Partners Group in Aufruhr: Fredy Gantner schützt Umstrittenen

Die Partners Group in Baar bei Zug baut imposante Headquarters. Und verliert an der Börse.

Von fast 1’700 Franken vor 4 Jahren auf unter 1’000 aktuell.

Grund sei die Schwäche im zentralen Bereich Private Equity, sagt ein Insider. Dort würde der Chef die Krise verantworten.

Er heisst Wolf-Henning Scheider, ein deutscher Industriemanager, der vor 3 Jahren ganz oben in der Partners Group angeheuert hatte und eine mächtige Position beim Vorzeigekonzern innehat.

Partner, Co-Head Investments und Head Private Equity.

Scheider hatte am alten Ort in Deutschland einen Scherbenhaufen hinterlassen. Seine Firma, die Autozulieferin ZF Friedrichshafen, musste kurz nach Scheiders Ausscheiden saniert werden.

Seither blieb kein Stein auf dem anderen. Tausende Stellen verschwanden.

Scheider brachte für seinen Topjob bei der PG, wie das Zuger SMI-Unternehmen kurz heisst, keine Private Equity-Erfahrung mit.

Umso mehr rieben sich die PG-Insider die Augen, als sie von dessen Antrittsbonus erfuhren. Dieser soll im zweistelligen Millionenbereich gelegen sein.

Den Narren gefressen an Scheider hat vor allem einer: Alfred Gantner, genannt Fredy. Der Mann, der die Schweiz so weit weg von Brüssel behalten will wie nur möglich.

Gantner würde seine schützende Hand über Scheider halten, sagt die Auskunftsperson. Der müsste sonst um seine Zukunft als PG-Topshot bangen.

Viele in der obersten Führung hätten nämlich die Geduld mit ihm respektive dessen Leistungen verloren.

Scheider fehle es am nötigen Netzwerk fürs Private Equity-Geschäft, zudem würde er die Teams und Direktunterstellten wie anno dazumal in den 1980er Jahren führen.

Streng hierarchisch.

Gute Leute sprängen von Bord. Statt sie zu ersetzen, übernehme Scheider selbst das operative Kommando. So führe er neben dem Gesamtbereich auch noch die Teilsparte Technologie.

„Diese Anschuldigungen entbehren jeder Grundlage“, sagt ein PG-Sprecher. „Herr Scheider hat die volle Unterstützung des Verwaltungsrats und seiner Kollegen in der Geschäftsleitung.“

Aus dem Innern der PG wird auf Erfolge im Private Equity-Geschäft verwiesen. Dieses habe jüngst Vorsteuergewinne von mehr als 10 Prozent aufs ganze Portfolio erzielt.

Als Beleg für die behauptete Successstory verweist eine Auskunftsperson auf erfolgreiche „Exits“ mit Firmen im Private Equity-Portfolio, darunter solche in der Pharma- und der Logistik-Industrie.