In der gestrigen Ausgabe der NZZ am Sonntag wird Nobelpreisträger Paul Krugman zitiert, wie er den Mindestkurs der SNB und deren Negativzinsen lobt.
Die Negativzinsen seien ein „wertvolles Experiment“ meint er und „bedankt“ sich dafür sogar bei der SNB. „Die Schweiz eruiert neues Territorium. Aus akademischer Sicht liebe ich das.“
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Die SNB hat sich also zum Versuchskaninchen der internationalen wirtschaftswissenschaftlichen Forschung degradieren lassen. Wir – die Schweizerinnen und Schweizer – sind also bereit, uns quasi als Feldversuch für die Wirtschaftswissenschaft hinzugeben.
Ähnlich einem Kaninchen oder einem armen Äffchen müssen wir zulassen, dass man unsere Wirtschaft und unser Land durch Versuche in grosse Gefahr bringt.
Die Worte des US-Professors Krugman zeigen die Arroganz der Forschung in der internationalen Wirtschaftswissenschaft. Ob der Versuch gelingt oder nicht ist nicht wichtig – das einzige, was letztlich zählt, ist das wissenschaftliche Resultat der Experimente.
Das liebt Krugman. Deshalb bedankt er sich bei der SNB. Ob die Schweiz dabei drauf geht oder nicht, ist genauso unwichtig wie das Überleben des Affen beim Tierversuch.
Helfershelferin für diese waghalsigen Experimente ist unsere Schweizerische Nationalbank (SNB). Sie macht es möglich, dass die Schweiz zum weltweit beachteten Versuch mit den Negativzinsen „hinhält“.
Ohne politische Legitimation. Das wird immer unerträglicher. Wer sind wir? Müssen wir uns das gefallen lassen?
Dabei geht Krugman von ganz falschen Prämissen und Auswirkungen von Negativzinsen aus. Krugman begeht mehrere Überlegungsfehler, wenn er von den Negativzinsen spricht. Ich möchte die drei wichtigsten hier kurz aufzeigen.
Krugman meint, dass Negativzinsen die Wirtschaft stimulieren. Er bezeichnet diese als „lockere Geldpolitik“. Dabei übersieht Krugman, dass die Schuldzinsen einer Zentralbank einen umgekehrten Effekt auf die Wirtschaft haben als die Leitzinsen.
Warum?
Bei den Leitzinsen handelt es sich um jene Zinsen, zu denen eine Zentralbank der Wirtschaft Kapital zur Verfügung stellt. Im Fachjargon nennt man diese die Aktivzinsen.
Senkt eine Notenbank ihre Aktivzinsen, so bedeutet das, dass sie der Wirtschaft mehr Kapital zu günstigeren Konditionen zur Verfügung stellt. Dadurch wird die Wirtschaft angekurbelt.
Umgekehrt sieht es bei den Schuldzinsen aus. Das sind Passivzinsen der SNB. Je mehr die SNB Schuldzinsen von ihren Kapitalgebern verlangt, desto mehr Kapital entzieht sie dadurch der Wirtschaft. Dadurch wird die Wirtschaftstätigkeit gebremst.
Negativzinsen haben also nicht einen expansiven Effekt, wie Krugman meint, sondern im Gegenteil einen restriktiven. Mit Negativzinsen bremst die SNB die Schweizer Wirtschaft.
Der zweite Überlegungsfehler von Krugman liegt darin, dass er meint, Deflation sei generell schlecht. Es sei eine Inflationsrate von bis zu 3 Prozent anzustreben. Sein Irrtum liegt darin, dass er die Ausdrücke „Deflation“ und „Depression“ miteinander verwechselt.
Das ist ein weitverbreiteter Irrtum in der heutigen Wirtschaftswissenschaft, dem auch unsere Nationalbank aufsitzt.
Eines der wichtigsten Konzepte in der Nationalökonomie ist jenes von Angebot und Nachfrage. Im Fachjargon können Angebot und Nachfrage durch zwei Kurven ausgedrückt werden, die einem grossen „X“ entsprechen.
Die Kurve von links oben nach rechts unten entspricht dabei der Nachfragekurve; jene von links unten nach rechts oben der Angebotskurve.
Auf der y-Achse im Koordinatensystem von unten nach oben (Senkrechte, Ordinate, Nordachse) wird der Preis des Gutes abgezeichnet; auf der x-Achse von links nach rechts (Waagrechte, Abszisse, Ost-Achse) die Menge des Gutes.
Jeder Leser kann nun selber nachprüfen: Bei einer Vergrösserung der Nachfrage, also bei einer Verschiebung der Nachfragekurve nach rechts und oben, steigen Menge und Preis eines Gutes gemeinsam.
Bei einer Verschiebung der Angebotskurve nach rechts und unten hingegen steigt die Menge bei fallenden Preisen.
Das gesamtwirtschaftliche Preisniveau ergibt sich nun durch eine Aggregation (Addierung) sämtlicher Angebots- und Nachfragekurven.
Daraus folgt eindeutig: Fallen die Preise wegen einer Verschiebung der Nachfragekurve nach unten und links, so geht die Gesamtmenge, das heisst das Bruttosozialprodukt, zurück. Wir haben es mit einer Depression zu tun, verbunden mit Arbeitslosigkeit.
Fallen die Preise jedoch wegen einer Verschiebung der Angebotskurve nach unten und rechts, so steigt die Menge. Wir haben es mit einer anziehenden Konjunktur zu tun.
Und genau dieser letzte Fall liegt in der Schweiz vor. Die Preise fallen wegen günstigeren Preisen von der Angebotsseite her.
Da sind einmal die tieferen Energiepreise, die fallenden Preise von Importgütern allgemein und insbesondere auch die fallenden Preise für Computer, Autos und vieles mehr.
Und parallel zu diesen fallenden Preisen zieht die Konjunktur an. Wir haben noch nie so viele Beschäftigte in unserem Lande gehabt wie in der jüngsten Vergangenheit.
Aus diesen Überlegungen folgt, dass es nie und nimmer ein Ziel sein kann, die Inflation auf 2 bis 3 Prozent anzukurbeln, wie Krugman predigt.
Nein. Wir sollten froh sein um die fallenden Preise von der Angebotsseite her. Jedermann ist froh, wenn er tiefere Preise bezahlen kann.
Der dritte Irrtum von Krugman liegt darin, dass er den Mindestkurs als „bemerkenswert erfolgreich“ bezeichnet.
Nein – der Mindestkurs war nicht „bemerkenswert erfolgreich“, sondern ein Debakel, das die Schweiz über 50 Milliarden reales Volksvermögen gekostet hat.
Nobelpreis Laureate Krugman meint wie sein Kollege Stiglitz, die SNB könne einfach Banknoten drucken und damit Euros kaufen.
Die beiden Honoratioren begehen dabei den weit verbreiten Kapitalfehler, wonach eine Zentralbank „Fiat-Geld“ „aus dem Nichts“ erschaffen und damit alles aufkaufen könne.
Der gescheiterte Mindestkurs hat jetzt aber auch in der Praxis deutlich gezeigt, dass das eine Illusion ist.
Irrlehren in der Wirtschaftswissenschaft können brandgefährlich sein und zu Wirtschaftskrisen bis hin zu politischen Krisen und im Extremfall sogar zu Kriegen führen. Der Aufstieg Hitlers vor dem Hintergrund von Hyperinflation und Massenarbeitslosigkeit hat dies deutlich gezeigt.
Mit den Wirtschaftswissenschaften ist nicht zu spielen. Leider prämiert aber der unechte Nobelpreis in Oekonomie seit Jahrzehnten immer wieder Irrlehren, welcher der Menschheit gefährlich werden können.
Wenn beispielsweise in der Chemie, Physik oder Literatur ein Nobelpreis ungerechtfertigt vergeben wird, so ist das nicht weiter schlimm. Eine Irrlehre in der Wirtschaftswissenschaft kann der Menschheit jedoch schwersten Schaden zufügen.
Alfred Nobel hatte keinen Wirtschaftsnobelpreis vorgesehen – er war offensichtlich zu klug. Die Schwedische Reichsbank meinte, eine gute Tat zu vollbringen mit der Einführung des unechten Wirtschaftsnobelpreises.
Das Gegenteil trifft zu. Seit Jahrzehnten führen dilettantisch vergebene Nobelpreise zu falschen wirtschaftspolitischen Entscheiden mit entsprechenden Krisen.
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Die beliebtesten Kommentare
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Herr Dr. Marc Meier
Die Nationalbank kann, ob Sie es verstehen oder nicht, aus dem Nichts unbeschränkt intervenieren. Voraussetzung dazu ist einzig die Notwendigkeit eines Gegenspielers!
Auf diesem geschöpften Zentralbankgeld, verlangt die SNB Negativzinsen. Im Ansatz richtig, wenn es sich um die Belastung auf Verpflichtungen gegenüber dem Ausland handelt. Diese habe ihre eigene Währung verlassen und sind in „fremdes“ Gebiet eingedrungen.
Wenn nun aber die Geschäftsbanken auch die in der Schweiz niedergelassenen Personen, ihre eigene Währung belasten, so bedeutet dieses Vorgehen, Diebstahl!
Weil die Politik und die Judikative das Geldsystem nicht verstehen, lassen sie das Bankensystem einfach gewähren? Bedenklich aber leider wahr!Die belasteten Kundenguthaben von Ausländern schränkt die Wirtschaft in der Schweiz nicht ein. Die Wirtschaft darf für das betriebsnotwendige Kapital nicht belastet werden. Die Geldhorter spielen im Geldspielwarenmarkt mit, weil sie ihre Bedürfnisse aus der Realwirtschaft längst befriedigt haben. Für die Gewinne und Ersparnisse sorgt das Bankensystem, welche die Geldmenge laufend ausweitet. Mehr gibt mehr! Aus gleichviel Geld kann keine gesamthafte Ersparniserhöhung erzielt werden. Höchstens eine Verschiebung aus Verlusten oder Vermögensabbau kann zu Umlagerungen führen (der eine hat weniger der ander mehr).
Zur Abwehr, würde ich eine Transaktionsgebühr von 40% verlangen, wenn es sich um eine reine Finanztransaktion handelt. Eine Rückerstattung kann bei Rückabwicklung, jedoch befristet gewährt werden. Keine Volumeninterventionen sondern Massnahmen!
Ihre Diagnose: Bei den Leitzinsen handelt es sich um jene Zinsen, zu denen eine Zentralbank der Wirtschaft Kapital zur Verfügung stellt. Im Fachjargon nennt man diese die Aktivzinsen.“
Seit wann gewährt die SNB, Kredite an die Geschäftsbanken, wenn das Bankensystem das Geld aus dem Nichts mit einem Buchungssatz, schöpfen kann? Ich verstehe den Leitzinssatz als eine Orientierung an die Wirtschaft an welche sich die Geschäftsbanken, gemäss Reglement, halten müssen.
