Bei der Schweizerischen Bankiervereinigung, der wichtigen Lobby der Finanzindustrie, herrscht Flugwetter.
Nach diversen prominenten Abgängen hat nun auch der Chef Asset Management und Sustainable Finance seine Kündigung eingereicht.
Hans-Ruedi Mosberger heisst er und ist per Ende September weg. Er gehörte seit 2017 zur Spitzencrew der Bankenlobby, zuvor war er lange im UBS Asset Management, wo er es weit nach oben gebracht hatte.
Mit Mosberger springt der Kopf einer zentralen Truppe der Bankiervereinigung von Bord, die sich in den letzten Monaten regelrecht aufgelöst hat.
Vaporisiert. Verdampft.
Vor Mosberger reichte eine junge Frau ihre Kündigung ein. Sie war von der Nationalbank zur Bankiervereinigung gestossen, wo sie den Titel „Policy Advisor Sustainable Finance“ trug.
„Mit Mosberger ist jetzt das ganze Sustainability-Team weg“, sagt ein Insider. Auf Anfrage hiess es bei der Bankenlobby, man würde „keine individuellen Abgänge“ kommentieren.
Die personellen Turbulenzen hängen mit dem neuen CEO der einst erfolgreichen Organisation zusammen, die ihren Tritt sucht.
Roman Studer heisst er, er war vor Jahresfrist von der UBS an die Spitze der Bankiervereingung gestossen – geholt von Marcel Rohner, dem Präsidenten.
Rohner war bis 2009 zuoberst bei der Grossbank. Heute spielt er eine wichtige Rolle beim Wachstumskurs der Genfer UBP.
Nächsten Donnerstag lädt Rohner zum grossen Bankentag seiner Vereinigung in Genf. Thema: „Schweizer Finanzplatz unter dem Einfluss der Geopolitik“.
Studer, 47, gibt zu reden. Unter ihm schoss die Fluktuation durch die Decke.
In Zürich, wo die Bankiervereinigung einen zweiten Sitz neben Basel installiert hat, liess er sich ein Einzelbüro herrichten.
Alle anderen sitzen im Shared Office.
Studers neuer Mann für die Nachhaltigkeit, das auf Englisch unter „ESG“ läuft, stammt aus der Ostschweiz.
Erol Bilecen heisst er, bei der Raiffeisen Schweiz kümmerte er sich als „Leiter des Kompetenzzentrums für Nachhaltigkeit“ um nachhaltige Fonds.
Laut einem Gesprächspartner ist nicht Studer der grosse Zampano zuoberst bei der Banken-Lobby, sondern eine Frau.
Die hatte einst bei der Zürcher Kantonalbank ihren Aufstieg geschafft: Dagmar Laub.
Als Mitglied von Studers Geschäftsleitung verantwortet Laub bei der Banken-Organisation den zentralen Bereich „Communications and Public Affairs“.
Für die 60köpfige Lobby ist dies das Herz und Gehirn: Dort entscheidet sich, ob die Banken in Bern gehört werden.
In Laubs Laden bleibt kein Stein auf dem anderen. Von der alten Grosstruppe ist fast keiner mehr übriggeblieben.
Laub kommandiere mit eisernem Willen, sagt eine Auskunftsperson. „Sie arbeitet rund um die Uhr und treibt die Leute an. Faktisch regiert Laub.“
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Die beliebtesten Kommentare
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❄❄❄Es wird Eiskalt!
Die Wahrheit darf niemand erfahren. -
Laub ist wir ein Laubbläser: Laut, unangenehm für das direkte Umfeld und produziert viel heisse Luft. Die ZKB ist dankbar, ist sie weitergegeben worden.
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Seit wann tragen Bankerinnen Hüte? Ist mir bisher nicht aufgefallen. Ansonsten ist der Artikel ok…für die, die sich dafür interessieren. Note 4-5
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Die Kredit.- und Schuldenberge, welche die Banker und Zentralbanker mit ihren Schuldenwährungen erzeugen, erhöhen sich systematisch und nachhaltig, bis das Betrugssystem implodiert. Spätestens dann werden auch die angeblichen „Nachhaltigkeits-Fonds“ implodieren.
Als nachhaltig kann man vielleicht auch noch die Dummheit der Regierenden bezeichnen, denn sie unterstützen das Kreditschneeballsystem des Bankenkartells, und lassen sich damit finanzieren, bis zur Implosion des Systems am Tage X.
Es ist schlicht und einfach eine Riesenkatastrophe, die da abläuft.
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Wer ist Dagmar Laub?
