Seit dem Sechseläuten sind in der Zürcher Innenstadt seltsame Rudimente einer vergangenen Zeit zu sehen.
Nicht etwa Spuren des Frühjahrsputzes, sondern rotweisse Verbotsschilder, die aussehen, als würden sie zu einem Filmset über das Zürcher Verkehrschaos im Kalten Krieg gehören.
Die Stadt Zürich, bekannt für Pünktlichkeit, Sauberkeit und millionenteure Planungsprozesse, hat es in fünf Wochen nicht geschafft, ein paar Signalisationstafeln wegzuräumen.
Die Erklärung?
Laut Esther Arnet, Leiterin der Dienstabteilung Verkehr (DAV), hätten die Mitarbeitenden noch Überstunden von der Rad-WM, die ihnen offenbar seelisch wie physisch das Letzte abverlangt haben.
Burnout durch Pedaltritt könnte man sagen.
Zur Erinnerung: Die Rad-WM 2024 war jenes Megaevent, das niemand wollte, aber alle zahlen mussten.
Der Anlass brachte statt Begeisterung vor allem Nachwehen in Form von offenen Rechnungen der geplagten Gewerbler.
Und jetzt auch noch unaufgeräumten Strassenschildern.
Dass nach einer Grossveranstaltung die Verwaltung noch monatelang im Ausnahmezustand verharrt, könnte ein Planungsversagen sein.
Währenddessen blicken Ladenbesitzer sehnsüchtig aus ihren Schaufenstern.
Nicht auf Kunden, sondern auf Absperrgitter, als ob der Sechseläutenumzug in Endlosschleife durch die Zeit marschiere.
Auf der Plattform zueriwieneu.ch (eine Art urbanes Klagemauer-Portal) häufen sich die Beschwerden.
Die Seite heisst zwar „Zürich wie neu“, doch das Bild, das sich in der Altstadt zeigt, ist eher: „Zürich wie liegengeblieben“.
Natürlich ist es einfach, sich über die Behörden lustig zu machen.
Aber wenn fünf Wochen nicht reichen, um ein paar Schilder wegzuräumen, stellt sich die Frage, ob hier überhaupt noch jemand Verantwortung übernehmen will.
Die berühmteste öffentliche Uhr, jene am Bürkliplatz, passt ins Bild. Deren Zeiger zeigten auf Punkt zwölf – monatelang.
Die zuständige EWZ sagte dazu, man leide unter Personalmangel. „Nach den Festtagen sind unsere Hebebühnen und Mitarbeitenden sehr ausgelastet“, so ein Sprecher auf damalige Anfrage.
„Leider haben wir ein paar Krankheitsfälle zu verzeichnen, was die Sache auch nicht einfacher macht.“
Das Land, in dem der Bahnersatz schon rollt, bevor der Zug entgleist, und wo die Uhren zu den Heiligen Kühen zählen, geht langsam aber sicher den Berghang runter. Nicht nur oben im Gletschergebiet.
Kommentare
Die beliebtesten Kommentare
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Die Aussage Arnets zeigt das wahre Debakel auf: der Fisch stinkt am Kopf zuerst, denn statt ihre Mission so umzusetzen , dass sie dafür verantwortlich ist, versteckt sie sich schön hinter Überstunden, die es abzubauen gilt.
Wetten, dass die Schilder schon längstens weg wären, wenn es sich um die Aufhebung von Veloparkplaetzen handeln würde?!?
SP- Filz Aktion in Reinkultur der Partnerin des langjährigen SP Regierungsrates Markus Notter….
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Zürich – die Stadt, in der Parkverbotsschilder mehr Platz haben als Autos. Seit zwei Wochen stehen bei der Sukkulentenanlage/Badi Mythenquai Schilder für ein Verbot am 20. Juni. Heute ist der 6. Juni. Aber klar – das hat natürlich nichts mit politischem Kalkül zu tun. Nein, das ist bestimmt wegen der «Burnout-Gefahr» der Stadtmitarbeitenden. Die sind offenbar so erschöpft, dass sie Schilder sicherheitshalber schon mal zwei Wochen im Voraus aufstellen.
