Romeo und Julius – das ist vorbei. Romeo Lacher tritt vorzeitig als Präsident bei der Julius Bär ab.
Er wird damit zum zweiten Big-Time-Opfer der Benko-Affäre bei den Bären. Vor Jahresfrist musste bereits CEO Philipp Rickenbacher vom Acker.
Lacher erhielt eine Schonfrist von einem Jahr. Letzter Auftrag: Finde einen guten Steuermann. Lacher brachte Stefan Bollinger, der ist seit Jahresbeginn am Drücker.
Höchste Zeit, Lacher in Pension zu schicken. „Mit Stefan Bollingers Antritt als CEO schlägt Julius Bär ein neues Kapitel auf“, so Lacher heute früh im Bär-Communiqué.
„Es ist ein guter Zeitpunkt für diesen Wechsel auf Stufe Verwaltungsrat.“
Die Würfel für den Wechsel auf der Kapitänsbrücke seien bereits vor längerem gefallen.
Lacher habe „den Verwaltungsrat 2024 über seine Absicht informiert, an der Generalversammlung 2025 nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung zu stehen“.
Der Entscheid wird als jener Lachers dargestellt. Tatsächlich hatte der Präsident des Bär-VRs als Mitglied des Risiko-Ausschusses die 600 Millionen für René Benko durchgewinkt.
Damit war Lachers Schicksal besiegelt. Sein Kopf rollte einfach ein Jahr später als jener der anderen Benko-Verantwortlichen.
Wer übernimmt? Laut einem Insider würde Beatriz „Betty“ Sanchez zu den Papabili zählen. Warum sonst ging sie letzten Sommer als Bär-Frühstücksdirektorin nach Hamburg Deutsch lernen?
Ein schwaches Indiz? Mag sein. Doch sie ist eine Frau, und die Julius Bär schreibt heute, dass Lachers „Nachfolgerin“ oder „Nachfolger“ im März präsentiert würde.
Gehört heute zum Standard-Vokabular. Klar.
Schliesslich Sanchez Leistungsausweis. Sie war knapp 7 Jahre lang operative Lenkerin des Lateinamerika-Geschäfts.
Dort hatten die Bären einen Schuh nach dem anderen herausgezogen. Kaum ein Geldwäscherei-Fall ohne prominente Beteiligung der Zürcher.
Sanchez musste den Rückwärtsgang einlegen: Rückzug aus zahlreichen Märkten. Kritiker sehen sie deshalb als Abwrackerin einer einst profitablen Region.
Sicher ist: Bär ist heute in Lateinamerika nur noch ein Schatten jener Bank, die sie nach der Übernahme des „International Wealth Managements“ der Merrill Lynch gewesen war.
Wenn aber selbst der Track-record bei den Bären Sanchez nicht zwingend fürs Präsidium qualifiziert, was sonst soll sie zur möglichen Kandidatin machen?
Vielleicht Goldman Sachs. Die Bankerin war nach ihrer Zeit bei HSBC von 2008 bis 2017, als sie zur Julius Bär wechselte, bei der US-Investmentbank Managing Directorin.
Zuständig für Lateinamerika.
Von wo kommt der neue CEO der Bär schon wieder? Goldman Sachs. Setzt der VR der Bär allenfalls auf ein Doppelgespann mit Stallgeruch Goldmach Sachs?
Der März wirds zeigen. Für Romeo Lacher ist so oder so fertig lustig. Der einstige CS-Kadermann tritt als grosser Verlierer von der helvetischen Banker-Bühne ab.
Bei der Finanzgruppe Six haben seine Big Deals – Verkauf von Payment an die französische Worldline und Kauf der spanischen Börse BME – ein tiefes Loch in die Erfolgsrechnung gerissen.
Vor allem, dass die Schweizer an den Franzosen einen grossen Teil des Erlöses in Aktien akzeptierten, wurde zum Waterloo. Der Titel fiel ins Bodenlose.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Wer zuletzt lacht, lacht am…
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Wenigstens wird er nicht mehr im ‚Russland‘ Tsunami sein.
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Kann mir nicht helfen, aber immer, wenn ich so was lese, dass „Lacher die Konsequenzen seines Tuns tragen muss“ und sehe, was das genau heisst, weiss ich nicht, ob ich lachen oder heulen soll!
