Und wenn der gelingt, werden alle „übrigen Probleme“ sich fast „von selber lösen“.
Es war ein Samstagnachmittag im November 1984. Zu dritt arbeiteten wir bei der Hayek Engineering an der Fertigstellung des Berichtes über die Panzerbeschaffung Leopard 2 an die Militärkommission des Nationalrates.
Der allgegenwärtige „Chef“ Nicolas G. Hayek in seinem Büro im 3.Stock, wir zwei Ingenieure und Offiziere im Parterre.
Der 120-seitige Entwurf wurde mindestens dreimal umgestellt und korrigiert. Der Chef duldete keine noch so kleine, nicht belegte Zahl oder gar Schlüsse daraus.
Wir mussten verbessern und verbessern; mit den alten Speicher-Schreibmaschinen.
Plötzlich rief der Chef uns in sein Büro hinauf. Auf seinem Tisch und ein paar Stühlen lagen 8 dicke, schwarze Bücher einer grossen Betriebsanalyse, die ein renommiertes Beratungsunternehmen für den Verwaltungsrat von Coop gemacht hatte.
In der Woche zuvor hatte Coop-Zürich-Präsidentin Lilian Uchtenhagen zweimal auf der Bank vor dem Büro vergeblich auf den Chef gewartet, der ihren Bericht eines „guten Konkurrenten“ nicht (negativ) beurteilen wollte.
Jetzt stand er trotzdem mitten in diesem Papierberg und donnerte uns an: „Seht mal: Die externen Berater haben monatelang analysiert und neue Masterpläne kreiert.“
„Sie sprechen von Restrukturierungen, Abstossen von Unrentablem, Personal-Straffung, Produktions-Auslagerung, Optimierung von Verkaufsflächen usw.“
„Und sie reden in keinem Satz über ‚Mehr-Umsatz‘, dem wichtigsten Ziel und wichtigsten Instrument eines Unternehmens.“
„Das werde ich Frau Uchtenhagen morgen genau so sagen: Es geht immer um ‚Mehr-Umsatz‘. Und wenn der gelingt, werden alle ‚übrigen Probleme sich fast von selber lösen.“
Wie Figura zeigt:
Auch die Panzer-Beschaffung Leopard 2 wurde zum Aha-Erlebnis für uns Ingenieure.
In unserem Bericht zeigten wir den Parlamentariern, die eine Lizenzproduktion gewählt hatten, dass wir beim (weltweit letzten) Kauf dieser 380 Kampfpanzer und der zugehörigen Munition, „ab Stange“ beim deutschen Hersteller, etwa 700 Millionen Franken einsparen könnten.
Das heisst: Die Schweiz müsste „nur“ 2,7 Milliarden statt 3,4 Milliarden Franken Systemkosten bezahlen.
In einem persönlichen Begleitbrief erinnerte Nicolas Hayek die Parlamentarier daran, dass Subventionierungen solcher Lizenzherstellungen zwar für ein paar Jahre Beschäftigung in einigen (bundesnahen) Firmen bringen würden.
Dass aber der (stark eingeschränkte) Know how-Transfer für eine 1950er Technologie, die in Europa nie mehr produziert würde, sinnlos sei, da die Schweizer Industrie nie mehr solche Kampfpanzer werde produzieren und verkaufen könne.
Hayek schlug den Parlamentariern vor, sie möchten ihm für das Projekt der Rettung der Schweizer Uhrenindustrie, das der Bundesrat ihm geben wolle, „nur“ 200 Millionen Franken davon zur Verfügung stellen.
Zur Verkaufs- und Image-Förderung der Schweizer Uhren.
Dann würde er ihnen beweisen, wie man damit durch „Mehr-Umsatz“ Milliarden machen könne.
Sein Brief wurde im Kommissionssaal nicht ernst genommen. 8 Jahre später wurde der letzte Leopard 2 „erfolgreich“ übergeben.
Alle die stolzen Abteilungen oder ganze Firmen mussten geschlossen werden, es gab keinen Umsatz und keinen Verkauf mehr für sie.
Aber Hayeks Swatch Group produzierte wieder für die ganze Welt, alles aus der Schweiz, und steigerte jährlich Umsatz, Verkauf und Image.