Seien Sie gegrüsst
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falls jemand das aktuelle Portfolio unserer staatlichen Hedgefonds sehen will:
http://www.nasdaq.com/quotes/institutional-portfolio/swiss-national-bank-913041
da kann man mal munter überlegen, was denn unsere SNB von der lustigen Diskussion über eine Fed-Zinserhöhung denkt:)
Das prognostizierte Q3-Wachstum der USA wurde von den Atlanta Fed mal kurz von 3.8% auf 1.9% halbiert.
Und nein, die 3.8% waren keine Schätzung von 2013, es war vor 2 Monaten.
Wobei auch 1.9% zu hoch angesetzt sind.Das Haushaltsdefizit bewegt sich übrigens oberhalb 3% des BIP. Das sieht mir ja ganz fest nach einer nötigen Zinserhöhung aus…
Schon erstaunlich für wie blöd sich die Finanzpresse resp. deren Leser verkaufen lässt.
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@Peter Keller
Danke für den interessanten Link.
Ja. Eine Zinserhöhung würde sich fatal auf das Portefeuille der SNB auswirken.
Man darf nicht daran denken.
Die SNB verdrängt das Problem einfach.
Freundliche GrüsseMarc Meyer
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@Bubi
Danke
Dass hier oft anonym geschrieben, damit kann ich leben. Ich selber habe ja meinen Arbeitsplatz bei der UBS verloren, weil ich es wagte, als Privatmann die Geldtheorie und damit die Geldpolitik der SNB zu hinterfragen.
Ich kann es also jedem nachfühlen, wenn er seinen Arbeitsplatz nicht gefährden will, und deshalb die SNB nicht kritisiert; oder wenn, dann nur anonym.
Allerdings empfinde ich es als unglaubliche Arroganz unserer SNB und derer Entourage, dass man in unserem Lande um seinen Arbeitsplatz fürchten muss, wenn man es wagt, die SNB zu kritisieren.
Wir leben in einer Demokratie. Leider hat die SNB aber keinerlei Demokratie-Verständnis.
Nur: Ich selber kann ja niemandem gefährlich werden, der mich kritisiert. Deshalb ist es für mich unverständlich, wenn man Voten gegen mich anonym postet.
Trotzdem sind die SNB-freundlichen Voten hier praktisch alle anonym. Was verbirgt sich dahinter?
Ich kann es mir nur so vorstellen: Die Argumente der SNB sind dermassen schwach, dass sich niemand damit blamieren will. Oder, wie Herr Rico Meier es formulierte: SNB-freundlich schreibt man hier nur anonym, damit man noch schnell die Seite wechseln kann, wenn dann einmal der Konkurs der SNB kommen sollte, was wahrscheinlich ist.
Die anonymen Voten der SNB-Fürsprechen zeigen deutlich auf: SNB hat keine Freunde mehr. Niemand will mehr zur SNB stehen. Dies SNB hat ein Problem.
Was für mich unakzeptabel ist, wenn man hier als Anonymer mich persönlich beleidigt, wie Sie das tun. Sie bezeichnen mich wörtlich als „Schmarotzer“, weil ich Lehrer geworden bin, nachdem ich die SNB hinterfragt hatte.
Sind Sie nicht froh, dass Sie selber in die Schule gehen konnten? Waren Ihre Lehrer alle Schmarotzer? Sind die Lehrer Ihrer Kinder Schmarotzer? Soll das Schulwesen privatisiert werden, damit es keine Schmarotzer-Lehrer geben kann?
Sind Ihrer Ansicht nach alle Schmarotzer, die nicht eine eigene Firma gegründet haben?
Ihre Beleidigung mir gegenüber zeugt von der Arroganz der Unternehmer, welche die SNB zu ihrem eigenen Vorteil ausnehmen.
Sie schreiben, ich würde auch „austeilen“. Ja richtig – aber meine Voten sind fachbezogen. Ich werde nicht persönlich beleidigend und ausfällig wie Sie.
Ich schreibe z.B. nicht, Herr Jordan ist dumm. Ich schreibe, es ist dumm, zu meinen, die SNB könne ihre Schulden einfach tilgen, indem sie Geld druckt, wie Herr Jordan behauptet.
Das ist ein Unterschied und ich stehe mit meinem Namen dazu. Zudem ist es wirklich dumm, zu meinen, die SNB könne ihre Schulden bezahlen, indem sie Geld druckt.
Aber die Voten der SNB-Fürsprecher haben immer dasselbe Muster: Sie sind anonym und wenn sie fachlich nicht mehr weiterkommen, werden sie persönlich beleidigend gegen mich. Das ist Feigheit, welche letztlich auf die SNB zurückfällt.
Die SNB ist unserer Demokratie unwürdig.
Ihre fachlichen Fragen habe ich in meinen bald fünfzig Beiträgen hier auf Inside Paradeplatz schon -zig mal erklärt. Bitte lesen Sie dort nach.
Und übrigens: Diese Beiträge habe ich alle „für Gottes Lohn“ geschrieben – während das SNB-Direktorium mächtig absahnt. Über eine Million pro Jahr und Mitglied – aber zu bequem ist, einmal die eigenen Hausaufgaben zu machen – zumindest die ersten Lektionen in Buchhaltung.
Bevor Sie sich nicht entschuldigen, werde ich mit Ihnen nicht weiter fachlich diskutieren.
Freundliche Grüsse und einen guten Wochenstart.
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Grüezi Herr Dr. Meyer,
Ich möchte meine Hochachtung vor Ihrem Engagement zum Ausdruck bringen, weil Sie weiterhin versuchen die Bevölkerung aufzuklären. Bitte ziehen Sie auch in Erwägung, die Kommentarfunktion zu moderieren, sobald persönliche Angriffe, statt, fachliche und sachliche Kritik an Ihrer These überwiegen. So ist sichergestellt, dass Ihre Zeit nicht verschwendet wird.
Ich habe die Aussagen von Prof. Jordan &. Co. und die Gesetzgebung immer dahingehend interpretiert, dass das spezifische bei Banknoten ist, dass man keine Banknoten auf der Aktivseite der Zentralbankbilanz ausweisen kann, weil die SNB über einen unendlich grossen Kassenbestand verfügt. Es wäre deshalb sinnlos diesen zu bilanzieren, deswegen wird nur derjenige Teil der unendlich grossen Banknotenmenge registriert, welcher auch zur Tilgung von SNB-Bankschulden gebraucht worden ist. Bargeld kommt eben nur dann in Umlauf wenn die SNB ihre Verbindlichkeiten begleicht. Das womit man Verbindlichkeiten begleichen kann ist selbstverständlich ein Aktivum, so dass der Banknotenumlauf lediglich einen Merkposten über die Menge der emittierten Banknoten darstellt.
Sie sind in diesem Punk anderer Ansicht.
Herrzliche Grüsse und einen guten Start in die neue Woche.
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@Arbeitgeber KMU, AHV-Rentner
Vielen Dank für Ihren Kommentar.
Zu Ihrem ersten Punkt bin ich natürlich einverstanden. Aber man kriegt mit der Zeit eine dicke Haut, so dass einem solche persönliche Angriffe nicht mehr viel anhaben können.
Es gibt ja Gott sei Dank noch Leute mit einem klaren Verstand, die sehen ja auch, was „abgeht“.
Bei Ihrem zweiten Punkt bin ich, wie Sie wissen, anderer Meinung. Sehr gerne würde ich Sie von der Richtigkeit meiner Überlegung überzeugen.
Ich versuche es nochmals:
Würde die SNB über einen unendlich grossen Kassabestand verfügen, wie Sie schreiben, so wäre die entsprechende grosse Gegenbuchung auf der Passivseite unendlich viel Eigenkapital der SNB.
SNB-Chef Jordan meint genau das. Er meint, die SNB habe unbeschränkt liquide Mittel zur Verfügung, mit denen die SNB unbeschränkt Euros kaufen kann.
Mit diesem Irrtum ist Jordan in den „Währungskrieg“ gegen den Euro gezogen. Er meinte, die SNB könne unbeschränkt Euros kaufen. Das war falsch. Deshalb hat er diesen Krieg verloren und musste den Mindestkurs aufgeben.
Jordan wird deshalb sämtliche Währungskriege verlieren, die er vom Zaun reisst – er kann sie nicht gewinnen, weil die SNB nicht unendlich viel Eigenkapital besitzt, sondern Fremdkapital aufnehmen muss, um Euros zu kaufen.
Zudem: Würde die SNB ihre Euros mit einer unendlichen Menge an Banknoten aus ihrer Kasse bezahlen, so würden diese Banknoten beim Kauf der Euros aus der Bilanz der SNB ausgebucht.
Vergleich: Wenn Sie etwas mit einer Banknote bezahlen, so wird diese Banknote aus ihrer Bilanz ausgebucht. Aktivtausch: Gut gegen Banknote. Das wäre bei der SNB auch der Fall, würde sie mit Banknoten aus ihrer Kasse bezahlen, wie Sie schreiben.
Die Folge wäre, dass die SNB gar keinen Notenumlauf verbuchen kann, weil dieser ausgebucht ist.
Die SNB besässe also auf ihrer Aktivseite Devisenanlagen und auf der Passivseite entsprechendes Eigenkapital. Das ist falsch. Der Notenumlauf stellt Fremdkapital der SNB dar.
Ich hoffe sehr, Sie verstehen nun, dass die SNB auf ihrer Aktivseite nicht einen unendlichen Kassabestand hat bzw. nicht unendlich viel Liquidität besitzt, wie das SNB-Direktorium und der Bundesrat meinen.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Grüezi Herr Dr. Meyer,
Besten Dank für Ihre Zeit und Ihre Bemühungen.
Sie haben mich mit dieser Passage überzeugt!
„Würde die SNB über einen unendlich grossen Kassabestand verfügen, wie Sie schreiben, so wäre die entsprechende grosse Gegenbuchung auf der Passivseite unendlich viel Eigenkapital der SNB.“
Herzliche Grüsse und weiterhin viel Kraft…
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@Arbeitgeber KMU, AHV-Rentner
Das freut mich ausserordentlich!
schönen Abend
Marc Meyer
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Weder bin ich SNB Freund noch bin ich ein Vertreter davon.
Marc Meyer soll sich aber nicht zu gekränkt fühlen, schliesslich teilt er ja selber aus und nicht zu knapp – falls jemand seine Meinung nicht teilt. Aus meiner Sicht irrt sich Marc Meyer aber enorm, wenn er sagt die Schweiz kann einen noch stärkeren CHF locker vertragen. Die Negativzinsen sind krank, aber die SNB hat hier keine andere Wahl. Unser ganzes Vorsorgesystem basiert auf posiitiven Zinsen, negative Zinsen haben katastrophalen Einfluss auf unsere Altersvorsorge.
