Bei der Julius Bär läuft die zweite Kündigungswelle. In diesen Tagen erhalten Dutzende Leute den Blauen Brief.
Umgekehrt gibts Frohnachrichten für die ganz oben. Die, welche teils seit Jahren ein enormes Gehalts- und Bonus-Paket besitzen, bleiben an der Spritze.
Allen voran Luigi Vignola, Carlos Recoder, Yves Bonzon und Thomas Frauenlob. Hochbezahlte, die jüngst zu reden gaben und jetzt als grosse Sieger aus dem Umbau unter CEO Stefan Bollinger hervorgehen.

Bollinger, der als früherer Goldman Sachs-Partner erst vor drei Monaten das operative Steuer übernommen hat, entpuppt sich für viele als immer grössere Enttäuschung.
Er lässt jene, die beim gigantischen Benko-Knall weit oben mitverantwortlich waren, in ihren Traumpositionen. Teils befördert er sie gar noch.
So wie Vignola, den Trading-Boss. Der hatte einige Skandale zu verantworten, auch bei Benko ist seine Rolle nicht lupenrein.
Jetzt erhält er die Co-Leitung der neuen „Global Products & Solutions“-Einheit.
Statt Vignola bei dieser Gelegenheit abzusetzen, gibt ihm CEO Bollinger ein noch grösseres Reich.
Vignola, the Untouchable.
Carlos Recoder gehörte bis vor 8 Jahren zu den „Cracks“ der Credit Suisse. Nach seinem Wechsel zur Julius Bär musste er die Region Lateinamerika unter der Chefin Beatriz Sanchez auf Vordermann bringen.
Tatsächlich geschah anderes. Die Bären kriegten in Mittel- und Südamerika kalte Füsse – sie schlossen eine Niederlassung nach der anderen.
Recoder war damit nicht Aufbauer, sondern Abwracker. Dafür erhält er jetzt aber keine Bestrafung, sondern eine Belohnung.
Und was für eine: Zusammen mit dem Bonus-König von der Bahnhofstrasse, Ex-UBS-Mann Thomas Frauenlob, leitet Recoder die heute aus der Taufe gehobene Region „Western Markets & Switzerland“.
Die ist immer noch die Milchkuh der Bank Bär, während Asien aufsteigt und die Emerging Markets mit insbesondere Middle East erst noch überzeugende Profite generieren müssen.
Einer von der untergegangenen CS und einer, dem die Julius Bär die liegengelassenen Boni bei der UBS vergoldete: Sie erhalten das wichtigste Kommando draussen an der Kundenfront.
Schliesslich darf sich auch Nic Dreckmann zu den Siegern zählen. Statt dass er die Zeche für ein IT-Debakel namens „Renewal Operational Core“, kurz ROC, zahlen müsste, gibt ihm CEO Bollinger zusätzliche IT-Verantwortung.
Unter Dreckmann, der nach einem Jahr Interims-Leitung der Gesamt-Bär wieder zurück in seiner alten Chief Operating Officer-Rolle ist, kümmert sich ein Nicolas de Skowronski als frischer Head Digital Business Transformation um den Aufbruch in der IT.
Wer in Skowronskis Curriculum nach Digitalem sucht, stösst auf wenig bis nichts. Was ihn hingegen auszeichnet ist, dass er seit 2005 bei der Julius Bär auf der Payroll steht. 20 Jahre Treue und nie für ein Debakel zuständig – das macht sich bezahlt.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Das isch mir jetzt aber unagnehm!
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Und sie haben nicht’s draus gelernt…und werden es auch nicht, weil sie nicht wollen…Viele Banken sind die neuen Enkeltrickbetrüger…Widerlich…😫
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CEO Jobs erinnern an Söldnerwesen. Wem bietet ich meine Dienste an und wer bezahlt fürstlich bzw. macht mich reich? Finden Sie die Antwort in der Schweiz?
Das Söldnerwesen blickt in der Schweiz auf eine jahrhundertelange – und ertragreiche – Vergangenheit zurück. Zuweilen lebte jeder zehnte männliche Bürger davon.
1859 wurde es verboten, der Dienst in einer fremden Armee blieb aber möglich. -
Wissen die wohl alle etwas über eventuelle weitere Leichen im Keller? Keller, den man unter allen Umständen zugemauert lassen muss? Who knows?
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Mir drängt sich immer mehr der Eindruck auf das sich unter dem neuen CEO nicht wirklich etwas verändern wird, mit Ausnahme von tollen Townhall-Meetings. Die Vorstandsmitglieder aus früheren Zeiten wird man wohl erstmal behalten weil die abfindungsmäßig zu teuer sind und das in Zeiten von Kündigungen bei den „normalen“ nicht vermittelbar wäre.
Aber das man nach dem Skandal mit dem Benko Kredit nicht konsequent aufräumt, lässt meiner Ansicht nach tief blicken.
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Da ist einer offenbar ziemlich überfordert und fehl am Platz.
