Eric Varvel war 2008 der Mann der Stunde. Der Topmanager in der CS Investmentbank war entscheidend dafür, dass in der grossen Finanzkrise die Kataris der CS unter die Arme griffen.
Nun ist der Honeymoon zu Ende. Die Kataris, die von ihren Nachbarn mit Sanktionen bedrängt werden, reduzieren ihr Engagement bei der CS.
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Offenbar brauchen sie Geld. Zudem ist ihre Beteiligung für die CS selbst zum Problem geworden.
Damit wird die Frage laut: Kehren die Kataris der CS den Rücken? Was würde der Ausstieg bedeuten?
Der Fall ist zunächst ähnlich wie bei der UBS. Dort hatte der Singapur-Investor genug von der schwachen Leistung des Managements. Er sah kein Potenzial – und stiess die Aktien ab.
Bei Katar war ein ähnlicher Schritt nicht erwartet worden. Nun erfolgt er, zumindest geht es in diese Richtung.
Zunächst trat der Vertreter der Kataris im Verwaltungsrat der CS zurück, nun sind die Scheichs unter die 5-Prozent-Grenze bei ihren Aktien gefallen.
Sie können damit frei CS-Aktien abstossen bis zur Grenze von 3 Prozent, ohne dass dies jemand merkt. Erst dann müssen sie wieder melden.
Neben der direkten Beteiligung in Form von Aktien gibt es noch Anrechte. Auch diese haben die Kataris reduziert. Sie sind verknüpft mit Zinscoupons von bis zu 9,5 Prozent.
Der schleichende Abschied der Kataris könnte weiter reichende Folgen haben. Es geht um ein Jointventure der CS mit den Scheichs namens Adventicum.
Beim Vehikel handelt es sich um ein Investmentgefäss, das sich an verschiedenen Assets beteiligt.
Aventicum entstand Jahre nach der Rettungsaktion von 2008 durch die Araber. Die Idee war, dass die CS den Kataris helfen würde, in lukrative Assets zu investieren.
Anfänglich folgten Meldungen von Anlagen durch Aventicum. Es schien, als ob das Vehikel gedeihen würde.
Inzwischen ist es ruhig geworden. Auf der Online-Newsseite von Adventicum läuft nicht mehr viel. Die Frage ist deshalb, was aus Adventicum wird, wenn die Kataris sich definitiv von der CS verabschieden sollten.
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Die Rolle der CS als Finanzmulti mit grosser Investmentbank war es, vermögende Investoren zu finden und eventuell auch eigenes Geld freizuschaufeln. Katar brachte derweil viel Cash.
Sollten die Kataris jetzt abzotteln, weil sie wegen der Sanktionen durch Saudi-Arabien und weiteren Staaten nicht mehr gleich viel Flüssiges haben, ist auch Adventicum gefährdet.
Wer dann für die möglichen Schulden und Investorenversprechen des Jointventures geradezustehen hat, bleibt abzuwarten.
Erneut taucht der Name von Eric Varvel auf. Der Mann war nicht nur 2008 zentral, sondern er ist es auch heute wieder.
Varvel leitet das CS Assetmanagement, eine Einheit, die in den letzten Jahren an Bedeutung verloren hat und saniert werden muss.
Damit ist Varvel einer der letzten Dougan-Boys. So werden die Vertrauen von Ex-CS-Chef Brady Dougan genannt, die bei der CS bis 2015 das Sagen hatten.
Nach der Machtübernahme durch Tidjane Thiam wurde ein „Dougan-Boy“ nach dem anderen ausgemustert. Eric Varvel blieb, allerdings im Abseits.
Dann kehrte er überraschend in eine operative Topposition zurück. Verantwortlich dafür war Iqbal Khan, der Chef des internationalen Private Bankings der CS. Er war es, der den Amerikaner aus der Versenkung holte.
Mit Varvel soll es nach langen Jahren des Sinkflugs wieder aufwärts gehen im CS Assetmanagement (CSAM). Die Rating-Agentur Fitch strich kürzlich in einer Analyse die grosse Erfahrung der Teammitglieder hervor.
