„Die SNB darf nicht zum Staat im Staat werden“, meinte Yvan Lengwiler vor Wochenfrist in der Sonntags-NZZ. Der Professor für Volkswirtschaft an der Universität Basel brachte seine Kritik in einem Interview an.
Dazu schickte ich der Redaktion diesen Leserbrief, den die Zeitung bis heute allerdings nicht abgedruckt hat. Deshalb erscheint er nun hier.
Yvan Lengwiler kritisiert den Bundesrats-Entscheid über die Bestellung der SNB-Spitzen.
Lengwiler sowie seine Mitstreiter, Charles Wyplosz und Stefan Gerlach vom „SNB Observatory“, machen sich seit langer Zeit für eine Vergrösserung des SNB-Direktoriums sowie für mehr Mitglieder, die andernorts Erfahrungen gesammelt haben, stark.
Bei einer vorurteilsfreien und uneigennützigen Beurteilung muss man beide Wünsche als nicht wirklich weiterführend und zweckmässig einstufen.
Seit dem Wechsel von fixen zu flexiblen Wechselkursen im Jahre 1974 hat die Nationalbank eine beinahe lückenlos höchst erfolgreiche, stabilitätsorientierte Geldpolitik betrieben, die ihr auch in internationalen Fachkreisen höchstes Lob eintrug.
Die globale Spitzenposition des Wirtschaftsstandorts Schweiz ist in ganz hohem Ausmass der Nationalbank-Geldpolitik zu verdanken. Zusammen mit dem Arbeitsfrieden zwischen den Sozialpartnern.
Die SNB-Erfolge sind mit einem Direktorium von 3 Personen, Stellvertretern und herausragenden hausinternen Ökonomen erzielt worden. Mit der Ausnahme der Ausnahmerscheinung des Nationalbank-internen Fritz Leutwiler (Präsident von 1974 bis Ende 1984) will ich hier keine weiteren Namen von Direktoriums-Mitgliedern nennen.
Aber jene, die intern an die höchsten Verantwortungen herangeführt wurden, waren auffallend erfolgreicher als die von aussen Berufenen.
Unter denen befand sich ein Banker, der sich als Präsident privat nicht so verhielt, wie es erwartet werden muss. Ein anderer war ein hervorragender, etwas quecksilbriger Parlamentarier und durfte wegen der seinerzeit noch geltenden Kantonsklausel nicht Bundesrat werden.
Solothurn war mit Willi Ritschard schon vertreten. Als Mitglied und Vizepräsident im Direktorium war er am falschen Platz. Erst als Chef der SRG war er dann wieder im Element.
Mehrere, ehemalige Spitzenbeamte des Bundes blieben Beamte und entwickelten sich nicht wirklich zu Zentralbankern.
Mit einer Vergrösserung des Direktoriums ergäbe sich die Gefahr, dass sachfremde Anliegen die Geldpolitik behindern. Die Nationalbank darf beispielsweise nicht zur Bekämpfung der Klimaerwärmung missbraucht werden.
Der Kritik an der Kommunikations-Fokussierung auf den Präsidenten des Direktoriums kann ich teilweise beipflichten.
Ich wünschte mir insbesondere, dass die Nationalbank unter Martin Schlegel einer Spitzenperson aus der internen Ökonomen-Gilde wieder etwas mehr Auslauf gewährt, wie sie vor allem Kurt Schiltknecht unter Fritz Leutwiler hatte. Gar nicht zum Nachteil der damaligen Geldpolitik.
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Die beliebtesten Kommentare
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Schön dass, Sie Herr Jordan, uns bald verlassen.
Der Euro,die Tourismusbetriebe und die vielen Deutschen die hier leben und mit Schmerzen auf ihre Euro-Transaktionen schauen müssen – hoffen auf eine geldpolitische
Korrektur. Swiss first -das sieht man doch da drüben – kann nicht der Stein der Weisen sein.
Alles Gute Ihnen im Ruhestand.Peter Taufratshofer
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…die niemand tatsächlich zurückzahlen kann. Nur schon die Zshlungen für Zinsen bereiten grösste Probleme.
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Zwischen Hammer und Amboss! Die SNB hat zwischen den Hegemonen USD und EUR fast keinen Spielraum. Die Schuldenimperien zwingen eine expansive Geldpolitik auf bei der überall die Sparer die Dummen sind. Die Funktionäre an der SNB-Spitze können dazu nur wohlgefällig nicken und dabei den künstlichen Börsen- und Immo-boom
bis zum Kollaps verlängern. -
Diese Organisation gehört sofort abgeschafft.
