltete Verträge“.
Sobald klar ist, dass diese reduziert würden, seien entsprechende Rückstellungen möglich, steht im Report.
Jedenfalls unter dem Buchhaltungs-Standard IFRS, welchen die UBS anwendet, während die CS nach US-GAAP Rechenschaft abgelegt hatte.
Weil der helvetische Finanzriese jetzt alles nach IFRS ausweist, taucht ein Abschreiber auf die Verträge mit den Lieferanten auf.
Und zwar über die erwähnten 700 Millionen Dollar.
Der entsprechende Aufwand in der Erfolgsrechnung sei unter „General and administrative expenses“ verbucht worden, so die Bank gegenüber der US-Börsenaufsicht.
Die Summe bezieht sich allein aufs Jahr 2022, also rückwirkend.
Wie viel es fürs laufende 2023 sein werden, bleibt abzuwarten.
Dahinter stecken Leute, die faktisch von UBS und CS voll beschäftigt waren, aber nicht als Interne auf der Lohnliste der Grossbank erschienen.
Eben weil sie als Externe figurierten.
Nimmt man pro Mann oder Frau Durchschnittskosten von 250’000 Franken, repräsentieren die 700 Millionen Abschreiber fast 3’000 Jobs respektive Beschäftige.
Dass Tausende bangen müssen, überrascht nicht. So nutzte die CS allein in Indien 11’000 IT-Leute.
Total wies die gesamte IT der CS kurz vor ihrem Untergang fast 29’000 „Cracks“ aus, von denen ein stolzer Teil als Externe arbeiteten. Deren Schicksal ist nun offen.
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Die beliebtesten Kommentare
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Je préfère donc investir l’argent de mon ménage privé dans *iele plutôt que dans *osch – ils sont favorables à l’investissement, innovants et durables.
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IT Sourcing in Indien muss so verstanden werden, dass bei einer geringeren Nachfrage die IT- oder Operations Mitarbeitenden im Falle des Falles nicht mehr gebraucht werden. Daher ist es nur korrekt, dass diese Substanz abgebaut wird. HCL, Tata, Wipro, Cognizant, Capgemini und Weitere kennen das Risiko
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Die können dann als gefährdete Flüchtlinge kommen !
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Nach meiner Ansicht gab es bei diesen externen IT-Beratern Doppelspurigkeiten da jeder Dienstleister vermutlich ähnliche Checks und Kontrollen durchführt. 😉
Das Ziel besteht aus meiner Sicht v.a. darin Fehler bei anderen Externen zu finden statt die Leistungen der internen Mitarbeiter zu kritisieren. 😉
Unnötig sind die Checks aus meiner Sicht jedoch nicht da zwischen verschiedenen Applikationen und Schnittstellen erfahrungsgemäss öfters Differenzen oder sogar Fehler auftauchen. -
„Onerous contracts“ heisst belastende Verträge, was immer auch das bedeuten, und nicht veraltete Verträge. Veraltet heisst „obsolete“.
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Man muss differenzieren. Voll Lohnkosten eines indischen Contractors dürften sich auf 20-30K belaufen.
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Das Outsourcing der IT nach Billig- Billig seit 2006 hat massgeblich dazu beigetragen, dass die Credit Suisse untergegangen ist. Wie kann man zudem auf wahnwitzige Idee kommen, das Interne Kontrollsystem sowie das Testing nach Indien zu verlagern, obwohl man weiss, dass dort alles durchgewunken wird.
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Bilig-Billig? Hatten die nicht die Bezeichnung „Center of Excellence“ ?
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So ein Schwachsinn. Die CS ist in Zürich untergegangen, durch Gier, Arroganz und strukturelle Verantwortungslosigkeit. Sicher nicht wegen ein paar externer IT-Ressourcen. Gehen Sie bitte wieder schlafen.
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Definition ‚onerous contract‘ laut haufe.de:: Ein belastender Vertrag (onerous contract) ist gem. IAS 37.10 definiert als Vertrag, bei dem die unvermeidbaren Kosten zur Erfüllung einer vertraglichen Verpflichtung den erwarteten Nutzen aus dem Vertrag übersteigen.
So, damit wird vielleicht auch klarer was die UBS macht: CS hat Verträge mit Contractors die die UBS bezahlen muss, aber wo der Gegenwert nicht mehr den Nutzen entspricht (bspw Support für ein IT System das UBS bald abschaltet). Dies erfordert nach IFRS eine Rückstellung (und dann wahrscheinlich Abschreiber). Dies hat aber nichts mit der Absicht zu tun, das Verträge nicht verlängert werden oder diese ‚veraltet‘ sind…..
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Mal abgesehen noch davon, dass es sowieso vollkommen widersprüchlich wäre, Rückstellungen zu bilden für die Auflösung von Verträgen mit Externen. Im Gegensatz zu Festangestellten sind dafür ja keine Abfindungen nötig, also wofür sollten denn die Rückstellungen dann nötig sein?
