„Also sind Sie kein Landesverräter.“ Diesen Persilschein erhielt SNB-Bankrat und Economiesuisse-Präsident Heinz Karrer neulich im Politmagazin Rundschau des Schweizer Fernsehens, nachdem er beteuert hatte, dass er nicht im Ausland einkaufen gehe.
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Erleichterung und Stolz waren ins Gesicht von Karrer geschrieben, nachdem er diese befreienden Worte auf die entsprechende Frage des Rundschau-Redaktors hatte antworten dürfen. Allerdings, so fügte Karrer an, habe er vor einigen Jahren seinem Sohn, der in Toronto studiere, dort ein Kleid gekauft.
Was wäre geschehen, wenn Karrer gesagt hätte, dass er sehr wohl über die Grenze im Ausland seine Einkäufe besorge und dass er daran nichts Anrüchiges finde? Karrer wäre seinen Job als Präsident von Economiesuisse wohl früher oder später los gewesen und damit auch seinen Posten als Bankrat der Schweizerischen Nationalbank.
Was können wir diesem kurzen Wortwechsel entnehmen? Als Landesverräter gilt, wer im Ausland einkaufen geht. So einfach? Was ist denn so schlimm, wenn Schweizer ins nahe Ausland gehen, um dort günstig einzukaufen?
Klar: Wenn ein Schweizer Milch bei einem Bauern in Deutschland kauft anstatt bei einem Bauern in der Schweiz, so hat der deutsche Bauer Arbeit und der Schweizer Bauer hat keine Arbeit. Soweit leuchtet das ein. Kaufkraft, die im Inland benötigt wird, fliesst ab ins Ausland.
Bereits anders sieht der Fall aus, wenn es beispielsweise um Orangen aus Spanien geht. Dieselben Orangen aus Spanien, von derselben Plantage, kosten in Deutschland möglicherweise die Hälfte oder einen Drittel derselben Orangen in der Schweiz.
Werden diese Orangen in der Schweiz gekauft, so unterstützt das den Schweizer Importeur, der aber nichts Wesentliches leistet und offenbar eine hohe Marge verdient. Ein effizienter Markt rationiert solche Importeure weg.
Der Preis der Orangen darf in der Schweiz nur so viel höher sein als in Deutschland, als das die höheren Landpreise respektive Mietpreise des Ladenlokals und die höheren Lohnkosten in der Schweiz rechtfertigen. Sobald die Kosten eines Schweizers, die Orangen selber in Deutschland zu kaufen, tiefer sind als die Preisdifferenz, so wird der Markt den Schweizer Importeur wegrationalisieren.
Wenn also Heerscharen aus der Schweiz in Deutschland einkaufen gehen, so sind das nicht Landesverräter. Es sind „homines oeconomici“, die sich rational verhalten. Das gilt für den Einkauf all jener Produkte, welche die Schweiz nicht selber herstellt und deshalb einführen muss.
Wenn ein privater Haushalt irgendetwas günstiger besorgen kann als wenn er es einkauft, so verhält er sich rational, wenn er es selber besorgt. Dieses Prinzip gilt in der ganzen Betriebswirtschaftslehre. Make or buy? Diese Frage ist entscheidend im täglichen Wettbewerb.
Wenn ein Haushalt beispielsweise einen kleinen Schaden im Haus oder in der Wohnung selber beheben kann, so wäre es irrational, einen Handwerker kommen zu lassen, der viel teurer ist. Genauso ist es rational, wenn ein Haushalt ins Ausland einkaufen geht, wenn er dadurch günstiger fährt.
Das Wort Landesverräter ist hier fehl am Platz. Solche negativ besetzten emotionalen Bezeichnungen stammen aus dem Kreis jener, welche sich nicht dem Wettbewerb anpassen mögen – ihre Pfründe bewahren wollen. Anstatt sich dem Konkurrenzkampf zu stellen, wählen sie den einfacheren Weg der Verunglimpfung.
Auch die Maschinenindustrie beispielsweise kauft viele Halbfabrikate aus dem Ausland, weil diese dort billiger sind als in der Schweiz. Sind sie deswegen Landesverräter?
Oder wie viele Unternehmen beschäftigen ausländische Arbeitskräfte, weil diese günstiger arbeiten? Sie importieren Arbeitskraft. Sind sie deswegen Landesverräter? Auch viele, von Economiesuisse vertretene Unternehmen tun das. Weshalb darf dann ein Präsident von Economiesuisse nicht im Ausland einkaufen?
Auch die Tourismusbranche importiert billige Arbeitskräfte aus dem Ausland. Sind diese Hoteliers alle Landesverräter? Mit dem Wort Landesverräter sollte man vorsichtig umgehen.
Ein durchschnittlicher Schweizer Haushalt gibt schätzungsweise im Durchschnitt nur wenige Prozent seines Einkommens und wenige Promille seines Vermögens im Ausland aus; nur ein geringer Teil der von ihm ausgehenden Kaufkraft geht also ans Ausland verloren.
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Zudem handelt es sich um Kaufkraft, die in der Schweiz zu einem grossen Teil nicht wirksam werden kann. Wer beispielsweise Orangen kaufen will, der kann keine Schweizer Orangen kaufen. Es macht keinen Sinn, Gewächshäuser zu bauen, um Orangen in der Schweiz zu kultivieren.
Das Gesetz des komparativen Vorteils von David Ricardo zeigt klar auf, dass jedes Land das produzieren soll, wo es die geringsten Opportunitätskosten hat. Auf diesem Gesetz basiert zu einem grossen Teil der Wohlstand der Industrienationen.
Wenn aber jedes Land sich auf das spezialisiert, wo es die höchste Produktivität aufweist, so ist logischerweise auch Handel zwischen den Nationen nötig. Es ist also weit verfehlt, jemanden einen Landesverräter zu nennen, der einen Bruchteil seines Einkommens und Vermögens darauf verwendet, im Ausland einzukaufen.
Zu betonen ist auch, dass der grösste Teil dieser Kaufkraft ans Ausland geht, weil die Schweiz die gekauften Produkte gar nicht selber herstellt, weil das unproduktiv wäre.
Kommt hinzu, dass jeder Franken, der beispielsweise nach Deutschland fliesst, den Euro stärkt. Importe aus den USA stärken den US-Dollar, Importe aus Japan den Yen.
