Up, up, up. So lief es 2024 beim Flughafen Zürich. Gemeint sind Passagierzahlen, Umsatz und Gewinn.
2025 soll noch besser werden. 32 Millionen Passagiere werden erwartet. Ganz nach dem Motto: Fly, Baby, Fly.
Weiterhin hohe Investitionen in Infrastruktur in Kloten und im Ausland sind geplant. Unter anderem kann endlich die Umrollung der Piste 28 realisiert werden.
Somit werden 100’000 Pistenkreuzungen im Jahr vermieden. Safety First zum Zweiten.
Beim 62-Prozent-Ja zu den Pistenverlängerungen vor Jahresfrist ging es ebenfalls primär um Sicherheit.
Auch die Dividende wird erhöht. Good News für den Kanton Zürich (Anteil an der Flughafen Zürich AG: 35 Prozent) und die Limmatstadt (5 Prozent).
Die Budgetwerte werden erneut übertroffen.
Für das erfolgreiche Daily Business ist eine erneuerte und erweiterte 7-köpfige Geschäftsleitung verantwortlich.
Sie hat sich über die letzten Jahre Ansehen und Vertrauen erarbeitet und wird mit gut 5 Millionen entschädigt.
Für den achtköpfigen Verwaltungsrat scheint dies zu heissen: Schalten auf Autopilot. Gutes Timing, denn man ist sonst sehr, sogar extrem, engagiert.
Kumuliert in 57 weiteren Mandaten.
Werden die Volkswirtschaftsdirektorin und die Zürcher Stadtpräsidentin ausgeklammert, sind es stolze 44.
Somit rückt bei den Verwaltungsräten der Zürcher Flughafen-Firma die Entschädigung angesichts der „time realistically invested“ in den Fokus.
Die Volkswirtschaftsdirektorin gibt ihre 149’000 Franken vollumfänglich an den Kanton ab.
Die Stadtpräsidentin behält 20’000 für sich. In den Vorjahren war es noch rund doppelt so viel.
Das sorgte für Diskussionen und Vorstösse. Null sieht anders aus.
Ein Sackgeld für eines der vielen kulturellen und gesellschaftlichen Engagements ausserhalb der präsidialen Arbeitszeit. So wird argumentiert.
Die Genossen freut es bestimmt: Wegen einer erhöhten Mandatspauschale. Und das Steueramt reibt sich auch die Hände – wegen der höheren Progressionsstufe.
Der Kanton entsendet noch zwei weitere Personen in den Flughafen-Verwaltungsrat.
Seit zehn Jahren gehört dazu ein Mitglied einer inhabergeführten Familienunternehmung. An der kommenden Generalversammlung ist nun aber Schluss.
Der von der Regierung gemäss Flughafen-Gesetz Delegierte sitzt in drei von vier Committees. Dies neben acht weiteren Mandaten und einem Fulltime-Job in seinem Family Business.
Von den 206’000 Franken, die er für das Airport-Mandat kassiert, fliesst nichts an den Kanton. Ausser mutmasslich über die Steuern.
Das Gleiche gilt für die 183’000 Franken, welche die zweite Entsandte des Regierungsrates kassiert.
Eine ehemalige freisinnige Kantonsrätin mit ebenfalls acht Mandaten in Institutionen, mehrheitlich im Gesundheitswesen, plus einem operativen Job in der eigenen Beratungsfirma.
Die Consulting-Boutique ist seit über drei Jahrzehnten eine Topadresse, wenn Verwaltungen, Schulen, Unternehmen und Verbände Unterstützung brauchen.
Auch der seit 2023 amtierende Präsident (426’000 Franken) und die drei weiteren „freien“ Mitglieder (zwischen 175’000 und 190’000 Franken) sind in „fast unzähligen“ operativen und strategischen Chargen engagiert.
Für das Flughafen-Mandat bleibt trotz Kompetenz und Effizienz wohl etwas zwischen 10 und 20 Prozent der Arbeitszeit übrig.
Man rechne.
Umsatzmässig ist die Hälfte des Business – nämlich der Betrieb des Flughafens Zürich im Rahmen einer 50-jährigen Konzession – nichts anderes als ein Monopol-Betrieb.
Viel kann nicht schiefgehen. Schuldige wären sonst schnell die Politik oder die Weltwirtschaft.
Die andere Hälfte besteht aus Immobilien (Circle) und Kommerz (Airport Shopping Center, Parking).
Und die internationalen Operations in risikoreichen Ländern wie Indien, Brasilien und Chile.
An Internationalität fehlt es im Verwaltungsrat seit jeher. Gegebenenfalls macht das neue städtische Präsidium Platz für einen Mr. oder eine Mrs. International.
Senden Sie Ihren Hinweis hier oder an +41 79 605 39 52. Lieber per Post?
Kommentare
Die beliebtesten Kommentare
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Gantners Beitrag finde ich nicht IP tauglich, aber er ist nicht alleine auf IP.
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Das ist das Gesicht der Schweiz. Haufen Mandate für nichts und wieder nichts. Ausser das die ihre Hälse stopfen können und alles noch teurer wird.
