Peter Fanconi durfte im Frühling ehrenhaft von der Kapitänsbrücke der Graubündner Kantonalbank (GKB) abtreten.
Nach 11 Jahren und unter Beifall der Bündner Polit-Prominenz.
Heute früh sieht das Bild weniger rosig aus. Neben einem scharfen Rückgang beim Gewinn kommt eine Wertberichtigung zum Vorschein.
10,3 Millionen müssen die Bergler aus der Bilanz entfernen – auf vergebene Kredite.
Ohne den Abschreiber wäre der Gewinn nahezu auf Vorjahreslevel gekommen, so aber blieb ein Rückgang um gut 13 Prozent.
Die gut 10 Millionen passen nicht ins Bild früherer Buchungen. Nimmt man die Erstsemester der letzten 8 Jahre von Fanconi, dann löste die GKB fast immer gebildete Rückstellungen auf.
Nur im ersten Halbjahr 2023 bildete sie neue – mit rund 3 Millionen war der Betrag noch überschaubar.
Jetzt, kaum steht Fanconi nicht mehr zuoberst, musste die Staatsbank der Bündner Bergregion einen mehr als dreimal so hohen Betrag für Risiken auf vergebene Kredite zur Seite legen.
Die über 10 Millionen sind eine enorme Summe in der untersuchten Zeitreihe von 2018 bis 2025.
Hinzu kommen weitere Wertberichtigungen auf Beteiligungen sowie auf Sachanlagen wie Informatik. Auch da zeigte sich in den letzten Jahren eine spürbare Erhöhung.
Waren es im 1. Halbjahr 2018 erst 7,4 Millionen, welche die GKB dafür zur Seite legte, finden sich im aktuellen Halbjahresabschluss bereits 10.9 Millionen Abschreiber auf solche Assets.
Ein weiterer Punkt sticht in die Augen, und zwar bei den allgemeinen Reserven.
Wie jedes Jahr seit 2020 bucht die GKB auch heuer knapp 55 Millionen um: weg von den allgemeinen Bankreserven, hin zu „Wertberichtigungen für inhärente Ausfallrisiken“.
Diese „erfolgsneutrale“ Umbuchung hat zu einer massiven Reduktion des Topfes „allgemeine Bankrisiko“-Reserven geführt. Per 1. Januar 2020 lagen dort fast 1,4 Milliarden – jetzt sind es weniger als 1,2 Milliarden.
Dieser „Gimmick“ hat einen tollen Vorteil. Bereits über die Erfolgsrechnung geschaffene Reserven stehen jetzt für Abschreiber auf konkrete Kredite und Beteiligungen zur Verfügung.
„Die Wertberichtigungen für inhärente Ausfallrisiken können für die Bildung von Einzelwertberichtigungen für gefährdete Forderungen ohne sofortigen Wiederaufbau verwendet werden, um so die Prozyklizität zu brechen“, schreibt die GKB.
Fanconi und seine Kollegen zuoberst in der Bank haben sich damit einen stolzen Wertberichtigungs-Vorrat für alle erdenklichen Risiken geschaffen, die sie in die Hütte geholt haben.
Die Umbuchung erfolgt zulasten der „Reserven für allgemeine Bankrisiken, nicht zweckgebunden“, wie es in den Berichten der GKB heisst.
Diese Reserven bilden einen Teil des Eigenkapitals der GKB, und sie nahmen jetzt um rund 250 Millionen ab.
Und dieses wiederum gehört mehrheitlich dem Kanton Graubünden, sprich den Bürgern und Steuerzahlern.
Das Ganze geschieht im zeitlichen Zusammenhang mit Benko. Mit dem Innsbrucker Pleitier, der in U-Haft schmort, hatten sich Fanconi und seine GKB total verrannt.
60 Millionen Euro gab das Staatsinstitut für den Kauf der Globus-Warenhäuser, weitere 3 Millionen sogar blanko.
Eine Untersuchung zeigte dann, dass Fanconi sich in den Monaten um die Kreditvergabe herum an Benko-Vehikeln beteiligt hatte.
Komplett schräg. Doch EY, welche dem auf den Grund ging, zeigte sich gnädig. Fanconi habe keine Vorschriften verletzt.
Gehen musste er dann doch. Ein Jahr früher als geplant. Jetzt kommen weitere Löcher zum Vorschein.
