Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) zeigt, wie Digitalisierung à la Bern geht:
Sechs elektronische Whiteboards vom Typ „Samsung Flip“ wurden im Rahmen des Umzugs nach Zollikofen 2024 beschafft.
Zum stolzen Stückpreis von 1’900 Franken.
Macht zusammen rund 11’400 Franken für ein paar digitale Notizwände.
Das EDA rechtfertigt die Ausgaben mit Schlagworten wie „Digitalisierungsstrategie“ und verweist auf die hybride Zusammenarbeit mit den Vertretungen im Ausland.
Die Whiteboards seien nicht vergleichbar mit herkömmlichen Tafeln, sondern Hightech-Werkzeuge für die moderne Diplomatie.
Gekauft wurden sie über den offiziellen Katalog des Bundesamts für Bauten und Logistik (BBL). WTO-konform, versteht sich.
Doch im Kern bleibt die Frage: Warum muss es immer das Teuerste sein? Warum sechs Stück auf einen Schlag?
Und weshalb wurde intern offenbar jede Kritik an der Ausgabepraxis ignoriert?
Denn auch wenn das EDA betont, es handelt sich um einen marktüblichen Preis: Wer mit Steuergeld bezahlt, sollte besonders sorgfältig sein.
Gerade in Zeiten, in denen in anderen Departementen gespart werden muss, wirkt die EDA-Logik seltsam entrückt:
Digitalisierung als Feigenblatt für teure Spielzeuge?
Vorsteher des EDA ist bekanntlich Bundesrat Ignazio Cassis. Der Tessiner Freisinnige sieht sich gerne als Reformer.
In der Praxis aber fällt seine Amtsführung oft durch symbolische Kosmetik auf.
Transparente Beschaffungskultur? Eher weniger. Effizienz? Fehlanzeige.
In Zollikofen schreibt man derweil munter weiter an der digitalen Zukunft der Schweizer Diplomatie, mit Samsung-Flips und WLAN.
Dass dabei vielleicht ein einfaches Whiteboard für 200 Franken denselben Zweck erfüllt hätte, interessiert offenbar niemanden mehr.
Kommentare
Kommentar zu Alles wird gut Abbrechen
Die beliebtesten Kommentare
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Diese 11400.- sind nichts im Vergleich zu den Kosten der Luganer Ukraine-Aufbaukonferenz und der Bürgenstockkonferenz 2024, dem sog. Peace Summit. Beide Konferenzen nichts als Profilierung von BR Cassis und BuPr Amherd. Ergebnislos, weder Frieden noch Aufbau. Beide vergessen, allenfalls schwärmt noch der eine oder andere vom schönen Bürgenstock. Kosten: x Millionen. Das sind vergeudete Gelder, das sind andere Grössenordnungen.
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Die Bundesverwaltung ist wie ein 200-Kilo-Mann: es braucht einfach eine massive Reduktion der Kalorien (sprich weniger Geld) und mehr Bewegung (also mehr Output).
Als Sofortmassnahme sollte man allen Bundesämtern für 2026 das Budget um 10% reduzieren. Und 2027 gleich nochmals. In 2030 kommt man dann wieder in einen vernünftigen Rahmen. -
Digitalisierung und damit Effizienzsteigerung machen auch bei Verwaltungsbetrieben nicht halt; zum Glück. Aber vielleicht kann man in der Bundesverwaltung wieder Block und Bleistift einführen anstatt modernes IT-Equipment!
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Was ist da Luxus? Schreibst du noch auf Papier?
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Wenn damit nur 1-2 Flüge eingespart werden, ist das Geld schon eingespart. Verstehe diese Rappenspalterei hier nicht. @Luki, fokussier Dich doch auf die Budgets mit Substanz. Zum Beispiel das Budget für externe Rechtsberatung…
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Diese digitalen White Boards sind super! Effizient, multifunktional, …
wer die mal benutzt hat, will nie mehr Papier und Stift – um es danach nochmals abzuschreiben…
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Dazu noch die immensen Kosten für die Luxusschreiber auf 10 Jahre hochgerechnet. Ich glaube im EDA gibt es vermutlich noch massig andere Ausgabenposten, welche man zuerst unter die Lupe nehmen sollte, wenn schon.
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Digitalisierung wie es gerade eben NICHT geht!
Datafication – Digitalisation – Digital Transformation.