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…mit seinen Auswüchsen!!
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…mit seinen Auswüchsen!
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Inzucht Klüngelbetrieb, schlecht gemanagt und mit Abzockermodell auch bei den Parkgebühren, Landegebühren.
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Und die Politiker sind natürlich über-vertreten und das obrigkeitshörige Fussvolk wählt sie immer noch –
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Und bei den unseligen Ostanflügen wie -Abflügen haben TG und SG nicht mal Mitspracherecht?!?
Laser über Gockhausen sind out, Stinger und Starstreak sind angesagt…Kommentar melden -
Emissionen für die Anwohner, Gewinne für die Verwaltungsräte, Management und Aktionäre.
Die Politiker müssten die Verwaltungsratsvergütungen abgeben, denn sie sind nur im Verwaltungsrat wegen ihres politischen Amtes.Kommentar melden -
Sollten internationale in den VR gewählt werden, wird das der Anfang des Endes sein. Dann wären in ein paar Jahren mit Sicherheit Rettungsaktionen fällig. Ich sehe es schon kommen..
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Der Flughafen Zürich ist ein Shoppingcenter, aber ein miserabler Flughafen. Investiert wird nur in Nebenbetriebe. Die Warteschlangen an der Grenzkontrolle sind für Langstrecken-Passagiere ein Graus. Alles ist sehr eng. Die Fussmärsche im Terminal E ohne Rollbänder sind für ältere Passagiere der Horror, vor allem wenn man mit Emirates aus Dubai ganz hinten landet. Der Rollstuhl für meine Frau klappt bei Emirates auf der ganzen Welt, leider fast immer mit der Ausnahme Zürich. Das Management dieses provinziell geführten Flughafens sollte durch Aviatik-Spezialisten ersetzt werden. Ich gebe dem Flughafen Zürich auf der Skala 1 bis 10 eine 3.
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Im Land der Kühe, wundert man sich, dass diese grossen Tiere gemolken werden.
Swissness erkennt man an inneren Werten oder so das Märli? Swiss DNA: Wie profitiere ICH am besten und ohne Aufsehen?
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@Swiss Milch
Der Umwelt zu liebe, habe ich heute früher Malediven gebucht.
Schöne Ferien allen, die schaffen müssen. Wer schafft, kann auch mal Steuern zahlen.Kommentar melden
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Der Flughafen ZH wurde systematisch zur Cashcow umfunktioniert, um mit Schweiz-Zuschlag die Zitrone auszupressen was das Zeug hält. Das ist nicht mehr Optimierung, sondern Maximierung. Und solches geht dann auch in die Hosen.
Kunststück sind die Mieten im Circle auf einem Niveau, das mittelfristig zu laufenden Mieterfluktuationen führt. Bezahlen muss die Zeche der Konsument. Die Nachfrage-Elastizität ist auch eine Funktion der Zeit. Und die abgehobenen Macher dort leben im Kurzfrist-Denk-Bereich.
Entsprechend dann auf die FDP-nahen VR und Mgmt. umzuverteilen. Etwas dann noch den Aktionären.
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Abzockerei in Reinkultur. Viele VR haben von der Materie her keine Ahnung von einem Flughafen und sind nur aufgrund der politischen Aemter dabei. Dieser Schacherei sollte schon längstens der Stecker gezogen werden.
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Viele Verwaltungsräte haben keine Ahnung und sitzen nur dort aus Prestigegründen. Das wurde der Swissair und der CS zum Verhängnis. Ausserdem kassiert man noch schön für einige wenige Sitzungen pro Jahr. Der Flughafen Kloten ist ein nicht zu umgehender Monopolbetrieb, also ein Selbstläufer. Da kann man als VR wenigstens nicht viel falsch machen, aber trotzdem kassieren. Toll.
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„Freu“ mich schon auf den Aufgrund dem Ausbau noch länger anhaltenden Fluglärm. Unglaublich sowas.
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Das ist eine unglaubliche Selbstbedienungsmentalität. Die Stadt ist Aktionärin, die Stadtpräaidentin wird für Ihr Amt Entschädigt, das VR Mandat ist Teil Ihres Amtes, wieso streicht diese SP Frau überhaupt etwas ein? Die Sozialisten wieder ehrlich….Wasser predigen und Wein Saufen
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Wenn ich die Höhe der Mandatsentschädigung sehe, denke ich nicht an Wein sondern an etwas Hochprozentiges… macht halt besoffen.
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Mein Sohn, meine Tochter: Den seinen gibt’s der Herr im Schlaf ….
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Inkompetenz trifft Inkontinenz. Ein Selbstbedienungsladen für SchönwetterkapitänInnen
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es gibt ein schönes bonmot über verwaltungsräte:
„wenn es gut läuft braucht es sie nicht und wenn es mal nicht gut läuft sind sie nicht zu gebrauchen“.Kommentar melden-
Nagel auf den Kopf getroffen, Danke!
Im Besonderen, handelt es sich in dem hier vorliegenden Fall um Schmarotzerinnen!Kommentar melden
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Korruption war noch nie billig. Dafür sind die Lügen z.B. im Zusammenhang mit der Pistenverlängerung sehr kreativ
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Hm, kennen Sie ehrliche Lügner- egal Mann oder Frau?