Das würde Nicolas Hayek heute Migros-Präsidentin Ursula Nold genau so sagen: „Es geht immer um „Mehr-Umsatz.“
Und wenn der gelingt, werden alle „übrigen Probleme“ sich fast „von selber lösen“.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Hayek war ein patriotisches Genie, das sich um die Schweiz wie kaum ein zweiter verdient gemacht hat.
Es gibt eine Hayek-Eidgenossenschaft und eine internationalistische HSG-, Bankenanalysten und Kommunikation-Fuzzis-Schweiz. Letztere hatten nichts unversucht gelassen, Hayek als nicht satisfaktionsfähigen Morgenland-Basar-Händler mit Grössenwahn zu diskreditieren. Sein Sohn gibt den feigen und uninspirierten Sesselfurzern heute noch Saures; wunderbar! -
Mehr Umsatz ist die Generallösung???
Wenn die Wirtschafts-Welt so einfach geschnitzt wäre, dann könnten alle Probleme gelöst werden.
Umsatz mit Menge allein erzeugen funktioniert heute im Mehrproduktebetrieb nicht mehr so wie früher.
Innovation, Qualität und Produktedifferenzierung zur Konkurrenz sind die Treiber.
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Unglaublich, was für Leute es sich noch heute nicht nehmen lassen, den Hayeks, denen sie nicht das Wasser reichen, zu belehren. Statt aus Lehrbüchern zu zitieren, besser einfach nachmachen!
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@ Genie und Patriot Hayek
Ich kann Sie beruhigen. Ich bin mittelständischer Unternehmer mit einem Produktionsbetrieb im ZH-Unterland und habe Ihnen nur von meinen Erfahrungen berichtet.
Wirtschafts-Götter gibt es für mich keine.
Im Übrigen ist Hayek auch nicht immer auf der Erfolgsspur. Wenn Sie je ein Unternehmen über mehrere Konkunkturzyklen geführt hätten würden Sie nicht so einen Quatsch schreiben.Wenn Sie das nicht ertragen, ist Ihnen nicht zu helfen.
Gute Besserung!
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„Es geht um mehr Umsatz“…
Ja, daher sollten die umsatzlahmen, überteuerten Premium-Linien aus dem Sortiment genommen werden zugunsten der umsatzstärkeren Produktlinien.
Bei der Migros.
Wer nämlich Premium will, der geht ohnehin zum Comestibles-Gourmet-Traiteur Spezialgeschäft.-
Die qualitativ schlechten Eigenmarken zu überhöhten Preisen haben der Migros das Genick gebrochen. Coop macht es mit den Markenprodukten deutlich besser.
Qualität heisst die Devise.
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Fantastischer Beitrag. Hat mir enorm gut gefallen. Wir müssen einfach wieder zum “feu sacré” finden und wollen. Wir, die damals wirklich wollten, haben es auch geschafft und damit ganze Kontinente aus dem Sumpf geholt.
Jetzt müssten unsere Kinder wollen…ob sie das tun?-
‚feu sacré‘ – für noch mehr Umsatz?
Aber bitte ganz grün.
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Dann sollen doch diese Offiziere statt einem Einstecktuch ein Namensschild mit Militärischen Grad tragen, damit es jede/r sehen kann. Vögeli erwähnt es ja auch fast in jedem Artikel, obwohl schon längst a D.
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Herr HAYEK ist ein Macher.
Er ist kein unfähiger Polittrottel, der von noch unfähigeren Wählern gewählt wurde.
Wer diese Schnüffler als Mc Kinsey und Konsorten ins Haus holt. Zeigt wie unfähig er selbst ist. -
Wie mehr Umsatz gelingt ; siehe hier:
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Fridolin (aus dem Glarnerland? Dann würde man die beschränkte sicht ja noch nachvollziehen können) erzählt uns wieder vom Nicolas. Ich habs jetzt nicht gelesen, mir haben beim letzten Nicolas Geschichtli die Fundamentaldaten gefehlt.
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Wie einfach man den Umsatz locker steigern kann, zeigt jeder Kebab-Shop: Vor 10 Jahren verkaufte das Beispielgeschäft 30’000 Kebab pro Jahr zu je 8 Franken. Ergab einen Umsatz von 240’000 Franken.
