Im Sommer sagte Urs Hottiger, ein Deal stünde vor der Tür. Jetzt ist September, und der VR-Präsident der Zürcher Kaleido Privatbank steht immer noch mit leeren Händen da.
Ende Jahr, so der HSG-Ökonom, würde er wohl News verkünden können. Entscheidend sei aber wie immer die Finma.
Die Bankenaufsicht hat offenbar bisher stets abgewunken. Laut Informationen soll der Watchdog mit den von Hottiger präsentierten Interessenten fürs Bänkli im Seefeld nicht happy gewesen sein.
Einmal soll es um einen Monaco-Geschäftsmann mit Links in den Libanon und von dort in den Iran gegangen sein. Die Berner Behörde habe ihren Augen nicht getraut.
Sicher ist: Die Kaleido steht seit über einem Jahr zum Verkauf. Und keiner will sie – oder nur solche, die der Schweiz nicht genehm sind.
Eine zweite Klein-Bank, die aber eine viel geschichtsträchtigere Herkunft hat, wird wohl bald von der Bildfläche verschwinden.
Die Rede ist von der IHAG, besser bekannt als Bührle Bank. Der deutsche Waffenschmied Emil Bührle hatte das Finanzinstitut nach dem Krieg 1949 als Industrie- und Handelsbank gegründet.
Sein Nachkomme Gratian Anda will sich jetzt von ihm trennen. Laut Informationen laufen intensive Verkaufsgespräche mit zwei Interessenten. Zur Debatte stünde ein „Asset-Deal“.
Die beiden Fälle werfen ein Schlaglicht auf den Zustand von Zurich Banking. In der Limmatstadt herrscht Lichterlöschen.
Nicht bei der UBS selbstverständlich, dafür aber bei den Kleinen. Die leiden unter immensen Kosten der wuchernden Regulierung.
Und schaffen es kaum mehr, die dafür nötige Technologie aus dem operativen Geschäft so zu finanzieren, dass am Ende ein genügender Profit übrigbleibt.
Bei der Bührle-Bank könnte Thomas Schmidheiny, der einstige Zement-Baron, sein grosses Vermögen abgezogen haben.
Weil das Management die grosse Lücke nicht mit Neukunden füllen konnte, steht die Erfolgsrechnung schief.
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Die beliebtesten Kommentare
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Die Bank hat das Wasser am Hals und wirbt mit Langlebigkeit (Longevity)? Lachhaft. Wenn man denkt, man hat alles gesehen.
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Wer vermisst denn die?
Schliessen – ganz einfach.
Die Minibänkli vermisst ja auch niemand.
Offensichtlich sind die so unbedeutend, dass sie nicht einmal für eine Übernahme taugen. -
Vontobel ausser Rand und Band. Die kaufen schon wieder lausige 3mia Assets. Diesmal von IHAG. Wie üblich schaffen die es wieder 2/3 der Assets zu verschäuchen.
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Die Schweiz braucht keine Schweizer Banken mehr.
Die haben gut verdient aber mit der neuen Welt kommen die nicht klar.
Verkaufen und in Rente gehen.
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Gewisse wollen gerne noch etwas arbeiten und nicht nur Suppe löffeln im Altersheim.😛
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Ja, die Strassendirnen suchen und suchen und suchen auch.
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Nur finden die, da Preis / Leistung stimmt. Was bei diesen Bänklein offenbar nicht der Fall ist.
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Ich würde niemals eine Privatbank kaufen. Man kauft einen Scherbenhaufen und die Kunden suchen das Weite. Dem sogenannten „Vertrauten“ des Herrn Anda kann man nicht trauen. Wäre ich Herr Anda würde ich diesen sogenannten „Vertrauten“ dringlichst in Frage stellen. Leider treiben solche Gestalten ihr Unwesen auf dem Bankenplatz.
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Habt ihr, Kaleido, schon bei der Blkb angeklopft? Die nehmen alles und das Beste die haben ganz viele freundliche Steuerzahler die ihr Portemonnaie für euch öffnen. Sparen sollen sie schliesslich im Stammhaus!
Da kannst du super verdienen und wenn du nicht liefern kannst, einfach sagen, dass halt so ein Startup bzw. ein unternehmen, welches sich reorganisiert Zeit braucht.
Liebe Grüsse aus dem Seefeld
Toni-
Made my day🤣
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Ach, es gibt doch viele Möglichkeiten. Zum Beispiel Umwandlung in eine Schattenbank. Artikel Note 4-5.
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Hihi ich habe Samenbank gelesen…
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Schweizer Banking wird immer schwieriger. Die Einheimischen verarmen immer mehr. Auch in der USA und EU sind grosse Teile der Bevölkerung immer ärmer. Der Rest der Welt wird kaum mehr investieren dank den Sanktionen.
Bescheidene Brötchen sind angesagt. -
Da werden meiner Meinung nach noch ganz andere einen ähnlichen Weg gehen müssen. Zu klein um relevant zu sein, ohne zukunftweisende Geschäftlsmodelle: Bergos, Maerki Baumann etc. etc. Die Konsoldierungswelle läuft.
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Die Kaleido Privatbank ist ein kleiner Außenseiter. Es fehlt an Substanz und Ernsthaftigkeit, was sie in der professionellen Welt des Private Banking eher als ‘Witz’ erscheinen lässt. Die Erwartungen an eine solide Schweizer Privatbank werden hier nicht erfüllt. Wer verhandelt schon mit Käufer aus Libanon / Iran. Unglaublich eigentlich.
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Positiv ist dabei, dass niemand so blöd ist und kauft. Vielleicht ist die Bank Bär ein Interessent, das würde mich nicht erstaunen!