Es ist also ein Widerspruch in sich selbst, wenn der Detailhandel, die Maschinenindustrie und der Tourismus die Einkaufstouristen als Landesverräter abstempeln, obwohl diese nichts anderes tun, als den Euro zu stärken – notabene genau das, was dieselben Kreise von der Nationalbank fordern.
Auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) exportiert Kaufkraft ins Ausland – nur reden wir hier von ganz anderen Dimensionen. Zuerst einmal exportiert die SNB über 600 Milliarden Franken ins Ausland. Nicht einmal ein Prozent davon investiert sie in der Schweiz.
Der Kaufkraftabfluss durch die SNB ist also gigantisch, nicht nur betragsmässig, sondern auch prozentual. Kommt hinzu, dass dieser Kaufkraftabfluss in der Schweiz dringend selber benötigt werden könnte.
Es wird Druck auf die Nationalbank gemacht, weil der starke Franken angeblich Arbeitsplätze vernichten soll. Also geht es um Arbeitskräfte in der Schweiz, die nicht oder bald nicht mehr nachgefragt werden.
Soll diesen prognostizierten Arbeitslosen geholfen werden, so ist es entscheidend, dass hierzulande die Nachfrage nach Arbeitskräften gefördert wird. Das kann nur geschehen, indem hierzulande investiert wird.
Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten: A) Es wird den betreffenden Branchen mit Direktinvestitionen unter die Arme gegriffen. B) Der Staat versucht, einen ganz neuen Wirtschaftszweig zu fördern. C) Der Staat fördert Infrastrukturprojekte, welche die gesamtwirtschaftliche Produktivität verbessern.
Oder D) Der Staat selber kauft vorwiegend im Inland ein, sofern dies möglich ist (Stadler Züge anstatt ausländische). Bei den Dienstwagen des Bundesrates wird das schwieriger – aber nicht unmöglich. Bei Kampfflugzeugen wird’s noch schwieriger.
Mit den hohen Milliardenverlusten, welche die SNB auf ihren Devisenanlagen bisher eingefahren hat und noch einfahren wird, könnte man mehrere Industriesparten in der Schweiz aufbauen (Airbus und EU). Warum nicht beispielsweise eine Schweizer Automarke?
Monteverdi wurde seinerzeit vom Bundesrat schnöde abserviert. Das Exportdefizit mit Deutschland basiert auf den massiven Käufen von deutschen Autos. Und mit diesem Exportdefizit wurde ja überwiegend der katastrophale Mindestkurs gerechtfertigt. Heute könnten wir froh sein um eine Schweizer Edelmarke in der Autobranche.
Es gäbe noch viele weitere Möglichkeiten, innovative Wirtschaftszweige in der Schweiz zu fördern oder zu gründen und damit einer drohenden Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken (weitere Stichworte: Umweltenergie, Hydrokulturen, Fischzuchten, Drohnen, Know-how im Ingenieurwesen.). Solches würde unseren Werkplatz fördern.
Gar keinen Sinn macht es hingegen, wenn wir Arbeitsplätze in der Schweiz schaffen wollen, indem unsere Nationalbank ausländische Staatsanleihen, Obligationen und Aktien kauft.
Die Schweizerische Nationalbank hat uns immer noch nicht erklärt, wie sie mit Investitionen beispielsweise in den US-Waffenhersteller Lockheed den Tourismus in der Schweiz fördern will. Oder wie schaffen Käufe von griechischen Staatsanleihen Arbeitsplätze in der Schweiz?
Wären unsere Gewerkschaften klug, so würden sie nicht fordern, dass unsere Nationalbank Investitionen im Ausland tätigt, sondern Investitionen in der Schweiz.
Kommen wir zurück zum eingangs erwähnten Interview in der Rundschau mit Heinz Karrer. Zum Schluss wurde die Nationalbank vom Journalisten Sandro Brotz als Black Box bezeichnet. Karrer widersprach. Nein, die SNB sei transparent.
Richtig: Die SNB ist transparent. Ihre Bilanz zeigt deutlich, dass sie zu einem untragbaren Systemrisiko geworden ist.
Eine Black Box ist und bleibt jedoch, wie die Entscheide in der Nationalbank gefällt werden. Eine Black Box sind die abstrusen Rechtfertigungen der SNB. Geld aus dem Nichts soll es da sogar geben, womit die SNB „unbeschränkt“ Euros und „alle“ Schulden bezahlen könne.
Kann man vom Bankrat der SNB nicht mehr erwarten, als dass dieser stolz von sich sagt, dass er persönlich nicht im Ausland einkaufe und dabei übersieht, dass die SNB selber für hunderte Milliarden im Ausland einkauft?
Kann man von einem SNB-Bankrat nicht mehr verlangen, als dass er einfach behauptet, die SNB sei transparent, obwohl die Entscheide der SNB einer Büchse der Pandora gleichkommen?
Der Bankrat trägt schliesslich die Verantwortung der Nationalbank gegenüber dem Schweizer Volk. Das hat der gesamte Bankrat der SNB vergessen – nicht nur Heinz Karrer.
Ist unsere Nationalbank eine Landesverräterin? Nein. Aber sie ist unbedarft. Sie missbraucht ihre Unabhängigkeit und sie lässt sich missbrauchen. Ihre Bilanz ist transparent und verdeutlicht: Sie ist ein Systemrisiko.
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Da erscheint ja folgende Aussage der UBS in ganz anderem Licht: Angesichts der hohen Bilanzsumme warnen die UBS-Ökonomen vor enormen Risiken. Konkret „Einerseits könnte der Nationalbank gewisses Unheil dahingehend drohen, dass ihr Eigenkapital aufgefressen wird oder dieses sogar in den negativen Bereich rutschen könnte. Letzteres käme einer Überschuldung der Nationalbank gleich, da sie als Aktiengesellschaft geführt wird.“ Quelle: http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/konjunktur/SNBBilanz-so-gross-wie-das-Schweizer-BIP/story/14484571. Ist das somit ein Warnruf der UBS an die SNB, weil sie – absolut nachvollziehbar – kein Geld verlieren möchte
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Sehr geehrter Herr Dr. Meyer.
der 30-Jahres Chart im EUR/CHF verläuft tatsächlich so, wie Sie es hier geschildert haben: von 1,75 (1988) auf 1,10 (2016).
