Niemand hatte in den letzten fünf Jahren Interesse daran, diese Geschichte bekannt werden zu lassen. Nicht der Bundesrat, nicht der UBS-Konzern, der heute als Hauptbetroffener gelten muss, nicht der jüdische Weltkongress (WJC).
Auch nicht dessen Präsident Ronald Lauder (Erbe von Estée Lauder), der mit dem WJC auf der Jagd nach 5 bis 10 Milliarden US-Dollars ist, die in den Koffern des UBS-Konzerns schlummern.
Dieses Erbe hat der UBS-Konzern von der Credit Suisse übernommen, die sich zuletzt weigerte, nach einer Zahlung von 1,25 Milliarden Dollar vor 25 Jahren ihre Archive weiter zu öffnen.
Seither hat der WJC erfolgreich, wie sich zeigt, weiter nach Unterlagen gesucht, welche die Schuld der Schweizer Banken an der Hinterziehung von jüdischen Vermögen beweisen.
Bloomberg Online hat mich am Freitag mit einem Artikel auf der „Frontpage“ auf diesen Vorgang aufmerksam gemacht.
Was Bloomberg berichtet, ist eine Sensation. Die UBS unter Führung von Sergio Ermotti hat die Herausforderung angenommen und seither die neuen Untersuchungen bankintern gefördert.
Das Risiko für die letzte Schweizer Grossbank, in den USA angeprangert zu werden, ist viel zu gross.
Was bisher verschwiegen war, beweist: Die Führung dieser Grossbank ist kein Zuckerschlecken.
Der WJC meint es ernst.
Mit dem neuen Vorstoss ist die Vereinbarung von 1998, wie Ex-Botschafter Thomas Borer in seinem jüngsten Buch berichtet, hinfällig.
Borer wie der damalige Bundesrat waren der Ansicht, mit der Zahlung von 1,25 Milliarden das Thema erledigt zu haben.
Jetzt sagt Ronald Lauder: „Damals ging es um das Geld der Juden, die in den KZ der Deutschen verschwanden. Heute geht es um das Geld der Deutschen, die nach Argentinien geflüchtet sind.“
Gemäss Lauder, der sich bei Bloomberg vor Fotos im KZ verschwundener Wiener ablichten liess, wurden im Simon Wiesenthal Center die Daten von 12’000 Deutschen in Argentinien entdeckt.
Diese brachten den Schweizer Banken, auch Vorgängern der Credit Suisse, Einzahlungen pro Person von 10 bis 20 Millionen Dollar, von denen angenommen wird, es handle sich um jüdische Vermögen.
Juden in Argentinien zahlten auf die Schweizer Bankkonti meist um die 100’000 Dollar ein – Geld, das sie retten konnte.
WJC-Präsident Lauder, ein Geldgeber der Republikanischen Partei in den USA, kämpfte mit US-Politikern darum, die UBS haftbar zu machen für Vorgänge, die sich bei der CS und ihren Vorgängern abgespielt hatten.
UBS-Chefjuristin Barbara Levi verhandelte in Washington D.C., wie man dieses Erbe der CS am besten behandle.
Die Rechtsfrau stellte sich bis zur CS-Übernahme auf den Standpunkt, mit den Zahlungen von 1998 sei die Angelegenheit für sie erledigt.
Der Widerstand in Zürich und Bern brach bald zusammen. Zu hoch waren für die UBS die Risiken, der eigene Ruf werde in den USA beschädigt.
Seither ist der bekannte US-Anwalt Neil Barofsky mit 50 „Researchern“ damit beschäftigt, die alten CS-Aktien aufzuarbeiten. Schon die Credit Suisse hatte dies Hunderte von Millionen gekostet.
Jetzt zahlt die UBS.
Das ist keine Kleinigkeit. Bundesrätin Karin Keller-Sutter erwartet von der letzten Schweizer Grossbank rund 20 Milliarden für mehr Eigenkapital.
Die internationalen Grossaktionäre der Bank erwarten eine gute Dividende, Kapitalrückzahlungen und mehr.
