Es lässt sich immer sagen: „Ich habe es gut gemeint“, aber wenn zwei Prominente, darunter ein Ausländer, in die Innen- wie Aussenpolitik der Schweiz eingreifen, sollten in Bern die Alarmglocken läuten.
Der Bundesrat, das Parlament und die Parteien sind im Begriff, Teile ihrer politischen Führung des Landes zu verlieren.
So zu tun, als sei dies kein Thema oder harmlos, wie im Falle von US-Botschafter Scott Miller, der die Schweiz als „Donut inmitten der NATO“ bezeichnete, führt dann dazu, dass wir wie verrückt US-Waffen kaufen, die mit unseren Systemen nicht kompatibel sind.
Wer sind die neuen Übeltäter, welche unser Land über ihre Kompetenzen hinaus regieren wollen?
Übeltäter Nr. 1: Finma-Direktor Stefan Walter, noch kein Jahr im Amt, aber bereits als schroff und rüde geltend, will den UBS-Konzern in ein Korsett zwängen, das ihm keine Luft mehr lassen wird, global wettbewerbsfähig zu bleiben.
Das Schicksal der letzten Schweizer Grossbank liegt in den Händen eines Deutschen, hinter dem sich Bundesrätin Karin Keller-Sutter verstecken kann, um nicht unangenehm aufzufallen.
Der Entscheidungsvorgang als solcher ist bestechend gut, würde er sich über 14 Tage hinziehen. Aber es soll vier Monate dauern, ehe in Bern der Entscheid getroffen wird, ob Stefan Walters Anträgen Folge geleistet wird.
Vier Monate sind in der Finanzwelt eine sehr lange Zeit. Diese langen Monate werden jetzt schon von den Auslandbanken, vor allem den US-Grossbanken, dazu genutzt, Marktanteile in der Schweiz zu gewinnen.
Die Finma soll die Banken kontrollieren, dies aber mit dem Ziel, deren Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und zu stärken.
Was die UBS jetzt erleben muss, ist das genaue Gegenteil.
Die Finma-These, wie sie auch von der Freisinnigen Karin Keller-Suter vertreten wird, lautet: „Die Schweiz muss davor geschützt werden, einen Zusammenbruch der UBS zu erleben, weil schon die CS Group an zu wenig Eigenkapital gescheitert ist.“
Das ist nur die halbe Wahrheit.
Ich habe den Aufstieg und Niedergang der Schweizer Grossbanken, von denen es einst fünf gab, seit Heinz („Vater“) Wuffli bis Rainer E. Gut Auge in Auge miterlebt.
Eine Bank bricht zusammen, wenn die Unternehmensspitze, sei es der Verwaltungsrat oder die Generaldirektion, gravierende Fehlentscheide trifft.
Davon ist die Fehlallokation von Kapital bis hin zum Verlust des Eigenkapitals nur einer. Der Verlust des Vertrauens bei den Bankkunden geht dem voraus.
Die Fehlleistungen im Top-Management der CS Group sind unterdessen bekannt.
Daraus aber dem UBS-Konzern einen Strick zu ziehen bis hin zur Strangulierung, ist eine politische Fehlleistung, sei es von einem aus dem Ausland importierten Spitzenbeamten, wie es Stefan Walter ist, oder einer über-ehrgeizigen Bundesrätin wie Karin Keller-Suter.
Ein UBS-Konzern in Ketten ist nicht viel mehr wert als einer, der im freien Spiel der Märkte nicht mithalten kann.
Deshalb, stoppt den ehrgeizigen Mann aus dem Norden, mag er auch noch so erfahren sein.
Wir haben schon einen ehrgeizigen Mann aus dem Süden, der erst dann seinen ausländischen Zweitpass abgab, als man ihn zum Bundesrat wählte.
Bundesrätin Keller-Sutter kann von ihren Kollegen im Bundesrat überstimmt werden. Das sollten auch die beiden roten Bundesräte beachten, die wissen, was starke Unternehmen an Wohlstand bringen können.
Übeltäter Nr. 2: Rahul Sahgal, der neugewählte CEO der Swiss-American Chamber of Commerce. Er möchte zur Vermeidung neuer Zölle der Trump-Administration die Schweiz unter das Schutzschild der USA führen.
Zu diesem Zweck müsse die Schweiz das OECD-Abkommen über eine Mindestbesteuerung grosser Unternehmen verlassen und das US-Modell übernehmen.
Um seinem Vorschlag Nachdruck zu verleihen, möchte er mit einer Gruppe wichtiger Schweizer Unternehmer demnächst nach Washington D.C. reisen, um dort direkt zu verhandeln.
Dass ein derartiges Verhalten, das ganz im Gegensatz zu dem seines diplomatischen Vorgängers als Chef der Kammer, Martin Naville, steht, die Schweiz gegenüber der EU weiter kompromittiert, scheint den erfahrenen Schweizer Ex-Diplomaten Sahgal nicht zu interessieren.
