Die ZKB wollte mit dem Gang ins alte K+K-Reich ennet der Ost-Grenze gross werden im Europa-Private Banking.
Mit einer eigenen Bank in Österreich und Ablegern in Wien und Salzburg, so die Hoffnung, sollen reiche EU-Kunden zur Zürcher Staatsbank strömen.
EU-Passepartout sei Dank.
Jetzt haben die stolzen Zürcher offenbar ein Debakel mit ihrer grossen Offensive erlitten. Jedenfalls sagt ein Insider, die ZKB suche eine Käuferin für ihren Österreich-Ableger.
Auf Anfrage liess sich eine Sprecherin nicht aus der Reserve locken. „Gerüchte und Spekulationen kommentiert die Bank generell nicht“, so die Kurz-Stellungnahme.
Nach einem aufregenden Start im 2010 mit Hausdurchsuchungen der Finanzpolizei am Hauptsitz Salzburg und im Ableger in der Hauptstadt Wien ist es ruhig geworden um die einzige Auslandsbank der ZKB.
Vielleicht zu ruhig. Offenbar ist der grosse Kundenzuwachs mit erhofftem ständigem Sprudeln von Neugeldern ausgeblieben.
Trifft die Information zu und will die ZKB im Osten tatsächlich den Stecker ziehen, so wäre das eine abrupte Umkehr der bisherigen Strategie.
Dahinter stecken würde wohl Urs Baumann. Der neue CEO der ZKB legt vieles von Vorgänger Martin Scholl Geerbte auf den Prüfstand.
Scholl war es, der 2009 die österreichische Vermögensverwalterin Privatinvest Bank (PIAG) erworben hatte, die dann ab Februar 2010 unter dem Namen ZKB Österreich segelte.
Mit all ihren Altlasten.
Seither weise die Bank „ein jährliches Wachstum von 15-20 %“ auf, so die ZKB Österreich vor Jahresfrist, als dort ein Interner das operative Steuer übernahm.
Man verwalte in Wien und Salzburg mit „aktuell 110 Mitarbeiter … ein Geschäftsvolumen von 3 Milliarden Euro“. Bei 1 Prozent darauf ergäbe dies 30 Millionen Jahreserträge.
Geteilt in 110 Köpfe macht 270’000 Euro pro Angestellten. Nicht schlecht, nur fallen noch viele Zusatzkosten an.
Baumann, der Neue zuoberst am Hauptsitz in Zürich, hat bereits die aus der Limmatstadt heraus betreuten Auslandsmärkte von 15 auf 10 reduziert, wie die Handelszeitung als Erste berichtet hatte.
Zudem schliesst die ZKB im Kerngebiet, dem Kanton Zürich, eine Filiale nach der anderen. Neue Flagship-Ableger erinnern mehr an hippe Kaffeeshops als an Bankschalter.
Baumann hat seit 2022, als er das Steuer von Scholl übernommen hatte, Rückwind. Damals erlebte die CS den ersten Bank-run, der dann im März 2023 zum Aus der Escher-Bank geführt hatte.
Rund 30 Milliarden Kundengelder strömten seither ins ZKB-Haus an der Adresse Bahnhofstrasse 9, 200 Meter weg vom Paradeplatz.
Gross anstrengen mussten sich Baumann und seine Mitstreiter nicht: Die Kunden stürmten in Panik ihre Hütte. Jetzt geht’s darum, mit dem „Windfall“ etwas anzustellen.
Möglicherweise steht der CS-Zufluss hinter dem kolportierten Ende in Österreich. Alle Kraft auf den Heimmarkt, so die Losung. Wozu sich das Leben mit Onshore-Kunden schwer machen, wenn im Offshore-Paradies Zürich der Rubel rollt.
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Die beliebtesten Kommentare
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Auslandaktivitäten im Private Banking gehören überhaupt nicht in ein Aufgabengebiet einer KB. Der Bankrat hätte so etwas nie bewilligen dürfen. Die investierten Summen über die letzten Jahre hätte man besser an den Kanton ausgeschüttet.
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Der letzte Abschnitt bringt es auf den Punkt! Aus welchem Grund sollte die ZKB auf Österreich setzen, wenn in der Schweiz und in anderen Regionen wie Dubai mit weniger Restriktionen „schwieriges Geld“ eingeworben werden kann?
Alles in allem mal wieder ein wunderbares Beispiel wie man erfolgreich Geld vernichtet.
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Erinnert an all die Investments von Migros, Swisscom und Co., welche praktisch alle Schiffbruch erlitten haben oder noch riesige Geldverschleuderungsprojekte sind. Aber die armen Manager, wollten doch nur zeigen, dass sie ihren ambitionierten Businessplan umsetzen können. Man hofft(e) so, an lukrativere Posten zu kommen, die deutlich besser bezahlt werden als mit bescheidenen 1-2 Millionen pro Jahr. Damit bekommt man keine Villa mit Seeanstoss bezahlt. Und man ist die mitleidigen Blicke der „Grossen“ im Rotarier Club leid. Das ist echt beschämend.
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Offenbar ist die ZKB im Ausland erfolgreicher als eine CS oder UBS.
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Kunden in Österreich zahlen nie und nimmer 1 % auf ihren Assets. Bei einer CH Privatbank wären diese CHF 3mrd. verteilt auf 5 – 10 KunderberaterInnen. Dies war von Anfang an ein fragwürdiger Business Case. Siehe Migros….
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Ist sogar mehr… die VVs werden mit hauseigenen Dachfonds vollgeschi**en
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Wieso sollte ein EU-Bürger zu einer Schweizer Bank gehen, ausser wenn er Steuern hinterziehen will?!?!?!