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„After“ Credit Suisse-Debakel :
Klein-Betriebe nur noch Gackel!
ORF
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Ich kenne die Kaleido als keine, aber feine Bank mit einem tollen Team. Weiter so!
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Welches Team? Da gibts kein Team. Ich weiss es
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… als KEINE aber feine Bank – der war gut
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Bei der FINMA soll man nicht so kleinlich sein. In Sachen CS/UBS hat man ja auch großzügig auf anderer Kosten nachgeholfen, da wird man doch für die Kaleido auch eine Fusion zusammenbauen können.
Letztendlich ist es doch ganz klar, wenn man keinen Fusionspartner findet, muss man abwickeln.
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Hr. Hässig wie soll man denn ihrer Meinung gute Geschäfte machen wenn sämtliche Länder (Iran, Russland, Irak, Asserbaidschan etc) mit all den guten Geschäftsleuten sanktioniert werden?????????
Uns wird die Geschäftsgrundlage entzogen
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Lieber Herr Mitarbeiter, naiver geht’s nimmer… Iran, Russland, Aserbaidschan, Irak. Sorry dann soll die Bank untergehen.
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Vielleicht kauft ja die Bank of Pattaya🤣
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wäre das nicht SGBL-Richelieu?
Es wäre immer noch verrückt, wenn die FINMA einen Verkauf an Aktionäre aus Monaco/Libanon (mit dem Wissen, was dahinter steckt und welche Probleme sie in Abu Dhabi haben) akzeptieren würde, wenn die vorherigen Käufer der Bank viel solider waren…
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Das Problem im Banking, nicht nur in der Schweiz, sind nicht die Regulierungen oder unvorhersehbare, wilde Märkte. Irgendwelche Regeln gab es immer und die Märkte waren noch nie vorhersehbar und immer wild, es gibt nur die Illusion der Kontrolle. Fast wie bei einem Dompteur mit seinen Wildkatzen, der denkt sie zu beherrschen und dann doch gebissen wird.
Das Problem sind die gierigen Idioten die in den Banken Karriere machen. Meist hochintellligent (eigentlich), bestens ausgebildet an MODELLEN, aber arrogant und faschistoid, sind die so von ihrer Genialität überzeugt, dass die gar nicht merken, wie eingeschränkt ihr Blick ist. Wenn jemand etwas anderes sieht, werden diese als blutige Amateure, „dumb money“, im schlimmsten Fall Verschwörungstheoretiker, abgekanzelt. Und wenns dann passiert: „Ja, die Märkte sind halt unvorhersehbar, niemand hat das kommen sehen, dieser Zusammenbruch kam überraschend, wir hatten keine Chance uns vorgängig zu positionieren, blablabla, unsere Modelle zeigen weiterhin, dass…“
Vielleicht mit Ausnahme von Corona, war JEDER Crash vorhersehbar, teilweise Monate&Jahre im voraus. Diese Arroganz der „Masters of the universe“ (LOL), führt dazu, dass junge gut ausgebildete Analysten welche den Tsunami anrollen sehen, diese Erkenntnisse NICHT teilen aus Angst vor den obgenannten Konsequenzen mit negativem Impact auf ihre Karriere. Bei groben Fehlern sollten die Verantwortlichen bis mind. N-2 mit ihrem persönlichen Vermögen haften und bei der Rekrutierung sollte ein „flashy“ auftreten direkt zum Ausschluss führen. Wir brauchen keine Showleute, wir brauchen gute Banker mit intakter Moral und Weit/Breitsicht welche nicht nur auf Modellen basieren. -
@Lukas: Hast du dir noch nie überlegt eine Bank zu posten? Das wäre die Gelegenheit für die Diversifikation.
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Bilanziert die Kaleido Privatbank überhaupt noch? Die hatten doch 2022 nur noch 12m Eigenmittel, bei über 4m Fehlbetrag im Jahr?! @LH: finde den Fehler…
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Zürich Banking ist auf der Banken-Evolutionsstufe noch irgendwo zwischen Ursuppe und Quastenflossler stehen geblieben. Es herrscht das Gierrecht (bei der Geschäftsleitung und auch beiden subalternen Bonus einheimsern).
Einige Banken sind so klein, dass sie – ausser dem Gründer – noch gar niemand kennt.
Andere Banken entstammen Familien, welche durch geschickte Nutzung von Zwangsarbeitern und durch cleveren Handel mit von deren Besitzern nicht mehr benötigten Bildern reich geworden sind.
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HSG steht noch mal für was?
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gute Herbeiführung! – ich dachte die wären aus Sankt Güllen
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VRP M hat das Benko-Engagement vermittelt. Dies ist der Todesstoss für die IHAG.
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Was auch immer Kaleido ist, irgend eine Bank (z.B. die Frustrated Bank in Gibraltar) wird sich bestimmt dafür interessieren und einen Füfermocken dafür springen lassen. Und auch bei der IHAG gibt es bestimmt in irgend einem Land, in welchem Sklavenhandel noch erlaubt ist Interessenten.
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ob er hsg, uzh oder harvard ökonom ist, spielt gar keine rolle. wie auch immer… würde ich auch nicht kaufen haha
Das Problem im Banking, nicht nur in der Schweiz, sind nicht die Regulierungen oder unvorhersehbare, wilde Märkte. Irgendwelche Regeln gab…
@Lukas: Hast du dir noch nie überlegt eine Bank zu posten? Das wäre die Gelegenheit für die Diversifikation.
Hr. Hässig wie soll man denn ihrer Meinung gute Geschäfte machen wenn sämtliche Länder (Iran, Russland, Irak, Asserbaidschan etc) mit…