Das kommt mir vor, wie wenn die Putzfrau beim F1-Rennstall von Red Bull den Boliden von Verstappen für eine Spritzfahrt ausleiht, diesen dann in eine Mauer setzt und komplett demoliert und sie dann von oben so sanktioniert wird, dass sie jetzt den Wassereimer tragen muss und nicht mehr auf dem Putzwägeli rumfahren darf…!Und die FINMA spielt einmal mehr eine absolut lächerliche Rolle und glänzt durch Inkompetenz und faktische Inexistenz.
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Schreibt der werte Herr Hässig im Artikel:
„Für Romeo Lacher ist so oder so fertig lustig.“Da haben Sie bei mir definitiv für einen Lacher gesorgt! Wenn auch nicht für einen Romeo.
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Klar war sowieso das der VR-Präsident gehen muss, fraglich nur warum er damit ein Jahr wartet. Was den Nachfolger angeht: Ich tippe mal auf Goldman Sachs Vergangenheit und das es auf jeden Fall eine Frau wird. Die Vergangenheit hat ja gezeigt, das der Track-Record in den Verwaltungsräten nicht wirklich eine relevante Rolle spielt, und faktisch jeder VR-Mitglied werden kann.
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Bär bleibt ein Trauerspiel, ich würde es mit einem Bambusbären versuchen.
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Die 7 Bundesräte out!
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BRAVO endlich. Der Druck wurde zu gross für Lacher und er war nur ein Verwalter.
Jetzt kommt die neue Generation aber Sanchez sollte es auf keinen Fall sein. Die Bank braucht jemanden, der die Schweizer WErte kennt und eine weisse Weste hat.
Tja jetzt wirds schwierig. Weisse Westen, wo gibts die bloss?
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Urs Rohner?
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@BRAVO
Danke für Ihren Humor – Schweizer Banker, weltweit bekannt für Ihre weissen Westen.
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Das ist der Lacher des Tages!
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Ich würde sagen, dass ist der Romeo des Tages
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…neue “Finanzspezialisten“ (ohne Rock)!
“Lächeln“ genügt für Lacher! -
Es ist richtig, dass ein 600 Millionen Schaden Konsequenzen hat.
Die Unantastbaren sind nicht mehr unantastbar.-
Keine Angst, der geht mit grossem Fallschirm und wird mit lobenden Worten verabschiedet. Banker sind Alleskönner und immer mit weisser Weste unterwegs.
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Und das nennen Sie Konsequenzen? 😂😂😂 600 Millionen versenken und sich als Multimillionär ins Privatleben zurückziehen? Mo moll…
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Absolut höchste Zeit dass Lacher weg ist. Der Typ hat nichts gebracht aber viel gekostet.
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Dass Romeo Lacher endlich weg vom Fenster ist, freut
– den CEO von BAER
– die GL von BAER
– den VR von BAER
– die BAER-Aktionärinnen und -Aktionäre sowie
– die mut- und zahnlose FINMA.Aber ist es nicht ein weiteres, kolossales Armutszeugnis für den VR der BAER, wenn mit diesem, bereits im Jahr 2024 angekündigten Rücktritt nicht auch gleich die Nachfolge präsentiert werden kann?
Im VR der BAER ist ein radikales Ausmisten angesagt. Zudem gehört SUCCESSION PLANNING zuoberst auf die Traktandenliste. Letztlich gilt auch für die Anzahl der VR-Mitglieder bei BAER das geflügelte Wort „weniger (dafür gut) ist mehr“.
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Nähme mich noch wunder, wie viel man für mehr als eine halbe Milliarden Abschreiber trotzdem noch hinten rein geschoben bekommt? Kann man definitiv nicht mehr ernst nehmen!
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Na ist doch Konsequent von ihm, dass er geht – falls es wegen Benko ist. Zudem auch klar, dass nicht CEO und VRP gleichzeitig gehen. Jetzt ist das CEO Thema erledigt dann kann der VRP ersetzt werden.
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In einer anderen Firma bekommen sie einen fristlosen, für wirtschaftliches Missmanagement. Danke für den Lacher!
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Romeo out. Na endlich, dieser Milliarden Jongleur wäre schon längst fällig gewesen! Danke für den Lacher!
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Urs Rohner for President!
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privatbanker haben was anrüchiges.
wozu braucht man sie noch?
immer nur schlimme schlagzeilen
und fremdschämen für uns schweizer.-
… weil es die Reichen immer noch schaffen, immer reicher zu werden. Wenn diese Diskrepanz endlich ausgemerzt ist, dann einverstanden, braucht es keine solcher Banken mehr.