„Cohesiveness of the team and the experience of senior portfolio managers (PMs), who average 22 years’ relevant investment experience“, schrieben die Fitch-Leute zu CSAM.
Insider kritisieren hingegen die vielen Abgänge erfahrener Leute. Diese würden durch junge und günstigere Mitarbeiter ersetzt.
Vor allem die Absetzung von Gregor Cantieni, eines erfahrenen CS-Anlagechefs, wurde als Zeichen für einen beschleunigten Umbau in diese Richtung gedeutet.
Die Fitch-Studie zeigt ein steiles Wachstum bei US-Krediten im CSAM. Die Finanzierung von Anlagen durch Kredite kann helfen, höhere Net New Assets auszuweisen.
Die Kennziffer gilt als besonders wichtig in der Finanzbranche. Allerdings führte sie bei der CS in den USA zu einer 90-Millionen-Dollar-Busse.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Die Kataris wechseln nach den USA dort haben sie Ruhe vor den Politikern und den Journalisten. Die Letzten haben sowieso keine Zeit. Sie müssen den ganzen Tag auf den Trump hämmern.
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Und schon wieder haben die USA einen weiteren Nebenschauplatz im grossen Wirtschaftskrieg gewonnen. Und schon wieder wird der Standort Schweiz unbedeutender. Keiner merkt es. Und schon in naher Zukunft ist die Schweiz komplett von der Landkarte der wichtigen Wirtschaftsplayer verschwunden…
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Die heuchlerischen Qataris halten neben Aktien der CS auch 5 Mia. Cocos, mit einem Zins von 9%p.a. Im Vordergrund frömmeln und den Islam fördern /und, wie es wohl zurecht heisst, heimlich Extremisten finanzieren/ und von den westlichen Banken und Firmen überrissene Zinsen kassieren, was mit ihrem allzeit zur Schau getragenen Glauben unvereinbar ist. Wie tief sind die Schweizer Banken gefallen, dass sie sowas nötig haben!?
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Es sind eben keine „Schweizer“ Banken mehr. Das Management, resp. diejenigen die was zu sagen haben, sind schon lange keine Schweizer mehr.
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Antwort zur Eingangsfrage:
Nein! -
Auf jeden Fall kein gutes Omen für die Credit Suisse und den Finanzplatz Schweiz
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Katar hinterlässt keinen Scherbenhaufen. CS ist Scherbenhaufen, die History der letzten 17 Jahre betrachten!
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Es ist bedenklich, dass solche Grossinvestoren CS Aktien besitzen, man weiss seit der Finanzkriese in 2008, dass wir uns von Bankaktien vollkommen distanzieren müssen, dass Mitarbeiter des CS Konzern immer wieder darauf reinfallen ist nachvollziehbar, diese Menschen werden von oben manipuliert und sind den Vorgesetzten ausgeliefert.
Ich halten für Kunden seit 2009 keine einzige Bankaktie mehr……- wenn die CS sich mit einem Q-2-Gewinn von lachhaften 305 Mio. CHF gross aufspielt, dann ist dies ein sehr schwacher Leistungsausweis.-
Grundsätzlich einverstanden, ABER:
Die CS baut aus eigenen Mitteln/laufenden Gewinnen ihre Mrd-schweren Lasten aus der Vergangenheit ab. Deswegen der kleine Q2-Gewinn. Nach 2…4 Jahren sollten diese grösstenteils abgebaut sein.
Sicher ist nur, dass dann die (Finanz)-Welt wieder komplett anders aussieht. Und auch die Zusammensetzung der CS-Investoren.
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Sind bei der CS alle Geschäftsfelder unter Kontrolle, oder sind weitere Abschreiber in Aussicht?
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Wow, Qatar hat seine indirekte und direkte Beteiligung von etwas über 17% auf weit über 16% reduziert…. So what?
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Wenn die, die viel Geld gegeben haben gehen, dann dürfte es schweirig werden. Werden Schweizer in die Lücke der Araber springen ? Vielleicht.