Tatsächlich geht’s hier aber um etwas ganz anderes: Parkplatzabbau durch Gewöhnung. Wer ständig Parkverbot sieht, glaubt irgendwann, Parkplätze gäbe es gar nicht mehr. Ziel erreicht: Autofahren wird unattraktiv – Velos first.
Das läuft schon seit Jahren so: Tafeln stehen wochenlang vor Anlässen – und bleiben oft noch Monate danach. Aber die Schuld schiebt man den Mitarbeitenden zu. Als ob das jemand noch glaubt.-
Hast du nur eine Schreib-, oder auch eine Leseschwäche, Hanna?
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Ist mir auch aufgefallen, wirklich peinlich. Aber eben, die Stadt-Zürcher Regierung und Verwaltung möchte wie Berlin werden, links und abgewrackt, so richtig schön alternativ und vergammelt.
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Inside Sechseläutenplatz.
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Ich gehe mal davon aus, dass für diese eigentlich nicht mehr rechtmässigen Halteverbote bei Missachtung immer noch Bussen eingetrieben werden. Schliesslich muss auch der letzte böse Autofahrer aus der Stadt vertrieben werden. In gewissen Bereichen funktioniert die öffentliche Verwaltung immer zuverlässig.
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Siehst du, wenigstens einmal wirkt die Dissuasion.
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Wenn die verbliebenen Schilder den Velofahrern dienen sollten, dann muss dies zur Taktik der Velo-Stadt gehören. Sowas dem fehlenden Personal zuordnen zu wollen, ist wohl eher ein Vorwand.
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Der Duden muss eine Änderung aufnehmen: die vierte Steigerungsform von bürokratisch: „Stadtrat von Zürich“.
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Wow. Musstest du dafür lange studifizieren, meyerhans?
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Es gibt genau einen Grund, warum das Verhalten der Stadt in sachlichem Rahmen kritikwürdig ist: Die Schilder sind z.B. für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen sehr gefährlich.
Soviel Interesse am Mitmensch, Förderung von Barrierefreiheit und Inklusion ist für diese Kommentarspalte aber viel zu woke.
Oder einfach ausserhalb der möglichen Empathiefähigkeit? -
Das ist ein Aspekt der Verluderung Zürichs und insbesondere von seiner Stadtverwaltung. Pflichtbewusstsein ? Einsatz ? Alles Fremdwörter dort. Stattdessen Abbau von Überstunden mit dem Sekundenzeiger. Was wäre gewesen, wenn diese Stadt noch den ESC hätte duchführen müssen wenn schon monatelang nichts mehr geht wegen einem Radsportereignis. Zum grossen Glück war’s Basel, die legten Ehre ein.
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Die Stadt hat viel zu wenige
Chefs das ist das Problem.!!
2 Arbeiter brauchen min.
1 Chef!! -
Unweit dieser Tafel dauerte es rund 20 Monate (über eineinhalb Jahre) für eine Mickey Mouse Bewilligung aus den Amtsstuben, für das Aufstellen von rund 10 zusätzlichen Sitzplätzen im Aussenbereich eines Gastrobetriebes.
Nume nöd gsprängt.-
Hättest halt besser einen Bratwurststand oder ein Raclette-Dörfli betrieben. Das geht jeweils ruckzuck mit Bewilligung, Aufbau und Geleitschutz durch bewaffnete Ordnungskräfte.
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Die Zürcher wollten Zürich so, also haben sie es jetzt so. Wo ist das Problem? Man kriegt immer das, was man selbst will.
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Die Zürcher muss man in Zürich mittlerweile mit einer Lupe suchen. Die Stadtpräsidentin ist Aargauerin z.B.
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Herzig, wie sich die Therapiegruppe hier heute wieder gegenseitig warm gibt.
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Und ich dachte, die berühmteste Uhr wäre das Zifferblatt von Sankt Peter. Aber mit so falschen Bildern wird es halt nie etwas mit deinem Buch, Paul.
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Die Dienstabteilungen sollten sich mehr um ihre Kernaufgaben kümmern statt um Gendersterne, KI Chatbots, Nachhaltiges Essen, Leadershipkurse…
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Widerlich, diese linke Verwaltung und noch widerlicher, diese inkompetenten Politiker/innen. Am Staatstropf hangen und garnieren- nachher kommt nichts mehr. Die ganze Rad-WM ein gigantischer Verlust und eine gigantische Fehlplanung. Eine fristlose Entlassung der Verantwortlichen wäre die richtige Antwort.
