Schon verloren hat jener Leser, der sich gegen die Professoren-Schwemme unserer Tage zur Wehr setzen will.
Sie sitzen auf ihren Lehrstühlen und sondern Wissenschaft ab wie andere Menschen den Schweiss nach einem heissen Sommertag.
Sie schreiben vielhundertseitige Bücher in solchen Mengen, dass niemand ihnen zu folgen vermag.
Sie stehen – für immense Honorare – unseren Regierenden zur Verfügung, um deren oft fragwürdiges Tun zu legitimieren.
Beispielsweise die Taten unserer Nationalbank, um den Schweizerfranken in seinem Auftrieb einzuschränken oder ihm, wie es heute ist, freien Lauf zu lassen.
Natürlich kann das Volk weder Habermas noch Heidegger folgen, da die jungen Professoren in den Schriften dieser intellektuellen Herrgötter immer neue Wendungen entdecken, die zu interpretieren sind.

Von Kant, Nietzsche und Hegel wollen wir gleich gar nicht sprechen, gleichen sie doch alten Teppichen, die immer wieder gereinigt und neu interpretiert werden wollen.
Da tut es gut, wenn eine der Geistesgrössen unseres Landes zu Tim und Struppi greift, um dem Volk einen philosophischen Lesegenuss zu verschaffen, der es auch Sekundarschülern erlaubt, die sie umgebende Welt besser zu verstehen.
„Dem Autor ist eine grossartige Philosophie des Alltags gelungen“, schreibt der kleine und feine Kein & Aber-Verlag. Er bringt in 33 kurzen Kapiteln das Wesen der menschlichen Existenz auf den Punkt.
Wer ist dieser Schweizer Wundermann, der aus hochkomplexen Zusammenhängen, die sich sonst nur einem Studenten im achten Semester erschliessen, einen Energieriegel gemacht hat, der den Leser in Zonen der Erkenntnis und Freiheit entführt, die ihm sonst verwehrt sind?
Es handelt sich um den Ur-Zürcher Geniesser und Stadtwanderer, den Bändiger der Bedeutenden und Intellektuellen aus aller Welt, die er auf den schönsten Zürcher Foren auftreten lässt, damit sie ihre geistigen Kunststücke vorführen.
Ja, Sie, lieber Leser, wissen es bereits.
Es handelt sich um Martin Meyer, Jahrgang 1951, verdienter Feuilletonchef der „Neue Zürcher Zeitung“, Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Auslandforschung, Beirat der Vontobel-Stiftung, die seit Jahren hervorragende Schriften zu den Weltproblemen publiziert, Verfasser von Werken über Camus und europäische Klassiker.

Er hat auch „Tim und Struppi“, die beiden weltberühmten Abenteurer, gezeichnet vom Belgier Hergé, auf 140 Seiten analysiert und skelettiert.
„Menschenkunde“, 33 Stationen aus dem täglichen Leben, heisst Meyers neues Buch bei Kein & Aber, das die uns bevorstehenden heissen Hitzetage erleichtern soll.
Wer entgegen den Empfehlungen der WHO, der Weltgesundheitsorganisation, auf dem Liegestuhl zu einem Bier, einer Flasche Wein oder, horribile dictu, einem Whiskey mit Eis greift, kann auch das scharfe Gewürz des Zürcher Autors dazu geniessen.
Es ginge zu weit, nun jedes Kapitel einer Analyse zu unterziehen. Wenn der Autor schreibt „Jedes Selfie ist ein Triumph über die Sterblichkeit“, wird das Vergnügen deutlich, das dem Autor dessen Beobachtungsgabe verleiht.
Wer gegen derlei rhetorisch Amok laufen will, wird zurückgestuft mit dem Satz „Wir Menschen vermögen nicht einmal ein Komma in der Syntax des Universums zu binden“.
Wer sind wir wirklich? Meyer relativiert: „Wir sind in der Tat Räuber mit Verstand, was uns genuin gefährlich macht.“
Wir wissen es, kleine und sehr grosse Räuber umgeben uns. Manchmal sind wir auch selber einer.