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Was wir brauchen, ist eine Abstimmung, um die SNB daran zu hindern, neues Geld zu drucken. Sie verursacht alle unsere Preiserhöhungen als Folge der Geldinflation (Drucken von viel neuem Geld).
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Die SNB treibt seit Jahrzehnten mit ihrer katastrophalen Tiefzinspolitik die Sparer in den Ruin. Pfui!
In der Devisen und Anlagepolitik sind die auch non valeurs. Meist nur Schwein gehabt mit dem Zokken. Aber Zokken ist nicht deren Aufgabe. -
Die Zeiten des hochkompetenten Herrn Leutwiler sind leider vorbei. Er hätte es sich auch nicht bieten lassen, emeritierte Versager-Politiker zur Seite gestellt zu bekommen. Mir scheint die Organisation der SNB in ihrer derzeitigen Form sehr effizient und der Aufgabe angepasst zu sein. Mit Herrn Jordan war ein hervorragender Währungsspezialist am Werk (siehe Dissertation) und sein Nachfolger scheint seinen Kurs fortsetzen zu wollen. Man sollte ohnehin weniger auf all die Professoren mittelprächtiger Unis hören.
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Man kann auch wirklich richtigen Müll schreiben. So wie Sie
Keine Ahnung wie dieses System auch nur im Ansatz funktioniert.
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Da die Menschheit von der betreuten Bildung, also auch Ökonomie- und Rechtsprofessoren, die Krankheit Geldsystemanalphabetismus indoktriniert erhalten haben, kann die Organisation der Währung für den Leistungsaustausch, seit dem 19. JH. Bankbuchungsziffern (Rothschild, Freimaurer Logen) als grösster Betrug an der Menschheit als Schuld- Verzinsung und Gewerbekonstrukt, organisiert werden.
Weltweit behauptet die Lehrmeinung und Gesetzgebungen, wonach das Geldsystem eine intermediäre Funktion erfülle, somit das Geld vom Himmel falle, die Banken und der Staat vom Geld der Kunden, ihre Aufgaben abdecken.
Es werden signifikant wie in der Medizin, Symptome eines Lehrmeinung- und Gesetzesbetruges diskutiert.
Mehr Verblödung geht nicht! Wacht endlich auf, denn auch das Links-Rechts ideologisierte politische Parteienspiel beruhen auf den genannten Betrügereien! Dementsprechend wählen wir Witzfiguren, welche Verwerfungen und Kriege organisieren dürfen!
Der Rechtsstaat und Demokratie beruhen auf Fiktionen welche als Wahrheit empfunden werden!
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So ist es.
Muss man nichts hinzufügen.
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Der Herr
Was hat die SNB fuer Leute gemacht die Geld gespart haben als Altersreserve?
Negativzinsen?
Bei 5 Prozent Verzinsung ergeben 2 Mio Kapital 100 k als Lebenshaltungskosten
Die Banken haben auf ihre Guthaben bei der SNB Zinsen erhalten (in English heisst das
They were thrown a curved ball
Ich fühle mich durch die SNB Politik benachteiligt.-
Wenn sie glauben, endlos zu leben, stimmt die Rechnung. Ansonsten geht die Versicherungsrechnung davon aus, dass das Alterskapital während der Restlaufzeit aufgebraucht wird, womit ihre Milchbüchleinrechnung schlicht falsch ist.
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Wir sind antrainiert verblödet, denn wir akzeptieren die Organisation der Währung für den Leistungsaustausch (Bankbuchungsziffern) als Schuld-, Verzinsung- und Gewerbekonstrukt!
Es handelt sich beim Gegenwert für den Leistungaustausches, glasklar um eine Gemeinschaftsfunktion, jegliche Verzinsung und Eigengeschäfte sind weder ökonomisch noch rechtlich zu begründen.
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An Super Mario
Ist mir schon klar
Als typischer Schweizer baue ich bei meinen Kalkulationen Sicherheitsmargen ein
Möchte kein Risiko eingehen unter meine Komfortmarge zu fallen
Mir auch wichtig niemandem je zur Last zu fallen -
@Thomas Hohl
Voll einverstanden vor allem auch in Bezug auf die vorsichtige Berechnung und das Thema zur Last fallen! Nur übernimmt im Rentenfall die PK dieses Risiko, da vermutlich auch nicht alle Bezüger den Durchschnittswert erreichen. -
An Super Mario
Habe meine PK bezogen
Bin Eigen verantwortlich
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Das ist wieder ein Bericht. Alle Achtung.