Die heutige Wertberichtigung auf Kredite habe nichts mit dem Engagement bei Signa und René Benko zu tun, betonte ein GKB-Sprecher.
Der externe PR-Berater von Peter Fanconi meinte: „Die Wertberichtigungen sind ein normaler Vorgang in unsicheren Zeiten, das sieht man auch bei anderen Banken.“
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Dass er bei seinem Abgang vom Bankrat frenetisch gefeiert wurde erklärt Vieles -aber noch nicht Alles… Fortsetzung folgt.
Tbf
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Wenn solche B-Figuren anfangen komplexe Sachen klein zu reden muss man aufpassen.
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Wenn ich richtig sehe hat Bündner KB einen Gewinn von über 100 Mio. im ersten Halbjahr geschrieben. Wo ist das Loch genau?
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@Grauhühnerzüchter… ich glaube Sie verstehen absolut NICHTS
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@LAGO MIO: Wer versteht hier nichts? Das Vorgehen ist von der FINMA erwünscht (https://www.finma.ch/de/news/2019/11/20191114-mm-rechnungslegung/ – passt dann auch zeitlich zusammen) und ist doch super, wenn Risikovorsorge betrieben wird und trotzdem anständig Gewinn geschrieben wird. Im Artikel werden übrigens Abschreibungen mit Wertberichtigungen verwechselt. Da war vermutlich kein Analyst am Werk (die kommen bei der Analyse der GKB übrigens auf ein anderes Ergebnis)…
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Anstelle von ehrenhafter Verabschiedung hätte man diesen Möchtegern besser „geteert und gefedert“ durch die Kantonshauptstadt getrieben.
Ein Schaumschläger, wenigstens da hat er perfekt zum „Knödelplöffer“ gepasst. -
stand ja immer unter dem Schutz einer anderen Bündner „ Finanzexpertin“ im Bankrat der Nationalbank.
Freundelwirtschaft in Reinkultur. 🤔🤔 -
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Was, Bankrat der Schweizer Nationalbank? Sie ist von SVP BR Maurers Gnaden Präsidentin der SNB geworden. Sie ist und war immer enge Freundin der BR Eveline Widmer Schlumpf, EWS, die Bundesratstochter, die am Vorabend der Abwahl von BR Blocher dem damaligen Parteipräsidenten der SVP, Ueli Maurer, versichert hat, er hätte nichts zu befürchten… Dann aber erhielt er die Ohrfeige. Hat ihn später nicht abgehalten, die Komplizin der EWS ins Präsidium der SNB zu hieven. Und auch nicht, EWS als aktenkundige und fleissige Bundesrätin zu loben…
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@ SVP Treuer
Treue heisst nicht Faktenverdrehung..
Bevor Sie solchen Unsinn hier verbreiten sollten Sie sich informieren.
Nicht nur im Wochenblättli.
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Klassisch Bankerformel eben: Immobilien sind ein todsicheres Ding, da kann gar nichts schiefgehen weil die Preise immer weiter steigen, und die Menschen immer mehr Geld zur Verfügung haben. Bei den Banken lernt man einfach nicht, das Immobilien eben keine risikolose Anlage sind.
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Marcus… schauen Sie mal in der Geschichte nach, was alles mit Immobilien passieren kann…
Darum bedeutet immobil… nicht bewegbar…
Nur als kleiner Typ, gehen Sie mal in die Jahre 93/94/95.
Weiter zurück und in andere Details gehe ich jetzt nicht, das wäre zuviel, wahrscheinlich für Sie.
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…Nachhilfeunterricht erteilen
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…Nachhilfeunterricht erteilen
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Es scheint, dass gewisse KB’s ihr Auslandgeschäft weiter vorantreiben.
So verweist z.B. die ZKB im Geschäftsbericht 2024, Seite 251, auf mittlerweile 12 Auslandstützpunkte:Luxemburg
London
Frankfurt
München
Mumbai
Beijing
Sao Paulo
Guernsey
Mailand
Wien
Salzburg
SingapurHandelt es sich dabei um Rep.Offices und/oder Tochtergesellschaften mit dem Ziel der Akquisition ausländischer Anlage-Kunden?
Werden über diese Stützpunkte auch Lombardkredite vergeben sowie Futures -und Optionskontrakte als Short-Positionen, bzw. entsprechende Kombinationskonstrukte geführt?