Nun will auch der WJC weitere bis 10 Milliarden Dollar „für die Holocaust Opfer, andere Opfer und die jüdische Gemeinschaft“.
Diese Formulierung hat es in sich. War es vor gut 25 Jahren schon schwierig, genügend Betroffene für die Schweizer Zahlung zu finden, ist es heute noch anspruchsvoller.
Das Geld soll also letztlich den jüdischen Organisationen zugute kommen.
Ist Ronald Lauder damit zufrieden? Keineswegs.
Er macht deutlich, dass auch in den Archiven Moskaus sich „Millionen von Daten befinden“, die zu weiteren Forderungen an die Schweiz dienen können.
Bern schweigt, die UBS schweigt. Ein Beweis dafür, dass es um sehr viel geht.
Es kann sein, dass wir zahlungspflichtig werden. Nicht jedes Jahr, wie die Deutschen. Aber jede Generation.
Bloomberg hat den Deckel über diesen vertraulichen Vorgängen gehoben. Die grossen Schweizer Medien wussten mit Sicherheit, was sich hinter den Vorhängen abspielt.
Sie haben bisher dazu geschwiegen.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Warum kommt diese Forderung erst jetzt? Und wie belastbar sind die neuen Beweise? Es braucht Transparenz, aber auch Verhältnismäßigkeit.
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Wenn neue Beweise vorliegen, ist es nur gerecht, dass die Vergangenheit erneut aufgearbeitet wird. Die Verantwortung für historische Gerechtigkeit endet nicht mit einem einmaligen Vergleich.
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Mein Gott, das war vor 100 Jahren…. Diese Leute sind längst tot. Was ist mit den amerikanischen oder australischen Ureinwohnern denen das Land genommen wurde oder dem römischen Reich? Dann müsste man mal dort auch für Gerechtigkeit sorgen… Hier geht es um eine eigentliche Industrie von Anwälten die davon sehr gut lebt.
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eine total obstruse story, die Sie da von Bloomberg wiederkäuen, Herr Stöhlker. Der Markt hält nichts davon.
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Jammern, Erpressen, nach Gerechtigkeit schreien und Hände aufhalten und all das im Schutz von Daddy.
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Die UBS und die CS haben „Dreck am Stecken“ und das muss den Schweizer Bürgern eigentlich einleuchten. Ich bin als Schweizer geboren aber für die Grossbanken fühle ich mich nicht verantwortlich, von mir aus können diese Grossbanken abhauen, ich brauche sie nicht und Steuergeld, für eine sogenannte Rettung, sollte sowieso nicht aufgewendet werden dürfen. Für eine Rettung der fetten Banken haben die Politiker immer Geld, für die einfachen Bürger und Alten aber nicht.
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Die UBS und die CS haben „Dreck am Stecken“ und das muss den Schweizer Bürgern eigentlich einleuchten. Ich bin als Schweizer geboren aber für die Grossbanken fühle ich mich nicht verantwortlich, von mir aus können diese Grossbanken abhauen, ich brauche sie nicht und Steuergeld, für eine sogenannte Rettung, sollte sowieso nicht aufgewendet werden dürfen. Für die Rettung der fetten Banken haben die Politiker immer Geld, für die einfachen Bürger und Alten aber nicht.
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Naja, wenn bereits die Hausjuristin Levi befangen ist, kann das ja nicht gut kommen. Und dann gibt die UBS die Aufarbeitung noch einer befangenen Kanzlei in Murica in Auftag…
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Na ja, das kann Cassis regeln. Dann wird die UBS abgewickelt.
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Im Kontext zum Recherche-Erzeugnis von Arthur Rutishauser in der Sonntagszeitung, das über die Heraufsetzung des Streitwertes im Handelsgericht Zürich im Prozess um den Kaufpreis von 3 Mia auf 50 Mia CHF erzählt, wird die Schilderung von KJS über die Forderungen des WJC doppelt spannend, gerade wenn man noch die Eigenkapitalforderung des Finanzdepartementes in Betracht zieht.
Die Tücken des Finanzplatzes Schweiz – eine Offshore-Insel erster Güte – erweisen sich nach knapp 100 Jahren als grösser als die Generationen seit 1930 angenommen haben. Sie werden noch manchen kantonalen und eidgenössischen Finanzminister ins Schwitzen bringen.