Unterdessen hat er seinen Umsatz deutlich gesteigert, auf 360’000 Franken. Das ging ganz einfach: Der Preis pro Kebab wurde auf 12 Franken erhöht. Die Mitarbeiter verdienen allerdings nur rund 10% mehr als vor 10 Jahren.
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War damals Offizier zu sein ein Gütesiegel?
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Ist es auch heute noch.
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Ein Bio Siegel..😁
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Ja, aber ohne Einsatz in Kriegsgebiet, wo Führung dann die Spreu vom Weizen trennt, bleibt das Gütesiegel eher virtuell.
Wir haben eine Anhäufung von „Bürooffizieren“ und zuwenig Truppenoffiziere, die direkt führen. Im Ernstfall kommt es jedoch auf den Truppenführer an.
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Mehr Umsatz funktioniert nur durch motivierte Mitarbeiter!
Das erreicht Mann aber nicht mit Lohnkürzungen Lohndumping und Sozialabbau!??? -
Ach Gott, unser schweizerisches Konsumwachstum ist seit Jahren dank ungebremster Konsumenteneinwanderung gewährleistet. Jährlich 80 000
Mehr Konsumenten, die einwandern, weil sie hier sich einen höheren erarbeiten/leisten können. Um dies simple Phänomen festzustellen brauchen wir kein KO F der ETH.-
Bei denen aus dem grossen Kanton spielt Qualität eh keine Rolle, Hauptsache billig.
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Dass es (Mehrumsatz) funktioniert hatte und auch weiterhin das elementarste Element einer Unternehmung ist interessiert den Möchtegernmanagern nicht – Hauptsache einsparen. Das hat auch funktioniert bei der Swissair, bei der Winterthur und bei der Credit Suisse und weitere, nur gibt es diese Unternehmungen nicht mehr! Soll das der Migros auch so ergehen??? Dann beratet sie tot mit Einsparungen und noch mehr Einsparungen bis nichts mehr zum Einsparen da ist. Dann zieht die Beratungsfirma weiter und die Möchtegernmanager schlüpfen ganz bestimmt irgendwo anders wieder unter – wie gehabt. Den Schaden hat das Volk, die Genossenschafter und Aktionäre. Kümmert das wem?? NEIN!! So geht das – leider!
PS.: Für Mehrumsatz zu generieren gehört natürlich auch das nötige Fachwissen, Cleverness, eine gesunde Portion Mut dazu und keine „Folienschleuderer“, welche vom Business keine Ahnung haben und nur von den Rechnungsarten Subtraktion und selbstverständlich noch Addition (beim eigenen Bonus) etwas verstehen!-
Perfekt auf den Punkt!
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Ich bin nicht der Auffassung, dass das Problem bei der Migros nur mit besserer Sales Force zu lösen ist wie hier z.B. Klaus Stöhlker meint. Dies greift zu eng und zu kurz.
Als Genossenschafter und langjähriger Konsument im Migros, verorte ich auch Probleme bei der Führung.
Die Migros ist von der Struktur her ein hoch komplexes Gebilde: Einerseits die einzelnen regionalen Genossenschaften mit zwar einheitlichem Grundsortiment, das weitgehend durch den Migros-Genossenschaftsbund beschafft wird und anderseits mit regionalen Produkten, die durch die einzelnen Genossenschaften regional beschafft werden. Hinzu kommen Produktionsbetriebe wie z.B. Mi-Bell, Chocolat Frey, Micarna, Jowa, Bischofszell, Aproz, etc. etc.).
Um dieses Gebilde zu führen bedarf es einerseits guter betriebswirtschaftlicher Basiskenntnisse mit Vertiefung Detailhandel, Sortimentspolitik sowie anderseits die Fähigkeit die vielschichtigen Interaktionen der eher komplexen organisatorischen Aufbau-Struktur des Gebildes Migros sowohl in organisatorischer wie auch in rechtlicher Hinsicht zu verstehen, zu überblicken und zu managen. Eine herausfordernde und vor allem auch kommunikative Aufgabe, wenn man die Fäden im Griff behalten will.