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Böse Zungen behaupten, ESG stünde für „Extra Spesen & Gebühren“
Wer sich bei seinen Investmententscheiden von solchen Labels blenden und verführen lässt, gehört höchstwahrscheinlich in die Kategorie von Leuten, über die in Verkäuferkreisen schon seit Ewigkeiten der Spruch kursiert: „Es steht jeden Morgen ein Idiot auf, man muss ihn nur finden!“!
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Viel Spass ohne ESG und mit noch mehr Klimawandel in der Beton Wüste Schweiz. Starkregen, Permafrost, Murgang und die vielen neuen, bunten Insekten. Mir ist’s egal.
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ESG ist ein Produkt, welches es den Banken erlauben soll „Greenwashing“ zu betreiben ohne irgend etwas am Verhalten ändern zu müssen.
Aufgrund von idiotisch ausgewählten Kriterien können Firmen wie Holcim plötzlich wieder als Lufterfrischer punkten.
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ESG ist sowieso nur ein Marketinginstrument und Etikettenschwindel, von daher ist dieser Verlust an „Experten“ nicht relevant.
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SBV holte mal vor ein paar Jahren Mckenzy, um ihen Sinn oder so zu ermitteln, so in meiner Erinnerung.
Das sagt alles. -
Hold the horses, lieber Lukas. Frau Gall mag ambitioniert agieren. Über ihren Verantwortungsbereich hinaus, hat sie aber wenig bis gar nichts zu melden.
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Dagmar Gall ist bestenfalls eine fleissige Biene, mehr aber auch nicht.
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Geint ist wohl Dagmar Laub, oder?
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Das Thema ESG ist mittlerweile genauso implodiert, wie es vor einiger Zeit plötzlich gehyped wurde!
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Marcel Rohners damaliger Auftritt vor englischen Parlamentariern wegen des Libor-Skandals, wo er aussagen musste, war keine besonders souveräne Leistung wie das von einem Bankenchef hätte erwartet werden können.
Nun ja, die Schweizer CEO‘ sind für ihre Kamerascheu bekannt. Daher haben wir so viele redegewandte Deutsche an der Spitze von Schweizer Unternehmern. -
Genau meine Erfahrung. Wenn man hinstellen muss, lieber den Kollegen schicken und selber „aufs Maul hocken. Der Schweizer hat im Blick und ist ein Beobachter.
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Jeden Herbst fällt Laub von den Bäumen. Wird zu Kompost und lässt im Frühling neues gedeihen.
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Der ex-UBS‘ler Studer ist untragbar und muss ersetzt werden. Je schneller, desto besser. Der ganze Laden ist mittlerweile inhaltlslos unterwegs und er holt nur Überforderte und Ja-Sager ins Boot. Gutes Beispiel ist die neue Lady von der ZKB. Da kommt absolut nichts ausser warme Luft.
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Also wenn man sich beruflich als Endvierziger (Frau oder Mann) in einem Verteilungskampf-Szenario zwischen Sustainable Finance-„Cracks“, gestrichenen ex-UBSlern und „eisern“ befehlender Comms-Damen in einer unwichtigen Lobby-Organisation (es zählt nur Standleitung UBS-Bern) einer nieder gehenden Industrie befindet (Banking-CH ist ja wie Kohlebau in Deutschland Ende 90er), dann ist man definitiv gut beraten, mal früher Feierabend zu machen und zu überlegen, ob nicht die Flucht ins Privatbanking nach Dubai Sinn macht.
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Klingt nach self confirmation bias. Wenn’s andere auch machen, habe ich es richtig gemacht.
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die bankiervereinigung soll doch mit den bauernverband fusionieren.
beide werden massiv subventioniert vom staat. -
Viele Turbulenzen – mit Laub bereits im Frühherbst – aber was steckt da dahinter? Welche (anderen?) Ziele verfolgt die neue Lobby-Truppe? Wie gross ist der Einfluss der Bankiervereinigung bisher und zukünftig? Viele Fragen bleiben offen.
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ESG ist ein riesen Marketing-Luftschloss der Finanzindustrie und ein Paradebeispiel dafür, dass wir in Zeiten der spätrömischen Dekadenz leben. Dieser Bürokratieaufwand, den das ESG-Monster bei den Firmen geschaffen hat, ist unfassbar und hemmt die Produktivität ungemein.
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Hat es in der Villa Germania, bei Loomit in Pattaya, eigentlich noch freie Zimmer?
ESG ist ein riesen Marketing-Luftschloss der Finanzindustrie und ein Paradebeispiel dafür, dass wir in Zeiten der spätrömischen Dekadenz leben. Dieser…
Hat es in der Villa Germania, bei Loomit in Pattaya, eigentlich noch freie Zimmer?
ESG ist sowieso nur ein Marketinginstrument und Etikettenschwindel, von daher ist dieser Verlust an "Experten" nicht relevant.