Es bleibt spannend, wo dieser Währungskrieg hinführt. Es würde mich mal interessieren, was Marc Meyer denn für ein Szenario sieht, wie sich die SNB verhalten soll.
Was soll die SNB konkret tun, Zeitplan?
Wie sehen Sie die Wechselkursentwicklung mit diesen Massnahmen?
Was hat das für einen Einfluss auf unseren Export? Steuereinnahmen?
Welchen Einfluss haben die big Players wie Hedge Funds auf die Währungen?
Aus meiner Sicht müssten Spekulationen in Fremdwährungen mit einer Steuer analog der Mehrwertsteuer belastet werden. So könnte die Attraktivität des CHF gesenkt werden.Noch etwas betreffend Pseudonym: Es ist die Entscheidung vom Forumbetreiber, dies zuzulassen.
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@bubi:
1. kann ich nicht sehen, wo hr meyer irgendwie an Sie ausgeteilt hat (nur in der replik hat er bemerkt, Sie seien ein frecher kerl – womit er nicht unrecht hat).
2. erklären Sie doch bitte, warum Sie denken, hr meyer irre sich, wenn er sagt, wir könnten einen stärkeren CHF „vertragen“ (in anlehnung ans ch-deutsch…)! schliesslich verkaufen wir ja nicht nur unsere güter & dienstleistungen ins ausland, sondern kaufen von dort ja auch ein.
3. wenn Sie denken, negativzinsen seien krank, warum daran festhalten? Sie erwähnen ja selbst das vorsorgesystem, welches so enormen schaden nimmt.
4. Ihre idee mit den steuern auf fx-trades ist – mit verlaub – grosser käse! das verhalten von marktteilnehmern mit steuern beeinflussen zu wollen, ist alt, sozialistisch und zigfach widerlegt, da der markt ausweichmechanismen entwickelt. die nebenwirkungen gehen darob meist vergessen, sind aber fast immer schädlich (siehe besteuerung goldhandel in der CH, seither in London).
5. mit dem pseudonym haben Sie recht – leider ist es nicht immer von vorteil, sich in foren zu erkennen zu geben, was bedauerlich, aber leider fakt ist.
ps: krugman gehört in die gleiche liga wie stiglitz, lagarde, draghi, barroso, paulsen etc. – unsäglich egoistische, gierige egomanen! man nutze google und staune! -
@t.ruth
Vielen Dank für Ihren gut reflektierten Kommentar.
Schönen Tag
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Ich unterstelle Bubi, dass er eben die Voraussetzungen für den Respekt nicht erfüllt. In diesem Sinn war der Einschub ironisch gemeint. Soviel zur Klarstellung, ich gehe mit Dr M. Meier nämlich völlig einig.
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@Mark T.
Vielen Dank
alles klar!
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@bubi
Wenn man sich schon feige hinter einem Pseudonym verstecken muss sollte man wenigstens fair argumentieren und minimalen Anstand wahren.
Zum Glück gibt es noch Leute wie Dr. Meyer, die mit Rückgrat, Verstand und offenem Visier gegen dieses Märchen vom Geld aus dem Nichts und den damit verbundenen SNB Irrsinn anschreiben. Ich frage mich ohnehin, weshalb so viele anonyme SNB Fürsprecher hier nicht zu ihren Namen stehen können, zumal ja nach deren Meinung alles Quatsch ist, was Dr. Meyer aufzeigt.
Ich wage mal die These, damit sie dann noch rasch in’s Lager jener wechseln können, die schon immer gewarnt haben, wenn dereinst das SNB Kartenhaus zusammenkracht – was wahrscheinlich ist.
Übrigens werden die Aussagen von Dr. Meyer sehr wohl auch von Leuten verstanden, die nicht in einem geschützten Umfeld ihr Geld verdienen.
Freundliche Grüsse Rico Meier
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@Rico Meier
Vielen Dank kann ich nur sagen.
Es sollte jeder einmal vor eine Schulklasse hinstehen…
Und ich dachte, Unternehmer brauchen gut geschulte junge Menschen.
Die SNB ist zu feige, um hier einmal Stellung zu nehmen; lässt sich aber vertreten durch anonyme Fürsprecher, die immer wieder persönlich sehr beleidigend werden.
Jawohl: Feige ist die korrekte Bezeichnung für unsere SNB.
Die Beleidigungen, die ich hier über mich ergehen lassen muss, fallen letztlich auf die SNB zurück.
Nochmals vielen Dank und schönes Wochenende.
Marc Meyer
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@bubi
Vielleicht noch dies:
Als anonymer SNB-Freund bezeichnen Sie die Lehrer als Schmarotzer.
Vergleichen Sie einmal das Salär von Herrn Jordan mit dem eines Lehrers in Basel. Und dann überlegen Sie sich, ob Sie mich immer noch als Schmarotzer bezeichnen.
mfG
P.S. Im Gegensatz zu Herr Jordan, weiss ich eine Notenbank-Bilanz zu lesen und zu interpretieren.
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Herr meyer. Ich kann mir vorstellen, dass sie gerne im ausland ferien machen. Zudem kaufen sie gerne günstig bei liddl ein. Unternehemerisches risiko tragen sie keines und profitieren als lehrer von gutem lohn mit schönen sozialleistungen.
Zur zeit herrschen traumverhältnisse in der schweiz für diese schicht. Sie tragen aber sehr wenig zur entwicklung der schweiz bei. Sie schmarotzen nur. Kein wunder sind sie für eine aufwertung des frankens. Für die schweizer volkswirtschaft ist ihre haltung schlussendlich vernichtend. Wenn chf überbewertet bleibt, wird die schweizer wirtschaft abgewürgt. Das sollten sie doch nachvollziehen können.-
Lieber Bubi
hier irren Sie sich gewaltig. Mit Dr. Meyer persönlich hat der ganze Schwachsinn der SNB nichts, aber auch gar nichts zu tun.
Hier geht es rein um die Politik der SNB. Und die ist grottenschlecht.
Wenn Sie mit offenen Ohren und Augen durch die Welt gehen, dann ist Ihnen bestimmt schon aufgefallen, dass sogar Professoren (egal, was Sie von denen halten) schreiben, dass „am Ende des Tages“ der starke Franken nur positiv für die Schweiz ist.
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Gerne entbiete ich Bubi meinen Respekt – allerdings nur unter der Voraussetzung, dass er konsequent auf ausländische Produkte aller Art verzichtet und zeitlebens in der Schweiz Ferien macht.
Und ganz nebenbei – unternehmerisches Risiko tragen wir nun alle in der Schweiz – nämlich mit der gigantischen Währungsposition der SNB. -
@bubi
Danke für Ihren Beitrag, den ich soeben gelesen habe.
Vorweg:
Sie sind ein absolut frecher Kerl.
Als anonymer haben Sie den Mut, mich als Schmarotzer hinzustellen.
Ich will Ihnen was sagen: Wenn man es wagt, in der Schweiz die SNB zu kritisieren, so muss man dabei auf jede Form von Karriere verzichten.
Die SNB hat einen langen Arm und meine Kritik an der SNB ist mir sehr sehr teuer zu stehen gekommen.
Trotzdem weiss ich, dass meine Kritik berechtigt ist und es wert ist.
Ihr Votum hier zeugt von der unglaublichen Artoganz der SNB und deren anonymer Freunde hier.
Unglaublich, welche Beleidigungen man sich anhören muss, wenn man es wagt, die theoretische Grundlage der SNB Geldpolitik zu hinterfragen.
Es bleibt dabei: SNB Chef Jordan belügt die Schweiz.
Er soll endlich dazu stehen, dass bei negativem Eigenkapital der SNB die Steuerzahler die SNB werden rekapitalksieren müssen. Da kann die SNB nicht einfach Geld drucken, wie er behauptet.
Ihre Beleidigungen mir gegenüber fallen letztlich auf die SNB zurück.
MfG
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@Mark T.
Wie können Sie jemandem Respekt zollen, der einen Lehrer als Schmarotzer bezeichnet.
Der Lehrerberuf hat eine grosse Verantwortung.
Es ist einfach beschämend für die SNB; Sobald die anonymen SNB Freunde fachlich nicht mehr weiterkommen, so beginnen sie mit schweren persönlichen Beleidigungen.
Dieses Institut ist eine Schande für unser Land.
MfG
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Und was sagt Marc Faber zur ganzen Geschichte:
„Der Notenbanker als erfolgloser Alchemist“.
Nachzulesen unter folgendem Link bei Institutionel Money:
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@stiller Beobachter
Einmal mehr besten Dank für den Hinweis.
Ja. Die Notenbanker liefern miserable Arbeit ab.
Nicht durchdacht; selbstgefällig; unbelehrbar; hoch riskant
MfG
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@stiller Beobachter
Nun habe ich Marc Faber gelesen.
Aber auch er behauptet, die Notenbanken würden einfach die Geldschleusen öffnen.
Das gibt es nicht.
Buchhalterisch nicht mögluch.
Also auch er einfach ein Plauderi.
Sorry
Marc Meyer
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Herr meyer. Zur zeit herrscht währungskrieg. Krieg ist nie schön. Sie beschimpfen nun die snb nur weil sie sich im krieg verteidigt. Ihre aussagen sind nicht fertig durchdacht, denn ohne verteidigung haben sie im krieg keine chance. Die schweiz schafft ja auch nicht die armee ab. Das wäre sehr naiv. Genauso naiv wäre es, denn chf kurs dem freien markt zu überlassen. Realisieren sie, dass ein währungskrieg herrscht? Dass sie mich richtig verstehen….ich bin natürlich auch für frieden.
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@bubi
Danke
Den Franken verteidigen heisst den Franken stärken – nicht schwächen.
Die SNB schwächt den Franken. Die SNN führt Krieg gegen die eigene Währung.
MfG
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@bubi
Sorry für Tippfehler auf Handy. Deshalb nochmals klarer ausgedrückt:
Im Krieg schwächt man den Gegner. Die SNB schwächt den Schweizerfranken. Also führt die SNB Krieg gegen die eigene Währung.
Das ist der Punkt.
mfG
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Bei aller Kritik darf etwas nicht vergessen werden:
1992 wurde die Volksabstimmung zum neuen Nationalbankgesetz mit überwältigendem Mehr angenommen. Kernpunkte waren der Beitritt zum IMF und die Aufgabe der 2/3 Golddeckung der monetären Basis.
(Natürlich verknüpft, verkompliziert, etc., damit es Niemand versteht.)
Dies ebnete den Weg zur heutigen unkontrollierten Ausweitung der SNB Bilanz. Kritiker wurden wie üblich als altmodische Hinterwäldler abgetan. Dasselbe gilt für die kürzliche Goldinitiative, welche wieder eine 1/3 Deckung gefordert hatte.
