Die Weihnachtstage sind vorbei. Der Braten ist verdaut, der Zuckerschock langsam abgeklungen, die guten Vorsätze schon wieder angekratzt.
Während andernorts zwischen Raclette-Resten und Weihnachts-Deko aufgeräumt wird, zieht es die Schweiz einmal mehr an einen ganz besonderen Ort: ins idyllische Davos.
Denn dort läuft seit dem 26. Dezember und noch bis Mittwoch der Spengler Cup – eine Institution, ein Hockeyheiligtum.
Ein Turnier, bei dem selbst Menschen, die Eishockey sonst für Curling mit Tempo halten, ehrfürchtig nicken.
Alles wirkt friedlich. Fast schon zu friedlich.
Denn während auf dem Eis die Scheiben fliegen, schiessen im Hintergrund die Preise – und zwar senkrecht nach oben.
Schwarzmarktpreise. 499 Franken für zwei Sitzplätze. Nordtribüne.
Kein Kaviar, kein Champagner, kein persönlicher Schulterklopfer von einer Klublegende. Einfach sitzen. Und schauen.
Zum Vergleich: Der reguläre Ticketpreis liegt deutlich tiefer. So tief, dass man sich fragt, ob der Schwarzmarkt mittlerweile in einer anderen Höhenlage operiert.
Ein Sitzplatz auf der Nordtribüne kostet offiziell rund 180 Franken, für zwei Tickets also 360 Franken.
Der verlangte Weiterverkaufspreis entspricht damit fast 40 Prozent Zuschlag pro Platz.
In Internetforen sammeln sich derweil die Frustrierten. Fans, die seit Jahren kommen, die Tradition atmen, die wissen, wie kalt Davos im Dezember wirklich ist.
Sie schreiben Sätze wie: „Suche dringend 1–2 Tickets, egal wo.“ Oder: „Unglaublich, keine Chance.“ Und manchmal auch einfach nur: „Traurig.“
Der Ärger ist gross. Nicht über den Spengler Cup – der bleibt heilig.
Sondern über jene, die offenbar Weihnachten nicht mit der Familie, sondern mit Excel-Tabellen verbringen und aus Leidenschaft Rendite machen.
Auf verschiedenen Plattformen zeigt sich das gleiche Bild. Offiziell waren die Tickets weg wie frische Semmeli.
Und kaum hat man sich damit abgefunden, tauchen sie plötzlich wie von Zauberhand wieder auf – nur nicht mehr zum Originalpreis, sondern mit saftigem Aufschlag.
Für viele Fans fühlt es sich an, als würde man ihnen die Tradition durch einen Online-Marktplatz ziehen – mit Sofortkauf-Button.
So bleibt Davos idyllisch. Der Schnee fällt weiter. Das Turnier begeistert.
Und irgendwo klickt jemand auf „Kaufen“, während ein anderer im Forum schreibt, dass früher alles besser war. War es auch. Es war vor allem günstiger.

„So bleibt Davos idyllisch. Der Schnee fällt weiter“
Wenn Sie meteoschweiz, meteoblue oder das Landi Wetter App konsultieren würden, würden Sie sehen dass in Davos aktuell und auch in den nächsten Tagen absolut kein Schnee fällt. Und das es im Skigebiet sehr wenig Schnee hat.
Vielleicht ist es aber einfach eine redewendung? Könnte sein, oder 🙂
Es ist doch überall das Gleiche: Dass Tickets nur für viel mehr Geld auf dem Schwarzmarkt zu bekommen sind, ist kein schlechtes Schicksal, kein Missgeschick – sondern eine von den Veranstaltern abgekartete Strategie, welche ein paar Wenige stinkreich werden lässt. Allzu oft kommt das viele Geld nicht mal der Veranstaltung zu Gute, sondern Funktionären, welche an der Quelle Tickets abgreifen können und damit selber ein Geschäft machen zugunsten des privaten Säckels.
Egal wie „ehrwürdig“ solche Veranstaltungen angeblich sein wollen: Hier hilft nur konsequenter Boykott!
Wenn Ticketmaster ihr US Modell anwenden würde, wären solche Preise zwar auch möglich, es wäre aber kontrollierbar und die Preise würden nicht voll durch die Decke gehen.
Dann müssten aber die „Personalisierten“ Tickets angewendet werden und das möchten die wenigsten….
An den Festtagen für viel Geld mit denselben Nasen zusammenhocken die man schon das ganze Jahr in Tsüri sieht, momoll, hört sich als sehr erstrebenswert an.
Ich würde mir ein Spiel an diesem bedeutungslosen Grümpeltournier nicht einmal gratis anschauen gehen.
Ist doch gut, hatte mit den U2 Tickets 400% verdient.
Knapp 40 % Zuschlag, Schnäppchen
In Davos bekanntlich nicht nur am Spengler Cup, sondern auch am WEF.
WEF Preise am Spenglercup?
Willkommen im 21. Jahrhundert.
Noch, ist die Unterkunft preisgünstiger.
Also, nicht‘s wie hin, ihr Alldabeis! 😉😉
…noch anschaut!