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Die personelle US_Lastigkeit bei der CS wird immer schneller zu einem Rohrkrepierer.
Die Paradeplatz Show-Bühne und ihre Haupt-Darsteller leiden zunehmend an Vergesslichkeit, weshalb jeder vernünftige Gross-Investor, ohne externen Ratschlag, reduziert, reduziert und schliesslich saldiert.
Bonviva, habe fertig.
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Aventicum oder Adventicum ?
Das Erstere wäre die Hauptstadt der römischen Schweiz gewesen, das Zweite streift abendländisches Brauchtum.
Besser wäre Abenteurericum, Alfred Escher dreht sich im Grabe um. -
Qatar reduziert CS-Beteiligung nicht wegen Geldmangel.
Der Golf-Staat hat Reserven von über 300 Milliarden US$.
Vielmehr schichtet Qatar in Aktien der Deutschen Bank um,
weil es bei der DB das grössere Potential sieht und noch mehr Einfluss will. (aktuelle Beteiligung knapp unter 10%)-
Die Quataris haben kapiert, dass man tote Pferde nicht mehr reiten sollte. John Cryan macht auch einen guten Job und ist erst noch verhältnismässig bescheiden und anständig.
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„Mehr Potential“ bei der DB….
So’n Schmarren…
Bestenfalls Gleichlauf mit CS.
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Wie bei AirBerlin kann bei der Credit Suisse die Konkurrenz alle Kunden übernehmen. Mit den Kunden wandern auch die Arbeitsplätze.
Es gibt also keinen Grund, für
– Angst wegen Arbeitsplätzen
– Notwendigkeit von Staatsgeldern
– etczu haben.
Hierfür sollten Politiker die Marktwirtschaft begreifen, und nicht nur Lobbygelder entgegennehmen.
Die Aktionäre und Verwaltungsräte hatte jahrzehntelang die Möglichkeit, durch die geschickte Wahl von CEOs ihr Wohl zu mehren. Stattdessen ging die Zeit für Postengeschacher drauf.
Nun, wie gesagt: Niemand aus der Kundschaft wird die CS vermissen. C’était la vie.
Nach dem Sauf folgt der Katar.
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Genau Müller – traurig ist, dass Du den Schwachsinn selber noch glaubst. Du sprichst für die gesamte Kundschaft der CS – mit welchem Recht? Ich hoffe schwer, Du bist wenigstens konsequent und kein Kunde (mehr). Hast Du nur eine geringe Vorstellung wie viele Kunden tagtäglich ein Konto bei der CS eröffnen? Wohl kaum…..darum wer keine Ahnung hat, sollte besser schweigen.
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Die Kataris und ihre Portfoliomanager sind beileibe keine Dummies. Sie investieren sehr gewinnorientiert und scheuen sich nicht, ihren Unwillen infole mangelnder Performance durch Liebesentzug (sprich Abzug der Gelder) kundzutun.N.B. Die CS sollte eigentlich wissen, dass Pestalozzi in der Schweiz lebte und nicht in Katar!
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Wahrscheinlich wissen Sie es nicht: Auch Pestalozzi ging Konkurs… mit einem Landwirtschaftsbetrieb im Birrfeld. Er hat aber immerhin gut geheiratet.)
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Die Beteiligung wird minimal reduziert – was wie an selber Stelle vom ‚Autor‘ der CS ja nur helfen kann (CS schiebt horrende Beträge nach Katar). Ihre Aussage entbehrt zudem jeglicher Fakten, reines Geplapper.
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Die Kataris und ihre Portfoliomanager sind beileibe keine Dummies. Sie investieren sehr gewinnorientiert und scheuen sich nicht, ihren Unwillen infole…
Qatar reduziert CS-Beteiligung nicht wegen Geldmangel. Der Golf-Staat hat Reserven von über 300 Milliarden US$. Vielmehr schichtet Qatar in Aktien…
Wie bei AirBerlin kann bei der Credit Suisse die Konkurrenz alle Kunden übernehmen. Mit den Kunden wandern auch die Arbeitsplätze.…