Einige der nun zutage getretenen Probleme wie z.B. die zunehmende „branchenfremde“ Ausrichtung in den non-food-Bereich durch die sog. Fachmärkte (z.B. Sport XX, M-Electronics, Mi-Casa, Do it (Baumarkt-Gartencenter) sowie Hotelplan, Med Base, etc., hofft man durch teilweisen Verkauf (z.B. Sport XX, Hotelplan, M-Electronics…) zu lösen. Andere bleiben im Portfolio. Durch diese Redimensionierung erhofft man sich wohl eine Bündelung der Kräfte sowie bessere Ergebnisse.
Der Aufbau zum komplexen Gebilde fand allerdings in der Vergangenheit -z.T. aus guten Gründen – statt und kann somit nicht der aktuellen Führung angelastet werden.
Nach dem Rücktritt von Herbert Bolliger kam dann die Crew Nold/Zumbrunnen in die oberste Führung. Unter dieser Führung wurde auch die Abstimmung über die Einführung alkoholischer Getränke lanciert. Dieser Tabu-Bruch – Gottlieb Duttweiler hätte sich im Grabe gedreht – wurde dann durch die Genossenschafter klar verworfen. Damals hätte ich den geschlossenen Rücktritt des Duos Nold/Zumbrunnen erwartet. Fabrice Zumbrunnen hat dann einige Zeit später die Migros verlassen. Frau Nold ist geblieben. Inwiefern Frau Nold über Basiskenntnisse des Retail-Geschäftes und der Führung einer komplexen Organisation verfügt, kann ich nicht beurteilen. Gemäss Linkedin war sie 12 Jahre Präsidentin der Delegiertenversammlung Migros und 5 Jahre der Verwaltung Migros. Sodann früher Dozentin an der PHBern und VR-Präsidentin der be-advanced AG, mit einem Kernteam von 15 MA im Bereich KMU-Coaching. Bezüglich Unternehmensführung werden u.a. zwei Zertifikatskurse des INSEAD aufgeführt sowie ein nebenberuflicher EMBA (2 Jahre) in General Management an der HSG sowie Schulleiterausbildung (Kt. Bern) und Lehrerinnenfortbildung.
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Umsatz und alle anderen Probleme lösen sich von selbst.Hmmmmmm???
Eine Simpelthese von Köpfen deren Horizont an den Grenzen der Betriebsökonomie endet.Mit solchen Simpelthesen angewendet auf der Ebene National und Globalökonomie werden die Voraussetzungen für das Scheitern auf Allen Ebenen gelegt. Oder Klartext Weltwirtschaftszusammenbruch der Logo auch das Ergebnis aus dem Mehrumsatz auch auf Betriebsebene zu nichte macht.
Die grosse Herausforderung ist allemal ALLE relevanten Faktoren Organisch unter einem Hut zu Optimieren.
Mit Simpelthesen ist das nicht zu schaffen.
mehr Umsatz dieser Ansatz endet spätestens mit der Sättigung des Marktes, der jeweils auch seine Volumina-Grenzen hat.
Was soll es, mit soooo Faktoren sind Simpelthesenschwinger überfordert.Die Migros scheitert nicht am Umsatz allein, sondern an der Vernachlässigung der Nicht-Bearbeitung der weiteren relevanten Faktoren.
Als Vormaliger bei der Migros kenne ich das Kredo auch bei der Migros
das lautete Simpel mehr Umsatz, alles andere wurde vernachlässigt.
Werter Herr F.Voegeli mit ihrer Empfehlung hat sich die Migros längst
in die Sackgasse gewirtschaftet.
Nach 2.Jahren die Erkenntnis, so hat das keine Zukunft, die Konsequenz leider Tschüss liebe Migros. -
… ja der alte Hayek. Und kein Wort über seinen genialen Sohn?
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Umsatz Umsatz Umsatz – das war das tägliche Credo, das wir damals zu hören bekamen. Wer den Umsatz am meisten steigern konnte, war der Star. Jeder Marktleiter befasste sich mit dem Gedanken: was kann ich noch tun, um den Umsatz noch mehr in die Höhe zu treiben. Wir waren sehr ehrgeizig.