Über die gefährlichste Organisation in der Schweiz.
Die einzige Aufgabe des Zins ist “ Enteignung“.-
niemand zwingt einen Menschen ein Darlehen aufzunehmen. Die meisten werden doch eher aus ihrem persönlichen Umfeld dazu gezwungen, oder nicht? Wer sich freiwillig auf dieses Spiel einlässt, dem kann man nicht helfen.
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Ach Erich! Siehe es doch ein, wir Linken haben gewonnen. Bald ziehen wir die Wanderschuhe aus. Der lange Marsch durch die Institutionen ist fast abgeschlossen. Richtig, die SNB ziert sich noch, das Höschen fallen zu lassen, also nach ESG-Richtlinien Geld zu verbrennen, ähm, zu investieren meine ich natürlich. Trotzdem, unser jahrzehntelanges Mantra «der Schweizer Franken ist überbewertet» wurde zum Ohrwurm! «Döp dödö döp» von Gigi D. ist im Vergleich dazu Kinderkram. Vom einfachen Sozialmigranten bis zur Spitze des SNB-Direktoriums: dieser Wurm kriecht nie mehr aus der Birne, nicht mal, wenn sie so weich ist wie die von Joe.
Unsere Kampfstrategie: einfache Slogans für das einfache Volk. Die wirken immer. Mein Favorite? «Sonne und Wind schicken keine Rechnung». Auch auf den vorderen Plätzen «die Impfung hat keine Nebenwirkungen». Aber zurück zur SNB. Hier spielten wir mit dem Wurm über Bande. Dieser flüsterte der SNB ins Öhrchen: «Schweizer Franken schwächen, Euro und Dollar kaufen!». Ergo, diese EUR/USD Bombe haben wir, die Linken und Grünen, in der SNB-Bilanz deponiert. Ein Dankeschön wäre mal angebracht. Bitte.
Die Zündschnur brennt. Unsere links-grünen KampfgenossInnen machen grosse Fortschritte. Vor allem in Deutschland. Neulich auch in Frankreich und Grossbritannien. Die Schnur ist: fällt Deutschland, fällt die EU. Ohne EU kein Euro. Ohne Euro ist der Schweizer Franken und die SNB Geschichte. Damit ist der Kapitalismus überwunden, die Marktwirtschaft zerstört und wir können unser Sozialistisches Paradies einführen. Ohne Drecksgeld. Nur noch mit CBDC. Kompliziert? Stellt euch einfach eine Bezahlkarte für alle und alles vor.
Einzige Sorge ist, dass die SNB jetzt nicht voll durchzieht. Ein Desaster wäre es, wenn sie Euro und Dollar gegen feste Werte tauschen würde. Also gegen Gold. Oder noch schlimmer, gegen Bitcoin! Das müssen wir unbedingt verhindern. Hier müsst ihr alle mithelfen. Die Slogans haben wir ja schon geschaffen: «Bitcoin ist eine Umweltsau», «Bitcoin ist wertlos und ein Schneeballsystem» und «Bitcoin wird nur von Krimizellen» benutzt. Also, verbreitet diese Wahrheiten, bei allen Gelegenheiten. Ein Dankeschön von mir plus ein Gratisjoghurt «Nature-Vegan» oder «Kiwi-Banane» auf eurer ersten Bezahlkarte.
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zu lange; nicht gelesen
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Lang, aber gelesen.
Den mit dem Bitcoin und festen Werten meinen sie aber nicht wirklich ernst?
Und den Rechtsdrall, den ich auch nicht wirklich produktiv einstufe, in vielen europäischen Regionen übersehen sie wohl geflissentlich? -
@Ich: Gern geschehen. Nur der mit der Bezahlkarte, der ist eher auf eurem Mist gewachsen. Und keine Angst, der Kartenherausgeber schickt dann eine Rechnung.
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@Ich etc
Sie sollten zum Schauspielhaus gehen, lustige Monologe schreiben 🤣
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Wer die Vergangenheit als Maßstab für die Gegenwart und Zukunft wählt und dies bei einer immer komplexeren Geldwirtschaft, scheint mir den falschen Ansatz anzuwenden. Meiner Meinung nach sollte in einem solchen Direktorium auch ein/e Spitzenbanker/in vertreten sein, der den Modus Operandi der Grossbanken versteht. Es steht jedoch fest, dass die SNB niemals die Kosten für Spitzenbänker decken kann und nur wenige Spitzenbänker bereit sind, mit weniger Gehalt dem Schweizer Volk zu dienen.