Trösten wir uns; nach Meyer „ist der blaue Planet Erde inmitten der enttäuschenden Himmelswüste der einzige Stern, der diesen Namen zu verdienen scheint“.
Damit lassen sich die kommenden Ferien himmlisch verbringen.
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Wie interpretiert man einen alten, gereingten Teppich neu? Das habe ich nicht verstanden.
-
Stöhlker ist selbstverständlich Hochbefähigt für das Urteil betr. Hochkomplexer Zusammenhänge (Kommunikation, Werbung) 😉
-
@Mutti
Sie scheinen selbstverständlich Hochbefähigt für Kommentare schrieben zu sein.
Wollte Sie nicht einen intelligenten Kommentar zum Buch oder Artikel schreiben?
Wir sind hier nicht in Berlin an der Wursttheke, um Hochkomplexer Zusammenhänge (Kommunikation, Werbung) zu plaudern.
-
-
Stöhlker kann lesen?
-
@Huch?
Was können Sie?
Wollten Sie nicht einen intelligenten Kommentar schreiben?
-
-
Und ich dachte wirklich die Antwort hiesse „42“…
-
@Gusti
Rat meines Latein- und Griechisch Professors:
Überlass das Denken den Pferden, die haben einen grösseren Kopf.
Equis cogitandum relinquite; capita maiora habent.
Άφησε τη σκέψη στα άλογα, έχουν μεγαλύτερα κεφάλια.
-
-
An „den effektiven TATEN wird ENDE TAG gemessen“.
Zu 99.99% nicht an der Anzahl Worte/Bücher/Kolumnen die jemand im Leben geschrieben hat. Das mit dem Himmel & Sterne kann man je nach Gläser einer Brille unterschiedlich erkennen. Momentan fehlen (mir persönlich) die leuchtenden Sterne. Bei ziemlich klaren BrillenGläser 🤩✌️Aber viele rote und blau blinkende Lämpchen sehe ich aktuell – rundherum🙏🏼🥸
-
-
@JürgS
Wie war der Flug von Berlin nach Zürich?
Wusste gar nicht, dass Du wieder im Kreis 4 bist?
-
-
Höre ich von Menschenkunde, führt mein erster Gedanke unweigerlich zu Irenäus Eibl-Eibesfeldt, einem der grossen Pioniere der Humanethologie. Mit seinem interdisziplinären Ansatz, an der Schnittstelle von Verhaltensbiologie, Anthropologie und Ethnologie, hat er nicht nur ein neues Forschungsfeld geprägt, sondern auch den Blick auf das Wesen des Menschen grundlegend erweitert. Seine Arbeiten zeugen von einer tiefen Neugier und einem respektvollen Staunen gegenüber der Natur des Menschen – seinem Verhalten, seinen Ausdrucksformen, seinen universellen wie kulturspezifischen Prägungen.
Wer sich in diesem Sommer wirklich intensiv und auf fundierte Weise mit dem Menschen beschäftigen möchte, dem sei das monumentale Werk „Die Biologie des menschlichen Verhaltens. Grundriss der Humanethologie“ wärmstens empfohlen. Auf rund 1000 Seiten entfaltet Eibl-Eibesfeldt ein beeindruckendes Panorama menschlicher Verhaltensweisen. -
Nachdem Stöhlker die NZZ kopiert und wiedergibt,
versucht er sich mit „Tim und Struppi“.
Nun, wohl besser.
Immerhin ist er fähig, grosse deutsche Denker
zu benennen.
Aber:
Er vergreift sich auch an diesen.Aber ob Meyer sich einen solchen Rezensenten
gewünscht hätte?
Ich behaupte:
Eher nein!
Warum:
Es vergeht kein Tag, an dem sich dieser KJS
eines Themas bemächtigt – und dieses zerfaselt.-
@Oh je!
Wollten Sie nicht etwas intelligentes schreiben oder
nur sich nur über den Klaus Stöhlker, mit 84 Jahren, echauffieren?Armselig, mein Lieber.