Ab das Volk nun zu blöd, dumm, faul verwöhnt, etc. ist, mag jeder für sich selber beurteilen. Dasselbe gilt auch für alles Andere was passiert in der Schweiz, Schengen, etc etc etc etc etc.
Das Ganze passiert mit der vollen Legitimation des Volkes und widerspiegelt nur die heutige Society. Wie heisst es so schön, Eine Generation baut etwas auf, die Nächste verwaltet es und die Nächste vernichtet es wieder….-
@havenstein
Danke. Korrekt.
Nur: Unserr Nationalbank unterdrückt den wissenschaftlichen Fortschritt mit allen Mitteln.
Das Volk soll dumm bleiben.
„Keep them down and stupid.“
Das ist Machtmissbrauch der SNB
Unser SNB arbeitet gegen das eigene Volk.
MfG
Marc Meyer
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@havenstein, Dr. Ott, eurosklerose
Danke für Ihre Beiträge.
Die Zentralbanker weltweit und deren Professorenscharen meinen tatsächlich, die Zentralbanken könnten Geld aus dem Nichts schaffen.
Sie erzählen nicht wider besseren Wissens Dummheiten, sondern sie erzählen aus Dummheit Dummheiten.
Jedenfalls sind wir uns einig hier auf Inside Paradeplatz, dass die Zentralbanken Dummheiten erzählen.
In allen anderen Medien weltweit werden immer noch die Dummheiten der Zentralbanken kolportiert. Danach könnten diese Geld aus dem Nichts schöpfen und alles aufkaufen.
Herr Jordan behauptet ja immer noch die SNB könne Geld drucken und damit all ihre Schulden bezahlen.
Dummheit oder wider besseren Wissens?
Der Leser möge selber entscheiden.
Freundliche Grüße
Marc Meyer
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;-))).. So, noch etwas Humor in den Feierabend:
Wobei ich dazu schon klar kommentieren will, dass der Stuss, den die Typen von sich geben, die (angeblich) unsere Zentralbanken (vernünftig) managen, zwar immer unerträglicher wird – sie sich dabei offenkundig jedoch nicht zu schade sind, sich derart zu verblöden. Schon bemerkenswert..
Was (in dem speziellen Falle) allenfalls dadurch noch übertroffen wird, dass sich (zumindest auf dem Papier) 631 (angebliche) Volksvertreter solcherart Schwachsinn auch noch anhören..
Wobei – ich sollte mich vielleicht zurücknehmen, denn wer weiss, was dereinst bei uns im Nationalrats-Hearing zum Besten gegeben werden wird ..?! ;-))
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Was für eine große Fehlsteuerung die Gemeinschaftswährung Euro ist sieht man schon daran, daß der EZB-Präsident mit einem Paradoxon für die Akzeptanz der Niedrigzinspolitik wirbt.
Genau das ist der Schwachsinn der EU-Eliten: der Einzelne soll Wohlstand aufgeben (wie der Sparer auf Zinsen verzichten muß) zugunsten des großen Einheitsprojektes und für eine angeblich bessere Zukunft.
In den letzten 20 Jahren hat sich der Wohlstand der meisten EU-Mitglieder jedoch verringert, die Glücklicheren unter ihnen konnten ihn gerade noch halten.
Deshalb ist es nur opportun, andere Lösungen zu suchen.
Wenn es den Briten in ein paar Jahren weiterhin gut oder gar noch besser geht, werden nach Großbritannien viele Länder folgen, die die EU wieder verlassen.
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@havenstein
Weiter unten haben Sie ein Zitat von J.P.Morgan 1912 vor dem Kongress gepostet, das ich erst jetzt gesehen habe.
Er sagte: „Gold is money – everything else is credit“
Damit hat er den Nagel voll auf den Kopf getroffen.
Es ist unverständlich, dass die SNB das nicht einsieht und Notenbankgeld als Vermögen der SNB interpretiert anstatt dls Passivkredit der SNB.
Dieser Fehler unserer SNB hat die Schweiz insgesamt schon einen beachtlichen dreistelligen Milliarden Betrag gekostet.
Es ist höchste Zeit, dass die SNB einmal damit anfängt, ihre Bilanz zu analysieren und korrekt zu interpretieren.
MfG
Marc Meyer
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Sehr geehrter Herr Dr. Meyer,
Glauben Sie wirklich dass man bei der SNB so blöd ist und nicht versteht was man tut? Man braucht ja auch beim Fed nur mal die Statements, etc. zu lesen von Leuten die noch nicht, oder nicht mehr bei dieser Institution tätig sind. Die sind hochintelligent und verstehen ganz genau was sie tun.
http://docs.mises.de/Greenspan/Greenspan_Gold.pdf
Die Frage stellt sich in welchem Interesse sie handeln. Also dem Schweizer Volk ist nun wirklich nicht mehr zu helfen wenn es glaubt ihre Elite verfolgt in ihrem Tun das Ziel fürs Volk zu sorgen, etc.
Das sollte nun Anhand verschiedener Vorgänge wirklich jeder kapieren.
Die SNB wird von sich niemals freiwillig von ihrer Strategie verabschieden. Einzig das Volk kann eine Wende erzwingen. Dies wird jedoch erst passieren wenn es zu spät ist.
Zudem steckt man schon lange viel zu tief im Sumpf um das noch ändern zu können. „Wehret den Anfängen…“Ihre unermüdliche und geschätzte Arbeit wird wohl bis dahin von den meisten Leuten nicht beachtet, belächelt und von gewissen Kreisen wohl sogar etwas gefürchtet…
Die Tätigkeit/Funktion der Zentralbank/Finanzsystems wird absichtlich verkompliziert, etc damit sich das gemeine Volk nicht damit befasst.Mit besten Grüssen
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Gold is money – everything else is credit.
Absolut zutreffend d.h. jeder neue Kredit erhöht die Geldmenge und im Umkehrschluss reduziert jede Rückzahlung von Schulden die Geldmenge.
Aber nicht nur sondern und in nächster Zukunft vor allem auch jeder Schuldnerkonkurs (Private, Firmen, öffentliche Hand, Banken,… ).
Wir stehen vor einer gewaltigen Deflation, die auch von den Zentralbanken nicht mehr aufgehalten werden kann, da auch diese bereits hoch verschuldet sind.
Mfg -
@Mostier
Danke
Nur: Jeder Schuld steht ein Guthaben gegenüber.
Zudem: Deflation per sie ist nicht schlecht – es fragt sich, ob es sich um eine angebotsseitige oder nachfrageseitige Deflation handelt. Nur letztere ist gefährlich.
mfG
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Um die „Qualität“ eines Devisen-Kurses zu ermitteln, gibt es u.a. die fundamentale, als auch die technische Analyse. Die Interpretation der fundamentalen Seite wird hier nicht ermittelt.
Betrachten wir die technische Seite des EUR/CHF und des US$/CHF, so stellen wir fest, dass in Kürze eine Trendwende „möglich“ ist. Interessant dabei ist, dass bei beiden die nächste Bewegung sowohl höher, als auch tiefer tendieren kann. Die Erfahrung zeigt auch, dass eine technische Bewegung nicht immer den fundamentalen „Werten“ entspricht, oft sogar entgegengesetzt ausfällt: deshalb ist eine Trendwende zu höhere Kursen im Monat November durchaus möglich sein. Eine solche Trendwende würde bestimmt die Analysen in diesem Standpunkt neu gewichten.-
Werter Hans Schurter
Welche technische Analyse betrachten Sie denn? Es gibt nicht d i e technische Analyse, sondern gleich mehrere. Bar Chart, Candlestick Chart, Relative Strenght Index (RSI), Fibonacci, Elliot Wave, etc. um nur ein paar davon zu nennen. Auf welche stützen Sie sich nun mit Ihrer Aussage, eine Trendwende zu höheren Kursen im Monat November sei durchaus möglich. Und welche höheren Kurse meinen Sie, den CHF oder die Fremdwährungen.
Freundliche Grüsse vom Ihrem Devisenspezialisten.
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@Hans Schurter
Danke für Ihren Beitrag
Unsere Nationalbank macht also für 600 Milliarden Franken Volksschulden für eine Spekulation, wo man gerade so gut eine Münze aufwerfen kann.
Da die Exporteure viele Devisen zu verkaufen haben, werden m.E. Euro und Dollar fallen.
Der Dollar fällt ja seit über 40 Jahren und es gibt keinen Grund für eine Trendwende.
Die SNB läuft somit dem Devisenmarkt einmal mehr ins offene Messer.
Und das alles nur wegen der irrigen Meinung der SNB, sie könne dann bei Verlusten und negativem Eigenkapital einfach Geld drucken und damit all ihre Schulden bezahlen.
So ein Schwachsinn
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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@Hans Schurter
Bitte verstehen Sie mich richtig: Meine Beurteilung „Schwachsinn“ bezieht sich nicht auf Ihre Argumentation, dass der Franken aus seiner Trading Range bald ausbricht, sondern auf die Behauptung des SNB Direktoriums, die SNB könne all ihre Schulden mit selbst gedrucktem Geld bezahlen.
Schwachsinnig ist die Argumentation der SNB.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Die SNB handelt genau richtig. Solange der Markt den CHF Kurs so hoch hält, soll die SNB doch ausländische Aktien kaufen. Soll sie doch die Aktienmehrheit des ganzen DAX, DOW etc aufkaufen, wenn es der Markt mit macht. Das gibt ein schönes Volksvermögen für die Schweiz. Irgendwann merkt der Markt, dass CHF doch unendlich gedruckt werden können und CHF nicht ein begrenztes Gut ist. Die Frage ist wie sich dann die SNB verhält, falls der CHF Kurs sinkt.
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@hale
Danke
Sie argumentieren genauso naiv wie das Direktorium unserer Nationalbank.
Sie meinen, die SNB könne unendlich viel Geld drucken und damit alles aufkaufen.
Wie bemittleidenswert Sie und die SNB doch sind.
Keine Ahnung von Buchhaltung. Immer noch nicht gemerkt, dass die SNB ihre Aktiven mit Schulden – Volksschulden – kauft.
Immer noch nicht gemerkt, dass die Schweizer Steuerzahler – sie und ich – einst werden für die Schulden der SNB aufkommen müssen.
Einfach nur dilettantisch die Argumentation der SNB, welche Sie hier übernommen haben.
Solche Fachbanausen wie Sie und das Direktorium der SNB fahren unserer Wirtschaft noch an die Wand.
Aus lauter Dummheit und Ignoranz.
mfG
Marc Meyer
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Wenn der CHF – Kurs sinkt, werden im Gegenzug die gehorteten Fremdwährungen und Aktien wertvoller, so daß der Zentralbankgewinn steigt (quasi das Gegenteil von 2015 – klick mich).