Heute hat man das Gefühl, die Umsätze werden nur noch verwaltet. Das da kaum mehr etwas geht, ist ja klar. Bei meinen Migros-Besuchen habe ich jedenfalls nicht den Eindruck das mir jemand etwas verkaufen möchte. Entweder ich nehme etwas aus dem Regal – oder ich lasse es bleiben. Wo ist hier der aktive verkauf geblieben? Und weshalb nennen sich die MitarbeiterInnen in den Läden immer noch „VerkaüferInnen“-
Copilot, das ist das Prinzip des Selbstbedienungsladens: Du nimmst dir aus dem Regal, was du kaufen möchtest.
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Hayek sen. ist aus der stabilen Industrie-Zeitepoche von „Mehr-Umsatz“.
Heute gilt „Mehr-Faszinationswert“ – würde ich auch der SWATCH raten. -
Mehrumsatz im Kerngeschäft ja keine Frage, das generiert mehr Stärke, aber bitte im Kerngeschäft.
Aber das tut die MIGROS nicht, denn sie wollte auf Teufel komm raus Mehrumsatz generieren und die ausserhalb ihres Kerngeschäfts und somit auch deren Kompetenz.
Das war und das ist es auch heute noch, dass sie darunter leidet und auch weiter leiden wird.
Dazu gesellen sich die 10 Genossenschaften, welche zwingend als Logistikzenteren/Dispositionszentren fungieren müssen und ja, der Hauptsitz mit deren zentralen Verwaltung wäre z.B. in Bern, Luzern, Gossau und wo auch immer, aber sicher nicht in Zürich………..ciao,
RicciPS. Bin übrigens waschechter Zürcher…….
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hattest du ja wenigstens vollste Unterstützung vom Kantonsrat!
schaut wohl aktuell ein wenig mau aus, wenn du keiner anderen brotlosen Tätigkeit als Kommentare zu schreiben nach gehen kannst.Dein RAV-Betreuer
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Umsatz ist ein fröhliches Konstrukt solange „die Märkte“ nicht satt sind den dann geht das mit dem richtigen Angebot fast von alleine aber natürlich meist nicht ohne Aufmerksamkeit zu kriegen also mit Werbung. Das fröhliche Leben einer Cash Cow das auch mal 1-2 oder gar mehr Generationen überdaurn kann.
Gut haben es aus Tradition und Qualität entstandene Produkte die gar an die nächste Generation vererbt werden können. Eine Eigenschaft die im heutigen Massenwahn und Obsoleszens schon fast grotesk lächerlich daherkommt.
Ich erinnere mich noch gut das Qualität in der MIGROS und auch anderswo die Regel war. Es war die Zeit in der sich erste globalisierte Hersteller einschlichen und bereits von sinkenden Einkommen profitieren konnten. Mit Billigstware von irgendwo her… aber diese musste noch mit guter Qualität aus Europa konkurrieren bis diese schliesslich für die Massen der Konsumenten verschwand.
Es ist diese Angebotsorientierte Ökonomie die schliesslich alles runter reisst ausser den sensiblen Bereich der Luxus- und Ultraluxusgüter und Dienste. Diesen beherrschen nach wie vor Europäische Hersteller. Der Rest der Bevölkerung muss sich mit globalisiertem Ramsch und Abstieg in allen Aspekten des Lebens rumschlagen. Weiter beschleunigt den Niedergang die Massseneinwanderung die etwa Immobilien und Land preislich nach oben treibt und Warteschlangen immer länger werden lässt. Die einst strengen Regeln zum Thema Einwanderung und Einbürgerung müssten wieder in BEtracht gezogen werden. In diesem Umfeld agiert die MIGROS zusammen mit vielen anderen. Ich denke anstatt einen Hayek der nach Umsätzen jagt braucht es jemanden der die Weitsicht hat sich um Umverteilung durch Nachfrageorientierung zu kümmern d.h. die Leute müssen viel mehr Einkommen haben und diverse Kosten wie Immobilien/Land und KK Prämien müssen runter.-
Gut erkannt und treffend formuliert.
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@Heiri.B
Sie sind naiv.
Glauben Sie, es sei Zufall, dass auf allen Ebenen der Bund Sparpakete vorantreibt, während die Rechnungsabschlüsse 2023 bei den allermeisten Kantonen grosse Überschüsse zeigen?. Nach Vorliegen der Rechnungsabschlüsse 2023 aller Kantone zeigt sich ein kumulierter Überschuss der Erfolgsrechnungen von 2.2 Milliarden Franken, bei einem zuvor budgetierten Defizit von 1.6 Milliarden – wie schon in den beiden Vorjahren.