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Man kann nur hoffen, dass die „Profis“ von ChainIQ die Operation nicht wieder vermasseln. So eine Übung schreit ja förmlich nach dem nächsten Fettnapf für die Truppe vom Privatjet Vermieter mit der extra dicken Schuhbesohlung….
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…Outsourcing… es gibt KST welche die Entscheidung schön schreiben. Für den Mehr an Aufwand bei den Mitarbeitern gibt es keine KST, dafür Überlastung, Verzögerungen, Aufwand wie etwa dann wenn man plötzlich einen kostengünstigen Ausländer irgendwo auf der Welt die „vor Ort“ Situation erklären soll und das Deutsch nicht ausreicht… was folgt ist Einsicht und Insourcing wie auch Mitarbeiter physisch vor Ort anstatt virtuell Fern…
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Die 29.000 „IT-Cracks“ wird wohl jetzt keiner mehr brauchen, denn schließlich hat die UBS ihre eigenen Leute. Und doppelstrukturen kann sich kein Unternehmen leisten. Wie schon gesagt, die 3.000 waren nur eine mediale Beruhigungspille, die Wahrheit sieht anders aus.
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Mann sieht dass Sie keine Ahnung von IT haben, die CS hat in der IT über 3000 Applikationen im Betrieb, Sie suggerieren dass die UBS-IT-ler Däumchen drehen – eine Übernahme der IT kann nur in Zusammenarbeit passieren, sonst ist ein Crash sicher!
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@Charly Bühler: Entschuldigung aber was ist das denn für ein Schwachsinn? Ich habe nirgends suggeriert das die IT´ler der UBS Däumchen drehen. Die UBS wird sich sicher keine Doppelstrukturen leisten und CS IT´ler dazunehmen, wenn sie genug eigene IT Leute hat.
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Da würde sich die Wirtschaft aber freuen, wenn die plötzlich für Aufgaben ausserhalb CS zu haben wären.
Ich staune immer wieder, wie Leute ohne eine Sekunde nachzudenken die IT auf dieselbe Stufe wie Facility Services hieven können. -
@Marcus: Ein grosser Teil der Applikationen sind Eigenentwicklungen. Die kannst du nicht einfach irgendwelchen Leuten vor die Füsse schmeissen, da kaum etwas brauchbar dokumentiert ist, ausser man nimmt in Kauf, dass es dann im Betrieb räblet. Irgendwie mussten die Externen sich doch unentbehrlich machen. Erst wenn solche Applikationen dekommissioniert sind, kann auf das zugehörige Personal verzichtet werden.
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Tumore wachsen schleichend langsam und bleiben oft jahrelang unentdeckt.
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Der Krebs trägt den Namen Kirsty Roth. Es war ihre brillante und „strategische“ Idee, all diese nutzlosen Menschen in Indien zu beschäftigen, als sie für David Mathers arbeitete. Sie hat auch Tausende von ihnen nach Zürich in den Uetlihof importiert und jetzt sind sie hier mit ihren Familien.
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„„Onerous contracts“ lautet der Fachbegriff, „veraltete Verträge“.“
Nein, LH: Onerous contracts bedeutet nicht veraltete Verträge.. meine Güte…
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„… nicht als Interne auf der Lohnliste … erschienen … weil sie als Externe figurierten …“
Unglaublich wie sie immer wieder überraschende Geheimnisse ans Tageslicht fördern Herr Hässig. Externe galten bei der CS nicht als Interne? Wer hätte das gedacht!
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diese externen Pumpen wurden teilweise von gewissen CS Kadern höher als Interne gewertet.
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@Budhole: Weil sie zu einem grossen Teil halt besser waren als die internen Pumpen. Und nach den Goldenen Jahren wurde es schwierig für externe Pumpen. Da gab es Triage-Runden, wo alle Externen jeweils eingeteilt werden mussten: unentbehrlich, Internalisierungs-Angebot machen (oder Tagessatz runterdrücken) oder Vertrag nicht verlängern. Bei den Internen hingegen war es schwieriger, die Pumpen loszuwerden.
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Die neue UBS weist knapp 130’000 MA im Konzern auf mit Betriebskosten von 41 Mrd. CHF – zu den oben erwähnten 700 Mio. Abschreiber kommen 900 Mio. CHF von Frankreich nicht nicht hinterlegt wurden, inkl. weiteren Fällen und noch nicht eruierten unentdeckten Fällen muss die UBS mind. 4 Mrd. abschreiben. Die CS wird am Ende des Tages rund 1/3 der Assets verlieren, ein Teil floss zur UBS, wobei auch die UBS ca. 10 % assets weltweit verlieren wird, was bedeutet, dass die Bruttobetriebskosten um mind. 7 Mrd. reduziert werden müssen bzw. ein Abbau von mind. 36’000 bzw. 12’000 in der Schweiz sind unausweichlich.