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Ja, aber das schaffen sie nicht dank, sondern trotz der Private Banker.
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Wirklich Betty Sanchez? Leistungsausweis? Übrigens kann man Deutsch auch in der Schweiz lernen – soviel dazu. Ob dies so alles gut geht.
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Na wenn da der Romeo nicht seine Julia in den VR gehieft hat!
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Endlich… war längst überfällig. Wo Lacher war, wächst danach lange kein Gras mehr
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Drama, Baby, Drama! Bei Julius Bär geht’s zu wie in einer schlechten Netflix-Serie: Präsident Romeo Lacher stolpert spektakulär über das Benko-Fiasko – ein 586-Millionen-Franken-Debakel, das dem Image der Bank ein Sahnehäubchen aus Chaos verpasst. Und jetzt? Die Gerüchteküche brodelt: Könnte wirklich Betty Sanchez das Ruder übernehmen? Sanchez, die sich erst kürzlich in die bequeme Welt des Chair of Americas zurückgezogen hat, um „mehr Zeit für Strategie“ zu haben? Oder war das der schlaue Rückzug in Deckung, um sich in Position zu bringen?
Und was steckt wirklich hinter Lachers Abgang? Ein freiwilliger Schritt zur Seite oder doch ein Rausschmiss im Designeranzug? Schließlich lässt sich so ein Skandal ja nicht ohne Bauernopfer bewältigen. Vielleicht wissen wir bald mehr – oder wir bleiben einfach dran und warten auf die nächste Episode von ‚Game of Bärs
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Achtung Achtung
Das ist eine Mitteilung an die Elite:
Bitte sofort Sicherheitsfallschirm aktivieren und weiche Landung vorbereiten. -
Baer hat das Lateinamerikageschäft in den letzten Jahren langsam aber stetig abgebaut. Wahrscheinlich eine schlechte Entscheidung, denn es handelt sich um einen treuen und profitablen Kundenstamm. Risiken gibt es natürlich auch dort, aber die gab es auch in näher gelegenen Märkten wie Österreich.
Ein Präsident, der nicht aus der Schweiz kommt oder Experte in einem der Kernmärkte von Baer ist, macht wenig Sinn. Auch wenn eine Frau überfällig ist und willkommen wäre.
…und sie ist sehr elegant und hübsch!
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Stimmt!
Siehe auch die Georgien Kunden wo dann kurzzeitig 1x im Jahr beim anual Risk Review das Atlas abgeschaltet wurde.
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Na also!
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Zeno Staub for President … so kann der ohnehin kommende Merger von Baer mit Vontobel optimal vorbereitet werden.
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Vontobel ist schon kurz vor der Übernahme, nach Jahren von selbstgefälligem Management. Eigentlich war es kein Management, sondern ein Gruppenturnen von Drittklassigen. In wahrlich hellseherischer Voraussicht, hat so ziemlich Alles stattgefunden, angefangen mit Volksbank, Bankverein, CS usw. Die Schweiz braucht keine Grossbank – UBS ade!
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When Chief Risk Officer exit?
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Und mit ihm auch noch die Compliance Entourage Managerlis. Da muss mal richtig ausgemistet werden. Sind alle in seiner Seilschaft. Reset.
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Soon Risk Officer Chief exits will do.
(As you can see I can also schwafel shitty English.)
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Gute Nachricht! Es hat sich ausgelachert! Jetzt kann er eine andere Finanzinstitution zerstören.
Beatriz hatte noch nie die Gelegenheit eine Firma gänzlich zu zerstören (aber in Lateinamerika konnte sie bereits etwas Abwrackluft schnuppern). Man sollte ihr diese Chance geben.
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Na, das ist ja fast wie eine perfekte Tinder-Match-Beschreibung für Banken! „Goldman Sachs sucht ein neues Abenteuer, und Julius Bär hat einfach das richtige Profil: charmant, gut im Portfolio und immer gut gestylt – was könnte da noch schiefgehen?“ 😄 Bravo, Herr Bolliger!
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Für einen Montag: die beste Neuigkeit für den Finanzplatz Schweiz
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Nic Dreckmann als nächster?
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Für einen Montag: die beste Neuigkeit für den Finanzplatz Schweiz
Gute Nachricht! Es hat sich ausgelachert! Jetzt kann er eine andere Finanzinstitution zerstören. Beatriz hatte noch nie die Gelegenheit eine…
When Chief Risk Officer exit?