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Sie wissen aber schon das auch RR Mario Fehr auch einer der Haupttreiber war. Mittlerweile ist er in Sachen Rad-WM auf Tauchsation!
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Du solltest jetzt wieder reingehen, verärgerter.
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Die Analogie zum tragischen Vorfall in Blatten ist völlig daneben. Schämen Sie sich, Sie Feld-, Wald- und Wiesenschreiberling.
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ü50?
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Wenn das die einzigen Probleme der Stadt Zürich und der Schweiz sind, dann gehts uns ja bestens. Ein riesen Brimborium um ein Paar Uhren. Und dabei hat jede*r eine am Handgelenk oder im Hosensack (Mobilephone). Andererseits zeigt es, dass die Arbeit vom EWZ geschätzt wird.
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Die Bürger sind die Sklaven der Bürokraten – die Leitlinie des Zürich Stadtrats. Die Faulheit der Stadtverwaltung kennt keine Grenzen. Wer Kopien der Pläne vom Bauamt will, muss monatelang warten. Faulheit als Regierungsprogramm, dafür immer mehr Leute anstellen, weil die Faulen immer mehr Teilzeiten, sofern man das überhaupt Arbeiten nennen kann
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Warum nicht ein paar der Asylbewerber packen und mit denen das alles aufräumen? Braucht nur einen Fahrer, aufladen können die dann schon. Hängen sonst eh den ganzen Tag am HB herum. Oder ist Arbeiten gegen jegliche linke Wohlfühl- und Willkommensideologie?
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Hinterlistigerweise lässt man sie sich an ressourcenschonende ’nine to eleven and two to four pm‘ Tage gewöhnen und dann lässt man sie für ein paar blöde Velöler zu Teil mehrere Überminuten machen. Kein Wunder sind sie nun für mehrere Monate völlig aus dem Tritt. Man sagt: 50% seien immer noch im Burnout-Urlaub (einer hätte nicht einmal Zeit gehabt die restlichen drei Überminuten vollständig zu kompensieren).
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Ein absolutes Paradebeispiel, wie man alle seine Tugenden, um welche uns die halbe Welt beneidet hat, abschafft und über den Haufen wirft.
Zürich wird wie Berlin, traurig aber wahr. Als Gewerbler würde ich schleunigst das Weite suchen.-
Aber sie haben es nicht zum Gewerbler geschafft!
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Vor Oktober geht da nichts. Feriensaision ist beim Staat/Kanton von Mai bis September und dann wieder von mitte November bis nach Ostern. Dazwischen ist es dann so stressig, dass die halbe Belegschaft ein Burnout hat oder Ueberstunden abschaffen muss.
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Zürich. Eine linke und grüne Oase, Dazwischen ein paar Menschen, die hart arbeiten. Nicht Mischlen, Verwalten, Schnorren und Velofahren. Das sind die wenigen Leute, die den Laden am laufen halten.
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Zürich braucht noch viel mehr an Beamten, die jetzigen sind mit soviel Nonsens ausgelastet das sie gar nicht mehr zu ihrem Job kommen wofür sie eingestellt wurden.
In der Links Grünen Blase hat es für die Realität halt keinen Platz! -
Die Absicht dahinter ist einfach: Auf den ersten Blick sehen die parkplatzsuchenden Autofahrer eine Verbotsschild und fahren weiter. Das ist ganz im Sinn der rot-grünen Veloparteien. Deren Ziel ist und bleibt eine autofreie Stadt. Die stehen gelassenen Verkehrsschilder sind nicht das Resultat einer schlechten Organisation, sondern eine absichtlich gemachte Aktion. Denn dagegen kann niemand Einspruch erheben.
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So wie nicht enden wollende Dauerbaustellen die sich über Jahre hinziehen. Naja vielleicht ist es auch eine Kombination von beiden…
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Kein Wunder wollen „alle“ einen Schoggi-Job in der Verwaltung!
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Was ist ein städtischer Angestellter mit Ausschlag? Ein Chokito..
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Was sind zwei städtische Angestellte im Schlafsack ? Ein Twix..
