Für den Insider handelt es sich um ein „absolutes Fiasko“. Die Rede ist von der grossen NZZ, dem Zürcher Medienhaus mit Sitz am Opernhausplatz und 245-jähriger Existenz.
Grund für den Aufschrei ist ein Projekt mit dem Namen „Piano“ – wie Klavier oder auch „langsam“, „behutsam“.
Es geht um ein komplett neues Abo-System, mit dem die NZZ-Spitze den Anteil der zahlenden Leser ihrer Online-Stories nach oben bringen will.
„Piano“ dauerte 3 Jahre – nomen est omen. So lange hätten die Zuständigen gebraucht für den „Einbau einer neuen Paywall“, so die Auskunftsperson.
Statt die neue Paywall mit internen IT-Kräften zu realisieren, wie das anfänglich geplant gewesen sei, habe die NZZ-Geschäftsleitung einen externen Anbieter mit der Umsetzung beauftragt.
Zu diesem Unternehmen würden hohe Kader des Traditions-Verlags „persönliche Kontakte unterhalten“, behauptet der Insider.

Auf entsprechende Fragen meinte die Sprecherin der NZZ letzte Woche: „Die Weiterentwicklung unserer Paywall ist Teil der langfristigen Digital- und Wachstumsstrategie der NZZ.“
„Solche technologischen Vorhaben werden bei uns wie branchenüblich sowohl mit internen Teams als auch mit spezialisierten externen Partnern umgesetzt.“
„Interessenkonflikte bestehen dabei keine.“
Die neue Paywall erinnert an eine Wand aus Papyrus. Sie auszuhebeln ist ein Kinderspiel – dafür braucht es keine besonderen Hacker-Fähigkeiten.
Es genügt, ein allgemeines Plugin im Chrome oder anderen Internet-Browsern zu installieren. Wenn man dieses dann auf der NZZ.ch-Seite aktiviert, geht die Zahlschranke hoch.

Sesam öffne Dich, leicht gemacht durch die „alte Tante“ der Schweizer Medienlandschaft. Und dies nach Millionen-Ausgaben zugunsten einer extra geholten Zulieferfirma.
Nicht nur alle tagesaktuellen Storys können somit gratis gelesen werden, sondern auch jene für noch mehr Abo-Geld zusätzlich angebotenen unter „Pro“ sowie die „Sonderangebote“.
Die Verantwortlichen für die neue NZZ-Paywall seien für ihre „Leistung“ nicht etwa degradiert worden, sondern hätten im Gegenteil einen Extrabonus erhalten, führt die Quelle aus; einige wären gar befördert worden.
Die Millionenkosten für „Piano“ haben die Gruppe finanziell weiter belastet.
Im ersten Halbjahr 2025 sackte der operative Gewinn der NZZ um über ein Viertel auf noch gut 3 Millionen ab – halbiert im Vergleich zum Vorjahr.

Der Cashflow aus dem Tagesgeschäft ist zum Erliegen zu kommen. Von plus 5,5 Millionen im ersten Halbjahr 2024 zu minus 2,6 Millionen im Vergleichsquartal 2025.
„Zur wirtschaftlichen Entwicklung der NZZ informieren wir regelmässig im Rahmen unserer offiziellen Berichterstattung, das nächste Mal anlässlich der Publikation des Jahresergebnisses 2025 am 25. März 2026“, meint die Sprecherin.
Damit wich sie der Frage aus, was das Medienhaus gegen den Finanzcrash zu unternehmen gedenke.