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Und da gibt es Leute, die sich wundern, weshalb gewisse Leute nicht beliebt sind …
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Offenbar hat man Angst vor grossen Zahlen. Der Fall ist mindestens 100 Milliarden wert und die Anfänger vom WJC wollen nur max.10 Milliarden…wie dumm sind die eigentlich?
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Was haben Sie geraucht ?
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Da wird von Weisswürsten geträumt
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Die UBS als letzte verbliebene Schweizer Grossbank ist ein lukratives Ziel für Wirtschaftskrieger mit unterschiedlichsten Interessen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis zu den ersten Angriffen. Wir sehen hier erst den Anfang
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Ist der WJC der Erbe der Juden und kann es beweisen hat UBS ein Problem.
Ist der WJC kein Erbe der Juden hat WJC ein Problem.
So weit mir bekannt darf sich keine Organisation nun auf Inhaberverhältnisse gegenüber eines Menschen berufen, die Sklaverei wurde abgeschafft. Auch ein pauschalisiertes „ein Jude vererbt an WJC“ ist nicht gegeben. Sind die Deutschen nach Argentinien geflohen und dort gestorben dann ist – wenn überhaupt – der Staat Argentinien der Erbe und WJC geht leer aus.
Einmal erfolgreich erpresst versuchen die Erpresser immer wieder.
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Ich kann es nicht mehr hören. Praktisch alle vom damals sind tot. Es geht wieder einmal nur darum, Geld zu machen. Und das wird immer so weitergehen, wie man an Deutschland und den Zahlungen an bestimmte Staaten sieht. Es geht um alles, nur nicht um Gerechtigkeit
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Wer sich erpressen lässt, muss damit rechnen, dass mit der ersten Zahlung die Sache nicht ausgestanden ist. Wo ein erstes Mal etwas zu holen war, dürfte auch ein zweites, drittes… Mal etwas zu holen sein.
Die Duckmäuserei dieser Schweizer Banker, ohne Rückgrat, ohne Standfestigkeit, ohne Stolz ist nur widerlich. Anstatt ohne Rücksicht auf Verluste hinzustehen, sich weltweit Respekt zu verschaffen, auf Geschäfte im US-Markt, wo eh nie Geld verdient wurde zu verzichten, wird von diesen Krämerseelen, um kurzfristiger Geschäftchen willen, neuerlich Geld an die Erpresser bezahlt.
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Gerard Menuhin verfasste mal ein Buch über die Ereignisse die bis heute hervorragende Werkzeuge sind um den Eigennutz zu maximieren.
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„Es ist ironisch – wenn nicht sogar tragisch -, dass Deutschland immer noch in Angst vor Inflation lebt, die auf einem fehlerhaften Verständnis seiner eigenen Geschichte beruht. Bei der Hyperinflation der 1920er Jahre ging es nicht nur darum, Geld zu drucken, wie Lehrbücher faul vermuten lassen. Der eigentliche Auslöser war die Beschlagnahme von Vermögenswerten im Dezember 1922: ein erzwungenes „Darlehen von 10%“ von den Bürgern im Austausch für wertlose Anleihen genommen. Das löste eine ausgewachsene Kapitalflucht aus. Dann kam Hitlers Gesetz von 1933, das ausländische Konten kriminalisierte, was wiederum dazu führte, dass die Schweiz 1934 die berüchtigten nummerierten Konten erfand. Aber hey, warum sollten Fakten dem Dogma im Wege stehen?“
Deutschland Unter Allen!
von Der Makro-Butler.
Samstag, 19. Juli 2025 – 5:14
Wer sich erpressen lässt, muss damit rechnen, dass mit der ersten Zahlung die Sache nicht ausgestanden ist. Wo ein erstes…
Ich kann es nicht mehr hören. Praktisch alle vom damals sind tot. Es geht wieder einmal nur darum, Geld zu…
Ist der WJC der Erbe der Juden und kann es beweisen hat UBS ein Problem. Ist der WJC kein Erbe…