Das heisst jedoch, dass man bestehende Prozesse hinterfragt, anpasst, optimiert, … und nicht einfach das gleiche wie bisher, aber mit teuren digitalen Mitteln macht. 🙈Muss man die Mittel nicht erarbeiten, sondern sie werden vom Steuerzahler bereitgestellt, dann kann man auch so. Einfach weil man kann und darf, niemand kritisch hinterfragt, geschweige denn kontrolliert.
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Observer, meinst du so, wie es in jedem grösseren privatwirtschaftlichen Unternehmen auch nicht gemacht wird?
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Dabei hatte die SBB – wie hier kürzlich zu lesen war – zwei Hellraumprojektoren auf ihrer Resterampe im Angebot. Der Informationsfluss im Staatsapparat funktioniert einfach nicht!
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Logischerweise interessiert das niemanden beim Bund. Es stehen in Bern ja auch 3 grosse Bundesbauten leer, da man für die Herrschaften neue Gebäude erstellt hat. Da sind diese digitalen Tafeln einen Klacks dagegen.
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Viel Lärm um Nichts-Stimmungsmache. Wem‘s echt ums Sparen geht verhindert die Flut von kostspieligen Regelungen- die übrigens hausgemacht sind ( da ja dafür auch die EU verantwortlich sein soll !)
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Wir haben so ein Samsungding im Büro. Die sind grottenschlecht.
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In jedem besseren Kinderzimmer steht heute so ein Gerät, und hat die alte Technologie (Wandtafel, sperrige Papierbogen) abgelöst.
Wo ist das Problem?
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uiiii, das ist aber ein skandal…ein paar stifte und ein witheboard für 200 Fr. ist sicher eine alternative. ein wenig modern dürfen wir aber schon sein. wenn im jedem sitzungszimmer ein 200 Fr. blech für fabrstifte montiert würde, käme auch sicher wieder hier ein bericht. das niveau von IP ist schon merklich gesunken und fragwürdig. würde hier ein bericht stehen, dass wir schweden- oder franzosenflieger kaufen statt diese witheboard, da würden wir über andere beträge sprechen statt diesen nicht mal penauts. nicht dem zum trotz, wünsche allen einen guten start in die arbeitswoche
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Medis heute wieder vergessen!
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Die haben keine Ahnung was Sie kaufen der Preis spielt überhaupt
keine Rolle !! Sie müssen nicht selber bezahlen. Wen das falsche
gekauft wie so oft wird wieder neues bestellt!! 90% Wird das falsche
gekauft in jedem Departement sind ja alles grosse Spezialisten !! -
Beim Bund ist das Geld einfach da. Es fehlt der Respekt vor dem Steuerzahler Unsere Finanzaufsichtsbehörde ist leider ein zahnloser Tiger.
Es lebe Milei, Es lebe Musk.-
Auch Musk und Milei kümmern sich um Nichteinsparungen, Peterli.
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Typisch Bund, wenn Bundesbeamte unfreiwillig gehen, erhalten sie Abgangsentschädigungen. Diese können auch bei Fehlleistungen hoch ausfallen.
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Matthias Ramsauer, Generalsekretär von Bundesrätin Simonetta Sommaruga, bekam 363’000 Franken Abgangsentschädigung…
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für die älteren nur das beste
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Für die jungen wie bisher das süsse nichts tun in der sozialen Hängematte..😂
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@ Hilfs-Chef: Du heeute nix arpeitten steele fon bau?
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Nein, muss heute zum IV-Eingliederungsberater..😉
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Really?
Wir brauchen unbedingt DODGE, damit auch Milliarden an Whiteboards und Papier sparen können.-
Für mich bitte einen Dodge Charger, Jahrgang 1970.
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Genau, mehr Verbrenner als Whiteboards!
🙂
Love you, Really!
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Sie müssen es nicht erarbeiten und verdienen. Ihnen wird von den Steuerzahler es gegeben.
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Der bevorstehende Untergang verdirbt den ganzen Spaß an der Dekadenz.
Kalenderspruch -
Was soll ich denn sparen. Ist ja nicht mein Geld.
Sie müssen es nicht erarbeiten und verdienen. Ihnen wird von den Steuerzahler es gegeben.
Was soll ich denn sparen. Ist ja nicht mein Geld.
Der bevorstehende Untergang verdirbt den ganzen Spaß an der Dekadenz. Kalenderspruch