Die EU-Banken sind durch die Bank günstiger und moderner bzw. „digitalisierter“ als die CH-Banken.
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null Service im EU Land – da bist Du in der CH noch auf einer Insel – Hoffe, es bleibt noch ein Weilchen.
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@Sumo: Welcher Service???? Der einzige „Service“, den ich jemals von CH Banken angeboten bekommen habe war alter in-house Ramsch zu überrissenen Spesen.
Ok, ja, der Kaffee war immer gut und die Räumlichkeiten in den Filiale sind gediegen.
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Der Count0 hat Zero Ahnung. Seit AIA kommt kein EU Bürger mehr zur CH Bank und in der EU war das immer schon zwecklos. Die ZKB könnte doch was in den Staaten die nicht im AIA sind aufmachen und die EU-Bürger dort melken. Aber man darf da ja nicht zu viel Kreativität verlangen. Die Ableger waren doch nur dazu da um Spesen zu produzieren, da kann man dann die Auslandreisen als Spesen absetzten.
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Warum dürfen die Kantonalbanken überhaupt ausserhalb der Schweiz tätig sein? Wir als Bürgerinnen und Bürger des Kantons haften für ihre Verluste und nun expandieren sie mit unserem Geld in andere Gebiete und gefährden unsere Ersparnisse? Das ist absurd und sollte niemals legal sein.
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„Mit unserem Geld“???
Bis jetzt haben sie lediglich von den jährlichen Gewinnausschüttungen (ohne würde ihr Steuerrechnung wohl um einen mittleren dreistelligen Betrag jährlich höher ausfallen) an den Kanton profitiert und sich noch mit keinem einzigen, eigenen Rappen selber engagieren müssen!!!
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Noch nie hat eine Schweizer Bank in Österreich Geld verdient. Die vermögenden Österreicher legen ihr Geld anderswo an.
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Warum sollte die ZKB im EU Raum Erfolg haben? Keine CH Bank hat es bis heute geschaft. UK wird auch folgen. Ich hoffe sie zieht sich auch aus der Romandie zurück. Aber fixet die IT zuerst!!!
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Salzburgvisite auf Geschäftsspesen ist immer wieder nett.
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Baumann fegt und Baumann pflegt!
Die ZKB scheint der Konkurrenz weit voraus zu sein. Die 3. grösste Bank der Schweiz ( *) noch mit Kantonsgarantie!) ist vorbildlich unterwegs. Dazu gehört mit Sicherheit den österr. Anhängsel ein für allemal zu veräussern.
Im Benko-Land hängen sehr viele Segel durch: Chapeau f.d. ZKB
*) siehe Finanzausgleich 😂
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Vorbild und ZKB beissen sich – Die vertrauenswürdige ZKB gibt es schon lange nicht mehr. Es hat nur noch CSler und UBSler drinn. Die einzige wirkliche Alternative ist selber machen oder einen seriösen unabhängigen Vermögensverwalter wählen, der von der FINMA 10x besser kontrolliert wird wie eine Bank
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Wia Östarächa gehn lieba zua Ökabee ols zua Zättkabee.
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Schuster bleib bei deinen Leisten. Der Österreicher Witz war von Anfang an zum scheitern verurteilt. Die Konzentration auf den Heimmarkt macht Sinn, die CS hat viele Scherben hinterlassen – die UBS alleine kann das nicht stemmen.
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Coffeeshops als Entypoint! Cool. Please, just do it! Aber bitte in Zusammenarbeit mit einer Zürcher Rösterei!
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Bitte Angebot Wiener-Mischung nicht vergessen!
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Zürichs territoriale Expansionsgelüste in Ehren, aber ist das nicht eine schändliche Siedlungspolitik oder gar eine Art von verkorkstem Kolonialismus unter Zürcher Staatsgarantie?
Auch wenn man inzwischen an der Grenze den Passpartout nicht mehr vorzeigen muss, sollte die ZKB dies unterlassen.
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Überfällig! Insbesondere wenn man regelmässig intern hört, was die ZKB-Berater im ehemaligen Ostblock für Spesen generieren.
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Echt jetzt ? Das Wienerschnitzel ist auch teurer geworden beim Feiglbauer hinter dem Dom. Bisschen „Contenance“ – und erst der Prater
Riesenrad 14.- -
@ Fettes Brot
Wieso steht dann auf dem Spesenbeleg 540 €?
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@Freundin: Ich glaube Du solltest nicht alles glauben, was Dein Freund Dir erzählt. Etwas mehr selber denken schadet auch nichts. Spesen EUR 540 für was? Vielleicht ist Dein Freund einfach nur neidisch?
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4 x Wienerschnitzel = 100 EUR
1 Flasche Zweigelt = 30 EUR
4 x Kaiserschmarn = 60 EUR
4 x Kaffee und Wasser = 20 EUR
und 330 EUR Trinkgeld !!Geht doch !!
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@ sumo
Basst scho!
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Dieser Entscheid wäre richtig und überfällig. Die Zürcher Staatsbank hat hat im Ausland nichts verloren.
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gehörten die Habsburger-Städte gar zum Kanton Zürich?
was hat eine Kantonalbank im Ausland zu suchen?
mischt man sich als Schweizer eigentlich immer in fremde Angelegenheiten ein?
das nimmt kein gutes Ende, Freunde!Fragen über Fragen …
Dieser Entscheid wäre richtig und überfällig. Die Zürcher Staatsbank hat hat im Ausland nichts verloren.
Warum sollte die ZKB im EU Raum Erfolg haben? Keine CH Bank hat es bis heute geschaft. UK wird auch…
Noch nie hat eine Schweizer Bank in Österreich Geld verdient. Die vermögenden Österreicher legen ihr Geld anderswo an.