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All die Genannten haben ein gemeinsames Merkmal. Nein, Sie sind nicht katholisch.
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Das Leben ist ungerecht.
Wer sein Glück nur im Geld vermeint zu finden, verpasst viel. -
Wie entstehen hohe Gewinne im „Handel“ bei einer Privatbank? Und das ohne ausgewiesenes Risiko?
Ganz klar: Man schabt etwas ab bei der Kundenperformance.
Beliebt sind insbesondere Forex bei VV-Mandaten. Da kann man kräftig zu langen. 1-2x drehen pro Jahr und schon rollt der Rubel.
Die Trader können und machen nicht viel. Aber wie bei den Sopranos gehört es dazu, dass der Soldat auch einen Teil abkriegt. Vom Capo ganz zu schweigen. -
Boni-Jäger wollen mit fremdem Geld zocken und keine Sparkassen-Mitarbeiter (mehr) sein.
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den frieden sichern:
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den frieden sichern:
https://europeanpeaceproject.eu/ -
NdS hat sich vor allem von Wealth und Tax Planning blenden lassen.
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Immer diese negativen Kommentare- kennt ihr all die Personen persönlich- welche bei Bär 🐻 arbeiten und entsprechende Erfahrungen daraus erfolgten – ist Kritik angebracht- ansonsten finde ich es beschämend über Personen zu urteilen mit denen man nie in irgendeiner Form zu tun hatte! Neid muss man sich erarbeiten!
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Ja ich kenne die Leute
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IP kann eben nicht mehr als Personenbashing.
Journalistische Substanz sucht man hier vergeblich bzw. wenn ein Thema Substanz hätte, dann wäre es hier wohl fehl am Platz, weil dann Personenbashing nicht mehr möglich wäre… Soviel zum Konzept IP.
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Hauptsache die Gössi ist weg!
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Jetzt muss nur noch der .. vom Thron gestossen werden. Seine Auftritte vor Kunden sind unterirdisch.
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Jetzt muss nur noch der PP weg … seine Auftritte vor Kunden lassen zu wünschen übrig. Erst dann könnte es vielleicht noch gut werden.
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Neuer Chef, altes Spiel – nur der Honigtopf glänzt anders.
Kaum hat sich der neue Chef-Bär auf dem Thron niedergelassen, da summt es schon wieder im Bienenstock: Die goldenen Löffel bleiben oben, während unten die Arbeitsbienen entweder ausgehungert oder direkt aus dem Stock geschubst werden – natürlich im besten Interesse des Unternehmens.
Doch Vorsicht, liebe Chef-Bären: Manchmal entwickelt eine dieser hungrigen Bienen plötzlich Stachel – oder noch schlimmer – ein Gewissen. Und dann passiert es: Ein internes Summen wird zum lauten Bear-Leak – und plötzlich riecht der Honig verdächtig nach Bußgeld.
Und wer schwirrt schon freudig in der Nähe? Richtig: Die amerikanische Trump-Drohne – mittlerweile mit Laserzielsystem und eingebautem Strafkatalog. Sie wartet nur darauf, noch einmal richtig zuzustechen und eine saftige Milliardenbusse in den Honigtopf zu kratzen.
Mal sehen, wer diesmal summt – und wer brummt.
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Ach Herr Elmer
Die Zeiten ändern sich. Ihre Erfahrungen haben Ihre Halbwertszeit überschritten. Kleiner Trost. Allen out of business geht es gleich.
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Nicht gerade innovativ. Recoder zumindest wird durch jegliche „Posten“ geschleift, bald hat er die ganze Bank durch. Und dies nicht zwingend weil er gut ist, mehr aus Bequemlichkeit des ceo. Zero Innovation, viel Blabla – next please!
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Schade, der Bollinger ist eine große Enttäuschung. Und was ich von Kunden höre ist er auch nicht great. Das war wohl ein Fehler.
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Wann schaut sich der neue CEO die Personalien CRO und Compliance an? Da ist der Benko Skandal noch immer nicht aufgearbeitet.
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Abwarten. Der Neue ist kein Doofi.
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Die Kuktur bei der Bank Julius Bär hat sich den Grossbanken angeglichen. Sparen ganz unten, klotzen an der Spitze. Es kommt ja eh nicht gut, da sie das Banking nicht verstehen. Game over bald auch bei Bär? Ein Schelm der Böses denkt.
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Kein Schelm. Es wird so kommen.
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Luky, im Ernst, bleiben an der Spritze?🤣 Aha….
Wann schaut sich der neue CEO die Personalien CRO und Compliance an? Da ist der Benko Skandal noch immer nicht…
Die Kuktur bei der Bank Julius Bär hat sich den Grossbanken angeglichen. Sparen ganz unten, klotzen an der Spitze. Es…
Schade, der Bollinger ist eine große Enttäuschung. Und was ich von Kunden höre ist er auch nicht great. Das war…