Umgekehrt sagt der 1-Jahres-Chart, daß sich EUR/CHF von 1,03 auf nahezu 1,11 entwickelt hat.
Das heißt übersetzt, daß man schon sehr langfristig denken (und handeln) muß, um von der Frankenstärke zu profitieren.
In der Folge habe ich auch den Eindruck gewonnen, daß man Ihre Statements auch eher unter langfristigen Aspekten betrachten sollte.
Das hiesse, kurzfristig wird die SNB eher „Erfolg“ haben mit kurzfristigen Devisenmarkteingriffen, langfristig werden sich jedoch die von Ihnen apostrophierten Bilanz-Risiken materialisieren.
Allerdings gibt es geschichtlich keine Vorläufer, für Zentralbank-Turbolenzen: die FED gibt es unverändert seit 1913, und eine Zentralbank im „Westen“ ( BoE, BoJ, EZB ) hat noch nie wegen negativen Eigenkapitals die Segel gestrichen.
Insofern wäre interessant, zu wissen, welche Schlüsselmomente eintreten müssen, um das Vertrauen in Zentralbanken schwinden zu lassen. Selbst Japan befindet sich seit Donnerstag in der „Negative interest rate-policy“, und von einer Kapitalflucht im Yen habe ich noch nichts gesehen.
Einzig der USD profitiert.
Andere Folgen sind nicht sichtbar.
Warum sollte die SNB dann in diese Lage kommen ?-
@Hugenberg (havenstein?)
Auf der Passivseite kann eine Bilanz nicht mehr ausweisen, als auf der Aktivseite vorhanden ist.
Fällt das Eigenkapital der SNB in den negativen Bereich, so verlieren die Guthaben der Banken bei der SNB entsprechend an Wert.
Auch wenn das in neuerer Zeit noch nie so vorgekommen ist, so ist es doch schade, dass unere Nationalbank nun als erste zahlunsunfähig werden könnte.
Damit wird sie auch unserem Finanzplatz schaden.
mfG
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Da erscheint ja folgende Aussage der UBS in ganz anderem Licht: Angesichts der hohen Bilanzsumme warnen die UBS-Ökonomen vor enormen Risiken. Konkret „Einerseits könnte der Nationalbank gewisses Unheil dahingehend drohen, dass ihr Eigenkapital aufgefressen wird oder dieses sogar in den negativen Bereich rutschen könnte. Letzteres käme einer Überschuldung der Nationalbank gleich, da sie als Aktiengesellschaft geführt wird.“ Quelle: http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/konjunktur/SNBBilanz-so-gross-wie-das-Schweizer-BIP/story/14484571. Ist das somit ein Warnruf der UBS an die SNB, weil sie – absolut nachvollziehbar – kein Geld verlieren möchte?
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Sehr geehrter Herr Dr. Meyer,
in den letzten 14 Tagen bewegte sich der Markt in EUR/CHF von 1,0850 auf 1,1150, der Franken schwächte sich um rund 300 pips oder rund 3,0% ab.
Im selben Zeitraum fiel der Dow Jones Index signifikant, der Dax und insbesondere chinesische Indizes rasten rasant in die Tiefe.
Die Deutsche Bank fiel auf ein Mehrjahrestief ( gut 16,00 Euro ), Mid- und Smallcaps waren sowohl in den USA als auch in den europäischen Ländern schwächer als die Leitindizes.
Sowohl Zurbrügg als auch das Umfeld der SNB bestreiten seit Beginn des Jahres, der CHF wäre noch ein sicherer Hafen:
„Schon seit 6 Monaten keine safe harbour Devisenkäufe im Schweizer Franken gesehen“
„Negativzins von 0,75% hält Großinvestoren vom schweizer Devisenraum ab“
„CHF immer noch deutlich überbewertet (bei 1,0850)“.
Obwohl der Januar 2016 wohl in die Geschichte der schwächsten Baisse-Perioden eingehen wird, insbesondere zu Jahresbeginn, hat sich der Schweizer Franken um 3% abgeschwächt.
Insofern erfüllt sich die Prognose Jordans trotz eines unsicheren Börsenumfeldes und der CHF wertet ab.
Gemutmasst wird von einigen Großbanken und Hedgefonds, daß kreditfinanzierte Handelspositionen im CHF aufgelöst werden, und deshalb der Kurs fällt.
Andernorts ist von massiven Devisenmanipulationen der SNB die Rede.
Fragt sich tatsächlich, wer hier momentan Ross und Reiter ist !-
@Hugenberg
Danke
Jordan und Hildebrand haben schon bei 1.45 behauptet, der Franken falle und für 200 Mrd Euros gekauft.
Wenige Rappen Gegenbewegung geben ihm noch lange nicht Recht.
Kommt hinzu, dass die SNB mit ihren Auslandinvestitionen die Ausländischen Volkswirtschaften stärkt.
Das widerspricht der Bundesverfassung.
MfG
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Schön schön, Herr „Doktor“ Ott… nach Ihrer unsäglichen Bloggerei in eigener „man of independent means“ (d.l.j.d.H.) Angelegenheit nun das gleichermassen peinliche Outing eines stillosen in der 4. Liga anzusiedelnden „Ökonomen“.
Warum gehen Sie nicht nach Hause? -
@Dr. Jürgen Ott, Herrliberg
Sehr geehrter Herr Doktor Ott
Besten Dank für Ihren Beitrag.
Sie empfehlen, die Euro-Anlagen der SNB möglichst bald in Dollar umzuschichten.
Gerne möchte ich dazu folgende Punkte zu bedenken geben:
Erstens:
Investitionen der SNB in die USA unterstützen die US-Wirtschaft auf Kosten der Schweizer Wirtschaft. Das kann nicht die Aufgabe unserer Nationalbank sein. Das widerspricht ihrem Auftrag gemäss Bundesverfassung.Zweitens:
Die Exporte nach den USA haben sich in den vergangenen 25 Jahren praktisch vervierfacht, obwohl sich der US Dollar gegenüber dem Franken seither fast halbiert hat.Das ist der Beweis, dass steigende Exporte den Franken stärken. Will man also den Franken schwächen, so kann man das nur, indem man die Exporte drosselt. Aber das wollen wir ja nicht. Wir wollen steigende Exporte. Die SNB bekämpft mit der Schwächung des Frankens die eigene Wirtschaft.