Wo werden diese Kunden-Engagements in den Büchern geführt?
Fallen allfällige Verlustkompensationen für Kunden dieser Auslandstützpunkte, die in der Verantwortung der Bank lägen, auch unter die Staatsgarantie?
Erstreckt sich die Staatsgarantie als Haftungssubstrat auch auf ausländische Kunden, die über Auslandstützpunkte in den Büchern geführt werden?
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Endlich werden hier – ob all der oberflächlichen Kommentare – die richtigen Fragen ad coram publico gestellt.
Das dürfte für den ZH-Steuerzahler doch von Interesse sein.
Gehe allerdings davon aus, dass bankintern, seitens EY sowie Bankrat diese Fragen längst geklärt wurden. Leider ohne im Geschäftsbericht zur endgültigen Klärung zu veröffentlichen. Warum?
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Wie läuft es doch meistens in der Schweizer Bankenwelt? Wer eine Bank in Schieflage bringt, wird gekündigt und erhält eine besser bezahlte Stelle bei der nächsten Bank.
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Von 1,2 Milliarden(1200 Millionen) 27 Millionen.Das ist Nasenwasser!
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Das sind lediglich 2,25 Prozent! Und wenn sie sich nicht allzudum anstellen,kriegen sie das locker wieder rein!
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Wer wählt solche Verwaltungsräte und gibt ihnen noch den Vorsitz?
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Die Regierung, unter strengster Aufsicht der Finma.
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Drang zu Höherem mit garantiertem Absturz immer wiederkehrend überall, wenn gewohntes Gelände übermütig verlassen wird.
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Kein Problem GR ist beim Finanzausgleich bei den Nehmern.
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Wenn Zug und Schwyz das lesen, würde ich an deren Stelle eine Anpassung der Bemessungsgrundlage-Kriterien beantragen. (Als ehemaliger Zuger Steuerzahler)
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Werde jetzt ins Bündnerland ziehen, die CS wurde erfolgreich begraben…..
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Wie wäre es gewesen, wenn die Bündner KB das heruntergekommene Luxushotel Flims Waldhaus gekauft hätte, sicher kein gewinnbringendes Investment, aber wenigsten etwas für den Kanton Graubünden. Es gibt noch weitere alte Luxus-Kästen in Graubünden im Dornröschenschlaf, wo die Bündner KB ihr Geld verlochen kann, aber wenigsten bringt es etwas für die Bündner Wirtschaft. Natürlich muss man Leute an die Spitze berufen, die die überschüssige Liquidität in solche Traumobjekte stecken, wie die von Benko oder sogar spezielle „Struckis“ von den Hedgefonds von New York.
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Warum regional, wenn weltweite Träume rufen.
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Hr. Fanconi hat alles richtig gemacht. Sein Vermögen gesteigert. Und dem Volk schaden zugefügt. So machen es alle.
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Wer den Geldsegen sucht & dem „Geldsegen-Prediger“ glaubt, erlebt ganz sicher irgendwann ein Wunder.
Mathematik.: Viele Prediger = viele Wunder. Ganz laute Prediger = ganz grosse Wunder ✌️🙏🏼☘️👉 „Ave Maria“ der Prediger zum mitsingen & mittanzen 🎤👍✌️
https://youtu.be/V24i_BYjio4?si=DNIboQqLGsaXtENA -
Das ist doch bekannt, dass nicht die hellsten Köpfe an der Spitze einer Bank hocken. Sie fallen immer wieder auf Hochstapler rein, wollten doch das grosse Geschäft machen. Sie sonnen sich gerne mit der Prominenz, wie Schulbuben laufen sie dann den Glamourösen hinterher und strahlen um die Wette. Leute kauft euch einen schweren Tresor und nehmt das Geld von den Banken, es könnte sich sonst in Luft auflösen.
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Wieder so einer, der nur verbrannte Erde zurücklässt und sich mit vollen Taschen sich vom Acker macht, unglaublich!
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Wahrscheinlich muss es das Volk wieder mal selber in die Hand nehmen und mit einer Initiative die Haftung von Bankern mit ihrem privaten Vermögen durchsetzen. Inkl. Zusatzpassus im Initiativtext, dass Politiker und Richter, welche die Initiative nach Annahme verwässern oder nicht umsetzen wollen, mit mindestens drei Jahren unbedingter Haft bestraft werden müssen.