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Die SNB kauft die Aktien „auf Pump“ – mit Fremdkapital. Nennt man das Aufbau von Volksvermögen? Ich habe an anderer Stelle Frau Lagarde einen Buchhaltungsschnellkurs empfohlen – statt Solariumbesuch. Warum? Eine Bilanz hat „zwei Seiten“. Aktiven und Passiven darf auch die SNB nicht verwechseln.
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Die Gegenposition zu den „Devisenanlagen“ (Aktiva, 2. Position) ist „Girokonten inländischer Banken“ (Passiva, 2. Position).
Das ist aber nur eine buchhalterische Verrechnungsgröße.
Selbst wenn alle „Devisenanlagen“ wertlos würden, hätte die SNB zwar ein negatives Jahresergebnis und eine große Unterbilanz.
Niemand müßte die Verluste ausgleichen.
Das ist das „Geheimnis“ der Geldschöpfung, daß man Werte aus dem Nichts schaffen kann.
Drucken Sie doch ihr eigenes Geld oder sehen sich wenigstens „Blüten, Gauner und die Nacht von Nizza“ (Le jardinier d’Argenteuil) von 1966 an: dann begreifen Sie konkret, wie es funktioniert oder warum Falschmünzerei mit harten Strafen bedroht ist.
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@gmt
Danke
Ja und wenn der Frankenkurs steigt so erleidet die SNB grosse Verluste. Und der Frankenkurs ist seit Freigabe der Wechselkurse per Saldo nur gestiegen.
Das blenden Sie uns das SNB Direktorium aus.
Grobfahrlässig
MfG
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@stiller Beobachter
Danke
Spruch des Tages:
Grundkurs in Buchhaltung für Frau Lagarde – anstatt Solarium.
Auch SNB Direktorium braucht Grundkurs in Buchhaltung.
MfG
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@stiller Beobachter
Beim SNB Direktorium ist schwimmen angesagt – wenn nicht im Wasser, dann in der Buchhaltung.
Beim Schwimmen holen sie Auszeichnungen- in der Buchhaltung blamieren sie sich.
MfG
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@gmt
Danke
Geben Sie mir absichtlich eine Steilvorlage nach der anderen – oder sind Sie tatsächlich des Fachs so unkundig wie das SNB-Direktorium?
Dümmer geht’s nimmer.
Sie schlagen als vor, dass die SNB Blüten drucke und damit negatives Eigenkapital abbaut?
Sie sind auf das tiefe fachliche Niveau der SNB-Professorenschar gefallen. Die meinen auch, die SNB könne Geld in Form eines Aktivums („Liquidität“) aus dem Nichts „schöpfen“ und damit alles aufkaufen.
Wie kindlich.
mfg
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Wenn die SNB die Bilanz ausweitet im Gegensatz zu den Dingen welche sie kauft/kaufen sollte (Aktien/Gold) dann steigen diese über kurz oder lang automatisch. (in CHF, da es von dem immer mehr gibt)
Falls es von den Dingen welche sie kauft (EUR) auch immer mehr gebt, muss sie halt nur schneller CHF kreieren als die EZB und zugewandte Orte ihre Euro (Die jeweiligen Notenbanken des Euroraums kreieren unter ELA schon lange ihre eigenen EUROs. Ist in etwa so wie wenn jeder Schweizer nen eigenen Notendrucker im Keller hat. Für den Fall das es nicht ganz reicht beim shoppen…)
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Es gibt auch noch die Effizienzsteigerungen, nicht nur höheres Angebot. Ein Mittelklasse-Rechner mit Monitor kostete vor 20 Jahren ca. 2000-2500 Fr. Ein Mittelklasse-Rechner mit Monitor heute kostet ca. 1000 Fr. Wenn effizienter produziert wird, können die Preise sinken. Nur wenn es keine Konkurrenz gibt, sinken die Preise nicht.
Etwas anderes ist die folgende Theorie, die ich gerne zur Diskussion stellen möchte: Die SNB ist nicht unabhängig. Das Übernehmen der Schrottpapiere von der UBS hat gezeigt, dass die SNB eine Vertreterin der UBS ist. Die Papiere zu kaufen war eine Hochrisiko-Handlung. Sehr wahrscheinlich haben sich die Schrottpapiere nur gut entwickelt, weil die FED solche Papiere nachfragte.
Der Mindestkurs wiederum diente Exportfirmen, die konstanten Devisenkäufe seit dem Ende des Mindestkurses dienen ebenfalls Export-Firmen. Die SNB ist daher eine Vertreterin (eines Teils) der Export-Firmen in der Schweiz.-
@Roger
Danke
Ich bin mit allen drei Ihrer Argumente einverstanden:
Erstens:
Preissenkungen von der Angebotsseite kurbeln die Wirtschaft an.
Zweitens:
Die Schrottpapiere der UBS sind nur gestiegen, weil das FED seine Auslandanlagen abbaute und mit dem Erlös den US-Immobilienmarkt stützte. (siehe meinen Beitrag „Fed-Fund-Farce“).
Die „Rettung der UBS“ war der erste „Sündenfall“ der SNB, weil sie Giftpapiere in den Geldkreislauf (Blutkreislauf) der Schweiz spritzte. Damals hatte die SNB Glück.
Mit den Euro-Stützungskäufen liegt sie seit 6 Jahren falsch und der SNB-Kahn gerät immer mehr in Schieflage.
Drittens:
Die Exportlobby missbraucht die SNB für ihre eigenen Zwecke und die SNB lässt sich missbrauchen.
Die Rentner finanzieren über die Negativzinsen die Exporteure.
mfG
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Danke für diesen Artikel Dr. Marc Meier.
Sie schreiben Zitat: ‚Nein – der Mindestkurs war nicht „bemerkenswert erfolgreich“, sondern ein Debakel, das die Schweiz über 50 Milliarden reales Volksvermögen gekostet hat.‘
Und es wird noch schlimmer kommen:
Die SNB musste am 15.1.15 bereits einmal kapitulieren. Es wird unweigerlich der Tag kommen, an welchem sie es wieder tun muss. Dann werden weitere geschätzte 50 Milliarden oder mehr an Volksvermögen vernichtet sein. Sie dürfte spätestens in diesem Fall nochmals tiefere Zinsen bestimmen und somit die auch Geschäftsbanken zwingen, diese dem Kleinsparer weiter zu belasten. Damit sind dann alle Spareinlagen (die PK Gelder sind es jetzt schon) durch die SNB zwangs-inflationiert worden. Das ist Währungspolitik und Diebstahl auf Kosten der Sparer.
Und ganz nebenbei – keine Geschäftsbank dürfte der SNB aufgrund ihrer schwachen Eigenkapitaldecke (im Verhältnis zu ihren ungesicherten Risikopositionen), sowie den enormen Schwankungen in der Erfolgs/Verlustrechnung auch nur einen Franken Kredit geben !
Was sich das SNB Direktorium unter Kopfnicken unserer Politiker erlaubt, ist Machtmissbrauch in extremester Ausprägung.
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@Mark T
Danke
Richtig. Das ist Machtmissbrauch, was die SNB betreibt.
Die SNB kann nur „Euro-Schanzen“ bauen. D.h. sie kann den Euro über eine gewisse Zeit stützen, um diesen dann umso heftiger fallen lassen.
Das schadet der Wirtschaft viel mehr als ein kontinuierlicher Rückgang – und es kostet zudem zweistellige Milliardenbeträge an Wechselkursverlusten.
Ich gehe mit Ihnen einig, dass eine weitere Schanze kommen wird und die SNB erneut einen hohen zweistelligen Milliardenbetrag verspekulieren wird.
Für die Banausen an der SNB-Spitze ist es aber besser, alle Jahre einen ganz grossen Verlust vermelden zu müssen, den sie dann mit besonderen Umständen begründen können, als ständig relativ kleinere Verluste.
So können sich die Damen und Herren länger auf ihren lukrativen Sessel behaupten. Für eine Million Jahressalär lässt man sich einiges einfallen.
Und man unterdrückt alle Argumente, auch wenn diese noch so deutlich beweisen, dass die SNB Geldpolitik auf Basis einer Irrlehre betreibt.
Die Damen und Herrn an der SNB-Spitze wollen ihr Gesicht unter allen Umständen wahren – koste es was es wolle – sie müssen die Verluste der SNB ja nicht bezahlen.
Zusätzlich schadet die SNB der Schweiz, weil Sie mit ihren Auslandinvestitionen die ausländischen Volkswirtschaften unterstützt auf Kosten der Schweiz.
Das widerspricht ihrem Auftrag gemäss Bundesverfassung und ist Machtmissbrauch.
Natürlich gefällt das dem IWF, wenn die Schweiz sich aussaugen lässt. Die finale Euro-Krise lässt sich damit weiter hinauszögern.
Einfach nur katastrophal, was sich die SNB auf Kosten der Schweiz erlaubt.
Freundliche Grüssse
Marc Meyer
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Ich behaupte ja schon seit langem, dass wir noch zweistellige Negativzinsen erleiden müssen..!
Los ging die aktuelle Debatte übrigens bereits vor ein paar Wochen mit den Ökonomen, welche in den Geneva papers von -2%-igen Zinsen als durchaus ’normal‘ faselten. Dann Krugman. Und gestern riet auch der IWF unserer SNB, noch stärker in die Tasten zu greifen. Nur mal für’s Protokoll.
Was natürlich keiner von den (?bezahlten) Typen ehrlich sagt – umgesetzt werden können höhere Negativzinsen nur durch ein Bargeldverbot, Goldverbot usw. – also allen repressiven Massnahmen, die eine Arbitrage seitens des Volkes gegen seine Enteignung verhindern.
Interessant ist zudem, was die BoJ letzte Woche beschlossen hatte, nämlich -Weltpremiere !- die künftig direkte Steuerung auch der langfristigen Kapitalmarktzinsen. Mittels gezieltem Aufkauf von Anleihen unterschiedlicher Laufzeiten.
Hintergrund schien hierbei, bei weiter negativen Geldmarktzinsen die Zinsstrukturkurve dennoch schön steil zu halten – damit die lieben Banken ja viel an dem ganzen Schmu verdienen..
Plus natürlich die dort völlig überschuldete Regierung weiter fröhlich auf Pump leben kann – bekommt sie doch mit jedem Zinszahlungstermin Geld zurück.
Bei Lichte betrachtet arbeiten also alle künftigen Pleitekandidaten: Zentralbanken, grosse Privatbanken wie Regierungen bei diesen Negativzinsen Hand in Hand:
Die einen sanieren sich damit ihre Haushalte, und die anderen sacken sich die Profite ein.
Bezahlt natürlich nicht einfach von ihren Geldgebern. Nein, sondern überwiegend von ihren eigenen Bürgern, den Sparern, nachdem bekanntlich die Altersvorsorge in jedem Land gesetzlich verpflichtend auf Anleihen aufzubauen hat !