Die Exporte steigern mit einer Schwächung des Frankens ist ein Widerspruch in sich selbst, weil es hier um eine nachfrageseitige Steigerung des Frankens geht (erinnern Sie sich an das Beispiel mit den Häusern in Herrliberg weiter unten?).
Drittens:
Pro Tag werden rund 4 – 5 Billionen US-Dollars gehandelt. Es ist deshalb illusorisch, zu meinen, die SNB könne mit ihren Interventionen den Dollar schwächen.Viertens:
Sie gehen davon aus, dass der Dollar inskünftig steigen wird. Wenn dieser steigt, so werden SNB-Dollarkäufe überflüssig.Sollte der Dollar entgegen Ihrer Meinung aber fallen, so hat die SNB keine Chance, dies zu verhindern. Der Dollar fiel seit 1973 von 4.30 auf 0.7 und hat sich jetzt in den letzten Jahren wieder etwas erholt. Dieser Trend wird sich langfristig fortsetzen, weil die Amerikaner viel aus der Schweiz importieren.
Fünftens:
Der einzige Grund, Dollars zu kaufen, könnte sein, dass Sie denken, der Dollar steige noch mehr. Damit schlagen Sie der SNB vor, zu spekulieren.Es kann aber nie und nimmer der Auftrag an die SNB sein, Staatsschulden in der Höhe des BIP zu machen und damit an den Devisenmärkten zu spekulieren bzw., diese Schulden zu verspekulieren.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Sehr geehrter Herr Dr. Ott,
Sie haben Recht, der Euro steigt auf 1,1070 CHF, mithin die schwächste Notierung seit dem „Frankenschock“ ein gutes Jahr zuvor.
Aber der Umtausch der Devisenanlagen aus dem Euro in den USD wird der SNB trotzdem schwer fallen, sind doch deren Euro-Bestände nur marktkonform und in kleinen Dosen am Markt liquidierbar.
Wir haben es nun mit 400 Mrd. reinen Devisenbeständen zu tun, da wäre es angebracht, Risiken und Nebenwirkungen eines Euro-Überangebots sorgfältig abzuwägen.
Leicht könnte hier der Eindruck entstehen, daß eine weitere Zentralbank immense Marktverzerrungen erzeugt, nolens volens.
Sollte das SNB-Aktienpaket um 20 Mrd. gefallen sein, so würde der SFr. um 5% gegenüber USD und Euro zu schwächen zu sein, damit man eine ausgeglichene Bilanz präsentieren kann.
Immerhin befindet sich man seit 14 Tagen auf einem guten Weg.
Sollten die equities weiter unter Druck kommen, würde sich nach dieser Rechnung der CHF auf dem Weg zur 1,20 machen, also je höher die ausländischen Aktienverluste, umso schwächer der Franken gegenüber Euro und USD.
Die Frage ist, ob die SNB so funktioniert.
Bei fallenden Aktienkursen kann es keinen starken CHF mehr geben, denn dann kämen alle SNB-assets ( ca. 545 Mrd. ) gleichzeitig unter Druck.
Interessante Trading Chance, wenn man in Bern tatsächlich die Bilanzrisiken durch einen schwachen CHF ausgleichen würde.
Vielleicht hilft dabei die eine oder andere Zentralbank mit vollen Händen, aus Dankbarkeit für allzu großzügige Apple-Stützungskäufe im August 2015 ?
Was ja die großen US-Indizes 2015 über Wasser gehalten hat (der gezielte Kauf von Index-Schwerpunkten).
Man hilft sich halt, wozu sitzt die BIS in Basel ?
Wär doch gelacht, wenn eine konzertierte Aktion nicht den gewünschten Erfolg einbrächte, und man tauscht den neuen schwachen Franken in eine positive SNB-Bilanz um.
Kritiker wie Herr Dr. Meyer wären so ganz nebenbei ruhiggestellt,
denn die exorbitanten Aktienverluste wären bilanztechnisch in den exorbitant hohen Devisenbewertungen im Euro und USD versteckt.
Die könnte man sogar stehenlassen, ein Verkauf wäre nicht notwendig, was den Devisenmarkt schont.
Last exit – weak CHF-
@Hugenberg
Es gibt keinen Grund, davon auszugehen, dass bei fallenden Aktienkursen weltweit, der Franken schwächer werden sollte. Warum auch? Und gegen welche Währung?
In der Finanzkrise fielen die Aktienmärkte weltweit und der Franken stieg, weil Euro, Dollar usw. fielen.
Es besteht also vielmehr die Gefahr, dass bei einem Absturz der Aktienmärkte weltweit der Franken als sicherer Hafen gesucht wird.
Die SNB hat dann ein doppeltes Problem.
mfG
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@ SNB
Der Euro steigt – worauf ich ja schon eine Zeit lang warte. Wir haben jetzt die womöglich letzte Chance, aus dem Euro ‚raus, um dann -wohl ebenfalls noch im Laufe dieses Jahres- in den USD ‚rein zu gehen. Um Ihre Aktivseite vor dem endgültigen Konkurs zu schützen.
Ich werde mir die Prognosen die kommenden Tage etwas genauer unter die Lupe nehmen und mich wieder melden.
Und da ich nicht genau weiss, wer zu den Titelsubjekten zählt, und wer nicht, richte ich diesen Appell schlicht an alle Verantwortlichen in diesem Laden.
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Sehr geehrter Herr Dr. Meyer,
die Lawine an Wertberichtigungen für die SNB kann durch die Schwächung des CHF nicht ausgeglichen werden.
Geplant ist wohl, den CHF zu schwächen, um die Euro und USD-Bestände wertmässig dahingehend zu stärken, sodaß sich bilanztechnisch Ausgleich für die Equity-Bewertungen ergibt.
Betrachten wir dazu einmal den Einkauf der Apple-Aktie zu USD 120.- aus dem vorigen Jahr. Das Paket zu USD 600 Mio. hat sich zum heutigen Kurs um über 20% ermässigt, macht 120 Mio. Verlust. Bei Boeing sieht es nicht viel besser aus. Das riesige US-Paket an Aktien könnte sogar noch weiter fallen.