Auch die SNB hat gewaltige Böcke geschossen, z.B. bedenkt man den gewaltigen Goldverkauf und die momentane Bilanzsumme usw. ! Weltklasse ist dies nicht, wie hier vorgekauelt wird.
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Im Nachhinein weiß Herr Elmer alles besser. Ich gehe davon aus, dass Sie 2019 noch viel in Gold investiert haben. Und vielleicht ist es besser, wenn die SNB den Modus Operandi (heute ja nur noch eine..) nicht ganz versteht resp. von dieser dann vermutlich noch beeinflusst wird.
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@ Robin Hood 😉, Sie haben mit dem Gold recht! Meine Kunden hatten und haben immer noch Freude! Haben Sie nicht investiert?🤓
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In hohen Hallen schweigt die Macht,
Die SNB, sie hält die Wacht.
Doch wo bleibt der frische Wind,
Der neue Kraft und Richtung bringt?Drei Köpfe lenken unser Geld,
Drei Köpfe, die man eng nur wählt.
Aus eigenem Stall, vertraut und stumm,
Doch bleibt die Welt so außenrum.Kritiker rufen laut und klar,
Dass Externe wären wunderbar.
Doch hört man nicht, man bleibt bei sich,
Schließt Tore fest und wechselt nicht.Euros, Dollars, Yen und Pfund,
Man kauft in Massen, geht’s gesund?
Die Bilanz, sie bläht sich auf,
Die Zukunft leidet, bricht im Lauf.Was fehlt, ist nicht nur Zahlenspiel,
Was fehlt, ist kluger Köpfe Ziel.
Die Struktur des Rats, sie sei bedacht,
Mit Wissen, das von außen lacht.Denn jeder, der da draußen steht,
Bringt neue Sicht, die uns bewegt.
Erweitert eure Reihen weit,
Zum Wohl des Landes, jetzt, nicht weit.Lasst fremde Stimmen laut erklingen,
Lasst frischen Geist ins Ruder dringen.
Nicht nur im Kreise eigner Zucht,
Wird gute, weise Macht gesucht.SNB und Politik, seid mutig, stark,
Erweitert euch und schafft den Park.
Von klugen Köpfen, die vereint,
Zum Wohl des Franken stets gemeint.-
Wie schon so oft mit neuen Dingen
wollen die auch nicht so recht gelingen….„Äs ändered alls und guetet nid.“
Schaut mal wo unsere Welt mit den so gescheiten Menschen hingekommen ist. Schuld sind die, welche neue Dinge erfunden und erforscht haben. Wir sind vielleicht früher gestorben als heute, aber das war von der Natur so vorgesehen.
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war gut.
Sinnbild einer total verblödeten Gesellschaft, der man jeden Unsinn erfolgreich unterjubeln kann.
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Die Natur führt Ihnen vor, wer verblödet ist.
Zum Glück, sonst würden Leute wie Sie noch behaupten, die Schwerkraft existiere nicht. -
Genauso ist es. Deshalb funktioniert das auch.
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Sie liegen falsch mit Willi Ritschard.
Leo Schürmann aus Olten heisst der richtige Mann. Er war fünfter Generaldirektor der SRG. Schürmann war Nationalrat CVP, der erste Preisüberwacher und Mitglied des Nationalbank-Direktoriums. Seine Amtszeit dauert von 1981 bis 1987. Ob Ritschard oder Schürmann, beide stammen aus dem Kanton Solothurn.
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Sie sollten lesenderweise verstehen lernen.
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@andri sacchi
Verklausuliert, umständlich und unscharf geschrieben. Weshalb der Autor den (wichtigen) Namen Leo Schürmann nicht erwähnt, finde ich grotesk.
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@Rory
Sie sollten den Artikel in Ruhe nochmal durchlesen. Dann könnte Ihnen auffallen, dass nicht Ritschard sondern eben Schürmann (ein großer schnell Sprecher) gemeint ist.
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war gut. Sinnbild einer total verblödeten Gesellschaft, der man jeden Unsinn erfolgreich unterjubeln kann.
Ach Erich! Siehe es doch ein, wir Linken haben gewonnen. Bald ziehen wir die Wanderschuhe aus. Der lange Marsch durch…
Der Herr Was hat die SNB fuer Leute gemacht die Geld gespart haben als Altersreserve? Negativzinsen? Bei 5 Prozent Verzinsung…