Tja, und falls jetzt jemand noch sinniert, wie man das ganze Procedere wohl am ehesten bezeichnen könnte, dem rate ich zu diesem Wikipedia-Artikel:
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@Dr. Jürgen Ott, Herrliberg
Sehr geehrter Herr Ott
Besten Dank für Ihren Beitrag.
Ja ich bin mit Ihnen einversranden. Will die SNB ihre Negativzinsen noch mehr senken, so wird sie unausweichlich an den Punkt kommen, wo sie Banknoten abschaffen muss.
Wir sind auf dem Weg dorthin. Das habe ich in meinem Artikel „Die SNB wird Banknoten abschafffen müssen“ wenige Tage nach der Einführung von Negativzinsen so prognostiziert.
Und ich bin jetzt noch davo überzeugt, dass uns das so bevorsteht, wenn bei der SNB das Steuer nicht endlich herumgerissen wird.
Die SNB wird geleitet von Fachbanausen, die nicht einmal zwischen links und rechts ihrer eigenen Bilanz unterscheiden können.
Wegen dieses Irrtums hat sich die SNB verspeckuliert und die Sparer müssen jetzt als erste die Verluste der SNB mit Negativzinsrn finanzieren.
Freundliche Grüße
Marc Meyer
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@Herr Otto, Dr.
Ganz recht haben Sie! Diese blöden Negativzinsen. Hoffentlich sind Sie nicht auch davon betroffen. An Ihrer Stelle würde ich eine Stiftung oder Trust gründen; dort wo es keine Negativzinsen braucht! -
@ Trauttel..mehr brauche ich dazu wohl nicht antworten..;-))
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„Man kann die Pferde an die Tränke führen aber sauffen müssen sie selber“
Das sollten sich IWF und Krugman mal durch den Kopf gehen lassen. Wenn niemand investieren will helfen auch keine tiefen Zinsen sondern nur eine Verbesserung des Investitionsklimas.
Leider ist es heute so dass die kreditwürdigen „Wirtschaftssubjekte“ keinen Kredit wollen / brauchen und diejenigen die einen Kredit wollen nicht kreditwürdig sind…
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@Alain Surlemur
Danke
Das ist aber nicht der Kern des Irrtums.
Der Kern ist, dass negative Passivzinsen der Zentralbank nicht expansiv, sondern restriktiv wirken.
MfG
Marc Meyer
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Nachtrag I
Was ist vom IWF-Vorschlag zu halten?
Gestern machte der IWF seine Beurteilung der Geldpolitik der SNB publik.
Der IWF rät der SNB, die Negativzinsen noch tiefer ins Minus zu senken, um die Wirtschaft anzukurbeln.
Was ist davon zu halten?
Der Vorschlag ist vehement abzulehnen.
Warum?
Die IWF-Experten meinen, durch die Senkung der Passivzinsen der SNB, bzw. durch die Anhebung der Strafzinsen auf den Giroguthaben der Banken bei der SNB würde die Schweizer Wirtschaft angekurbelt.
Die IWF-Experten geben damit zu verstehen, dass sie die Grundlagen von Geldpolitik immer noch nicht verstehen.
Die weitere Absenkung der Negativzinsen auf der Passivseite der SNB-Bilanz hat dieselbe volkswirtschaftliche Wirkung wie die Anhebung der Leitzinsen auf der Aktivseite.
Die IWF-Experten haben immer noch nicht kapiert, dass Aktiv- und Passivzinsen der SNB einen umgekehrten Effekt auf die Wirtschaft haben.
Eine weitere Absenkung der passiven Negativzinsen ist also nicht expansiv, sondern im Gegenteil restriktiv. Die Schweizer Wirtschaft wird dadurch nicht angekurbelt, sondern gebremst.
Die IWF-Experten überschätzen ihre eignen analytischen Fähigkeiten gewaltig.
Auch Frau Lagarde täte ein Grundkurs in Buchhaltung gut – da würde auch sie lernen, zwischen Aktiven und Passiven einer Zentralbank zu unterscheiden.
Schade um jeden Rappen, den die Schweiz an diesen Club der Wichtigtuer ausbezahlt.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Bravo! Grundkurs in Buchhaltung für Frau Lagarde – statt Solarium
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@stiller Beobachter
Danke
Smile
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Vergessen Sie die Zentralbankbilanz!
So, wie die meisten Wertpapierkäufer nicht die Bilanzen der Emittenten der Wertpapiere lesen, um sich Gedanken darüber zu machen, ob die erhofften Wertsteigerungen oder Zinszahlungen angesichts der Unternehmensstruktur und deren vermutete, zukünftige Entwicklung realistisch sind.
Früher wurden ganze Industrieunternehmen ohne Buchhaltung im heutigen Sinne geführt.
Ähnlich ist es bei den Zentralbanken: nur die Fachwelt würde es stören, wenn diese nicht mehr bilanzieren würden.
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@gmt
Danke
Ja richtig:
Es geht hier um die Fachwelt.
MfG
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@gmt
Die SNB Bilanz ist keine akademische Übung für Fachleute. Sie zeigt sehr wohl wie jede andere Bilanz auf, wie sie das Kapital (FK/EK), dass sie auf der Passivseite aufnimmt, auf der Aktivseite (Vermögen) investiert. Das Problem mit den (SNB) Fachleuten ist, dass sie die daraus folgenden Konsequenzen nicht verstehen. Sie glauben die SNB könne nicht illiquide werden, sie könne Vermögen aus dem Nichts schaffen. Das ist genauso eine Illusion wie zu glauben, die SNB könne ohne Konsequenzen für deren Kapitalgeber mit negativem EK operieren.Freundliche Grüsse Rico Meier
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@Rico Meier
Super. Genau so ist es.
Danke.
Leider hat das SNB-Direktorium offenbar nicht den Intellekt, das zu verstehen – und Bern vertraut diesen Fachbanausen bei der SNB blind.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Die SNB kann weiterhin wertvolle schweizer Franken schöpfen, weil sie die Zentralbank der international als stabil und wirtschaftsstark bekannten Schweiz und nicht die eines Drittweltlandes wie Simbabwe ist.
International ist eine Schweizerfrankennote wertvolles und allgemein anerkanntes Tausch- und Wertaufbewahrungsmittel. Selbst bei jenen, die noch nie die Bilanz der SNB gesehen haben…
Natürlich kann auch die SNB der kleinen aber wirtschaftsstarken Schweiz nicht unbegrenzt mit geschöpftem Geld ausländische Vermögenswerte aufkaufen, weil dann irgendwann genau so viele Nullen auf den Frankennoten stehen würden wie in Simbabwe.
Das Aufkaufen von ausländischen Vermögenswerten ist auch nicht Geschäftszweck der SNB, sondern nur ein intelligenter Weg der Wechselkurssteuerung.
Ich gebe zu bedenken, daß Argentinien vor 100 Jahren wirtschaftsstärker als die Schweiz war. Was seitdem passiert ist, kann man im Internet nachlesen.
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@gmt
Danke
Ja genau: Die SNB kann nicht unbegrenz Franken schöpfen wie die Banausen der SNB behdupten, weil die SNB eich nichz unbeschränkt verschulden kann.
MfG
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@Peter Keller
Danke
Der IWF spielt sich auf. als habe er das Recht, unsere SNB zu qualifizieren.
Dabei versteht der IWF selbst nicht, wie Geldpolitik funktioniert – verwechselt Aktiven und Passiven einer Zentralbank miteinander.
Einfach nur lächerlich diese Institution.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Der IWF hat ja nicht nur eine Verschärfung der Negativzinsen gefordert (dann können sich die andern ZBs sich bei deren Entscheid auch praktisch an der SNB orientieren) sondern auch folgendes vorgeschlagen:
Wenn die Ausgaben unter Budget sind, sollten sie im Folgejahr gemacht werden!
Das ist ja völlig Irre!!
Wir zahlen auf den Eidgenossenbonds viel zu hohe Zinsen (=> https://www.snb.ch/de/mmr/reference/ch_bonds_situation_20160915/source/ch_bonds_situation_20160915.de.pdf)
gerade mal 3 von 23 ausstehenden Bonds hat einen Zins von weniger als 1%! Und das sind auch noch die mit den mickrigsten Emissionsgrössen!
Was ist denn da los? Für wen arbeiten die Chefs in der Finanzverwaltung eigentlich wirklich?
Gibt es eine Übersicht über die Zinsabsicherungsgeschäfte unserer Eidgenossenschaft? Kennen die das überhaupt?
Warum haben die Eidgenossenbonds eigentlich keine zu pari Rückkaufsklausel für alle so 5 Jahre? Es gäbe ja immer noch genug die da investieren müssen, auch mit call…
wie gross wäre unser Wohlstand nur wenn unsere „Elite“ fähig wär und für uns arbeitet!
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Voll bei Ihnen! Und bei Dr. Meyer natürlich auch.
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Paul Krugmann ist lediglich einer der vielen Wichtigtuer, die sich mal wieder in der Öffentlichkeit mit ihrem Schmarren bemerkbar machen wollen. Dass er den Nobelpreis bekommen hat, ist ein weiteres Negativum. Dieser Preis ist käuflich und wird immer öfter an Nonvaleurs und Personen vergeben, bei denen die Preisvergabe nicht Nachvollziehbar ist (Obama, Merkel etc.).
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@ Banker a.D.
Danke
Der Wirtschaftnobelpreis ist zudem ein unechter Nobelpreis. Dieser hat bisher mehr geschadet als genützt.
Die Schwedische Reichsbank hat nie und nimmer das Recht, sich als Richterin über die Wirtschaftswissenschaft aufzuspielen. Sie ist selber befangen.
Den unechten Wirtschaftsnobelpreis gilt es sofort abzuschaffen und ersatzlos zu streichen.
MfG
Marc Meyer
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Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht die Schweizer Wirtschaft auf einem guten Weg. Grundsätzlich empfehlen die IWF-Experten der Schweiz, ihren geld- und haushaltspolitischen Kurs weiterzuführen. Sie sehen aber auch Verbesserungspotential.
Der IWF empfiehlt der Schweizerischen Nationalbank (SNB) im jährlichen Länderexamen, eine Verschärfung der Negativzinsen zu prüfen, wie IWF-Vertreterin Rachel van Elkan am Montag vor den Medien in Bern sagte.
Quelle: 20min.ch
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@stiller Beobachter
Danke für den Hinweis.
Die IWF Oekonomen begehen dieselben Fehler wie Jordan, Krugman, Draghi und Konsorten.
Sie haben nicht begriffen, wie Geldpolitik funktioniert und träumen von der unbegrenzten Geldschöpfung aus dem Nichts.
Die Irrlehren in der Wirtschaftswissenschaft sind leider weit verbreitet und stellen eine grosse Gefahr dar.
MfG
Marc Meyet
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Sieht so aus dass Dilettanten später ohnehin zu Black Rock wechseln und nochmals das Sagen haben.