Man müsste den CHF wieder auf 1,20 oder 1,30 ermässigen, gegenüber dem Euro, um die Devisenbestände in USD und Euro (400 Mrd.) so zu stärken, daß die Verluste durch Aktien ausgeglichen werden können.
Sonst fährt die SNB wieder exorbitante Verluste ein.
Oder wie sehen Sie den Weg der SNB-Bilanz ?-
@Hugenberg
Sehr geehrter Herr Hugenberg
Besten Dank für Ihren Beitrag.
Bereits 1996 warnte ich die SNB vor den übermässigen Auslandanlagen. Das sind jetzt exakt 20 Jahre her. (Siehe ganzseitigen Artikel in der Finanz und Wirtschaft: „Die SNB-Investitionspolitik ist zu überdenken“, 31. Januar 1996). Zudem trat ich im selben Jahr vor die GV der SNB und warnte die SNB auch dort nochmals vor ihrem Kapitalexport.
Unglaublich: Die SNB hielt es bis jetzt nicht für nötig auch nur in einmal konkret auf meine Aussagen einzugehen (abgesehen vom Kaffee auf den mich Herr Jordan einlud, aber leider mir nicht zuhörte).
Meine Argumentation ist immer dieselbe: Eine Zentralbank kurbelt die Wirtschaft über ihre Aktivseite an. Es ist entscheidend, wo die SNB investiert. Und wenn die SNB im Ausland investiert, so kurbelt sie die Wirtschaft im Ausland an auf Kosten der Schweiz.
Die massiven Auslandinvestitionen der SNB sind also in zweierlei Hinsicht kontraproduktiv:
Erstens:
Sie kurbeln die direkte Konkurrenz zur Schweizer Wirtschaft an auf Kosten der Schweiz.Zweitens:
Die Auslandinvestitionen der SNB beinhalten ein hohes Währungsrisiko.Damals notierte der US-Dollar bei 1.60 – 1.80, wenn ich mich richtig erinnere. Die SNB hielt den grössten Teil ihres Portefeuilles in US-Dollars. Auf diesen Dollaranlagen fuhr die SNB bisher massive Kursverluste ein.
Wenige Monate nach meinem Text in der FuW schrieb auch Phillip Hildebrand einen Text und schrieb das Gegenteil: Die SNB solle sich in der Schweiz verschulden und in höher verzinsliche Auslandanlagen investieren, um die Gewinne der SNB zu maximieren (siehe „Die Chance zum Wandel nutzen“, FuW). Dieser Artikel öffnete ihm den Weg ins Direktorium der SNB einige Jahre später.
Der Artikel offenbart aber auch, dass Hildebrand die Aufgabe einer Zentralbank nicht versteht.
Kaum im Amt, fing die SNB mit massiven Eurokäufen an. Insbesondere bei 1.45 wurden für 200 Mrd Euros gekauft. Der Euro fiel aber unablässig. Die Zinsarbitrage Hildebrands war gescheitert.
Panikartig führten Hildebrand und Jordan den Mindestkurs bei 1.20 ein. Auch dieser scheiterte. Es wurden Devisenanlagen von über 500 Mrd angehäuft, nur um die gescheiterte Fehlspekulation von Hildebrand / Jordan zu vertuschen.
Und so taumelt die SNB von einer gescheiterten Aktion zur nächsten. Dass der Euro sich langfristig erholt ist kaum anzunehmen. Und wenn er es tut, so hat die SNB nicht den Mut, einen Schlussstrich unter das Debakel zu ziehen. Das war auch bei 1.26 so, als ich der SNB dringend riet, ihre Euros nun sofort zu verkaufen.
Die SNB wie auch Bundespräsident Schneider Ammann klammern sich an die sogenannte Kaufkraftparitätentheorie. Aber die ist fundamental falsch, wie ich in meinem Beitrag „Die SNB und ihre Big-Mac-Irrglaube“ gezeigt habe.
Es bleibt somit dabei: Die massiven Auslandinvestitionen der SNB schaden der Schweiz, indem sie ihre Wertschöpfung im Ausland entfalten und hohe Kursverluste im Portefeuille der SNB verursachen.
Insgesamt dürfte die SNB in den vergangenen 20 Jahren über 100 Milliarden Franken Kursverluste erlitten haben. Allein 50 Milliarden seit der Stützung des Euro.
Hinzu kommt – und das ist noch der grössere Schaden – die ans Ausland verlorene Wertschöpfung.
Das wird nun so lange weitergehen, bis das Eigenkapital der SNB negativ wird. Damit ist voraussichtlich in den nächsten 5 Jahren zu rechnen. Dann wird es ein böses Erwachen geben.
Warum?
Die kreditgebenden Banken werden dann ihre Guthaben bei der SNB entsprechend wertberichtigen müssen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die SNB ihre Bilanz nicht deponiert bei Erreichen von Null Eigenkapital, wie sie das tun müsste.
Die Geschäftsbanken gehen dann Konkurs anstelle der SNB.
SNB-Chef Jordan und der Bundesrat meinen, die SNB könne in diesem Fall einfach Geld drucken. Sie könne somit nie illiquide werden.
Aber das ist eine Illusion, wie ich in vielen Beiträgen hier erklärt habe.
Aber leider verstehen die SNB und der Bundesrat nicht und wollen ihren Fehler nicht zugeben. Die Blamage wäre zu gross. Und im Parlament gibt es offenbar keinen Parlamentarier, welcher der Bilanzkunde kundig wäre.
Keiner versteht die SNB-Bilanz.
Also wird solange weitergewurstelt, bis es zu negativem Eigenkapital der SNB kommt und Geschäftsbanken in der Schweiz Konkurs gehen, nur weil unsere Nationalbank ihre eigene Bilanz nicht versteht.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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@Hugenberg
Habe ich noch vergessen:
Richtig. Die SNB hat zusätzlich zum Währungsrisiko noch ein Schuldnerrisiko. Sie ist den Aktienmärkten ausgeliefert und dort kann es zusätzliche Verluste absetzen.
Dass sie diese Verluste mit Währungsgewinnen wettmacht, denke ich nicht. Im Gegenteil. Der Franken dürfte weiter steigen, wie er das seit über 40 Jahren tut.