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Verwaltungs-Mikado: Wer sich zuerst bewegt, hat verloren
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Die müssen sich doch schon einige Wochen davor auf ihre hart verdienten Sommerferien vorbereiten ..😞
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Mir kommen die Tränen. Aus Solidarität. Die erwartbaren Folgen des woken RotGrünen Aktivismus werden nun sicht- und erlebbar. ZürcherInnen, steigt in die Fluchtboote. Das Emmental freut sich auf Euch.
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Ich glaube, die Emmentaler kommen ganz gut ohne Zürcher zurecht….
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Dieses ewige Gejammer dieser verwöhnten Sozi-Angestellten geht mir auf den Sack!
Parkverbote gelten übrigens nur für Hetis, verheiratet, arbeitsam, fleissig und steuerzahlend und sozialversicherungabliefernd…
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Dann kannst du ja ganz unbesorgt parkieren, stolzer Vaterlandsverteidiger!
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So begann vor mehr als tausend Jahren der Untergang von Rom !
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was ist die teuerste flüssigkeit der welt:beamtenschweiss 😂
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Junge, bist du überhaupt schon
g e s c h l e c h t s r e i f ?? -
Schon ü11 oder bereits ü12?
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Du heude Nix arpeitten bau stele?
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Heute keine K I T A ?
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Hallo Fans, habe heute wieder einen Termin beim IV-Eingliederungsberater, bis später.
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Termin beim S o z i a l a m t nicht vergessen!
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Wie soll das bitte gehen, vom Däumchen drehen Überstunden generieren?
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Bitte? Was in Zürich so ist bitte nicht gleich auf die ganze Schweiz umschreiben. Andernorts in CH läufts gut.
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Wo?
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Ganz nach dem Motto; wer sich zuerst bewegt hat verloren..😞
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Achtung: Wer sich zu viel bewegt erhält eine schlechte Quali..😉
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Zürich wird zum nächsten Berlin. Und die Schweiz zum nächsten Schland. Traurig. Aber nicht mehr aufzuhalten.
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Noch mehr Billiglöhner aus dem grossen K a n t o n einstellen..😂
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Wir schaffen das…
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Hat denn z.B. keiner der 9(!!!) städtischen Velobeauftragten kurz Zeit dafür? Oder arbeiten die bereits in Überstunden am nächsten 40-Millionen-Feuchttraum?
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Faktenfreier Bullshit von Ihnen zum Frühstück.En Guete
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Dysfunktional, sozialistisch, autoritär. Das ist die neue Schweiz. In Deutschland läuft der Abstieg seit 2015. In der Schweiz seit 2020.
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@Sachsen Heiko: Absolut korrekt. Die Schweiz folgt Deutschland in den allermeisten Entwicklungen. Einfach mit ca. 5-10 jähriger Verzögerung. Den Rest kann sich jeder selber mit einfacher Mathematik ausrechnen.
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Die Aussage ist eine vereinfachte Darstellung und trifft nicht uneingeschränkt zu. Zwar gibt es Fälle, in denen die Schweiz ähnliche Entwicklungen wie Deutschland mit zeitlicher Verzögerung übernimmt, aber das Land folgt keineswegs einem festen Muster. Die Schweiz hat ihre eigenen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Dynamiken, die unabhängig von Deutschland verlaufen. Manche Entwicklungen erfolgen parallel, andere früher, und wieder andere unterscheiden sich völlig.
Beispiele aus der Vergangenheit zeigen, dass die Schweiz etwa in Finanz- und Steuerfragen, direkter Demokratie oder auch technologischen Innovationen oft eigene Wege geht. Zudem hängt die Geschwindigkeit einer Entwicklung von zahlreichen Faktoren ab, darunter internationale Trends, wirtschaftliche Rahmenbedingungen und politische Entscheidungen.
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Zürich wird zum nächsten Berlin. Und die Schweiz zum nächsten Schland. Traurig. Aber nicht mehr aufzuhalten.
Dysfunktional, sozialistisch, autoritär. Das ist die neue Schweiz. In Deutschland läuft der Abstieg seit 2015. In der Schweiz seit 2020.
Ganz nach dem Motto; wer sich zuerst bewegt hat verloren..😞