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Aha, daher der ‚Fachkräfte-Mangel‘ an IT-lern. Unbedingt noch mehr importieren. 30’000 Arbeitslose sind nicht genug !
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Könnte man nicht noch gleich die HR Schaumschläger um mindestens die Hälfte reduzieren? Mit ihrer enormen Menge an heisser Luft haben sie zudem einen sehr schlechten Einfluss auf unsere CO2 Bilanz.
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Jeder Externe kennt das Risiko genau. Der Auftraggeber kann jederzeit einen Vertrag nicht mehr verlängern oder die Konditionen ändern. Das ist aber allen bewusst und ist ja genau die Idee dahinter. Daher sind Externe tendenziell auch eher teurer, da dieses Risiko bewusst eingepreist wurde.
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Das ist korrekt – „Externe“ berechnen ihren Preis zu Vollkosten, das ist „Brutto“ plus Arbeitgeberanteil und weitere Kosten. Deshalb ist ein Tagessatz nicht mit Gehalt zu vergleichen. Die „bösen teuren Externen“ sind die eigentlichen Leistungsträger, der Vertragwird bei Schlechtleistung nicht erneuert. Dazu durch die linke-sozialistische Politk stark gegängelt und reguliert.
In USA dito, nur wesentlich liberalere regulation. In USA sind „Externe“ gerne mal 10 Jahre bei einem Auftraggeber und haben praktisch eine „asset number“ . Heisst da geht richtig viel know-how verloren. -
Absolut – ich war auch meine ganze Karriere als Externer in der Finanzbranceh – mittlerweile pensioniert – tätig.
Habe das auch erlebt, von heute auf morgen fertig. Ist aber voll ok und part of the game. Hier gibts also nichts zu jammern oder zu beklagen. Genau dafür sind Externe ja da – können sehr einfach an- und abgeheuert werden. -
das geschäftsrisiko, bzw auftragsrisiko, wird auf die ‚externen‘ ausgelagert. und das soll gut sein? ich vermute mal, dass viele ‚externe‘ nicht ganz freiwillig ‚extern‘ sind…
ps: früher sagte man den ‚externen‘ tagelöhner…
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Externe IT-ler werden aus unterschiedlichen Gründen angeheuert:
– Know-How intern nicht vorhanden und kurzfristig nicht als Angestellter zu bekommen
– Nur temporärer Bedarf an Mitarbeiter
– Erzeugung einer Konkurrenzsituation zu internen Mitarbeitern
– Aufrechterhaltung eines Gehaltsgefälles zwischen Vorgesetzten und internen Mitarbeiter, da man die externen Spezialisten höher bezahlen kann (bzw. muss) und sich die Vorgesetzten trotzdem nicht ärgern, wenn sie weniger bekommen
– Speziell bei Banken: IT gilt als notwendiges Übel und die Entscheider auf der bankfachlichen Seite wollen sich unter keinen Umständen die Blösse geben weniger als ein Mitarbeiter in der IT zu verdienen
– HR-Abteilung ist so schlecht, dass erst gar kein guter IT-ler zu einem Vorstellungsgespräch für einen internen Job kommt oder nach der 5. Gesprächsrunde schon etwas besseres gefunden hat -
@ EssieM
Was schreibst du für wirres Zeugs!?
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Naja … selber schuld, wer da immer noch nicht geflüchtet ist. Es war ja klar, dass sowas passieren würde.
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Ermotti und sein Team machen gute Arbeit. Wie jedes (gewinnorientierte) Unternehmen werden Abläufe und Zulieferer hinterfragt und daraus Schlüsse gezogen und umgesetzt. Dies ist nichts Ausserordentliches. Dies ist ein normaler, wiederkehrender Prozess.
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Sie müssen aber überall ganz genau hinschauen – Verkrustungen werden nicht immer sofort als solche erkannt.
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Stimme prinzipiell zu. Ob SE & Team gute Arbeit machen, wird sich weisen & zeigen. Stossend ist aber, und da kann die UBS nicht ausgeschlossen werden, dass immer wieder Rechtsfälle mit immensen Strafzahlungen auftauchen, die die Geschäftspraxis und Ethik arg in Frage stellt. Ich finde dies höchst befremdend und überaus stossend. Es darf nicht sein, dass eine business Strategie so ausgerichtet ist, dass man Rechtsfälle und Strafzahlungen einkalkuliert, nur weil man sonst ohne Risiko nicht gewinnbringend ist.
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Dann geht spicken problemlos
Jeder Externe kennt das Risiko genau. Der Auftraggeber kann jederzeit einen Vertrag nicht mehr verlängern oder die Konditionen ändern. Das…
"... nicht als Interne auf der Lohnliste ... erschienen ... weil sie als Externe figurierten ..." Unglaublich wie sie immer…
Könnte man nicht noch gleich die HR Schaumschläger um mindestens die Hälfte reduzieren? Mit ihrer enormen Menge an heisser Luft…