Kommt hinzu, dass die SNB in ihrem Portefeuille möglicherweise auch noch Staatsanleihen besitzt von Staaten, deren Rating auf dem absteigenden Ast ist.
Last but not least: Im Falle von steigenden Zinsen muss mit massiven Verlusten auf den Obligationenbeständen der SNB gerechnet werden.
Die SNB hat sich vollkommen unnötig einem gewaltigen Verlustrisiko ausgesetzt mit Auslandinvestitionen, die unserem Land nicht einmal etwas nützen, sondern unsere Konkurrenz stärken.
Die Verantwortlichen sollen nun endlich zurücktreten! Oder wie gross soll der Schaden zulasten der Schweiz noch werden?
Das SNB-Portefeuille verstösst zudem gegen unsere Bundesverfassung.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Nachtrag I
Heute Morgen erschien im Tagesanzeiger ein Artikel, aus welchem hervorgeht, dass unsere Nationalbank in 14 Rüstungskonzerne investiert, die u.a. auch in der Herstellung von Atomwaffen tätig sind.
Unsere Nationalbank ist keine Landesverräterin – aber sie verrät die Ideale von vielen Menschen in unserem Lande.
Zudem soll die Nationalbank endlich einmal erklären, wie sie mit dem Kauf von Aktien in US-Rüstungskonzerne den Tourismus in der Schweiz ankurbeln will.
Diese Frage hat sie immer noch nicht beantwortet.
Der frühere SNB-Bankrat-Präsident Edi Belser (alt Regierungsrat BL) schreibt im Tagesanzeiger:
Zitat:
„Dazu darf es nur einen Kommentar geben! Das ist eine absolute Riesen-Schweierei, die sofort abgestellt werden muss! Nur die dümmsten Kälber metzgen ihre Metzger selber! Investitionen in Firmen, die am Bau von Atomwaffen beteiligt sind müssen verboten werden. Schläft unserParlament? …“
Zitat Ende
Ich kann mich dem nur anschliessen!
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Fischzuchtförderung durch den Staat? Da lachen ja die Hühner!
Erinnert mich an die Raab’sche Fischfarm, dem die bornierten St. Galler Behörden das Genick gebrochen haben.-
Ja. Das war ein Armutszeugnis für die Behörden.
Hätte wegweisend sein können.
Bin mir die Farm anschauen gegangen. Was passiert jetzt damit?
MfG
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@Speisefisch: Absolut Ihrer Ansicht! Leider zur Zeit in der CH ein paar solcher Projekte, die der Konsument am Ende 2 mal bezahlt. 1. mit der Steuererklärung, 2. an der Kasse.
Solche Verrenkungen sollten wenn immer möglich vermieden werden.
Spätestens wenn die Medien über den einen und anderen Todesfall in solchen Anlagen berichten, könnte es den Steuerzahlern wie Schuppen von den Augen fallen.Der Vorschlag von Herrn Ermotti geht aber dahin, dass mittels Funds FREIWILLIG in ETF’s investiert werden kann. Als Anlage, nicht als Subvention!
Diese Variante, und nur diese, hätte Zukunft, resp. würde einer freimarktwirtschaftlichen Idee entsprechen.
Also, nur nicht aftifiziell aufregen.
Zu Oberriet: War das nicht ein 100% privat finanziertes Projekt? Ich denke schon. Da das Endprodukt jedoch den Ansprüchen nicht gerecht wurde, resp. offensichtlich im Vorfeld keine Marktabklärungen getätigt wurden, musste es so kommen wie es musste. Dass die Behörden einschritten – und bei der Bekämpfung dieses Projekts tatkräftig mittaten – könnte man wohl als „willkommener Nebeneffekt“ bezeichnen. Der Schwarze Peti konnte so publikumswirksam geschoben werden, über die ökonomischen Scheiterungsgründe musste nicht mehr debattiert und Rechenschaft abgelegt werden. Meine Meinung.
@MMDr: Das Gebäude wurde von holländischen Aquafreaks ausgenommen wie eine Weihnachtsgans. Es steht m.W. leer.
Any idea? -
@Ferguson
Meines Wissens wurden tierschützerische Gründe angeführt. Der Fisch dürfe nicht heruntergefroren werden, sondern müsse mit Stromschlag getötet werden.
Das ist lächerlich, wenn man sieht wie es den Fischen in den Netzen der Fischfangboote auf den Weltmeeren und dem Beifang ergeht.
Da wurde wirklich eine grosse Chance vertan, wertvolles Know how zu erlangen.
Was will Ermotti?
MfG
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@ Ferguson
Mit den rund 50 Mrd Franken Verlusten der SNB seit dem Beginn der Euro Stützungskäufe hätte man rund 2000 solche oder ähnliche Betriebe aufbauen können.
Annahme 25 Mio pro Betrieb.
Ich finde, man sollte den Versuch nochmals starten. Das ist immer noch viel besser als die Geldvernichtung der SNB im Ausland.
MfG
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@MMDr: Lächerlich oder nicht. Habe diese Woche auch CHF 40.– wegen 10 Minuten Überschreitung gekriegt. In Ouagadougou hätt ich die Senfte 10 Std. dort parkieren können… Was für eine Argumentation?!?!
Wie ich erwähnte: Der Grund für die Schliessung wurde dankbarer Weise diesem Tierschutz-Umstand zugewiesen. Diese Fisch-Fabrik hätte aber schon heute massive Absatzprobleme, gäbe es sie noch. Oder wie sinnvoll finden Sie es, das billigste Massen-Fischprodukt ausgerechnet am teuersten Produktionsstandort zu produzieren? Mit 1.200 Tonnen Jahresproduktion hätte das Konzept gleich die gesamte CH-Fischzuchtproduktion verdoppelt.
Für die Probleme i.Zsh. mit der TSchV hätte es in Anbetracht des Gesamtinvestments ganz bestimmt eine Lösung gegeben (für unter CHF 25’000). Ein Verhältnisblödsinn also und Beleg dafür, dass die wahren Gründe für die Betriebseinstellung kaum in der TSchV-bedingten Problematik liegen konnte.
However. Ich verzichte nach wie vor gerne auf Fisch-Würste, Fisch-Wienerli und vorallem: auf Wels!