Schade eigentlich. Andere müssen arbeiten für’s Geld.
Im übrigen wäre es einmal interessant zu wissen wie viel der „Schweizer Unternehmen“ noch physisch wie finanziell „Schweiz“ geführt sind.Oder gehören diese ebenfalls bereits dem Ausland?
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@Dünner
Danke
Ja es ist wirklich unfassbar, wie diettantisch z.T. in den allerobersten Etagen gearbeitet wird.
Und wie unbelehrbar diese Herren dann noch sind…
MfG
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Wer glauben will, die Wirtschaft eines Landes sei steuerbar wie irgendein Vehikel mit Lenkrad, soll weiter träumen! Wie die EUR/CHF-Mindestkurs-Wette ausging ist sattsam bekannt! Der Negativzins ist eine weitere SNB-Schnapsidee und wird die Banken nicht davon abzuhalten, ihr Billigstgeld weitherin bei der SNB zu parken. Nichts gefährdet unser aller Renten mehr, als der Negativzins. Wenn die SNB etwas Gescheites tun will, soll sie für jede/n Schweizer/in ein Girokonto einrichten und die Gelder direkt auszahlen. Dazu braucht es keine Banken!
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@Fridolin Harzenmoser
Danke.
Die Rentner subventionieren die Verluste der SNB auf ihren Devisenanlagen.
„Schnapsidee“ das ist noch wohlwollend ausgedrückt.
MfG
Marc Meyer
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Sehr geehrter Herr Dr. Meyer
vielen Dank für die klaren Worte! Ich habe den Artikel von Krugman gestern nur überflogen – und den Kopf geschüttelt.
Danke, dass Sie mit Ihren Voten immer und immer wieder aufrütteln. Es geht um Geld, sehr viel Geld. UNSER Geld, das von der „Elite“ sinnlos „verbraten“ wird.
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@stiller Beobachter
Danke
Und es geht auch um die politische Unabhängigkeit der Schweiz.
Darf uns die SNB einfach in die EU führen?
Hat sie das Recht dazu?
Wollen wir das?
MfG
Marc Meyer
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Es ist fahrlässig, mit den heutigen analytischen Möglichkeiten große Währungen nur mit einem Inflationsziel (von 2%) und immer tieferen Zinsen zu steuern.
Die geringe Teuerung ist das Resultat der niederen Zinsen und den Überinvestitionen zuvor.
Siehe die wirtschaftliche Lage in Japan während der letzten 25 Jahre.
Keines der Länder mit Niedrigzinsen erreicht wirtschaftliche Wachstumsraten von größer als 2% p.a. Wie sich in einem solchem Umfeld dauerhafte Teuerungsraten um 2% p.a. ergeben sollen, ist mir schleierhaft.
Insofern nur große Fehlsteuerung mit absehbaren Krisen als mittelfristiges Resultat. Anschauungsbeispiel wiederum Japan. Die dort um das Jahr 2000 wegen dem Niedrigzinsumfeld insolvent gewordenen Banken und Lebensversicherungen gibt es zukünftig demnächst hier auch.
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@gmt
Danke
Die Zentralbanken können die Zinsen gar nicht steuern.
Sie können über ihre Aktivseite nicht mehr Kapital ins System pumpen als sie dieser über ihre Passivseite entnehmen.
MfG
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Die Zenbtralbanken setzen den Preis für Geld über den Leizins fest.
Wenn sie dann noch wie aktuell aller Arten von höher rentierlichen Anlagemöglichkeiten wie z. B. Anleihen aufkaufen, sinkt das allgemeine Zinsniveau.
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@gmt
Danke
Die Zentrakbanken können nur Anleihen kaufen, wenn sie entsprechende Kredite aufnehmen.
Per Saldo ein Nullsummenspiel. Keine Steuerung der Zinsen möglich Aktiven und Passiven der Zentralbanken immer gleich gross.
MfG
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Falsch!
Eine Zentralbank kann unbegrenzt Geld schöpfen.
Deshalb gerade hat die SNB riesige Bestände an Fremdwährungen und so ein großes Aktienportfolio.
Das geht problemlos nur bei Hartwährungs-Zentralbanken.
Die russische Bank Rossi muß aktuell 10% Zinsen bieten und hat im Höhepunkt der Krise 2014 und 2016 schon bis 18% Leitzins aufbieten müssen, damit nicht alle aus der Währung flüchten.
Aber was nützen 18% Zinsen, auf die man noch Steuern bezahlen muß, wenn in einer anderen Währung innerhalb weniger Monate 50% Kursgewinn winken?
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@gmt
Danke
Kein Land und keine Zentralbank kann sich unbeschränkt verschulden.
Gilt auch für SNB.
MfG
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Wieder falsch!
Eine Zentralbank verschuldet sich nicht.
Sie schöpft Geld!
Eine Zentralbank kann theoretisch unbegrenzt Geld schöpfen.
Das führt ggf. zur Hyperinflation.
Einige Beispiele aus der jüngeren Zeit:
Simbabwe (Bildersuche: 10 Billionen Simbabwe Dollar Schein)
Venezuela
aktuell beginnend: Argentinien
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@Dr. Meyer: „Keine Zentralbank kann sich unbegrenzt verschulden“ ( = „Geld drucken“ = „Schuldscheine“ ausgeben = Giroguthaben der Geschäftsbanken bei der Zentralbank vergrössern). Richtig. Der begrenzende Faktor sind letztendlich das EK und die Reserven der Zentralbank. Mit einer Aufblähung der Bilanz (also mit der Hereinnahme von in Fremdwährung denominierten Aktiven im Tausch gegen Giroguthaben in CHF) wird das nominale Bewertungsrisiko solcher Aktiven immer grösser, dies auch, weil die Qualität der verfügbaren Aktiven immer schlechter wird, da die besten Qualitäten bereits in den „Zentralbankentresoren“ schlummern. Die Qualität der Aktivseite in der Bilanz wird also zunehmend schlechter (die Aktiven werden riskanter). Eine schon kleine Bewertungsänderung der Aktiven bzw. ein Abschreiber führen dann zu einem grossen Verlust, der das EK und die Reserven der Zentralbank übersteigen kann, was zur Ueberschuldung führt (eines von 2 Konkurskriterien). Verluste in der Zentralbankbilanz können aber nicht mit dem „Drucken“ von Geld ausgeglichen werden, ebensowenig kann mit dem „Drucken“ von Geld EK ersetzt werden. Konsequenz: Haircut bei den Inhabern von Zentralbank-Giroguthaben (also Abschreiber in der Bilanz der Geschäftsbanken), Einschiessen von neuem Kapital durch die Aktionäre (bei der SNB zur Hauptsache die Kantone und die Kantonalbanken), Bail-Out durch den Staat/Steuerzahler oder eine Kombination dieser 3 Varianten.
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@gmt
Sie sitzen demselben Irrtum auf, wie die SNB und Konsorten. Schauen Sie in die Bilanz der SNB: Notenbankgeld ist eine Schuld (FK) gegenüber ihren Kapitalgebern und kein Aktivum (Vermögen). Die spekulativen Devisenanlagen der SNB sind keineswegs aus dem Nichts finanziert sondern mit Fremdkapital, mit allen damit verbundenen Konkurs- und Verlustrisiken.
Aber kein Wunder SNB und Co. sehen sich durch solche schludrigen Statements von Nobelpreitägern noch bestätigt, ehrfürchtig von NZZ usw. kolpotiert und von unzähligen Managern anderntags brav zitiert.
Freundliche Grüsse Rico Meier
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@Otschin Priatna
Danke
Ihre Ausführungen sind 100 Prozent korrekt.
Danke.
Das SNB-Direktorium und der IWF haben aber leider immer noch nicht begriffen.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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@Rico Meier
Danke
Absolut richtig.
„Schludrige Statements“ von Nobelpreisträgern – und die SNB fühlt sich noch bestätigt.
Einfach beschämend was die Wirtschaftswissenschaft, inklusive Zentralbanken und IWF an Schludrigkeit abliefern. Das ist kaum zu überbieten.
Und die Unterwürfigkeit der Presse in der Schweiz ist unter aller Würde.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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@gmt
Danke
„Geld schöpfen“ heisst sich verschulden.
MfG
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Eine Zentralbank benötigt kein positives Eigenkapital und kann auch lange Zeit mit einem negativen Eigenkapital existieren.
Ich gebe Ihnen aber insoweit recht, daß die Entwicklung besorgniserregend ist.
Quasi das Spiegelbild zu den Fehlsteuerungen, die sich in der Gemeinschaftswährung Euro vereinen:
http://www.snb.ch/de/iabout/snb/annacc/id/snb_annac_balance
https://www.snb.ch/ext/stats/statmon/pdf/defr/A1_Ausweise_der_SNB.pdf
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@gmt
Die Aussagen bezüglich Handlungsfähigkeit der SNB bei negativem EK werden nicht richtiger dadurch, nur weil Jordan und Co. dies behaupten und Presse, Politik sowie breite Teile der Bevölkerung dies unreflektiert abnicken. Keine Zentralbank kommt in einem marktwirtschaftlichen System um die Logik der doppelten Buchhaltung mit allen daraus folgenden Konsequenzen herum.Grundlagenirrtum von Dr. Marc Meyer schon in zig Beiträgen aufgezeigt: Empfehle „Die SNB und das Märchen von der Geldschöpfung“ und „Schurkenstaat CH“
Freundliche Grüsse Rico Meier
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@gmt
Danke
Bei negativem Eigenkapital der SNB müssen die kreditgebenden Banken ihre Guthaben bei der SNB wertberichtigen.
Wenn die SNB ihre Bilanz bei negativem Eigenkapital nicht deponiert, so müssen die Banken ihre Bilanzen deponieren, wenn ihr Eigenkapital aufgrund der Wertberichtigung negativ wird.
Die Banken gehen dann anstelle der SNB Konkurs. Das ist niemals Sinn und Zweck einer Notenbank.
mfG
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Verschulden tut sich die Zentralbank schon beim Volk beim „Geldschöpfen“. Nur kann das Volk diese Schuld nie zurückfordern. Schlussendlich können nur die beiden grossen Passivpositionen Notenbankgeldumlauf und Girokonti hin und hergetauscht werden.
Wie JP Morgan 1912 vor dem Kongress sagte: „Gold is money, everything else is credit!“
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@harvenstein
Giroguthaben sind Sichtguthaben der Banken bei der SNB. Diese können von den Kapitalgebern sehr wohl jederzeit bis auf die Mindestreserve zurückgefortert werden. Die SNB muss dazu Vermögenswerte hergeben. Es gibt keinen anderen Weg für die SNB ihre Schulden zu begleichen (Bilanzverkürzung).