Glauben Sie, es sei alles Zufall? Eine Verschwöhrungstheorie? Wie werden die Mitteln für Prämienverbilligung auf kantonaler Ebene verwendet? Werden Sie überhaupt voll verwendet? Oder findet da eine subtile und infame „Entwendung“ auf kantonaler Ebene statt?
Das neoliberale Diktat der leeren Kassen ist sehr einfach zu durchschauen…Glauben Sie, es sei Zufall, dass man die Schande der steigenden Verwaltungskosten in der 2. Säule (8.1 Mrd. 2022 OAK) nicht löst, wodurch weniger Geld bei den Versicherten ankommt und die Kaufkraft der Renten zerfressen wird. Die Liste ist endlos….
Honi soit qui mal y pense…..
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@Skandal, vieleicht bin ich naiv aber ich glaube nun mal an das gute im Mensch.
Ich danke für ihren interessanten Einwand. Aufschlussreich.
Ich denke Neoliberalismus ist der primäre Grund für den Zerfall heutiger Staaten/Regierungen/Partizipation/Teilhabe und obszöne ja kriminelle Ausbreitung von Armut und Gier der Eliten. Kaum etwas davon ist Zufall sondern systematisch geplant und umgesetzt und das, leider von höchsten politischen Stellen her. Die Mont Pellerin Societe hat viel erreicht. Alles davon wurde im The Economist über Jahrzehnte in Artikeln verfasst und eingefordert.
Man muss da auch nicht wirklich so lange suchen den die Anhänger des Neoliberalismus äussern sich in der Schweiz seit den 70′ Jahren entsprechend staatsfeindlich und fordern die Abschaffung des Staates bis heute.
Die FDP/SVP waren damals die Wegbereiter dessen was später als Neoliberalismus verstanden wurde und den Rausverkauf der Schweiz bedeutet… in den Sog des Neoliberalen sind heute eigentlich alle politischen Fraktionen geraten, die Haupttreiber aber sind FDP, SVP, GLP, CVP, SP in Absteigender Folge.
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Spannender Einblick in die Wirtschaft der 80er Jahre. Heute ist ein Mehrumsatz nicht mehr so einfach möglich im Konstrukt Migros. Der Konkurrent Lidl hat seine Strategie in den letzten 15 Jahren extrem schlau und durchdacht dem Schweizermarkt angepasst.
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Die Liddle-Strategie wurde in einer Grafikagentur in Aarau ausgedacht, deren Namen ich vergessen habe. Die haben kapiert, dass dieses DE-Konzept in der Schweiz nicht 1:1 übernommen werden kann und die Deutschen haben es eingesehen und umgesetzt.
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Interessant mit der Agentur aus Aarau, die Migros wohl mit den Beratern aus Pfäffikon SZ ein schlechter Wahl getroffen. Wie bereits im Blogg erschienen ist die Capital Retail Services auch Vergangenheit. Wenn ich ins Handelsregister schaue und 9 von 10 ehemaligen Zeichnungsberechtigten Personen deutsche Staatsangehörigkeit haben mache ich mir so meine Gedanken.
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Knapp daneben ist auch daneben. LIDL hat es nicht nötig, sich von einer Werbeagentur aus dem Aargau, das Geschäftsmodell verfeinern zu lassen. Das schaffen die von alleine, nachdem sie vor vielen Jahren mit ihrem mitteleuropäisch-deutschen Standart-Angebot in Norwegen im ersten Anlauf gescheitert waren.
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Das Problem von Migros und Coop, wie auch einzelnen Teilen der Uhrenindustrie ist, dass die simple Strategie des „Mehr-Umsatz“ in einem saturierten Markt nicht mehr möglich ist. Migros und Coop sind mittlerweile in jedem noch so kleinen Sektor unterwegs.
Irgendwann ist auch gesundschrumpfen und profitabel werden eine gute Option.
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Gerne lade ich sie ein, zum Basis-Grundkurs zum Thema Mehr-Umsatz.