Dass Starkoch Jäger (19*) für diesen Schrott auch noch seinen guten Namen opferte, spricht Bände – und dreht jedem Fischfreak den Magen um.Was Ermotti vorschlägt? Na dann lesen Sie mal unten 12.35h. Herr Ermotti schlägt die Emission von Privatisierungs-Fonds in der CH und vinkuliert ausschl. für CHer vor. Darunter auch Serien für Institutionelle (Thematik Negativzinsen). Aber insbesondere auch offene Funds, welche die SNB ebenfalls gerne zeichnen kann und so die Wertschöpfung/Investitionen ganz sicher in der CH behält und darüberhinaus wenigstens ein Teil dieser Euronen einen Substanzwert erhält.
Oder wovon handelt eigentlich Ihr Artikel???BG
FerguSSon -
@Fergusson
Die Schweiz hat viele gute und saubere Gewässer. Da würde es sich lohnen, das Thema Fischzucht einmal genau zu prüfen.
Dass das Problem der Fischzucht in Oberriet eher im Absatz lag als im Tierschutz, kann ich mir gut vorstellen. Trotzdem: Wels soll ein guter Speisefisch sein.
Mein Artikel handelt davon, dass die Schweizerische Nationalbank über 500 Milliarden Franken Kapital ins Ausland exportiert und nicht einmal einen Prozenet davon in der Schweiz.
Das macht volkswirtschaftlich keinen Sinn.
mfG
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Herr Ferguson, in Ouagadougouhätten sie sich dafür Staatsterrorismus aus nächster Nähe anschauen können…
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Ach ja, und unser Handelsbilanzüberschuss 2015 ist mal eben auf den Rekordwert von 36,6 Mrd Franken gestiegen.
Ja so was aber auch..
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@Dr. Jürgen Ott, Herrliberg
Sehr geehrter Herr Ott
Besten Dank für Ihre Beiträge. In Ihrem letzten Beitrag geben Sie die Antwort gleich selbst:
Unser Handelsbilanzüberschuss ist auf 36.6 Mrd. Franken gestiegen.
Das beweist, dass der Franken nicht angebotsbedingt, sondern nachfragebedingt gestiegen ist. Menge und Preis steigen gemeinsam. Daraus folgt, dass der Umsatz der Exporteure steigt, nicht fällt, wie das bei einem angebotsbedingten Anstieg der Fall wäre.
Konklusion: Der stärkere Franken führt zu mehr Wohlstand. Genauso, wie Sie froh sind, wenn der Preis ihres Hauses in Herrliberg steigt, weil alle dieses kaufen wollen, genauso sollten wir froh sein, wenn der Franken steigt, weil alle diesen nachfragen.
Einen Abwertungswettlauf strebt nur an, wer seine Volkswirtschaft nicht verstanden hat. Das wäre wie wenn alle Bürger Herrlibergs versuchten, ihr Haus möglichst billig zu verkaufen.
Wenn also unsere Nationalbank versucht den Franken zu schwächen, so wäre das dasselbe, als würden alle Einwohner Herrlibergs ihre Häuser beschädigen, damit sie diese billig verkaufen könnten. Unsinn.
Die mutwillige Schwächung des Frankens schadet unserer Volkswirtschaft.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
P.S. Zu den Negativzinsen habe ich mich schon in einem anderen Beitrag geäussert (siehe „Negativzinsen- die SNB programmiert ihr nächstes Debakel“)
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@ Dr. Marc Meyer
;-))
In unserem nördlichen Nachbarkanton scheinen Landesverräter jedenfalls ganz quirlig am Werke.
Ich weiss nun wirklich nicht, ob es so simpel funktioniert. Aber falls doch, hat Schäuble soeben die Sparguthaben der Deutschen seinen Amtskollegen zum Verbrennen in der nächsten Bankenkrise freigeben – quasi via Zeitungsannonce.. ;-))
Falls ja, wäre dies natürlich eine neue, besonders dreiste Art staatlicher Repression & Enteignung. Aber bitte, in der heutigen Zeit würde ich derartige Vorgehensweisen keinem Finanzminister auf Erden in Abrede stellen wollen:
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@ Dr. Jürgen Ott, Herrliberg
Wie auch immer: Über Schäuble kann man sagen, was man will. Der Mann verdient Bewunderung.
Von einem Attentäter angeschossen und deswegen im Rollstuhl seit Jahren oder Jahrzehnten; und trotzdem hat er Lebenswille.
Das ist eine Botschaft – die hat viel mehr Wert als allfällige finanzielle Schäden.
Der Mann ist diesbezüglich ein Vorbild.
Chapeau!
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Der Ehrgeiz (welcher dann letztlich zum Lebenswillen führt) ist bei Schäuble in der Tat bemerkenswert.
Nur ist die Frage, ob dies für uns Europäer gut ist…
Man kann sich über sein Leben erfreuen, aber auch er hat eine Mitverantwortung in Südeuropa.Auch erstaunlich wie sich jemand mit solch einer Vita nicht nur in den Ämtern hält sondern auch aufsteigt.
Fragen über Fragen
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@Peter Keller
Danke.
Einverstanden.
mfG
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Vielen Dank Herr Meyer! Sie bestätigen, was wir bei der UBS seit geraumer Zeit ebenfalls feststellen.
UBS beabsichtigt als Fond-Manager in dieser Sache aktiv zu werden.
Ja, Sie hören richtig. Wir werden sog. „Privatization-Funds“ anbieten fokussiert auf den CH-Markt, vinkuliert selbstverständlich. Es wird sowohl einen A-Fund geben (ausschliesslich für CH-Institutionelle offen) wie auch einen B-Fund (nur für Private Anleger mit Steuerdomizil CH).Mit diesen Funds werden wir in der Lage sein, die Schweizer Produktion in der Landwirtschaft (Agri-Fund) zu privatisieren und weiter zu technisieren, den Selbstversorgungsgrad bei Fischprodukten (Aqua-Fund) auf bis zu 50% zu steigern oder die von Doris so propagierte EnergieStrategie2050 voranzutreiben (GreenEnergy-Fund). Weitere Funds werden im Erfolgsfall folgen.