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Jetzt wird es mit Heinz Huber ganz ruhig. Höchstens die Spesen laufen aus dem Ruder.
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Die Spesen halten sich im Rahmen. Heinz Huber arbeitet gerne im
Home-Office.
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Schgiileerer-Mentalität
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Bei der BZ, die Fanconi seinem Spezl Ebner viel zu teuer abgekauft hat, modert auch noch die eine oder andere Leiche im Keller vor sich hin…
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bevor ea zu spät ist. Verlust? Nö, gewinne verteilt gleichzeitig verluste gemacht …
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Vertreter des new banking: Null Kompetenz, keine Verantwortung und abcashen in die eigene Tasche. Und am Ende abschleichen wie ein Dieb.
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Bei St Moritz Tourismus als VR , da ist er sicher der Richtige mit seiner Erfahrung und Expertise…
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Wäre dieser Typ ein Prokurist..
Hätte er ein Berufsverbot auferlegt bekommen…
Das aber schon vor 4 oder 5 Jahren…Ruvercap…. gehört auch in seine Verantwortung….
Mit dem damaligen Bankrat Thomas Huber….
Aber eben…. sind keine Prokuristen… -
Zum Glück kann Fanconi sich wenigstens über sein Engagement bei Ellexx freuen.
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Dann macht er nichts Dümmeres.🤣
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@Suggar Daddy. Solange er sich die 369 pro Stunde leisten kann.
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verstehe ich nicht? gibts noch was dümmeres al ellexx? 🤣🤣🤣
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„Während das Stammhaus neue Kundengelder von 637,4 Mio. Fr. anlocken konnte, flossen auf Stufe Konzern unter dem Strich 412,7 Mio. ab.“
Ich würde sagen, dass da bei einer der grösseren Töchter (BZ Bank, Albin Kistler AG, Privatbank Bellerive AG) 1 MRD abgeflossen ist.
Darauf deutet auch folgendes hin: „Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäfts ging aufgrund eines Einmaleffekts um 1,2% auf 83,7 Mio. zurück“.
Wenn man sich die Jahresberichte der BZ Bank auf deren Homepage anschaut, dann sieht man, dass sich dort die AuM von 11.5 MRD Anfang 2023 auf aktuell noch 5.5 MRD per 30.06.23 mehr als halbiert haben.
Das hört sich auch nach einem ordentlichen Abschreiber an…
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Guter Beitrag. Habe die Zahlen nicht studiert. Die GKB wird die Zahlen jedoch wiedereinmal schönreden.
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AuM ist ein dehnbarer Begriff: Da werden landläufig auch reine Custody Assets oder Advisory Assets mitgerechnet. BZ hatte nie im Leben 11.5 Mrd. discretionary managed assets 😉
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Komperativ: …mit Laeri bei ElleXXX bei einem Green Grunge schöntrinken.
Superlativ: …in St. Moritz mit weiteren VIPs um Fanconi, Ajeti … die Kappe schönfüllen.
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Fanconi hat auch ein Top-Investment in ElleXX gemacht.
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Klar, auch Bündner möchten doch mal gerne auf einer Zürcher Genderverblödungswelle mitreiten, ist modern und macht Spass.😃
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Wer viel internes Wissen hat, geht immer in Ruhe.
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Peter Fanconi und der Hauptschüler Benko aus Tirol, dass war ein
Dreamteam. Jetzt muss der Porsche Huber die Bündner KB wieder in die
Spur bringen. Macht der Typ mit links.-
Vor allem mit seiner ausgeprägten IT-Kompetenz. Es hat ja genung Geld im Kässeli (wer Ironie findet darf sie behalten)
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Die zwei Buchstagen „EY“ sagt schon alles!
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und wieder ist niemand schuld und keiner wird privatrechtlich belangt…
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… und „wir“ schaffen das.
Fancellexx geht mit vollen Taschen … er bezahlt den Schaden nicht … nein, er gehört wie das 1 % zu den Profiteuren … wie üblich unter Bangstern!
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und wieder ist niemand schuld und keiner wird privatrechtlich belangt...
Zum Glück kann Fanconi sich wenigstens über sein Engagement bei Ellexx freuen.
Die zwei Buchstagen "EY" sagt schon alles!