Nach dem gescheiteren Verkauf an die Raiffeisen nun der Aderlass. So sieht die düstere Lage der DZ Privatbank aus, einer Schweizer Tochter der grossen deutschen Raiffeisenbanken.
Doch statt hinzustehen und die Zahlen zu kommentieren, gehen die Verantwortlichen auf Tauchstation. Es gibt nur ein Communiqué über irgendwelche Chef-Verschiebungen.
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Dabei ist die Lage für die DZ-Banker dramatisch. Intern geht das Gespenst des Massenabbaus um. Die Rede ist von 25 bis 30 Stellen, die in den nächsten Wochen gestrichen würden.
Auf die konkrete Frage von Entlassungen ging eine Sprecherin gestern mit keinem Wort ein.
Es scheint, die DZ Privatbank ist einem gefährlichen Strudel nach unten. Der jetzt verkündete Abbau, sofern er zutrifft, ist nicht der erste der jüngeren Zeit.
Bereits seit 2015 sinkt der Bestand an Mitarbeitern in Zürich, wo die DZ Privatbank ihren Schweizer Sitz unterhält, massiv.
Per Ende 2015 wies die Tochterbank der grossen Raiffeisenbanken Deutschlands einen Personalbestand von knapp 190 Mitarbeiter aus.
Laut einer Quelle sei die Zahl der Angestellten dann im 2016 deutlich reduziert worden. Der Gesprächspartner spricht per Ende des letzten Jahres von noch rund 150 Angestellten.
Trifft das zu und stimmt die gehörte Dimension des neuerlichen Abbaus von bis zu 30 Stellen, so würden in der anstehenden Abwrackaktion 20 Prozent der Jobs bei der DZ in Zürich gestrichen.
Ein extremer Einschnitt. Eine Schrumpfaktion auf bereits tiefem Niveau.
Hintergrund ist, dass die Basis der verwalteten Vermögen schmilz. Und zwar wie Schnee in der Juli-Sonne.
Im 2015 gingen die sogenannten Assets under Management gemäss Jahresbericht von 5 auf noch 4,4 Milliarden Franken zurück.
Im letzten Jahr, für das die offiziellen Zahlen noch fehlen, setzte sich der Sinkflug laut dem Insider fort. Nun seien es noch „maximal 3,5 Milliarden“, meint die Quelle.
Dass es der DZ Privatbank nicht gut geht, ist klar. Der Geschäftsbericht von 2015 wies einen Gewinn von noch 200’000 Franken aus – eine Grösse im nicht mehr wahrnehmbaren Bereich.
Die Verantwortlichen bauten ab, verschoben Jobs des Backoffice nach Luxemburg und Deutschland, wo die Arbeitskraft billiger ist.
Die Zeche zahlten die Schweizer. Sie, die am teuren Standort lebten, hätten zügeln müssen – mit Frau, Kindern und dem ganzen Hausrat.
Wer es nicht tat, der landete auf der Strasse.
Selbst die Brachialmethode brachte nicht den gewünschten Erfolg. Letzten Herbst wurde bekannt, dass die DZ-Chefs sich der Raiffeisengruppe in St. Gallen verkaufen wollten.
Die Idee war, dass die DZ Privatbank in der Raiffeisen-Tochter Notenstein aufgehen würde. Die ebenfalls nicht rund laufende Notenstein hätte dadurch ein paar Milliarden neue Assets erhalten.
Der Deal platzte, kaum landete er in den Headlines. Ende des letzten Jahres zog sich die Raiffeisen-Führung zurück.
Sie hatte kalte Füsse gekriegt, weil ihr wohl die Kundenassets der DZ Privatbank eher riskant als zukunftsträchtig erschienen.
So muss nun die DZ-Führung selbst schauen, wie sie die Bank über die Runden bringt. Ihr fällt dabei nichts Anderes ein, als die Belegschaft weiter zu verdünnen.
Irgendwann ist dann niemand mehr da. Das Licht am Paradeplatz kann gelöscht werden.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Seit Fall des Bankgeheimnisses braucht die DZ überhaupt keine Bank in der (teuern) Schweiz mehr. Wenn die DZ Bank konsequent wäre, würde Sie komplett schliessen.
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Berg@ Sie sind wohl auch noch einer, der denkt, dass die Schweiz nur Banken hat um unversteuerte Vermögen zu verstecken. Unsere Banken können noch viel mehr als Sie denken. Wachen Sie auf, die Erde dreht sich weiter. Die Schweiz ist immer noch Dreh- und Angelpunkt im Offshore-Banking.
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dagegen spricht schon die hohe Kostenstruktur – aber ich gebe Ihnen Recht, es gibt immer noch einige Leute, die Ihr Geld nur eingeschränkt rechtmäßig verdienen und für die die hohen Kosten in CH damit ohne Bedeutung sind- aber auch diese Offshore Kunden haben kaum eine Zukunft.
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Sie haben nicht verstanden, was ich gemeint habe. Die Deutschen, die unversteuerte Vermögen haben, sind nicht mehr in der Schweiz, die sind schon in andere Länder abgewandert (z.B. U.S.A. usw.).
Offshore-Banking heisst nicht „unversteuert“!!!!
Ausserdem: die Kosten in der Schweiz für deutsche Kunden sind nicht höher als in ihrem Mutterland. Lassen Sie sich das sagen aus eigener Erfahrung.
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Seit Fall des Bankgeheimnisses braucht die DZ überhaupt keine Bank in der (teuern) Schweiz mehr. Wenn die DZ Bank konsequent wäre, würde Sie komplett schliessen.
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Die Lernenden machen das Licht wieder an!
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Auch auf der Titanic hatte es noch Leute als sie versank.
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Leider wurden Sie falsch informiert. nicht 30 Stellen werden abgebaut, sondern 50. Bis am Schluss nur noch 100 Mitarbeiter übrig bleiben. Dies wurde gestern bei einer Mitarbeiterversammlung verkündet.
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5 Mrd. Assets waren es vor 2 Jahren, Ende 2015 verblieben noch 4,4, bei den Verhandlungen mit der Notenstein waren es noch 4, heute sind es aus gut informierten Kreisen keine 3,5 Mrd. – mit 1 Mrd. weniger Assets in 1 Jahr kommt die Bank nicht herum, mind. 30 MA freizustellen.
Leider wurden Sie falsch informiert. nicht 30 Stellen werden abgebaut, sondern 50. Bis am Schluss nur noch 100 Mitarbeiter übrig…
Seit Fall des Bankgeheimnisses braucht die DZ überhaupt keine Bank in der (teuern) Schweiz mehr. Wenn die DZ Bank konsequent…
Die Lernenden machen das Licht wieder an!