Er vertritt die Interessen der amerikanischen Mitglieder seiner Kammer, welche die grössten ausländischen Investoren in die Schweizer Wirtschaft repräsentieren.
Die USA verfolgen damit ein weiteres Ziel, nämlich das Sprengen der Beziehungen zwischen den europäischen Staaten.
Wie wenig dies der Bevölkerung bekommt, zeigt das Beispiel Englands, dem es heute schlechter geht als zur Zeit, als Grossbritannien noch Mitglied der EU war.
Die beiden Beispiele zeigen, wie die politische Führung unseres Landes allmählich verwahrlost. Es sind Aussenseiter und politische Lobby-Gruppen, die staatliche Funktionen der Schweiz an sich reissen möchten.
Mangels Führung, so scheint es, gibt es das Wort „unmöglich“ in Bern nicht mehr.
Auf dem Spiel steht die Autonomie des Landes, die eine straffe Führung zur Wahrung der eigenen Interessen voraussetzt.
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Die beliebtesten Kommentare
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Die UBS ist eine systemrelevante Bank. Das heisst, im Falle die UBS untergeht, muss der Schweizer Steuerzahler gerade stehen für den Verlust, der in Hunderte oder Tausende von Milliarden gehen kann.
Dieses Risiko ist nicht akzeptabel. Die Lösung ist aber nicht, eine dickere Kapitaldecke, auch wenn diese 20% ist, könnte die UBS trotzdem untergehen und der Steuerzahler muss die Trümmer aufräumen.
Es gibt nur eine wirkliche Lösung, das ist das Trennbanksystem. Dieses besteht in den USA seit den dreissieger Jahren, weil man dort schon so lange weiss, dass es keine andere sichere Lösung gibt.
Die unfähige FINMA und die gierigen Manager haben nun weiss Gott genug oft bewiesen, dass sie es nicht im Griff haben. Es darf nicht sein, dass der Steuerzahler das unermessliche Risiko trägt, das Management die Bonis kassiert. Frau KKS ich bitte sie, teilen sie die UBS auf, wenn nötig Gesetze ändern damit es geht. Sonst ist die Schweiz eines Tages bankrott.
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Stoppt endlich Stöhlker!!
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Stoppt endlich Stöhlker!
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Es braucht doch schlicht und einfach nur die Garantie, dass NIE wieder eine Schweizer Bank durch die Steuerzahler gerettet wird! Nicht mehr, aber auch nicht weniger! Carlos ✌️
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Die Germanisierung Europas schreitet voran. Wir Schweizer holen uns dazu noch die deutsche Beamtenkultur ins Land. Wer je mit dem BAFIN zu tun hatte, weiss was mit der FINMA geschehen wird.
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Die UBS ist keine CH-Bank. Schauen Sie sich das Aktionariat an und Sie kennen die Besitzer…
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Solange die Manager kein unternehmerisches Risiko tragen, nicht zur Rechenschaft gezogen werden und viel zu viel Boni kassieren, ist es mehr als richtig, dass man von staatlicher Seite genug Kapitalpolster verlangt. Das Risiko, dass sie geldgierig werden und früher oder später Fehlentscheide treffen, ist leider schon fast in Stein gemeisselt.
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Was ist denn daran falsch?
Herr Stöhlker wäre der erste, der im Falle einer Liquiditäts-Shortage den FINMA-Chef der mangelnden Aufsicht bezichtigen würde und die Leier von der Übergrösse genüsslich weiter bewirtschaften würde.
Es kommt mir etwa so vor:
Schaut der FINMA-Chef (whoever it is) weg, was offenbar Stöhlker möchte, wird er kritisiert und wenn er durchgreift im Sinne des Kundenschutzes ist es auch nicht recht.Endlich hat ein FINMA Chef den nötigen Biss und schon hagelt es wieder Auftrags-Kritik. Also was soll das hier?
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das ist wohl gekaufte Schreibe,
Auftraggeber ist ja offensichtlich.
Warum nicht Trennbanken? -
Stöhlker kann seit Jahren nur reklamieren und alles in unserem Land ist Scheisse. KJS kann sonst nichts, er sollte sich einmal untersuchen lassen, das rate ich seit Jahren. Dank KJS und anderen Kalamitäten hat IP keinen seriösen Ruf mehr.
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Ich mag das gar nicht alles erst lesen. Nur soviel: die UBS soll gehen. Wir brauchen diesen Klumpen an unseren Steuerzahler-Schuhen nicht.
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Sind Europa und die NATO nicht wie ein grosser Arsch(?), und die Schweiz das Loch im Arsch?
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Meine erste Reaktion war, dass man den lieben Herrn Stöhlker, über den ich mich auch schon einige Male recht geärgert hatte, in Pension gehen lassen sollte. Aber diesen Beitrag fand ich so gut, dass ich nur gratulieren kann! So auf den Punkt gebracht ist schon sehr selten.
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Stöhlker: man(n) kann sich immer noch für den EMD-Ersatz anmelden bzw. bewerben. up up and away!