-
-
Der ehemalige Feuilleton-Chef der Neuen Zürcher Zeitung, Martin Meyer, hat ein interessantes und ungewöhnliches Buch geschrieben. Anhand von 33 ausgewählten Szenen aus Tim und Struppi entwickelt er alltagsphilosophische und gesellschaftliche Überlegungen. Die Kapitel heißen Himmelsgucker oder Inflation, Geduld bringt Rosen oder Erdvertrauen. Mit dem Buch liefert Meyer einen Ansatz, der vielen Leser*innen sicherlich einen ganz neuen Blick auf die Welt von Hergé eröffnet. Auch ausgewiesene Tintologen dürften so eine Herangehensweise noch nicht gelesen haben: „Menschenkunde“ mit Tim und Struppi.
Quelle: https://comic-denkblase.de/menschenkunde-mit-tim-und-struppi
-
„The professor is the enemy“, jetzt auch in der Schweiz. KS kann nicht einfach eine Rezension über ein Comic-Ratgeber Buch schreiben, nein er muss es seinen autokratischen Idolen nachmachen.
-
@KS ist ein Mitläufer
Ihr Kommentar spricht Bände über Sie selbst. Sie hätten Gelegenheit eine Rezension zu schrieben, warum tun Sie es nicht selbst, satt sich über Ihren „Trigger“ (KS) zu echauffieren.
Wir besprechen das in unserer nächsten Sitzung.
-
Danke, nein danke fürs absichtliche Missverstehen. Die Rezension ist die Rezension. Gut. Aber das bildungsfeindliche Bashing des KS zu Beginn, welches sie passiv-aggresiv verwechseln, das ist das Thema.
-
@KS ist ein Mitläufer
Legen Sie Ihren Nikenamen (eher Behauptung) auch auf die „Goldene Waage“?
Hier liegt mein Hinweis zu Ihrem Kommentar: Egal.
Die Wortverwendung „Mitläufer“ ist oft negativ, da sie eine Person beschreibt, die nicht wirklich für eine Sache steht, sondern nur mitläuft. Ihr Artikel oder KSJ?
Ein Mitläufer ist eine Person, die sich ohne eigene Überzeugung oder Engagement einer Gruppe, Bewegung oder Strömung anschließt, oft mit einer negativen moralischen Bewertung. Es handelt sich um jemanden, der ohne eigene Initiative oder Überzeugung mitmacht.
-
-
Soweit ich weiss, hiesse das korrekte Wort im Titel „geschaffen“. „Geschafft“ hingegen ist man nach einem harten Arbeitstag. Gut möglich, dass KS das zweite nicht (mehr) kennt 😉
-
Danke für die Buch Empfehlung Herr Stöhlker!
-
Q.E.D.
-
Sie sehen das völlig richtig.
-
@Buch-Empfehlungen von Stöhlker sind ein Grund, das Buch nicht zu lesen.
Etwas Kindlich diese Haltung, finden Sie nicht?
-
@ Lesen …….
Ihr Kommentar noch kindlicher😄😄😄 -
@Kleinkind
Q.E.D. – „Quod demonstrandum est“.
-
Wahrscheinlich ist es sogar schade um das Buch, wenn „Buch-Empfehlungen von Stöhlker sind ein Grund, das Buch nicht zu lesen.“ es lesen würde. Ich könnte mir als Buch jedenfalls besseres vorstellen als den Blicken dieses Lesers ausgeliefert zu sein.
-
-
33 müssen es sein, natürlich.
-
Meyer hätte einen besseren „Laudator“ für das Buch verdient. Stöhlker sondert nur Schleim ab!
-
geschichten aus dem letzten jahrhundert 😂
-
Meyer schreibt noch selbst, Stöhlker bloss ab…. Finde den Fehler !
-
Stöhlker schreibt doch nicht ab. Er plagiiert doch nicht. Der Saubermann.
-
@Abschreiber
Wir Schweizer sind nicht korrupt, nur käuflich.
-
Danke für die Buch Empfehlung Herr Stöhlker!
Meyer hätte einen besseren „Laudator“ für das Buch verdient. Stöhlker sondert nur Schleim ab!
Meyer schreibt noch selbst, Stöhlker bloss ab…. Finde den Fehler !