Ich nicht!Kommentar melden
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Sind die Namen der erwähnten Personen geheim?
Wenn nicht bitte noch nachtragenKommentar melden -
Kein Wunder wurden die Parkgebühren im Vorfahrtenbereich auf einen Stutz pro Minute erhöht.
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SSS SOS SSS SOS SSS
Schamlose
Staatliche
SelbstbedienungKommentar melden -
Sie sollten die Löhne der Arbeiter erhöhen, … von denen sieht keiner Zufrieden aus mit seiner Arbeit bzw. mit dem Geld das diese dafür erhalten!
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ich dachte, das Drehtüren-System gäbe es nur im pfründenverseuchten Süden.
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…und ich dachte, das Drehtüren-System gäbe es nur im pfründenverseuchten Süden.
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Cool ist es, dabei zu sein.
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Dieser Flughafen ist eine Gebühren- Abzockerei sondergleichen.
Nicht nur bei Landegebühren auch bei Parkgebühren.
Da bedienen sich gleich auch noch die VR für‘s Sitzen mit erklecklichen Honoraren.
Alles schön im Griff in FDP-Händen?
Erinnerungen werden wach.Kommentar melden -
Staatsnahe Unternehmen auf Stufe Gemeinde z.B. Regionalspitäler, Entsorgungswesen, auf Stufe Kanton Kantonsspitäler, Kantonalbanken, Elektrizitätsgesellschaften, auf Stufe Bund SBB, Ruag, SNB etc. – sind durch die Politik gewollte Pfründe für markant auftretende neue Politiker, zusätzliche Ruhegehälter im 3. Lebensabschnitt oder Ersatzeinkommen abgewählter Gemeinde-, Regierungs-, National- und Ständeräte. Dieses schweizerische Vorsorgesystem ist zwar in der Verfassung nicht vorgesehen aber laufende Praxis. Man nimmt sich was einem zusteht! Parteiunabhängig! Ohne zu zucken.
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Lieber Alex,
Irgendwie muss die FDP ja verdiente Kantonsratsmitglieder zum Rücktritt motivieren können. Bewährte Alternative zur Berücksichtigung von Homburger AG, die sonst alle VR Mandate von FDP RR bekommen würden…
Uebrigens: Der Circle wurde ja erst gebaut, nachdem Dein Lieblingsgesundheitsdirektor die Mietzusage für den Unispital versprochen hatte. Dem Spital Bülach war das ursprünglich viel zu teuer. Häfeli, Deckeli etc. Filz gibt warm.Kommentar melden-
@Röbi Brunner
und nicht vergessen AWD-Swiss-Life ist die andere Hälfte vom Circle
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Um diese Spitzensaläre zu bezahlen, werden jetzt die Leute mit erhöhten
Parkplatzgebühren noch mehr abgezockt. Ganz im Sinne von Frau C.Mauch.Kommentar melden -
Unfassbar. Der Flughafen ist -wie im Artikel korrekt beschrieben- ein Monopolbetrieb,sprich Selbstläufer, diese Menge an Verwaltungsräten und dazugehörigen Saläre sind eine Frechu, aber ganz ehrlich, es passt zu Zürich, da verdienen welche Millionen nur durch rumhacken in VRs ohne jegliches unternehmerisches Risiko
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Konklusion:
Bei den Parkhäusern müsste bei den Tarifen ein * ergänzt werden. Dann die *-Erklärung dazu die bei Gebühren vorgeschrieben sind
* Politikerpfründe, Betriebskosten, Schmiermittel
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Goldfisch Ueli im Karpfenteich hat sich auch beschwert. Er verlangt eine Flughafensperre von 15 Uhr bis 14 Uhr.
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Weshalb der Flughafen Zürich ein Einkaufszentrum braucht, wenn das Glattzentrum wenige Kilometer entfernt ist, bleibt ein Rätsel.
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Weil das Glattzentrum am Sonntag aufgrund der blödsinnigen Ladenschliessungsgesetze geschlossen sein muss, während das Shopping am Flughafen erlaubt ist?
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@GrumpyOldFart
Was ist an den Gesetzen denn bitteschön „blödsinnig“? Die Verkäufer brauchen auch ihre Ruhe. Wenn’s ihnen nicht gefällt, können Sie in ein Land ausreisen, in dem 24/7 alles offen und Lärm rund um die Uhr herrscht.Kommentar melden
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Unfassbar. Der Flughafen ist -wie im Artikel korrekt beschrieben- ein Monopolbetrieb,sprich Selbstläufer, diese Menge an Verwaltungsräten und dazugehörigen Saläre sind…
Um diese Spitzensaläre zu bezahlen, werden jetzt die Leute mit erhöhten Parkplatzgebühren noch mehr abgezockt. Ganz im Sinne von Frau…
Weshalb der Flughafen Zürich ein Einkaufszentrum braucht, wenn das Glattzentrum wenige Kilometer entfernt ist, bleibt ein Rätsel.