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Naja, Herr Stöhlker, natürlich geht eine Bank unter wenn das Management Fehlentscheide trifft.Die Tatsache ist halt leider dass das immer wieder vorkommt. Die UBS hat schon zweimal ein Nahtod Erlebnis gehabt. Das dritte kommt mit Sicherheit irgendwann. Der Finma wurde im Fall CS Nachlässigkeit vorgeworfen, zu Recht. Es ist natürlich, dass sie aus den Fehlern lernen will. Wenn der UBS Gruppe die Auflagen zu strikt sind, dann soll sie das schweizer Geschäft von der riskanten US IB abtrennen.
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Sorry aber die FINMA tut endlich mal was, auch wenn es nicht reicht. Die Kapitaldecke der UBS ist viel zu dünn und auch die SEC in den USA hat vor über 1 Jahr die Zügel angezogen und verlangt mehr Eigenkapital, damit der Steuerzahler im Fall der Pleite nicht wieder einspringen muss.
Schweizer schlafen tief, weil sie, die Masse, von Banken und dem Finanzsystem rein gar nichts verstehen. Das ist brandgefährlich.
Stürzt die UBS in ein Loch, werden wir ein finanzielles Armageddon erleben in der Schweiz und dann, dann wachen die Bürger vielleicht auf aber dann ist es zu spät. Ermotti würde sich einfach zurück ziehen, denn mit 150 Mio Vermögen, kann er es sich gut gehen lassen, während seine Nachfolger den Dreck aufräumen müssen. Zahlen werden wir Bürger für das Versagen – erneut der Steuerzahler.
Wacht endlich auf. Die UBS ist ein Monstertanker und brandgefährlich für unser Land.
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Haircut für TBTF. Unter den paar 100 schlauen Unternehmensberater die hier mitlesen, dürfte sicher einer sein der BR KKS mitteilen kann, dass die „Garantie Suisse“ nur für das überschaubare Schweiz Geschäft gelten darf – wenn überhaupt. Das internationale UBS IB Casino sei per Datum X rauszunehmen. Und die Finma Mannen dürfen dann überwachen.
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Ob die Leute vom Rheinknie oder die Headhunters vom Zürichberg, sie bevorzugen Exotik, Schweizer können anscheinend mit den Ansprüchen nicht mithalten. Wirklich? Nein, wir hätten genug, aber die sind vielleicht zu wenig woke. Patriotismus ist keine Krankheit, sondern essentiell für einen Nationalstaat.
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Sie schreiben:
„Daraus aber dem UBS-Konzern einen Strick zu ziehen bis hin zur Strangulierung, ist eine politische Fehlleistung“.
Das ist Ihre persoenliche Meinung, die jetzt noch demokratisch abgestuetzt werden muss. Vielleicht sieht es die Mehrheit sowie Sie.
Die Daseinsberechtigung eines Konzerns in einem Gastland beruht immer auf Gegenseitigkeit.
Sobald die Rechnung nicht mehr aufgeht, geschieht folgendes:
1) der Konzern wird zuerst vom Volk verhasst und langfristig muss er entweder wegziehen oder sich anpassen.
2) das Gastland kann sich dem Konzern masochistisch unterwerfen, bis das Volk die Nase voll hat oder neue Spielregeln durchsetzen.
Wir koennen es drehen wie wir wollen: am Ende schliessen sich alle Regelkreise immer zwangsweise.
Manchmal einfach zu spaet! -
…und sie merken es nicht einmal!
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Warum werden Leserkommentare mit KI „geprüft“, Stöhlkers Ergüsse nicht?
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Die traurigen Ergüsse von KJS seit Jahren überfordern sogar KI.
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Die Mindeststeuer ist tot. Das kann man bedauern oder nicht. Aber „it‘s a fact“. Die überstürzte Einführung – der bröckelnde Konsensus war ja bereits 1 Jahr vor den US-Wahlen zu sehen – war angeblich dem Wunsch geschuldet, ggü. der EU ein schönes Gesicht zu machen (vielleicht auch mit Druck aus Brüssel, die ja die einzigen sind, die das umsetzen) … und ein grosser Fehler, wie man jetzt feststellt, auch wegen all der nötigen struben Ausgleichsmassnahmen im Inland.
Wir müssen unseren Handelspartnern nicht unbedingt den Mittelfinger zeigen, aber einseitige, vorauseilende Angepasstheit hilft auch nicht, insbesondere weil das ja auch nicht honoriert wird.
Sorry aber die FINMA tut endlich mal was, auch wenn es nicht reicht. Die Kapitaldecke der UBS ist viel zu…
Naja, Herr Stöhlker, natürlich geht eine Bank unter wenn das Management Fehlentscheide trifft.Die Tatsache ist halt leider dass das immer…
Was ist denn daran falsch? Herr Stöhlker wäre der erste, der im Falle einer Liquiditäts-Shortage den FINMA-Chef der mangelnden Aufsicht…