Wie uns TJ zu verstehen gegeben hat, wäre er nicht abgeneigt, seine 500 Mrd. EUR/USD in unseren Produkten anzulegen, ja sogar im Konsortium mitzutun. Er kugelte sich geradezu vor Freude – ein schönes Bild! Wir haben ihm zudem den Helvetia-Orden in Aussicht gestellt.
Sie sehen, Meyer, UBS ist allen anderen schon wieder eine Nasenlänge voraus. Independent consensus: BUY!
Mit bester Empfehlung
Schorsch S. E.PS: Sagen Sie dem Axel noch nichts. Ich werde Ihn zu gegebener Zeit in Kenntnis setzen…. 😉
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Können Sie nicht so schreiben, dass man versteht, was Sie sagen wollen?
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Dito Herr Doktor
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@Mmpfgrlg
Was haben Sie nicht verstanden?
Sie sind in guter Gesellschaft
Unsere Nationalbank versteht auch nicht.
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Wie wär’s mit folgender Sichtweise:
– Landesverrat scheint mir nicht, wenn die SNB versucht, im Abwertungswettlauf auch unseren Franken niedrig zu halten.
Eine niedrige Währung verhilft ja nicht nur Export + Tourismus, sondern allen unseren Vermögensgegenständen, weil deren Wert sich grundsätzlich ja in der Währung gegenspiegelt:
Sinkt die Währung, steigen die assets tendenziell im Preis und umgekehrt.
Ganz prinzipiell gehört mE aber allen Zentralbanken dieser Welt die Währungsmanipulation eigentlich per Strafbefehl verboten.
Jedoch gebe ich gerne zu, dass unsere Zivilisation noch nicht soweit ist, das als elementares Freiheitsprinzip zu erkennen und vor allem zu schätzen.
– Ganz klarer Verrat am Volk ist jedenfalls die Negativzinspolitik.
Unseren älteren Mitbürgern wird zumindest die Möglichkeit genommen, sich gegen die Inflation zu wappnen; bei Lichte betrachtet wird dank Negativzinsen aber unsere komplette Altersvorsorge über kurz oder lang ruinös in Mitleidenschaft gezogen.
Während vor allem Regierungen eindeutige Profiteure dieser Repression sind – sie sind die grössten Schuldner, und entschulden sich dank Negativzinsen zulasten der Sparer ihres Landes.
Und zugleich zwingen sie diese ihre unprofitablen Anleihen ihren Bürgern als angeblich ‚risikolose‘ Anlage in deren Pensionskassen-Portefeuille.
Gibt’s also eigentlich gleich zwei Kandidaten für diese Schublade ?!
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Denn, vielleicht darf ich noch einmal daran erinnern – an unsere dienstbeflissenliche Aufgabe des Bankgeheimnisses, und daran, welche wichtigen Staaten den AIA überhaupt (noch) nicht unterzeichnet haben:
– USA
– Monaco
– SingapurTja, womit die eigentlich spannende Frage da nur noch lautet:
Wann erwacht ein Volk und merkt, dass es verar###t wurde..?!
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Gehören Credit Suisse und UBS zu den Landesverrätern, wenn sie tausende von Stellen raus aus der Schweiz in’s billige Polen verlagern ?
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Das ist genauso ein Kapitalabfluss.
Mit dem Ausdruck Landesverräter sollte man aber vorsichtig umgehen.
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„Allerdings, so fügte Karrer an, habe er vor einigen Jahren seinem Sohn, der in Toronto studiere, dort ein Kleid gekauft.“
Die viel spannendere Frage finde ich, wieso er seinem Sohn ein Kleid gekauft hat…
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Ein Auslandstudium führt zu einem Kapitalexport.
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Abzocker sind Firmen wie z.B. Ifolor, die in der Schweiz lokalisiert ist, in der Schweiz produziert und in der Schweiz und in z.B. Deutschland ihre Produkte verkauft. Allerdings ist das Fotobuch fast 50% billiger, wenn man es über die deutsche Webseite bestellt. Diese Art Firmen wären, wenn schon, Landesverräter. Schweizer, die da in der Schweiz bestellen, sind einfach nur dumm.
Unsäglich auch all die deutschen Versandhäuser, die über die CH Webseiten prinzipiell das Doppelte für genau diesselben Artikel verlangen, wie wenn man über die deutschen Webseiten bestellt. Es gibt dafür absolut keinen Grund, denn die Artikel werden offensichtlich auch am selben Ort gelagert. Das sieht man, wenn man die Lieferstati beobachtet. Es sind über die CH und DE Webseite immer genau dieselben und genau gleichviel Artikel verfügbar. Wenn man die Waren über MeinEinkauf CH in die Schweiz liefern lässt, fährt man günstig.
Nein, Schweizer, die da mitmachen, statt über Deutschland einkaufen, sind keine Landesverräter sondern lassen sich nicht mehr abzocken.
Etwas anderes sind für mich Produkte, bei denen ein angemessener Aufschlag verständlich ist, wie z.B. Lagerung in der Schweiz, Schweizer Personal, in der Schweiz produziert und hier und im Ausland zu gleichen Preisen verkauft etc..-
@Meiri Kälin
Danke.
Gilt sogar für Flugtickets.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Weshalb Karrer im Bankrat sitzt ist ein Rätsel, wohl als Vertreter von Economiesuisse. Meyer hat schon recht, nur leider halten die Massen-Propaganda-Medien wie SRF die Kamera immer auf etablierte Dummpuupser wie Hayek JUNIOR, Vogt, Karrer und noch ein paar andere.
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Schon diverse Male wollte ich Falschaussagen des staatlichen Schweizer Fernsehens bezüglich unserer Nationalbank richtigstellen.
Unmöglich.
Das SF DRS meidet mich wie der Teufel das Weihwasser.
Danke Inside Paradeplatz
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Weshalb Karrer im Bankrat sitzt ist ein Rätsel, wohl als Vertreter von Economiesuisse. Meyer hat schon recht, nur leider halten…
Abzocker sind Firmen wie z.B. Ifolor, die in der Schweiz lokalisiert ist, in der Schweiz produziert und in der Schweiz…
"Allerdings, so fügte Karrer an, habe er vor einigen Jahren seinem Sohn, der in Toronto studiere, dort ein Kleid gekauft."…