Glauben Sie ernsthaft die SNB könne ihren Kapitalgebern alternativ einfach ein Bündel CHF Noten aushändigen, wenn diese ihre Giroguthaben reduzieren wollen? Das ist mehr als naiv aber genau diesen Quatsch will uns auch die SNB weismachen. Irrig in ihrem ignoranten Glauben gefangen, sie könne ihre Kapitalgeber und Investoren im CHF einsperren, um notfalls keine Verluste zu erleiden. Und solche Geld-Alchemisten kassieren, ehrfürchtig bejubelt, 1 Mio Jahresgage plus. Ein Skandal und ein Affront gegenüber jedem braven Steuerzahler und Normalverdiener in der CH, genauso wie die Besteuerung der Altersguthaben über Negativzinsen.Freundliche Grüsse Rico Meier
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Hallo Herr Rico Meier,
Sie schreiben:
„Giroguthaben sind Sichtguthaben der Banken bei der SNB.“Richtig, die SNB schuldet den Geschäftsbanken den entsprechenden Franken-Betrag. Die SNB hat Geld-Schulden bei den Geschäftsbanken, sie schuldet Schweizer Franken.
Sie schreiben:
„Diese können von den Kapitalgebern sehr wohl jederzeit bis auf die Mindestreserve zurückgefortert werden.“Richtig, die SNB muss auf Verlangen die Schweizer Franken auf Sicht auszahlen.
Sie schreiben:
„Die SNB muss dazu Vermögenswerte hergeben.“Richtig, die SNB muss den Vermögenswert Schweizer Franken hergeben. Dieser Vermögenswert Schweizer Franken existiert
a) als Metall-Franken (die bekannten Münzen) und
b) als Papier-Franken (die bekannten Franken-Geldscheine).Sie schreiben:
„Es gibt keinen anderen Weg für die SNB ihre Schulden zu begleichen (Bilanzverkürzung).“Achtung, hier müssen Sie verschiedene Fälle unterscheiden!
Auszahlung von Metall-Franken und Auszahlung von Papier-Franken.
Zahlt die SNB Papier-Franken aus, dann betreibt die SNB eine einfache Umschuldung:
Vor der Auszahlung hat sie Schulden bei den Geschäftsbanken, nach der Auszahlung hat sie Schulden beim Staat (diese Schulden zeigt sie uns unter der falsch bezeichneten Passiva-Position „Notenumlauf“).Die Gesamt-Verbindlichkeiten bleiben für die SNB in diesem Fall gleich, lediglich der Gläubiger ändert sich.
Zahlt die SNB hingegen Metall-Franken aus, dann kommt es zur Bilanzverkürzung bei der SNB, ihre Schulden bei den Geschäftsbanken verringern sich, aber auch ihre Gesamtschulden werden geringer.
Sie schreiben:
„Glauben Sie ernsthaft die SNB könne ihren Kapitalgebern alternativ einfach ein Bündel CHF Noten aushändigen, wenn diese ihre Giroguthaben reduzieren wollen?“Natürlich kein Bündel CHF-Noten, diese Noten könnten die Empfänger ja gleich wieder einlösen, Noten sind Sicht-Schuldscheine. Solche Noten gibt es aber nicht mehr.
Die SNB zahlt den Geschäftsbanken Papier-Franken aus, schöne, echte Schweizer Franken.
Dieses Geld, diese Geld-Scheine, müssen die Geschäftsbanken sehr wohl annehmen, denn diese Geldscheine sind genau das, worauf die Geschäftsbanken einen Anspruch haben, wenn sie ein auf Schweizer Franken lautendes Giroguthaben bei der SNB haben.Die schönen Geldscheine SIND der Wertgegenstand, um den es geht, wenn es Franken-Forderungen und Franken-Schulden gibt.
Die Metall-Franken ebenso, aber die spielen (dem Betrag nach) nur eine untergeordnete Rolle.Sie schreiben:
„Das ist mehr als naiv aber genau diesen Quatsch will uns auch die SNB weismachen. Irrig in ihrem ignoranten Glauben gefangen, sie könne ihre Kapitalgeber und Investoren im CHF einsperren, um notfalls keine Verluste zu erleiden.“Verluste kann die SNB trotzdem machen.
Das hat mit der Frage der Liquidität nichts zu tun, jemand kann liquide in Franken sein und trotzdem reichlich Verluste machen.Bei der Liquidität müssen Sie unterscheiden:
a) liquide ALLEN gegenüber und
b) liquide EINIGEN gegenüber.Den einzigen Kapitalgeber, der die SNB zwingen könnte, Devisenanlagen und Gold zu verkaufen, den habe ich Ihnen bereits genannt:
Das ist der Staat Schweiz.Der Staat Schweiz, der überhaupt erst die schönen Papier-Franken zur Verfügung stellt. Würde der Staat Schweiz der SNB mitteilen, sie möge Ihre Schulden, die sie bei ihm hat (ausgewiesen unter „Notenumlauf“), begleichen, DANN müsste die SNB andere Assets (Euro- bzw allgemein Devisenanlagen, Gold usw.) verkaufen.
NIEMAND SONST kann die SNB zwingen, ihre Vermögenspositionen abzubauen.
Die Geschäftsbanken haben keine Möglichkeit, die SNB zu zwingen, ihre Devisen- und Goldbestände zu reduzieren.Die SNB ist den Geschäftsbanken gegenüber unbeschränkt liquide in Schweizer Franken.
Sämtliche Giroverbindlichkeiten in Schweizer Franken kann sie begleichen.Nur der Gläubiger, der hinter der „ominösen“ Schuldenposition „Notenumlauf“ steckt, könnte der SNB „gefährlich“ werden: Der Staat Schweiz.
Der Staat Schweiz hat die SNB aber mit der entsprechenden Autonomie ausgestattet, über das (unbegrenzt produzierbare) Papiergeld zu verfügen.Die SNB hat eine unbegrenzte Kreditlinie beim Staat Schweiz, daher kann sie alle anderen Gläubiger, die Schweizer Franken von ihr ausgezahlt haben wollen, unbegrenzt befriedigen. Und nur Schweizer Franken können Schweizer-Franken-Gläubiger von der SNB verlangen.
Das entsprechende Beispiel aus dem privaten Bereich habe ich hier auf Inside Paradeplatz mehrfach angeführt.
Hier erneut, auf Sie bezogen:Ihr Vater hat eine Geldkiste, gefüllt mit zehn Millionen Franken. Ihr Vater gestattet Ihnen, auf dieses Geld per Kredit zuzugreifen.
Sehen Sie, Herr Rico Meier, schon sind sie liquide, hier begrenzt auf zehn Millionen Franken.
Sie können Assets kaufen, und wenn Ihnen ein Verkäufer oder ggf. Ihre Bank keine Franken mehr kreditieren mögen, dann greifen Sie in die Geldkiste Ihres Vaters und zahlen Ihre Gläubiger aus.
Sämtliche Geldschulden können Sie aus der Geldkiste begleichen, nur nicht die Schulden, die Ihnen durch den Griff in die Geldkiste entstanden sind.
Nur Ihr Vater kann Ihnen gefährlich werden, nämlich dann, wenn er von Ihnen verlangt, die Geldkiste wieder auf die zehn Millionen Franken aufzufüllen.
ERST DANN müssten Sie Ihre Assets verkaufen.
Ein ANDERER Franken-Gläubiger kann Sie niemals zwingen, Assets zu verkaufen, die Franken-Gläubiger können nur Franken von Ihnen fordern und die können Sie aus der Geldkiste Ihres Vaters jederzeit zahlen, hier im Beispiel auf zehn Millionen gedeckelt.Sehen Sie, sehr geehrter Herr Rico Meier, so, nach genau diesem Muster, funktionieren Zentralbanken.
(Den Zehn-Millionen-Deckel gibt es bei denen allerdings nicht, daher sind die Zentralbanken noch viel besser dran, als Sie in dem Beispiel.)Wer erkennt, dass es sich um Staatspapiergeld handelt, der wird verstehen, wie Zentralbanken funktionieren.
Das „Banknoten-Märchen“ können wir ganz entspannt zurückweisen, das „Banknoten-Märchen“ führt nur in die Irre.
Mit Staatspapiergeld passt aber alles absolut perfekt.
Freundliche Grüße!
PS: Da es sich um Staatspapiergeld handelt, existieren natürlich auch alle Risiken, die es bei Staatspapiergeld gibt.
Staatspapiergeld bietet Chancen und Risiken. -
@Rico Meier
Ihre Aussage ist nicht korrekt.
Der einzige Weg für die Geschäftsbanken ihre Giroguthaben zurückzufordern ist Barauszahlung.
Bilanztechnisch hat dies nur ein Tausch der Passivkonti Bargeldumlauf und Giroguthaben zur Folge, jeoch keine Bilanzverkürzung.Alleinig die Notenbank kann ihre Bilanz verkürzen durch Verkauf der Aktiven.
MfG
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@Rico Meier
Ihr Kommentar ist absolut richtig
Hardy der Student will ein kommunistisches System, wo der Stast Geld per Dekret befiehlt.
Das funktioniert nicht.
Freundliche Grüße Marc Meyer
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@Hardy der Student
Die SNB schuldet Schweizerfranken. Richtig. (Passive Schweizerfranken).
Dafür muss sie entsprechendes Vermögen (Gold, Devisen usw.) verkaufen und in Schweizerfranken (aktive Schweizerfranken) wechseln.
Bekommt sie diese nicht mehr in genügender Menge, so ist die SNB Konkurs.
MfG
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@havenstein
Es ist schon so wie Herr Rico Meier sagt:
Die Banken können ihre Sichtguthaben bei der SNB jederzeit auf Sicht zurückfordern. Diese sind ja Zahlungsmittel der Banken.
D.h. SNB muss Vermögen verkaufen.
MfG
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@havenstein
Danke
Hoffentlich erwachen die Verantwortlichen endlich.
Schönen Tag
Marc Meyer
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Es ist schon 12 Uhr! Wer kann die intellektuellen Siebenschläfer in Bern noch vor dem „End-Gong“ wecken?
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@Häschen
Danke
Ja in Bern träumen sie immer noch den süssen Traum vom „Geld aus dem Nichts“.
Unglaublich was SNB Chef Jordan und seine Professorenschar mit ihren Irrlehren angerichtet haben.
MfG
Marc Meyer
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Hervorragender Artikel, die Schweiz hat ihre Selbstbestimmung schon lange verloren, dies wird nun auf verschiedenen Ebenen deutlich.
Hervorragender Artikel, die Schweiz hat ihre Selbstbestimmung schon lange verloren, dies wird nun auf verschiedenen Ebenen deutlich.
@havenstein Danke Hoffentlich erwachen die Verantwortlichen endlich. Schönen Tag Marc Meyer
Es ist fahrlässig, mit den heutigen analytischen Möglichkeiten große Währungen nur mit einem Inflationsziel (von 2%) und immer tieferen Zinsen…