Fridolin. -
Wahre Worte und ein guter Ansatz. Leider setzt dieser voraus, dass man als VR oder CEO mehrere Bedingungen erfüllt:
– Man muss die Probleme und den Lösungsansatz richtig verstehen, also kompetent sein.
– Man muss offen für eine unternehmerische Lösung sein (dito).
– Man darf nicht zu selbstverliebt, ideologisch, unsicher, selbstsicher, isoliert, egomanisch oder inkompetent sein.
– Man muss mit einen kompetenten Führungsteam verlässlich zusammenarbeiten können und eine gemeinsame Zielvorstellung haben.
– Man muss Willens sein, sich der Problematik zu stellen, anzupacken und selbst Verantwortung zu übernehmen, anstelle sich bequem hinter den Beratern zu verstecken.
– Und man muss über Respekt, Kommunikation und Anerkennung zu Führen wissen.
Zusammengefasst: Die Migros ist im Eimer. -
Wahre Worte und ein guter Ansatz. Leider setzt der Ansatz voraus, dass man als VR oder EEO mehrere Bedingungen erfüllt:
– Man muss die Probleme und den Lösungsansatz richtig verstehen, also kompetent sein.
– Man muss offen für eine unternehmerische Lösung sein (dito).
– Man darf nicht zu selbstverliebt, ideologisch, unsicher, selbstsicher, isoliert, egomanisch oder inkompetent sein.
– Man muss mit einen kompetenten Führungsteam verlässlich zusammenarbeiten können und eine gemeinsame Zielvorstellung haben.
– Man muss Willens sein, sich der Problematik zu stellen, anzupacken und selbst Verantwortung zu übernehmen, anstelle sich bequem hinter den Beratern zu verstecken.
– Und man muss über Respekt, Kommunikation und Anerkennung zu Führen wissen.
Zusammengefasst: Die Migros ist im Eimer. -
was wohl Hayek zur Trauergeschichte von IP und Konsorten sagen würde?
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Der alte Hayek fehlt. Überall.
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Mir fehlt der alte Hayek nicht. Nirgends.
Und der junge Hayek wird mir auch nicht fehlen.
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Das können Sie laut sagen!
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Mehr-Umsatz von Frau Nold? Nein, Mehr-Umsatz für Frau Nold!
Siehe ihr Eco-Interview. -
Ganz so einfach ist es nicht. Dieses Prinzip funktioniert nur, wenn das Geschäft welches man betreibt oder in welches man investieren will, mindestens eine kleine Rendite abwirft, d. h. unter dem Strich rentabel ist. Ansonsten geht der Schuss nach hinten los. Bei Coop haben sie es schlau gemacht, aber bei Migros wurde wirklich Kraut und Rüben zusammengekauft, unrentable Firmen im Ausland wie Tegut, aber auch solche in der Schweiz wie Medbase die nicht einmal mehr etwas mit dem Kerngeschäft zu tun haben. Medbase wird nie profitabel sein können. Diversifizieren mit Null Synergien macht Null Sinn. Macht man dann noch Fehler im Kerngeschäft und brechen dort die Erträge weg wie jetzt, dann gute Nacht.
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Treffend analysiert. Mir kommt das vor, wie eine Art Schweinezyklus. Läuft das Geschäft gut, wird diversifiziert, damit man angeblich breiter aufgestellt und krisenresistenter sei. Das geht aber oft in die Hose (u.a. weil zu teuer eingekauft wird), und dann will man sich wieder aufs Kerngeschäft fokussieren. Wenn es nun aber dumm läuft, dann hat man das in der Zwischenzeit weitgehend verlernt. So ungefähr nehme ich aktuell die Migros war.
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krasser artikel man💪beteilige mich nicht dran. gehe in de einkaufen🔥
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Ihnen ist wohl entgangen, dass man in DE mittlerweile gleich oder soga mehr für Lebensmittel zahlt?
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Hallo B. Trüger, mir ist aber nicht entgangen, dass Du das Zahlensystem nicht kennst.
Deutschland ist bei Lebensmitteln im EDEKA noch immer locker 30% billiger als die Schweiz. Katzenfutter / -streue minus 50%. Bei Pflegeprodukten Shampoo, Zahnpasta, Listerine, …) um 50 bis 80%. Bei Lidel sind die Zahlen nochmals besser. Und dann kommt noch fast 10% MWST zurück! Und Diesel war gestern 1.63!