Der Niedergang hat nicht mit dem neuen Abo-System begonnen, es hat mit dem Aufgeben der liberal/konservativen Werten zu tun, der Eingliederung in die restlichen Main-Stream-Medien, redaktionell wird kaum noch selbstständig gearbeitet, zu einfach ist das Übernehmen von AP Inhalten mit leichter Text-Umgestaltung. Die alte NZZ kann nur noch ab und zu aufblitzen, mit Kommentaren von unabhängigen Personen. Man hat die eigene Leserschaft verprellt.
Was Sie nicht sagen…
Zu viele LinksWoke auch bei der Nzz mittlerweile, auch wenn Gujer tapfer dagegen hält, viele Artikel lösen (Ruesch, Häsler, Fopps, Balzli etc) bei mit nur noch Kopfschütteln aus.
Und: nicht zu vergessen- auch hier:
Go woke, go broke.
Andreas Rüesch und Georg Häsler sind ausgezeichnete Journalisten, die sich für unsere freiheitlichen Werte vehement einsetzen. Ich bedanke mich sehr.
Zum Glück sind sie keine naiven Putinknechte, die sich beispielsweise hier auf diesem Portal komfortabel breitmachen.
Mit der alten Tante NZZ.
Hat voll mitgemacht vor vier Jahren, beim Jahrhundertbetrug.
Kurzfristig von hunderten Millionen aus Bern (also uns) profitiert.
Auf die Länge zahlt es sich nicht aus, sich an die Mächtigen und Strippenzieher verkauft zu haben.
Sind ja nicht die Einzigen, kein Wunder verkaufen sich Zeitungen immer weniger.
Wenn bei der NZZ etwas verloren gegangen ist, dann ist es das Ziel der Zeitung.
Was hier veröffentlicht wird, hat überhaupt keine Evidenz mehr. Mangels Standort und Ziel fehlen die aktuellen Nachrichten. Weder über das nationale Geschehen noch über das internationale Geschehen kann man sich informieren. Dann spielt die fehlende Funktion der Paywall auch keine Rolle. Die Zeitung hat immer öfter die Qualität eines Gratisblatts.
Ich kann die NZZ als ehemaliger Abonnent seit über einem Jahr gratis lesen. Auch ohne Chrome-Plugin. Ich find‘s ganz ok, wenn die ihre IT nicht im Griff haben.
Mich halten der widerliche Militarismus von Häsler & Co., die unkritische EU-/Ukraine-Erzählung sowie die Russophobie vom Bezahlen ab. Schade, denn abgesehen vom Ausland-Ressort ist die NZZ (ohne NZZ am Sonntag, eigentlich „Tagi am Sonntag“) allen anderen Tageszeitungen weit überlegen.
Bin froh dass der Häsler nur noch sein komisches Zeugs schreibt, und nicht unsere Soltaten komandiert.
Absolute Zustimmung.
Aus genau diesen Gründen habe ich mein Abo gekündigt.
Es gibt in der NZZ noch viele gute Artikel über neutrale Themen. Aber das Hassgeschreibe von Redakteuren wie Ruesch, Häsler, Fopps, Balzli,…, hat mich einfach vergrault.
Die NZZ hat viele neue Leser im grossen Kanton gewonnen. Um von deren Propagandaministerium nicht sanktioniert zu werden, ist man auf die offizielle Regierungsmeinung umgeschwenkt.
Unabhängigkeit ist nicht mehr wichtig und kritische Meinungen werden gar nicht geschätzt. Einheitsbrei ist angesagt. Die Gleichschaltung der Gewalten ist längst Realität, die Presse macht brav mit. Man sucht nur noch Lemminge, die brav folgen.
Wieviele Abos hat eigentlich IP verkauft und bedauern Sie es nicht irgendwann, dass Sie mit 38% Ihrer Werbeeinnahmen Google dabei mithelfen, den Schweizer Medienplatz vollständig plattzuwalzen – Herr Hässig?
Die seit Jahren konstant steigende Kriegspropaganda und zu viel „woke“ haben die liberalen Leser vergrault.
Liebe Fans,
heute der letzte Auftritt beim RAV-Eingliederungsberater der Abspann läuft. Danach ausgesteuert und wieder unbeaufsichtigt denkfähig.
Im Anschluss melde ich mich zurück mit fundierten, professionellen Analysen.
Bis später.
Schön. Dann hoffen wir, dass die unbeaufsichtigte Denkphase diesmal auch Ergebnisse liefert.
Das ehemals stolze Flagschiff der Liberalen versenkt sich schrittweise und mutwillig selbst?
Mir kommt der Spruch vom „Gnadenschuss geben“ in den Sinn.
ganz schön fett-krasse Probleme die von die Medien, woll?
Links-woke Mainstreampresse. Zum Teil wird sogar nach dem Staat/nach Regulierung gerufen. Artikel sind nicht mehr möglichst objektiv, sondern ideologisch verbrämt, wenn nicht sogar tendenziös. Mit „liberal“ hat das nichts mehr zu tun.
Ich erinnere mich noch daran als ich meine 3 Aktien NZZ zu je 52.500.00 verkaufen musste! Als Nichtmitglied der FDP hatte ich kein Stimmrecht.
Eine vorausschauende Handlung : a) den Erlös investierte ich in 3 kg Gold das ich noch immer besitze. und b) die Partei büsste von Jahr zu Jahr unablässig weitere Prozente ein.
Der Goldpreis erscheint allabendlich beim Wirtschaft-Fernsehen Tagesschau eingeblendet! Von der FDP vernimmt man nur Gejamner.
Jetzt mal ehrlich: Welche Paywall lässt sich nicht mit archive.ph oder ähnlichen Tricks umgehen? Das betrifft nicht nur die NZZ, sondern auch Economist, Zeit, Tagi, Blick usw. Piano.io ist kein NZZ-Eigenbau, sondern ein weltweit genutzter Paywall-Anbieter. Kein seriöser Verlag baut 2025 eine Paywall from scratch, das ist Standardsoftware, erst recht wenn Abos und Werbung parallel verkauft werden sollen. Paywalls sind nie 100% dicht, man kann nur den Aufwand erhöhen. Spannender ist, wer der Insider ist und wem dieses Bashing nützt. Cui bono?
Die NZZ hat heute wieder mal den Bock abgeschossen in der Printausgabe mit einem grossen Artikel prominent unter Internationales, über eine Kravattengeschäft in Nepal.
Wohl nichts Wichtigeres auf der Welt geschehen oder zu analysieren.
Die Entwicklung der Abonnenten und Leser der NZZ spiegelt die Entwicklung der FDP als Partei… seit Jahren den Bach runter…
Vielleicht müsste man sich einmal überlegen, ob mit dem geänderten Wind in der Polit-Landschaft Schweiz, nicht auch eine Neujustierung des inhaltlichen Winds der NZZ gut anstehen würde…