Also: bitte keinen Mist verzapfen!
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Sehr geehrter Herr Voegeli,
grossen Dank an die Erinnerung an diesen wunderbaren Menschen Nicolas G. Hayek. Die ewigen „Optimierer“ in unseren Unternehmen sind immer schon der halbe Untergang. Wo ich bei serbelnden Firmen hinschaue: Überall fehlen die guten Verkaufsstrategen und Verkäufer. Schon die US-Amerikaner sagten: „It’s all sales!“ In unserem Land wurde dies vergessen. Wir hatten einmal den besten Verkaufstrainer aller Zeiten, Harry Holzheu, auch verstorben, der mit seiner Fachkenntnis wie Begeisterung ganze Unternehmensleitungen in Schwung versetzte. Diese Zeiten sind vergangen. Die Migros ist ein trauriges Beispiel für diese Enmtwicklung.-
Sehr geehrter Herr Stoehlker
die in der Schweiz in den 1990iger übernommene US-amerikanische Verkaufstrategie (Marketing) hat dem Industriestandort, Volkswirtschaft und schliesslich der indigenen Bevölkerung der Schweiz einen sehr grossen, nahezu irreparablen Schaden zugefügt. Dieses sog. „Marketing“ also – Geschäfte zu tätigen, etweder in dem neue „Märkte erobert“ oder sich auf das „Kerngeschäft“ oder weiter auf dem „Heimatmarkt“ zu konzetrieren, bzw. expandieren, sei es, um ihre Ertragskraft zu stärken oder Aktionären besser zu „bewirten“- wurde unter Beihilfe des „Könogsreich Marketing = Warmwasserverkäufer“ von Rating-Agenturen, von Finanzanalysten, von Medien also vom Markt befeuert.
Von der Öffentlichkeit wird dieser lenkende Einfluss des Marketings und „Zettelwirtschaft“ = Finanzwirtschaft auf die Unternehmen in der Realwirtschaft mit all seinen Konsequenzen für Mitarbeiter und Gesellschaft kaum wahrgenommen. Revolutionen sind nicht zu erwarten, dafür braucht man eine junge und homogene Gesellschaft. Was nicht zutrifft…Was bleibt? Die visionären Vorstellungen von sehr gut bezahlten Seilschaften…
Grüsse -
Ich finde es immer schlimm wenn man für „besseres“ über den Atlantik blickt. Immerhin begann vieles hier in Europa und hat die Welt erobert. Darauf sollten sich Europäer wieder besinnen den nichts ist so stark wie die Jahrhunderte alte Geschichte und Vielfalt Europas die immer noch Respektabel daher kommt wenn auch arg zerfleddert.
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„Mehr-Umsatz“ ist gut und recht Herr Voegeli.
Aber man sollte auch die Voraussetzungen definieren: Wenn man wie die Migros den „Mehr-Umsatz“ durch Preiserhöhungen, unsinnige Sortimentsausweitungen und teure Expansion erreichen will, dann geht es schief.-
Detailhandel mit einem Produzenten zu vergleichen gibt auch kaum was her. Swatch lief gut, solange sie noch periodisch Innovationen auf den Markt brachte, was nun seit mehr als 15 Jahren nicht mehr der Fall ist, leider.
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früher kann man mit heute gar nicht vergleichen.
war einfach eine andere zeit.
und hayek hat inzwischen auch viel an glanz eingebüsst… -
Mehr Umsatz bedeutet Wachstum und Wachstum ist böse, wie wir heute wissen.
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… ist immer eine gute Zauberformel. Immerhin solange das Schneeballsystem noch läuft.
Mehrumsatz im Kerngeschäft ja keine Frage, das generiert mehr Stärke, aber bitte im Kerngeschäft. Aber das tut die MIGROS nicht,…
Ganz so einfach ist es nicht. Dieses Prinzip funktioniert nur, wenn das Geschäft welches man betreibt oder in welches man…
Umsatz ist ein fröhliches Konstrukt solange "die Märkte" nicht satt sind den dann geht das mit dem richtigen Angebot fast…